Wie sicher ist Vitamin D?

„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift sei.“ [Paracelsus]

Viele fragen sich, wie sicher Vitamin D eigentlich ist. Was passiert, wenn Vitamin D-Kapseln in die Hände eines Kleinkinds geraten und es diese einnimmt? 

Im Allgemeinen wird dabei nichts passieren, doch es kommt natürlich auf die Dosis an. Handelt es sich um Vitamin D-Kapseln mit 50.000 I.E. D3, könnte ein Kleinkind bei einer Einnahme von 20 Kapseln an einer Hyperkalzämie sterben, wenn es nicht so schnell wie möglich ärztliche Hilfe erhält. Bei solchen Vorfällen würden sich Vitamin D-Gegner natürlich in ihrer Meinung bestätigt fühlen, Vitamin D sei eine gefährliche Droge. Natürlich sollten alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, einen solchen Vorfall zu verhindern. Jedoch ist Vitamin D schon seit Jahrzehnten „problemlos“ auf dem Markt. Und das Problem ist nicht das Produkt selbst, sondern allenfalls die Dosis, wie schon Paracelsus sagte.

Hat man versehentlich zwei Vitamin D-Kapseln anstelle von einer Kapsel eingenommen, so braucht man keinesfalls in Panik verfallen: Dies wird keinen Schaden verursachen. Man müsste als Erwachsener zwei der 50.000 I.E.-Kapseln pro Tag für mindestens 2 Monate einnehmen, um einen toxischen Wert zu erreichen. Die Einnahme von Vitamin D ist vergleichbar mit dem Trinken von Wasser: Trinkt man die zehnfache Menge der empfohlenen Menge von 1,5 bis 2 Liter täglich an Wasser, so kann man an einer Wasservergiftung sterben. Ebenso kann natürlich die zehnfache Menge der empfohlenen Tagesmenge an Vitamin D auf Dauer tödlich sein. Sowohl Wasser als auch Vitamin D sind lebensnotwendig, und beides kann im Übermaß schädlich sein.

Ein bisschen Statistik aus Amerika: Zwischen 2001 und 2014 haben 15.000 Amerikaner Vitamin D überdosiert. Davon starb kein einziger. Nur 5 der 15.000 Personen entwickelten Anzeichen oder Symptome einer Vergiftung. Zwei davon waren Säuglinge, denen die Vitamin D-Tropfen über die Nase statt über den Mund verabreicht wurden. Im gleichen Zeitabschnitt starben tausende Menschen an einer Überdosis Paracetamol, darunter einige Kleinkinder.

In den USA ist Paracetamol die häufigste Ursache für Anrufe in den Gift-Kontrollzentren (ca.100.000 Fälle jährlich) sowie für jährlich 56.000 Besuche von Notaufnahmen, 2.600 Krankenhausaufenthalte und 458 Todesfälle (darunter viele Kleinkinder) aufgrund von akutem Leberversagen. In den 14 Jahren zwischen 2001 und 2014 gerechnet sind dies über 5000 Todesfälle durch Paracetamol im Vergleich zu 0 Todesfällen durch Vitamin D.

Fazit:

Vitamin D ist bei Beachtung der Dosierungsempfehlungen bedenkenlos einzunehmen (*). Natürlich sollte es dennoch stets für Kinder unzugänglich aufgehoben werden. Und es gilt, wie bei allem, auch beim Vitamin D: Die Dosis macht die Medizin!

Mithilfe unseres Vitamin D-Rechners können Sie übrigens schnell und einfach die richtige Vitamin D-Dosis berechnen, mit der Sie Ihren Vitamin D-Zielwert erreichen können. Hier geht’s direkt zum Rechner.

(*) Die Studienlage stellt 10.000 I.E./Tag (bei 70 kg Körpergewicht) als unschädlich dar. Wir empfehlen bei Dosen oberhalb von 5000 I.E./Tag unbedingt Rücksprache mit einem Arzt zu halten.