Neue Megastudie – 71% weniger Herztote bei ausreichendem Vitamin D-Spiegel

Neue Megastudie – 71% weniger Herztote bei ausreichendem Vitamin D-Spiegel

Eine brandaktuelle Studie aus Großbritannien beleuchtet durch umfangreiche Auswertungen von über 180.000 Patientendaten die Wirkung von Vitamin D auf die Herzgesundheit in großem Ausmaß. Das Ergebnis: Nicht nur die Sterblichkeit steht in deutlicher Inverskorrelation zum Vitamin D-Spiegel, sondern auch das Risiko eine Herz-Erkrankung zu manifestieren ist davon betroffen.

 

Im September 2019 informierte eine groß angelegte Längsschnittanalyse (1) aus elektronischen Patientenakten der britischen Datenbank für Grundversorgung über das Risiko an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung (HKL-Erkrankung) zu erkranken bzw. zu versterben. Dabei wurden die Vitamin D-Werte einer Gruppe von 180.263 Patienten im Alter von 18 Jahre aufwärts ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen in deren Vorgeschichte erfasst. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 2,2 Jahren, wurden 3.747 Patienten mit HKL-Erkrankungen diagnostiziert und 3912 Todesfälle registriert.

Vitamin D-Mangel korreliert mit 71% höherem Todesrisiko

Verglichen mit Patienten im obersten Vitamin D-Versorgungs-Quintil (>27 ng/ml) war das Mortalitätsrisiko für Patienten im untersten Quintil (<9,24 ng/ml) um 71% und das Risiko eine HKL-Erkrankung zu entwickeln um 24% höher. Die Studienautoren lassen in ihrem Fazit keine Zweifel offen und bestätigen die Verbindung eines höheren Risikos für Patienten mit niedrigen Vitamin D-Spiegeln.

Auch Herz-Risikopatienten profitieren enorm

Weitere Fakten wurden ebenfalls im Jahr 2019 basierend auf einer deutschen Studie (2) mit 787 Patienten im Alter zwischen 50 und 85 Jahren geschaffen. In dieser Untersuchung wurden ambulante Patienten mit Risikofaktoren für asymptomatische diastolische Dysfunktion oder Herzinsuffizienz beobachtet. Jede Abnahme des Vitamin D-Spiegels um 10 ng/ml war für die vorbelasteten Probanden tendenziell mit einer 55% höheren 5-Jahresmortalität assoziiert, während das Risiko einer kardiovaskulär bedingten Krankenhauseinweisung um 63% höher lag.

Noch beeindruckender aber war, dass bei den Herz-Risiko-Patienten ein 2,38fach höheres Risiko einen Herzfehler zu manifestieren, ein 2,76fach größeres Risiko an Vorhofflimmern und eine 58%ige höhere Wahrscheinlichkeit tatsächlich an Herzinsuffizienz zu erkranken vorlag, wenn der Vitamin D-Spiegel um 10 ng/ml niedrigerer lag.

Fazit: Ein ausreichender Vitamin D-Spiegel schützt das Herz! Das Risiko Herzkrankheiten zu entwickeln und daran zu versterben ist bei einem ausreichenden Vitamin D-Spiegel deutlich reduziert - das gilt für Gesunde ebenso wie für Herz-Risikopatienten!

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Quellenangaben:

  1. Crowe, F. L., Thayakaran, R., Gittoes, N., Hewison, M., Thomas, G. N., Scragg, R., & Nirantharakumar, K. (2019, September 18). Non-linear associations of 25-hydroxyvitamin D concentrations with risk of cardiovascular disease and all-cause mortality: Results from The Health Improvement Network (THIN) database. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31541727.
  2. Nolte, K., Herrmann‐Lingen, C., Platschek, L., Holzendorf, V., Pilz, S., Tomaschitz, A., … Edelmann, F. (2019, February 19). Vitamin D deficiency in patients with diastolic dysfunction or heart failure with preserved ejection fraction. Retrieved from https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/ehf2.12413.

Bildquelle: www.pixabay.com

Vitamin D auf der Intensivstation

Vitamin D auf der Intensivstation

Wie dramatisch die Folgen eines Vitamin D-Mangels in Bezug auf die Sterblichkeit, Einweisungen in Krankenhäuser und den damit verbundenen Kosten aussehen, wollen wir in diesem Newsfeed näher betrachten. Auch zu diesem eher unbekannten Aspekt der Wirkung des Sonnenhormons wurden in den letzten Jahren aussagekräftige Studien veröffentlicht, die sich einmal mehr klar für eine Supplementation von Vitamin D, auch auf Intensivstationen, aussprechen.

Vitamin D-Mangel maximiert Kostenfaktor und Aufenthaltsdauer auf Intensivstationen

Ein Mangel des Sonnenhormons beeinflusst die Aufenthaltsdauer und die damit verbundenen Kosten von kritisch erkrankten Patienten. Ermittelt wurde dieser Umstand anhand einer prospektiven Beobachtungsstudie mit 258 Patienten auf der chirurgischen Intensivstation der Grady Memorial Klinik, Atlanta, USA. Bemerkenswert an dieser einzigartigen Untersuchung (1) ist die Tatsache, dass dabei die Grenzwerte vorbildlich kategorisiert wurden. Vitamin D Spiegel über 40 ng/ml wurden als normal bewertet, Spiegel zwischen 27-39 ng/ml als leichtes Defizit, Spiegel zwischen 14 - 26 ng/ml als moderates Defizit und Werte unter 13 ng/ml wurden schwerer Mangel eingestuft.

Mit 13,3 Tagen verzeichnete die Gruppe mit schwerem Vitamin D-Mangel (< 13 ng/ml) die längste Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation, während die Gruppe mit annähernd ausreichender Vitamin D-Versorgung (27 ng/ml - 39 ng/ml) nach nur 5,2 Tagen das Krankenhaus verlassen durfte.

Abb. 1: Vergleich der Aufenthaltsdauer von Patienten auf der Intensivstation in Abhängigkeit vom Vitamin D-Spiegel. Niedrige Vitamin D-Spiegel waren bei dieser Studie mit der 2,5fachen Aufenthaltsdauer assoziert (nach 1, Matthews, L. R et al.).

Das enorme Einsparungspotential des Sonnenvitamins zeigte sich auch bei den ermittelten Behandlungskosten. Für die Mangelgruppe beliefen diese sich auf 51.413 USD, während für die annähernd ausreichend Versorgten nur etwa 20.414 USD aufgewendet werden mussten. In anderen Worten ausgedrückt kostet ein Vitamin D-Mangel auf der Intensivstation das 2,5 fache - sowohl in finanzieller Hinsicht als auch die Verweilzeiten betreffend. Eine Tatsache, die sämtliche Wirtschaftsprüfer in den staatlichen, monopolistisch organisierten Krankenkassenstrukturen aufhorchen lassen müsste.

Abb. 2: Vergleich der Behandlungskosten von Patienten auf der Intensivstation in Abhängigkeit vom Vitamin D-Spiegel. Niedrige Vitamin D-Spiegel waren bei dieser Studie mit 2,5fach höheren Behandlungkosten assoziert (nach 1, Matthews, L. R et al.).

Auch die Sterblichkeit von Vitamin D-Versorgung abhängig

Auch in Anbetracht auf die Mortalität lieferte die Studie beeindruckende Ergebnisse. Bei den optimal Versorgten ( > 40 ng/ml) sowie den annähernd ausreichend Versorgten (27 - 29 ng/ml) traten im Beobachtungszeitraum keine Todesfälle auf! Anders bei den beiden weniger gut versorgten Gruppen, die jeweils rund 12 % Todesfälle verzeichnen mussten.

Abb. 3: Vergleich der Sterblichkeitsquote von Patienten auf der Intensivstation in Abhängigkeit vom Vitamin D-Spiegel. Während es bei Vitamin D-Spiegeln oberhalb von 27 ng/ml keine Todesfälle zu verzeichnen gab, lag die Sterberate bei den Vitamin D-defizitären Patienten bei ca. 12% (nach 1, Matthews, L. R et al.).

Zu analogen Resultaten kam eine Forschergruppe Ende 2015, als bei einer weiteren Studie (2) eine erhöhte stationäre Aufenthaltsdauer von kritisch erkrankten Patienten bei Vitamin D-Mangel attestiert wurde. Statt 4 Tagen Verweildauer auf der Intensivstation von Patienten, deren Vitamin Spiegel die 30 ng/ml überschritten, wurde bei Vitamin D-Mangelpatienten (< 30 ng/ml) ein 7,8 tägiger Aufenthalt, also beinahe das Doppelte, verzeichnet.

Dass niedrige Vitamin D-Serumwerte mit dem vorzeitigen Tod in Verbindung stehen, konnte im Jahr 2018 abermals bestätigt werden. Bei einer Analyse (3) von 135 Patienten einer spanischen Intensivstation, zeigten sich bei den Verstorbenen signifikant niedrigere Vitamin D-Spiegel (< 8,14 ng/ml) als bei den Überlebenden (12 ng/ml). Jedoch korrelierte nicht nur das 2,86-fache Risiko der Mortalität an sich mit schlechten Vitamin D-Werten, sondern auch das Risiko einer akuten Nierenschädigung verdoppelte sich bei Vitamin D-Werten von unter 10,9 ng/ml.

Fazit: Ein regelrechter Vitamin D-Spiegel erhöht die Überlebenschancen auf Intensivstationen drastisch, während die Aufenthaltsdauer und die damit verbundenen Behandlungskosten maßgeblich reduziert werden.

  1. Matthews, L. R., Ahmed, Y., Wilson, K. L., Griggs, D. D., & Danner, O. K. (2012, July). Worsening severity of vitamin D deficiency is associated with increased length of stay, surgical intensive care unit cost, and mortality rate in surgical intensive care unit patients. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22325335.
  2. Alizadeh, N., Khalili, H., Mohammadi, M., & Abdollahi, A. (2015). Serum Vitamin D levels at admission predict the length of intensive care unit stay but not in-hospital mortality of critically ill surgical patients. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26645025.
  3. Zapatero, A., Dot, I., Diaz, Y., Gracia, M. P., Pérez-Terán, P., Climent, C., … Nolla, J. (2018, May). Severe vitamin D deficiency upon admission in critically ill patients is related to acute kidney injury and a poor prognosis. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28847615.