Gesund durch Licht

Gesund durch Licht

…und es ward Licht: der Einfluss des Lichts auf Gesundheit und Wohlbefinden

Wieder einmal wird bei diesem Thema deutlich, dass schon unsere Altvorderen bei gesundheitlichen Themen bereits lange wussten, welche essentiellen physikalisch-biologischen Faktoren für ein gesundes und erfülltes Leben Voraussetzung sind.

Die Rede ist vom Licht und insbesondere dem Sonnenlicht.

Nicht nur in der Bibel, sondern auch bei weit älteren Religionen, kommt dem Licht und der Sonne eine zentrale Bedeutung zu, die im Rahmen der zunehmenden Technisierung weitgehend vergessen – teilweise sogar negiert – worden ist.


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Die Wichtigkeit von Licht

Heute weiß man:

Zuviel Licht kann krank machen, Licht kann aber auch gesund machen. Es hebt die Laune, ein Mangel dagegen verschärft Depressionen und begünstigt die Entstehung einer Vielzahl chronischer Erkrankungen. Ein Themenkreis, der von Chronobiologen, Lichtplanern und Präventionsmedizinern in den vergangenen Jahren intensiv untersucht und erforscht worden ist. Nur ein kleines aber eindrucksvolles Beispiel: Der nächtliche Verwirrtheitszustand von Alzheimer-Patienten kann durch eine ausreichend helle Beleuchtung am Vormittag, oder besser noch Spaziergänge in der Sonne, erfolgreich reduziert werden. Kaum zu glauben, einfach, fast kostenlos aber in den allermeisten Fällen komplett unbekannt!


Tageslicht ist besser als künstliches Licht.

Umso erfreulicher, dass sich das Deutschlandradio in einem aktuellen, gut recherchierten Feature von Elmar Krämer dieses Themas angenommen hat.

Der Podcast:

Hören Sie selbst und seien Sie gespannt auf die

Interviews mit dem Lichtplaner Jürgen Spitz, dem Chrono- und Schlafmediziner Dr. Dieter Kunz und dem Präventionsmediziner Prof. Jörg Spitz:

Warum wir Licht brauchen – und welches [Deutschland Radio, 27.10.2016] (Elmar Krämer)


Das Fazit:

Ging es eine lange Zeit bei der Lichtplanung vor allem um Helligkeit und darum, Gebäude und Gegenstände in einem positiven Licht erscheinen zu lassen, den Blick zu lenken, Stimmungen und Atmosphären zu kreieren, so muss es heute auch um die körperliche Wirkung auf den Menschen gehen. Wer sich heute mit biologischer Lichtplanung beschäftigt, ist in jedem Fall auf dem richtigen Weg. Bei allen technischen Möglichkeiten ist es jedoch jedem zu empfehlen, wann immer es geht, dem Tageslicht den Vorzug zu geben und sei es nur die Möglichkeit, in der Mittagspause raus zu gehen.

Es gibt nichts besseres für die Gesundheit, als Sonnen- und Tageslicht. Licht ist essentiell für ein gesundes, selbstbestimmtes und langes Leben!


Bücher zum Thema

 

 


Vitamin D  – Das Sonnenhormon – Kompakt-Ratgeber: Warum die Sonne so wichtig für uns ist – Wie Sie Ihren Vitamin-D-Vorrat auftanken

von Professor Dr. Jörg Spitz, William B. Grant Ph.D.

Erscheinungsjahr 2014

 

 

 


von Professor Dr. Jörg Spitz

Erscheinungsjahr 2009

 

 

 

 

Fotoquellen: www.unsplash.com // www.deutschlandradiokultur.de

Positive Wirkung von Vitamin D bei Autismus

Positive Wirkung von Vitamin D bei Autismus

Kinder mit Autismus profitieren von Vitamin D Zufuhr

Schon länger vermuteten Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen Vitamin D Mangel und Autismus. Jedoch fehlte es bisher an handfesten wissenschaftlichen Belegen.

Im Jahre 2016 führte ein Forschungsteam um Dr. Saad schließlich die erste placebokontrollierte Doppelblindstudie durch, um die Auswirkung einer Vitamin D Zufuhr bei autistischen Kindern zu untersuchen. Dabei wurde 109 Kindern mit diagnostizierter Autismus-Spektrum-Störung über einen Zeitraum von vier Monaten entweder eine tägliche Vitamin D Dosis von 300 IE pro Kilogramm Körpergewicht (Maximum 5000 IE pro Tag) oder ein Placebo verabreicht.


Was ist Autismus?

Autismus bezeichnet eine neurologische Entwicklungsstörung, die sich auf die Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung im Gehirn auswirkt. Es kommen verschiedene Formen und Schweregrade des Autismus vor, die zusammenfassend „Autismus-Spektrum-Störung“ genannt werden.

Autisten sind im sozialen Umgang und der Kommunikation mit ihren Mitmenschen beeinträchtigt. Außerdem zeigen sie typischerweise stereotype, sich wiederholende Verhaltensweisen auf.

Bislang kann Autismus nicht geheilt werden. Mithilfe von Verhaltenstherapie und medikamentöser Behandlung kann Betroffenen jedoch das Leben im sozialen Umfeld erleichtert werden.

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Ergebnisse der Studie

Der Schweregrad des Autismus wurde für jedes Kind zu Studienbeginn und -ende anhand verschiedener Skalen beurteilt, die üblicherweise der Diagnostik von Autismus-Spektrum-Störungen dienen (darunter beispielsweise die Childhood Autism Rating Scale [CARS]).

Nach Ablauf der vier Monate stellten die Wissenschaftler in der Vitamin D Gruppe eine signifikante Abschwächung der Autismus-Kernsymptome fest.

So waren die autistischen Kinder unter Vitamin D Zufuhr weniger reizbar und hyperaktiv, zeigten weniger sozialen Rückzug und stereotypes Verhalten, und hatten weniger Sprachprobleme als zu Beginn der Studie. Weiterhin verbesserte sich ihre kognitive und soziale Wahrnehmung und soziale Informationsverarbeitung. Symptome wie wiederholende Handbewegungen, willkürliche Laute, springen und stark eingeschränkte Interessen traten signifikant weniger auf.

In der Placebo-Gruppe hingegen wurden anhand der Bewertungsskalen keine Verbesserungen festgestellt.


Fazit

Obwohl die Anzahl der Studienteilnehmer nach Meinung der Wissenschaftler noch relativ gering war, und weitere Studien zur Bestätigung nötig sind, waren die festgestellten Veränderungen der Autismus-Symptome allesamt positiv. Die Zufuhr von Vitamin D kann also die Lebensqualität von Autisten erheblich steigern.

Dieses beachtenswerte Ergebnis erlangt noch weitere Bedeutung vor dem Hintergrund, dass selbst im Sommer die Mehrzahl unserer Kinder einen Vitamin D Mangel aufweisen. Lediglich die Säuglinge, die in Deutschland routinemäßig Vitamin D zur Prophylaxe der Rachitis erhalten, zeigten in einer repräsentativen, deutschlandweiten Studie des Robert Koch Institutes regelrechte Werte. Nach Absetzen der Supplementation im zweiten Lebensjahr sanken die Werte bei allen Kindern dauerhaft bis zum Erwachsenenalter ab.


Hier geht’s zum Abstract der Autismus-Studie:

Saad, K., Abdel-Rahman, A. A., Elserogy, Y. M., Al-Atram, A. A., El-Houfey, A. A., Othman, H. A., . . . Abdel-Salam, A. M. (2016). Randomized controlled trial of vitamin D supplementation in children with autism spectrum disorder. Journal of Child Psychology and Psychiatry. doi:10.1111/jcpp.12652

Und hier zur zum Volltext der Studie des RKI:

Hintzpeter B et al: Higher prevalence of vitamin D deficiency is associated with immigrant background among children and adolescents in Germany. Journal of Nutrition. 2008

 

Foto: Annie Spratt – www.unsplash.com