Neue Studie zu Vitamin D bei Reizdarmsyndrom

Vermehrter Vitamin D-Mangel bei Kindern mit Reizdarmsyndrom

Laut einer aktuellen Studie von Nwosu et al. (2017) weisen mehr als 90% der Kinder mit Reizdarmsyndrom einen Vitamin D-Mangel auf.  Auf dieses Ergebnis stießen die Wissenschaftler beim Vergleich pädiatrischer Patienten (6 bis 21 Jahre alt) mit und ohne Reizdarmsyndrom.


Studienergebnisse

Unter den 55 betrachteten Fällen von Kindern mit Reizdarmsyndrom lagen 93% unter einem Wert von 75 nmol/l (bzw. 29 ng/ml) und hatten somit einen Vitamin D-Mangel. In der Kontrollgruppe, die aus 116 Kindern ohne Reizdarmsyndrom bestand, litten mit 75% vergleichsweise weniger Kinder – aber immer noch viel zu viele – an Vitamin D-Mangel.

Mehr als die Hälfte der Kinder mit Reizdarmsyndrom (53%) wiesen mit Werten unter 50 nmol/l (20 ng/ml) sogar ein Vitamin D-Defizit auf. Unter den Kindern in der Kontrollgruppe hingegen hatten nur noch 27% ein Defizit.

Zudem untersuchten die Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Vitamin D-Status und häufig vorkommenden Begleitsymptomen des Reizdarmsyndroms, nämlich Angst, Depressionen und Migräne. Dabei zeigte sich, dass Kinder mit Reizdarmsyndrom, die zudem an Migräne litten, signifikant niedrigere Vitamin D-Mittelwerte hatten, als die Kinder der Kontrollgruppe.


Fazit

Auch wenn es sich um eine Studie mit begrenzter Anzahl an Studienteilnehmern mit Reizdarmsyndrom handelt, ist die hohe Anzahl an Kindern mit Vitamin D-Mangel oder gar Vitamin D-Defizit auffällig. Es bleibt die Frage offen, welche Ursachen diese hohen Prozentzahlen haben? Mit einiger Sicherheit spielen bei den Reizdarm-Patienten eine stark reduzierte Aufenthaltsdauer im Sonnenlicht und/oder eine eingeschränkte, ungesunde Lebensmittelauswahl eine Rolle.

Die Wissenschaftler empfehlen, dass bei jungen Patienten mit Reizdarmsyndrom standardmäßig der Vitamin D-Status überprüft wird um im Falle einer Mangelerscheinung Vitamin D zu supplementieren. So könnte die Vitamin D-Supplementierung eine zusätzliche Therapiemaßnahme bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms bei Kindern und Jugendlichen sein. Um einen möglichen Behandlungserfolg durch Vitamin D bei Reizdarmsyndrom zu bestätigen, sind weitere Studien nötig.


Hier können Sie die originale Studie sogar im Volltext nachlesen:

Nwosu, B. U., Maranda, L., & Candela, N. (2017). Vitamin D status in pediatric irritable bowel syndrome. Plos One, 12 (2).