Vitamin D schützt vor und hilft bei Diabetes und seinen Folgeschäden

Vitamin D schützt vor und hilft bei Diabetes und seinen Folgeschäden

Weltweit leiden zu Beginn der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts 463 Millionen Menschen an einem Diabetes. Bis zu 90 % der Neu-Erkrankungen könnten durch einen gesünderen Lebensstil verhindert werden. Ein wichtiger und vor allem leicht umzusetzender Faktor für einen gesünderen Lebensstil ist es, seinen Vitamin D-Spiegel zu optimieren. Denn neue Studien zeigen: Vitamin D hilft Diabetes zu vermeiden und reduziert Folgeschäden.

Vitamin D-Spiegel von >50 ng/ml mit 71% geringerem Risiko verbunden

An einer Studie, die Ende 2020 veröffentlicht wurde, nahmen 2423 Prädiabetiker teil. Sie erhielten täglich 4000 I.E. Vitamin D, um zu untersuchen, ob dies das Risiko für Typ-2-Diabetes verringern würde.
Ergebnis: Jede Erhöhung des Vitamin-D-Spiegels um 10 ng/ml reduzierte das Risiko für Typ-2-Diabetes um 25%. Bei denjenigen, die Vitamin-D-Spiegel von >50 ng/ml erreichen, sank das Risiko sogar um 71%.

Schlussfolgerung der Studienautoren: "Die tägliche Vitamin D-Supplementierung zur Aufrechterhaltung eines Vitamin D-Spiegels von 40 ng/ml ist ein vielversprechender Ansatz zur Reduzierung des Diabetesrisikos bei Erwachsenen mit Prädiabetes (1)."


Vitamin D hilft auch bei der Behandlung diabetischer Folgeschäden

Sogar dann, wenn zu viel Zucker im Blut bereits zu Schädigungen geführt hat, kann Vitamin D helfen, sofern es in ausreichender Dosierung verabreicht wird. Wenn dauerhaft erhöhte Blutzuckerspiegel das Nervensystem angreifen, nennt man diesen Folgeschaden “diabetische Neuropathie”.

Das Forscherteam um den Wissenschaftler R. Pinzon konnte durch eine achtwöchige Gabe von 5000 I.E. Vitamin D beachtliche Erfolge im Verlauf dieser diabetischen Folgeerkrankung erzielen. An der  kontrollierten randomisierten Studie, die im Dezember 2021 veröffentlicht wurde, nahmen 68 Patienten mit diabetischer Neuropathie teil, von denen die Hälfte ausschließlich mit einer Standardtherapie und die andere Hälfte zusätzlich mit Vitamin D versorgt wurden.

Ergebnis: In der Vitamin D-Gruppe verbesserten sich die Bewertungen nach der “Visuellen Analogskala” (VAS) mit -3,34 Punkten signifikant mehr als in der Vergleichsgruppe (-2,37).
Der symptomatische brennende Schmerz reduzierte sich in der Vitamin D-Gruppe auf 1,76 im Vergleich zu 6,18. Die Stimmung verbesserte sich um 88,2%, in der Vergleichsgruppe nur  um 70,6%.

Schlussfolgerung der Autoren: "Die Zugabe von oralem Vitamin D 5000 I.E. zur Standardbehandlung verbessert Schmerzen, Stimmung und Vitamin-D-Spiegel signifikant effektiver als die Standardbehandlung alleine bei Patienten mit diabetischer Neuropathie (2)."


Vitamin D im Jugendalter verhindert Diabetes im Alter

Und auch im neuen Jahr gibt es neue Erkenntnisse in Sachen Diabetes. In einer kürzlich publizierten Analyse aus dem Januar 2022 wird erwogen, die iranische Jugend flächendeckend mit Vitamin D zu versorgen.
In einem nationalen Gesundheitsprogramm, bei dem über eine Millionen Gymnasiasten für neun Monate mit 50.000 I.E. Vitamin D/Monat versorgt wurden, stellte sich heraus, dass damit das Risiko im Erwachsenenalter an Diabetes zu erkranken drastisch reduziert wird.

Konkret schlussfolgert das Wissenschaftlerteam: “Basierend auf den Ergebnissen könnte das nationale Vitamin D-Supplementationsprogramm für iranische Jugendliche eine kosteneffektive Strategie sein, um das Diabetesrisiko im Erwachsenenalter zu reduzieren. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre eine Vitamin D-Supplementierung, insbesondere bei Jugendlichen mit Vitamin D-Mangel, sinnvoll (03).”

Literaturzitate:

  1. Dawson-Hughes, B., Staten, M. A., Knowler, W. C., Nelson, J., Vickery, E. M., LeBlanc, E. S., Neff, L. M., Park, J. & Pittas, A. G. (2020). Intratrial Exposure to Vitamin D and New-Onset Diabetes Among Adults With Prediabetes: A Secondary Analysis From the Vitamin D and Type 2 Diabetes (D2d) Study. Diabetes Care, 43(12), 2916–2922. https://doi.org/10.2337/dc20-1765
  2. Pinzon, R. T., Wijaya, V. O. & Veronica, V. (2021). The Benefits of Add-on Therapy of Vitamin D 5000 IU to the Vitamin D Levels and Symptoms in Diabetic Neuropathy Patients: A Randomized Clinical Trial. Journal of Pain Research, Volume 14, 3865–3875. https://doi.org/10.2147/jpr.s341862
  3. Zandieh, N., Hemami, M. R., Darvishi, A., Hasheminejad, S. M., Abdollahi, Z., Zarei, M. & Heshmat, R. (2022). Economic evaluation of a national vitamin D supplementation program among Iranian adolescents for the prevention of adulthood type 2 diabetes mellitus. BMC Complementary Medicine and Therapies, 22(1). https://doi.org/10.1186/s12906-021-03474-0

Titelbild:

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