Mythen rund um Vitamin D – Was stimmt wirklich?

Mythen rund um Vitamin D – Was stimmt wirklich?

Vitamin D ist ein lebenswichtiges Hormon, das zahlreiche Funktionen in unserem Körper unterstützt, darunter die Gesundheit von Knochen und Muskeln, das Immunsystem, das Herz-Kreislauf-System, das Nervensystem, den Stoffwechsel und vieles mehr. Allerdings gibt es viele Mythen und Missverständnisse rund um das „Sonnenvitamin“, die es zu klären gilt. In diesem Newsletter wollen wir mit einigen dieser Mythen aufräumen und zeigen, wie wichtig es ist, Vitamin D richtig zu verstehen.

 

Vorhandenes Sonnenlicht reicht aus um Vitamin-D-Mangel zu vermeiden

Während viele Menschen glauben, dass wir durch ausreichend Sonnenlicht und die richtige Ernährung genügend Vitamin D zu uns nehmen, wissen wir, dass Vitamin-D-Mangel weit verbreitet ist. Tatsächlich hängt die Menge des produzierten Vitamin D von verschiedenen Faktoren wie Hauttyp, geografischer Lage, Jahreszeit, Tageszeit und dem aktuellen Sonnenstand ab.

Worauf Sie achten müssen, um Ihren Vitamin-D-Spiegel durch Sonne oder Ernährung aufrecht zu erhalten und inwieweit dies überhaupt möglich ist, erfahren Sie in unserem Artikel - Wie bekomme ich mein Vitamin D?


Vitamin D wird ausreichend im Körperfett gespeichert

Der Mythos, dass Vitamin D im Körperfett gespeichert wird und ausreicht, um uns über die Wintermonate mit dem Sonnenhormon zu versorgen, ist weit verbreitet. Zwar lagert der Körper in den sonnenreichen Monaten bei ausreichender Besonnung Vitamin D in geringen Mengen im Fettgewebe ab, das dann im Winter „abgerufen“ werden kann. Jedoch zeigen alle jüngeren Studien, dass sich bei einem großen Teil der Bevölkerung saisonal oder gar längerfristig ein gesundheitsgefährdender Vitamin-D-Mangel einstellt. Wissenschaftler sprechen inzwischen bereits von einem "epidemischen" Vitamin-D-Mangel.


Vitamin-D-Mangel nicht weit verbreitet

Ein weiterer verbreiteter Irrglaube ist, dass ein Vitamin-D-Mangel selten vorkommt. Studien zeigen jedoch, dass bis zu 80 % der Bevölkerung in unseren Breitengraden an einem Mangel leiden. Auch die Annahme, dass nur ältere Menschen davon betroffen sind, ist falsch. Ein Vitamin-D-Mangel kann Menschen jeden Alters betreffen, wie wir in unserem Vitamin-D-Mangel-Artikel anhand von zahlreichen Untersuchungen gezeigt haben.


Vitamin D ist toxisch

Darüber hinaus wird häufig behauptet, dass Vitamin-D-Supplemente gefährlich seien. Während extreme Überdosierungen problematisch sein können, hat Vitamin D eine sehr große therapeutische Breite. Eine möglichst tägliche Supplementierung von bis zu 5000 I.E./Tag ist bei gesunden Menschen in der Regel notwendig und als sicher einzustufen. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel zur Toxizität.


Vitamin D verursacht Nierensteine

Häufig wird die Fehlinformation verbreitet, dass Vitamin D Nierensteine verursache. Dennoch haben Studien gezeigt, dass Menschen mit Vitamin-D-Mangel viel eher zu Nierensteinen neigen. Weitere Infos dazu finden Sie in unserem Artikel zum Thema Nierensteine.


Fazit

Vitamin-D-Mangel ist nach wie vor weit verbreitet und kann in unseren Breitengraden nur durch gezielte Maßnahmen verhindert werden. Die Toxizität von Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmitteln spielt eine untergeordnete Rolle, und auch Nierensteine sind bei einer halbwegs normalen Supplementierung bis 5000 I.E./Tag praktisch kein Thema.
Lassen Sie sich von Mythen nicht verunsichern und achten und seien Sie kritisch bei fragwürdigen Gerüchten, die Sie davon abhalten sollen, Ihre Gesundheit in die eigene Hand zu nehmen.  

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Gesund und sicher Sonnen: Das müssen Sie beachten!

Gesund und sicher Sonnen: Das müssen Sie beachten!

Die Sonne ist die wichtigste Quelle für das lebensnotwendige Vitamin D, das unser Körper nicht nur für die Knochengesundheit sondern auch zur Unterstützung des Immunsystems und vieler weitere physiologische Vorgänge in unserem Körper benötigt. Doch wie können wir die Sonne genießen, ohne dabei unsere Gesundheit zu gefährden? In diesem Beitrag haben wir die wichtigsten Tipps und Hinweise für den richtigen Umgang mit der Sonne für Sie passend zur aktuellen Jahreszeit zusammengefasst.

Sonnenlicht ist die Hauptquelle für Vitamin D, das für viele Körperfunktionen essenziell ist. Eine von der WHO 2008 durchgeführte Studie zeigt, dass die UVR-Exposition nur geringfügig zur weltweiten Krankheitslast beiträgt und einen geschätzten jährlichen Verlust von 1,6 Millionen DALYs verursacht, d. h. 0,1 % der gesamten globalen Krankheitslast. Eine deutlich größere jährliche Krankheitslast, nämlich 3,3 Milliarden DALYs, könnte sich aus einer Verringerung der weltweiten UV-Exposition auf sehr niedrige Werte ergeben. Also eine um einen Faktor 2000 höhere Krankheitslast. Über die positiven Auswirkugnen eines regelrechten Vitamin D-Spiegel zw. 40 - 60 ng/ml können Sie sich auf unserer Homepage (www.sonnenallianz.de) umfassend informieren.

DAYL: Behinderungsbereinigte Lebensjahre (DALYs) sind ein Maß für die Gesamtbelastung durch Krankheiten, das Mortalität und Morbidität in einer einzigen Kennzahl zusammenfasst. Ein DALY steht für ein durch Krankheit, Behinderung oder frühen Tod verlorenes gesundes Lebensjahr.


Tipps zum sicheren und gesunden „Sonnen in der Sonne“!

1. Optimale Zeiten für die Vitamin D-Bildung

In Deutschland können Sie von Anfang April bis Ende September zwischen 11 und 15 Uhr am meisten Vitamin D produzieren. Je weiter Sie sich vom Sonnenhöchststand (21. Juni) entfernen, desto kürzer wird diese Zeitspanne und die Intensität der UV-B-Strahlung nimmt ab.

2. Dauer der Sonnenexposition

Je nach Hauttyp sind etwa 10 bis 30 Minuten in der Sonne ausreichend. Helle Hauttypen benötigen kürzere Zeit. Längeres Verweilen in der Sonne erhöht nicht die Vitamin D-Produktion, sondern nur das Risiko eines Sonnenbrands.

3. Ungeschützte Hautpartien

Lassen Sie mindestens Arme und Beine ungeschützt, um die Vitamin D-Synthese zu maximieren. Achten Sie darauf, dass der Himmel wolkenfrei ist, um die bestmögliche UV-B-Strahlung zu erhalten.

4. Sonnenbrand vermeiden

Vermeiden Sie Sonnenbrand und starke Hautrötungen, da dies eindeutige Signale der Überdosierung sind. Wenn Sie Sonnenschutzmittel verwenden, achten Sie auf einen kombinierten UV-A- und UV-B-Schutz.

5. Regelmäßige, mäßige Sonnenexposition

Sonnen Sie sich regelmäßig, aber mäßig. Nutzen Sie hilfreiche Tools wie den UV-Index auf Wetteronline und die kostenlose „dminder-App“ von OntoMetrics, um Ihre optimale Sonnenexpositionszeit zu ermitteln und Überdosierung zu vermeiden.

6. Vorsicht bei Medikamenteneinnahme

Eine Medikamenteneinnahme kann mit Nebenwirkungen verbunden sein, die durch UV-Exposition ausgelöst werden kann! Beachten Sie daher unbedingt mögliche phototoxische Nebenwirkungen (Beipackzettel).


Tipps für den Urlaub in der Sonne

  • Passen Sie Ihre Sonnen-Dauer an den Breitengrad Ihres Urlaubsortes an. Die UV-Strahlung ist intensiver, je näher Sie am Äquator sind.
  • Informieren Sie sich über den aktuellen UV-Index an Ihrem Urlaubsort.

Mit diesen Tipps können Sie die Sonne sicher und effektiv genießen. Denken Sie daran, dass maßvolle und gut informierte Sonnenexposition der Schlüssel zu einer gesunden Vitamin D-Bildung ist. Bleiben Sie informiert und genießen Sie die Sonne verantwortungsbewusst!

Quellenangabe:

  1. Lucas, R. M., Mcmichael, A. J., Armstrong, B. K., & Smith, W. T. (2008). Estimating the global disease burden due to ultraviolet radiation exposure. International Journal of Epidemiology, 37(3), 654-667. doi:10.1093/ije/dyn017

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Skurrile Irrtümer über Vitamin D auf dem Prüfstand

Skurrile Irrtümer über Vitamin D auf dem Prüfstand

Schlimme Nebenwirkungen, keine gesundheitsfördernde Wirkungen, keine Studien und alles nur "Lug und Betrug". Mit haarsträubenden Schlagzeilen und abstrusen Behauptungen soll dem Sonnenhormon wieder einmal der Garaus gemacht werden. Wir prüfen anhand der verfügbaren Fachliteratur, was an der neuen Anti-Vitamin-D-Kampagne dran ist und ob wir nun unsere Ansicht über Vitamin D grundlegend ändern müssen.

In seinen sogenannten „Fachinfos (1)“ fabuliert der Heilpraktiker Manfred Tuppek von einer skrupellosen Pharmaindustrie, die sich seit neuestem auf die Seite von Vitamin D geschlagen hätte und deswegen das Sonnenhormon bewerbe. Synthetisches Vitamin D wirke ganz anders als natürliches Vitamin D und schwäche das Immunsystem, es gäbe weder Langzeit- noch Interventionsstudien zum Thema Vitamin D und überhaupt sei es eine Lüge, dass Vitamin D-Supplemente positive Auswirkungen auf den menschlichen Organismus hätten.
Wie so oft werden die Aussagen der immer kleiner werdenden Anti-Vitamin D-Fraktion zwar nicht mit wissenschaftlicher Literatur begründet, dafür aber mit umso mehr Meinung. Dabei widersprechen selbst die wenigen Quellenverweise dem Gesagten.


Folgende Irrtümer werden wir in diesem Artikel auf den Prüfstand stellen:

Keine Interventions-/RCT-Studien für Vitamin D vorhanden

Es gibt Unterschiede zw. „synthetischem“ und „natürlichem“ Vitamin D

Vitamin D verursacht Nebenwirkungen

Künstliches Vitamin D lagert sich in Mitochondrien ab und blockiert das körpereigene D-Hormon

Die Vitamin D-Zufuhr im Winter sei nicht notwendig

Eine Supplementierung mit Vitamin D ist unphysiologisch, verglichen mit der Ernährung

Vitamin D-Messungen kann man sich sparen, denn der Wert sagt nichts über die intrazelluläre Speicherung

Vitamin D in Nahrungsergänzungsmittel reduziert den körpereigenen Krebsschutz

Vitamin D blockiere die natürlichen Abwehrkräfte und schwächt das Immunsystem

Die Pharmaindustrie hat sich auf die Seite von Vitamin D geschlagen und macht nun Werbung für das Sonnenhormon


Irrtum: Keine Interventions-/RCT-Studien für Vitamin D vorhanden

Tatsächlich bestätigen Ergebnisse zahlreicher Interventionsstudien und RCT-Studien zum Thema Vitamin D die Erkenntnisse aus tausenden Assoziationsstudien, die auf eine gesundheitsfördernde Wirkung von Vitamin D hinweisen.

Unter den folgenden URLs sind zahlreiche Interventionsstudien, darunter viele doppelblinde, randomisierte kontrollierte Studien, verständlich aufbereitet und mit entsprechenden Quellenangaben versehen:

https://sonnenallianz.spitzen-praevention.com/aussagekraeftige-studien/

https://sonnenallianz.spitzen-praevention.com/news/

Aufgrund unserer begrenzten Ressourcen stellen diese Sammlungen jedoch nur einen Bruchteil der verfügbaren RCT-Studien dar, deren Ergebnisse eindeutig zugunsten von Vitamin D ausfallen. Bis zum heutigen Tag ist uns keine regelrecht durchgeführte interventionsbasierte Vitamin D-Studie bekannt, deren Ergebnisse sich nicht klar für eine ausreichende und gute Vitamin D-Versorgung aussprachen.

Wie oben erwähnt, sind alleine auf unserer Homepage unter der Rubrik „Tatsachen und Behauptungen“ über 40 aussagekräftige Interventionsstudien mit eindeutigen Ergebnissen pro Vitamin D gelistet. Darunter befindet sich auch eine Subgruppenanalyse der, vom Autor zitierten VITAL-Studie (2). Bemerkenswert an der VITAL-Studie ist, dass sie unabhängig vom Körpergewicht der Probanden mit sehr niedrigen Dosierungen von nur 2000 I.E. durchgeführt wurde. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass auch die Kontrollgruppe bis zu 800 I.E. Vitamin D supplementieren durfte. Außerdem hatten die Probanden bereits zu Beginn der Studie Vitamin D-Spiegel von über 30 n/ml. Unter diesen Umständen war eigentlich kein großer Effekt von Vitamin D zu erwarten, und doch zeigen die Ergebnisse der Subgruppenanalyse von 25.871 Probanden Erstaunliches:

Bezogen auf tödliche und metastasierende Krebsverläufe wurde in der Subgruppenanalyse Folgendes festgestellt:

  • 17 % geringeres Risiko für Probanden der Vitamin D-Gruppe allgemein inkl. Übergewichtigen
  • 38 % geringeres Risiko für Probanden der Vitamin D-Gruppe mit normalem BMI von unter 25
  • Kaum Auswirkungen auf das Risiko von übergewichtigen Menschen

Die VITAL-Studie hat damit eindrucksvoll gezeigt, dass Vitamin D auch bei Menschen, die ausreichend mit dem Sonnenhormon versorgt sind, bereits in niedrigen Dosierungen einen Teil seines umfassenden Wirkprofils entfalten kann.

Die Untersuchung wurde, wie alle anderen Studien, in denen Vitamin D positive Wirkungen zeigt mit Nahrungsergänzungsmittel bzw. wie es der Autor nennt „synthetischem Vitamin D“ durchgeführt.


Irrtum: Es gibt Unterschiede zw. „synthetischem“ und „natürlichem“ Vitamin D

Der Autor bezeichnet Vitamin D, das aus UV-B-bestrahltem Lanolin bzw. dem darin enthaltenen Cholesterin gebildet wird, als „synthetisch“. Diese Interpretation ist jedoch sehr verwirrend, da auch das von ihm als „natürlich“ bezeichnete Vitamin in der Haut durch UV-Strahlung aus Cholesterol synthetisiert wird und demnach ebenfalls synthetischen Charakter aufweisen müsste.

Alle uns bekannten Interventionsstudien in sämtlichen Fachjournalen, wurden mit Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel durchgeführt und zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen auf diesen Weg bewiesen. Insbesondere in der Krebstherapie und -prophylaxe konnten - entgegen mancher Behauptungen - bahnbrechende Ergebnisse durch die Verabreichung von Vitamin D-Supplementen erzielt werden. Die Behauptung, "synthetisches" Vitamin D würde "natürliches" Vitamin D aus dem Körper verdrängen, ist daher gegenstandslos, da es praktisch keine Unterschiede und damit auch keine unterschiedlichen Messergebnisse geben kann.

Der einzige uns bekannte Unterschied besteht darin, dass UV-induziertes Vitamin D nicht überdosiert werden kann. Grund dafür ist ein biochemisches Gleichgewicht, das dafür sorgt, dass Prävitamin D bei zu hoher UV-Belastung durch die Sonne in die inaktiven Produkte Lumisterol und Tachysterol umgewandelt wird. Aber auch bei Nahrungsergänzungsmitteln müsste man extrem hohe Dosen Vitamin D über lange Zeiträume zu sich nehmen, um möglicherweise toxische Wirkungen zu erzielen.

Auch dazu haben wir einen eigenen Artikel verfasst, den Sie hier durch Klicken abrufen können!


Irrtum: Vitamin D verursacht Nebenwirkungen

Fakt ist: Bei Millionen von Probanden, die in Tausenden von Vitamin-D-Studien beobachtet wurden, hat Vitamin D in der Regel keine nennenswerten Nebenwirkungen verursacht. Solange Dosierungen von 5000 I.E. und Vitamin D-Spiegel von 90 ng/ml nicht langfristig über mehrere Monate überschritten werden, sind Nebenwirkungen bei gesunden Menschen, die keine der sehr seltenen Stoffwechselerkrankungen haben, praktisch kein Thema. Andernfalls wären sie auch bei längerem Sonnenbaden zu erwarten, bei dem in der Regel deutlich mehr Vitamin D gebildet als durch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt wird.


Irrtum: Künstliches Vitamin D lagert sich in Mitochondrien ab und blockiert das körpereigene D-Hormon

Vitamin D (Cholecalciferol) wird nicht in Zellen oder Mitochondrien, sondern in geringen Mengen im Gewebe abgelagert und in den Zellen zu Calcidiol und Calcitriol (Vitamin D-Hormon) verstoffwechselt. Die Arbeit „The Role of the Parent Compound Vitamin D with Respect to Metabolism and Function: Why Clinical Dose Intervals Can Affect Clinical Outcomes“ von Dr. med. Bruce W. Hollis, PhD, Professor für Pädiatrie und Molekularbiologie an der medizinischen Universität Charleston, South Carolina erklärt die biochemischen Vorgänge in allen Einzelheiten.

Die Ergebnisse dieser Studie, welche im „The Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism„ veröffentlicht wurden, haben wir ebenfalls bei der SonnenAllianz in einem Artikel verarbeitet, der unter folgendem Link abrufbar ist: www.sonnenallianz.de/vitamin-d-stoffwechsel

Nach unserem Kenntnisstand gibt es keine wissenschaftliche Studie, die darauf hinweist, dass sich Vitamin D aus Nahrungsergänzungsmitteln anders verhält als UV-induziertes Vitamin D.


Irrtum: Die Vitamin D-Zufuhr im Winter sei nicht notwendig / Die Halbwertzeit der zellulären Speicherung von Vitamin D beträgt über 200 Tage

Obwohl der Autor besagter Aussagen einräumt, dass eine zelluläre Speicherung von Vitamin D labortechnisch nicht messbar ist, vertritt er die exklusive Meinung, dass dort für 200 Tage lang Vitamin D gespeichert wird.
Wie bereits erwähnt, wird Vitamin D in der Zelle weder gespeichert noch angereichert, sondern verbraucht. Im Fettgewebe werden zwar geringe Mengen über längere Zeiträume gespeichert, diese reichen aber für einen physiologischen Stoffwechsel bei weitem nicht aus.

Die Halbwertszeit von zirkulierendem Vitamin D, das an ein Bindungsprotein gebunden ist (Speicherform), beträgt ca. 3 Wochen. Für ungebundenes bzw. freies Vitamin D beträgt die Halbwertszeit ca. 24 h. Letzteres ist für die volle Entfaltung des Wirkprofils wichtig, weshalb wir eine tägliche Zufuhr von Vitamin D empfehlen.

Ein niedriger Vitamin D-Spiegel im Blut geht mit einer Vielzahl von Erkrankungen einher. Eine Übersicht über die verschiedenen Krankheitsbilder und deren Zusammenhang mit niedrigen Vitamin D-Spiegeln finden Sie unter folgender URL:  www.sonnenallianz.de/sonne-und-gesundheit/vitamin-d-und/

Für weiterführende Informationen zum Thema Stoffwechsel verweisen wir auf die bereits zitierte Arbeit (01) von Dr. Hollis.


Irrtum: Eine Supplementierung mit Vitamin D ist unphysiologisch, da große Mengen an Nahrungsmitteln aufgenommen werden müssen

Die Hauptquelle für Vitamin D ist die Sonne und nicht die Ernährung. In der Haut können bei optimalen Bedingungen täglich bis zu 20.000 – 25.000 I.E. Vitamin D in der Haut produziert werden, was vollkommen natürlich ist. Mit Lebensmittel können diese Dosierungen bei weitem nicht erreicht werden, was jedoch nicht bedeutet, dass die genannten Dosierungen unphysiologisch sind. Das Problem des modernen Lebensstils besteht darin, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D durch die Sonne unter anderem wegen folgender Faktoren unterbunden wird:

  • vermehrten Aufenthalt in geschlossenen Räumen (keine UV-Strahlung)
  • Sonnenschutzcremen (blockiert UV-B-Strahlung)
  • Zeitmangel (kein Sonnenbaden)
  • Medikamete (Vitamin D-Räuber)
  • der Angst vor der Sonne

Irrtum: Vitamin D-Messungen kann man sich sparen, da sie nicht über den intrazellulären Speicher berücksichtigt

Bei den meisten Studien, die nach den gängigen wissenschaftlichen Standards durchgeführt wurden, konnte ein inverser Zusammenhang zwischen steigenden Vitamin D-Spiegeln und sinkenden Inzidenzen, Risiken, Symptomen usw. festgestellt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob Vitamin D durch UV-Strahlung oder durch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt wurde.

Tausende Studien befassen sich mit Vitamin D auf Grundlage des 25(OH)D-Spiegels im Blut. Uns ist keine seriöse Studie bekannt, in der sich auf den „intrazellulären Speicherwert“ bezogen wird.

Die Messung des Vitamin D-Spiegels (25(OH)D = Calcidiol) im Blut ist die entscheidende Maßnahme, um eine Aussage über die Versorgung treffen zu können.

Weiterhin wird behauptet, dass die Messung des aktiven Vitamin D-Hormons (1,25(OH)D) für eine bessere notwendig sei. Auch dies ist falsch, da das Vitamin D-Hormon sehr starken Schwankungen unterliegt und daher für die Bestimmung der Vitamin D-Versorgung eher ungeeignet ist.


Irrtum: Vitamin D in Nahrungsergänzungsmittel reduziert den körpereigenen Krebsschutz

Beispielgebend werden im Folgenden drei RCT-Studien widergegeben, die das Gegenteil des genannten Irrtums belegen. Die folgenden Untersuchungen wurden ausschließlich mit „synthetischem Vitamin D“ durchgeführt.

Im Rahmen einer im Jahr 2018 an irischen Frauen im Alter von 50 bis 80 Jahren durchgeführten Studie konnte nachgewiesen werden, dass eine Supplementation von Vitamin D bei Patientinnen mit der Diagnose „invasiver Brustkrebs” zu einer deutlichen Verbesserung des Krankheitsverlaufs führt. Von den insgesamt 5417 Patientinnen erhielten 2581 (49 %) nach der Diagnose erstmals Vitamin D. Bei den Patientinnen, die das Sonnenhormon innerhalb von sechs Monaten verabreicht bekamen, konnte eine Reduzierung der Mortalität um 49 % festgestellt werden (3).

Zwar war das Hauptziel einer weiteren Untersuchung nicht die Karzinomentstehung, sondern die Entwicklung einer Osteoporose, als sekundäres Ziel wurde jedoch die Häufigkeit der Entstehung bösartiger Tumore in den untersuchten Gruppen miteinander verglichen.

Die Auswertung der Daten ergab, dass das allgemeine Tumorrisiko in der Gruppe, die mit 1.100 I.E. Vitamin D täglich über vier Jahre lang behandelt worden war, eindeutig niedriger lag als in der Kontrollgruppe. Das relative Risiko, unter dieser Vitamin D-Zufuhr einen bösartigen Tumor zu entwickeln, betrug nur noch 40 %. Bereits diese Aussage ist beachtlich! Wurden jedoch diejenigen Karzinome ausgeschlossen, die bereits im ersten Jahre auftraten und damit wahrscheinlich bereits zu Beginn der Behandlung vorhanden waren, ergab sich eine echte Sensation: Das relative Risiko sank um 77 % (4)!

Weiters beziehen wir uns auf eine Arbeit des deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Es handelt sich um eine Metaanalyse in Bezug auf die Bedeutung von Vitamin D bei der Entstehung von bösartigen Tumoren bei Menschen in Deutschland, die älter als 50 Jahre sind. Zusätzlich wurden die Kosten berechnet, die durch eine konsequente Supplementation mit Vitamin D für unser Gesundheitssystem eingespart werden könnten.

Die Berechnung ergab die beachtliche Zahl von nahezu 30.000 vermeidbaren Krebstoten pro Jahr und Einsparungen durch eine Vitamin D-Gabe in Höhe von rund 250 Millionen € pro Jahr! Diese Daten wurden in der internationalen Zeitschrift „Molecular Oncology” publiziert und erarbeitet von Wissenschaftlern des DKFZ, Deutschlands führendem staatlichen Krebsforschungsinstitut (5).

Daher ist diesen Zahlen wohl nichts mehr hinzuzufügen - außer vielleicht den letzten Satz der Zusammenfassung der Autoren selbst: „Unsere Ergebnisse unterstützen die Forderung nach einer allgemeinen Supplementation der älteren Bevölkerung mit Vitamin D, um sowohl die Krebssterblichkeit als auch die damit verbundenen Kosten wesentlich zu senken”.


Irrtum: Vitamin D blockiere die natürlichen Abwehrkräfte und schwächt das Immunsystem

Mehrere prospektiven Studien bestätigen die Wirkung von Vitamin D im Kampf gegen COVID-19 voll und ganz.

Von 76 Patienten, die positiv auf SARS-CoV-2 mittels PCR-Test getestet wurden, erhielten 50 am Tag der Aufnahme 20.000 I.E. Vitamin D (in Form von Calcidiol) und ca. die Hälfte der Dosis an Tag 3 und 7. Im Anschluss wurden ihnen einmal wöchentlich ca. 10.000 I.E. Vitamin D bis zur Entlassung verabreicht.

Ergebnis: Nur einer der Patienten, die mit Vitamin D versorgt wurden, musste auf die Intensivstation verlegt werden, also nur 2 Prozent. Von den 26 Patienten, die nicht mit Vitamin D versorgt wurden, waren es 13, also genau 50% (6)!

Von den mit Vitamin D behandelten Patienten starb keiner, alle wurden ohne Komplikationen entlassen. In der halb so großen Vergleichsgruppe ohne Vitamin D starben dagegen zwei Menschen.

Eine im Juni 2021 publizierte Kohortenstudie in der COVID-19-Station des Hospital del Mar in Barcelona mit 838 Covid-19-Patienten, belegt die bereits erwähnten Ergebnisse in größerem Umfang. Es handelt sich um 447 Patienten, die mit hohen Dosen (ca. 20.000 I.E. am Tag der Aufnahme und zusätzlichen, etwas geringer dosierten Gaben in den Tagen danach) behandelt wurden. Lediglich 20 Patienten, also nur 4,5%, landeten auf der Intensivstation. Von den 391 Patienten, die nicht mit Vitamin D behandelt wurden landeten 82 (21%) auf der Intensivstation. Mit anderen Worten:

Das Risiko, von der Covid-Station auf die Intensivstation verlegt zu werden, reduzierte sich durch die Verabreichung von Vitamin D um 84%! Auch das Risiko zu versterben wurde bei diesen Patienten, die frühzeitig mit Vitamin D behandelt wurden, um 79% reduziert (7).

Das Fazit der Autoren liest sich daher eindeutig:

“Bei Patienten, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, reduzierte die Behandlung mit dem Sonnenhormon signifikant sowohl  die Aufnahme auf die Intensivstation als auch die Sterblichkeit”.

Eine Systematische Übersichtsarbeit von 7 randomisierten, placebokontrollierte Doppelblindstudien zum Thema Vitamin D und Asthma kommt zu einem eindeutigen Ergebnis. Nach 4-12 Monaten Beobachtungsdauer unter Vitamin D-Gabe, konnte eine Risiko-Reduktion um 37 % für eine kortisonbedürftige Exazerbation (Verschlechterung) nachgewiesen werden. Die asthmabedingten Anfälle und die damit einhergehende Anzahl der Krankenhausaufenthalte konnte durch die Verabreichung von Vitamin D halbiert werden (8).

Randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudie zum Thema Vitamin D-Supplementierung zur Vorbeugung von saisonaler Influenza A bei Schulkindern: Hierbei wurden 167 Schulkinder beobachtet, von denen die Hälfte mit 1200 I.E./Tag Vitamin D versorgt wurden. Als Resultat wurde eine Risikoreduktion um 64% für Influenza A und um 83% für Asthmaanfälle bei den Kindern festgestellt, die bis zu dieser Untersuchung noch keine anderen Vitamin D-Präparate eingenommen hatten (9).

Die zitierten Arbeiten geben nur einen kleinen Bruchteil der vorhandenen RCT-Studien zu den einzelnen Themen wider. Alle zitierten Studien basieren auf der Verabreichung von „synthetischem Vitamin D“ in Form von Cholecalciferol oder Calcifediol.


Irrtum: Die Pharmaindustrie hat sich auf die Seite von Vitamin D geschlagen und macht nun Werbung für das Sonnenhormon

Die Pharmaindustrie ist der größte Profiteur einer kranken Gesellschaft. Naturgemäß zeigt sie daher kein Interesse, die Menschen in Sachen Vitamin D aufzuklären. Vielmehr ist das Gegenteil offenkundig der Fall.
Vitamin D ist auf dem Markt zu einem sehr geringen Preis erhältlich. Eine Jahresration Vitamin D ist im Internet bereits um 25 € und teilweise noch günstiger zu haben und steht in keiner Relation zu patentierbaren Medikamenten, denn bspw. Krebsmedikamente kosten das hundert- und tausendfache.

Daher ist davon auszugehen, dass sich die Pharmaindustrie auch zukünftig nicht auf die Seite von Vitamin D und der Gesundheit schlagen wird. Dort, wo sie am Markt partizipieren kann, wird sie dies auch tun, weshalb sie auch Vitamin D verkauft. Um die Verhältnisse zw. dem Vitamin D-Markt und der Pharmaindustrie einordnen zu können, haben wir folgendes Diagramm erstellt.

Abb. 1: In der Abbildung werden die Umsätze der deutschen Pharma- und Nahrungsergänzungsmittelbranche im Jahr 2023 gegenübergestellt (10, 11). Der verschwindend kleine Balken für Vitamin D + A basiert auf den hochgerechneten Marktanteilen des gesamten Nahrungsergänzungsmittelsegments im Jahr 2018 (12).

Es ist auch eine Falschmeldung des Autors, dass Vitamin D nur von zwei Pharmafirmen in Deutschland hergestellt wird. Zum einen gibt es deutlich mehr Firmen, die Vitamin D gewissenhaft herstellen, zum anderen gehören die meisten Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln eben nicht zur Pharmaindustrie.


Fazit: Lassen Sie sich nicht von Falschmeldungen über Vitamin D verunsichern. Sie erkennen Falschmeldungen daran, dass sie zumeist nicht mit Primärquellen bzw. seriöse Studienergebnisse belegt werden können. Zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigen die gesundheitlichen Vorteile von Vitamin D, unabhängig davon, ob es als Nahrungsergänzung eingenommen oder durch UV-Strahlung produziert wurde. Vitamin D verursacht in angemessenen Dosen keine Nebenwirkungen, stärkt das Immunsystem und reduziert das Krebsrisiko. Die Pharmaindustrie zeigt kein Interesse an der Förderung von Vitamin D, da es ein kostengünstiges und weitverbreitetes Supplement ist.

Quellenangabe:

  1. https://www.heilpraktiker-tuppek.de/infos/2016/04/03/synthetisches-vitamin-d3-ist-gesundheitssch%C3%A4dlich!/
  2. Chandler PD; Chen WY; Ajala ON; Hazra A; Cook N; Bubes V; Lee IM; Giovannucci EL; Willett W; Buring JE; Manson JE; (n.d.). Effect of Vitamin D3 Supplements on Development of Advanced Cancer: A Secondary Analysis of the VITAL Randomized Clinical Trial. Retrieved December 23, 2020, from https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33206192/
  3. Madden JM, Murphy L et al (2018). De novo vitamin D supplement use post-diagnosis is associated with breast cancer survival. Breast Cancer Research and Treatment, 172(1), 179-190. DOI:10.1007/s10549-018-4896-6
  4. Lappe JM, Travers-Gustafson D et al (2007). Vitamin D and calcium supplementation reduces cancer risk: results of a randomized trial. In: The American journal of clinical nutrition 85 (6), S. 1586–1591
  5. Niedermaier, T., Gredner, T., Kuznia, S., Schöttker, B., Mons, U., & Brenner, H. (2021). Vitamin D supplementation to the older adult population in Germany has the cost‐saving potential of preventin almost 30,000 cancer deaths per year. Molecular Oncology. doi:10.1002/1878-0261.12924
  6. Castillo M et al. (2020). Effect of Calcifediol Treatment and best Available Therapy versus best Available Therapy on Intensive Care Unit Admission and Mortality Among Patients Hospitalized for COVID-19: A Pilot Randomized Clinical study. Retrieved from https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960076020302764?via%3Dihub
  7. Xavier Nogues, Diana Ovejero, Marta Pineda-Moncusí, Roger Bouillon, Dolors Arenas, Julio Pascual, Anna Ribes, Robert Guerri-Fernandez, Judit Villar-Garcia, Abora Rial, Carme Gimenez-Argente, Maria Lourdes Cos, Jaime Rodriguez-Morera, Isabel Campodarve, José Manuel Quesada-Gomez, Natalia Garcia-Giralt, Calcifediol Treatment and COVID-19–Related Outcomes, The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism , Band 106, Ausgabe 10, Oktober 2021, Seiten e4017–e4027, https:// doi.org/10.1210/clinem/dgab405
  8. Martineau, A., Takeda, A., Nurmatov, U., Sheikh, A., & Griffiths, C. J. (2015); Vitamin D for the management of asthma. Cochrane Database of Systematic Reviews. doi:10.1002/14651858.cd011511.pub2
  9. Urashima, M., Segawa, T., Okazaki, M., Kurihara, M., Wada, Y., & Ida, H. (2010). Randomized trial of vitamin D supplementation to prevent seasonal influenza A in schoolchildren. The American Journal of Clinical Nutrition, 91(5), 1255-1260. doi:10.3945/ajcn.2009.29094
  10. Umsatz auf dem Pharmamarkt in Deutschland | Statista. (2024, 3. April). Statista. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158096/umfrage/pharma-gesamtmarkt-umsatzentwicklung-seit-2006/
  11. Mintel. (2024, 7. Februar). Nahrungsergänzungsmittel – Deutschland – 2023 : Consumer market research report : Mintel.com. Mintel Store Deutschland. https://store.mintel.com/de/reports/deutschland-vitamine-und-nahrungsergaenzungsmittel-markt-report
  12. IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG. (2019). Jede fünfte Packung Nahrungsergänzungsmittel bestellen. In Trends Bei Nahrungsergänzungsmitteln Aus der Apotheke [Infografik]. https://www.iqvia.com/-/media/iqvia/pdfs/cese/germany/publikationen/infografik/trends-bei-nahrungserganzungs-mitteln-aus-der-apotheke.pdf?la=de-de&hash=A61DD0D65D6E275B756EA4ACBF7C76E1C2572E35&utm_medium=Email&utm_source=Presse&utm_campaign=Infografik-NEM-Apr2019

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Lebenselixier Sonne

Lebenselixier Sonne

Besonders in der dunklen Jahreszeit wird vielen bewusst, wie sehr das Wohlbefinden vom Licht abhängt: Etwa jedem Fünften setzen die winterliche Energielosigkeit und schlechte Laune so sehr zu, dass er ärztliche Hilfe sucht. Was jedoch kaum einer weiß: Licht ist weit mehr als nur ein Seelenschmeichler: Erst mit dem Sonnenlicht entwickelte sich auf unserem blauen Planeten das Leben. Es ist Energielieferant, biologischer Taktgeber und – in künstlicher Form – Treiber des menschlichen Fortschritts.

Wie jedoch in allen Lebensbereichen gilt auch hier: „Die Dosis macht das Gift“, wie der berühmte Arzt und Naturphilosoph Paracelsus schon vor hunderten Jahren richtig feststellte. Denn Licht ist nicht gleich Licht: Je nach Spektralzusammensetzung, Intensität und Zeitpunkt wirkt es heilend oder (zer)störend auf Leben.

„Licht ist ein Lebenselixier. Der Mensch ist nicht auf ein Leben im Dunkeln ausgerichtet. Würde man ihn völlig von jeglicher Lichtquelle abschirmen, würde er krank werden und sterben.“ – Univ. Prof Dr. Maximilian Moser vom Institut für Physiologie an der Medizinischen Universität Graz


Sonnenlicht: Evolutionstreiber und Taktgeber

Seit der Geburtsstunde der ersten Zelle auf der Erde gibt die Sonne den Takt des Lebens an. Deshalb macht es auch nur Sinn, dass sich der Stoffwechsel allen Lebens an diesen wiederkehrenden Rhythmus von Licht und Dunkelheit sowie an die wechselnden Lichtverhältnisse der Jahreszeiten durch evolutionäre Auslese angepasst hat.

Besonders gut zu beobachten ist diese Anpassung beim menschlichen Schlaf-Wach-Rhythmus: Trifft Licht auf unsere Augen, reagiert das Sehpigment Melanopsin auf unserer Netzhaut auf die unterschiedliche Lichtintensität – übrigens auch bei den meisten Erblindeten – und gibt diese Information über Zwischenstationen im Gehirn zur Zirbeldrüse weiter. Diese Drüse bremst daraufhin die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin, wodurch wir wach und aktiv werden.

Wie eine innere Uhr dirigiert dieser Lichtwechsel von Tag und Nacht aber nicht nur den Schlaf, sondern gibt auch den Takt für zahlreiche andere Körperprozesse an: beispielsweise unser Herz-Kreislaufsystem über das Aktivierungshormon Noradrenalin oder die Libido über unsere Sexualhormone Östrogen und Testosteron. Über Sonnenlicht bildet unsere Haut das lebenswichtige Vitamin D – was eigentlich ein Hormon ist –, das unter anderem unser Immunsystem stärkt sowie Knochen und Zähne gesund hält. Selbst unsere Darmbakterien – verantwortlich für eine funktionierende Verstoffwechslung unserer Nahrung – wechselwirken mit Licht.

Damit dieser fein austarierte Stoffwechsel ordnungsgemäß funktioniert, muss unsere innere Uhr täglich „neu justiert“ werden. Evolutionärer Taktgeber dabei ist das Sonnenlicht mit seiner Tageszeit abhängigen Lichtintensität und wechselndem Farbspektrum. Man vermutet, dass der Mensch mindestens 1000 Lux Lichtstärke durchgehend am Tag braucht, damit die Taktung optimal auf 24 Stunden verläuft. An sonnigen Tagen kriegen wir 10.000 Lux ab und selbst an trüben Tagen sind es noch 5.000 Lux. In Innenräumen wie Büros kommt man – wenn man Glück hat – jedoch gerade einmal auf 500 Lux am Tag. Und wie ist es bei dir?

Das war ein kurzer Auszug aus dem informativen Gastbeitrag von dem Gesundheitsexperten Krystian Manthey. Klicken Sie hier, um den ganzen Artikel zu lesen!

Bild: JenkoAtaman /stock.adobe

Der SWR im Kampf gegen Vitamin D

Der SWR im Kampf gegen Vitamin D

Eine aktuelle Dokumentation des SWR zum Thema Vitamin D, erhitzt seit einigen Wochen die Gemüter in den sozialen Medien, allen voran YouTube. Auch die SonnenAllianz und ihr Gründer und Vitamin-D-Experte Prof. Dr. Spitz werden darin mehrfach erwähnt.
Die SWR-Dokumentation ist ein weiterer Akt einer Dauerkampagne gegen Vitamin D. Passend dazu werden unter dem YouTube-Video 6 Studien verlinkt, die bei genauer Lektüre entweder das Gesagte gar nicht belegen oder vom Studiendesign her keine Aussage zulassen.

In 5 der 6 Studien wurde mindestens einer der folgenden gravierenden Mängel festgestellt:

  • Zu geringe Dosierung verabreicht,
  • Ergebnisse beruhen auf Einmalgaben bzw. auf Bolus-Dosen,
  • keine Vitamin-D-Werte der Probanden ermittelt,
  • supplementierte Probanden waren nicht im Mangel, konnten sich daher nicht verbessern.

Die 6. Studie zum Thema Diabetes belegt ohnehin den Nutzen von Vitamin D bei Diabetes, auch wenn dort das Ergebnis als nicht signifikant eingestuft wurde.

Es lohnt sich aus unserer Sicht nicht, weiter auf die zahlreichen Falschdarstellungen und Fehlinformationen in diesem Dokumentarfilm detailliert einzugehen. Das Projekt SonnenAllianz ist unabhängig und spendenfinanziert, daher müssen wir unsere Ressourcen gezielt einsetzen. Unsere Forderung nach einer besseren Vitamin-D-Versorgung der Bevölkerung stützt sich nicht auf 6 Studien mit unzureichendem Design, sondern auf hunderte und tausende von Studien, darunter zahlreiche Interventionsstudien, die jederzeit auf unserer Website abrufbar sind.
Wir haben uns daher entschieden, die YouTube-Community sprechen zu lassen und zitieren im Folgenden einige aussagekräftige Kommentare. Denn die überwiegende Mehrheit der Kommentare stellt der Dokumentation nicht nur ein vernichtendes Urteil aus, sondern belegt eindrucksvoll, dass jeder Internetnutzer sich eigenständig eine hohe Fachkompetenz aneignen kann, die die Kompetenz von so manchen Redaktionen, Fakten-Checkern und leider auch noch immer von Ärzten bei weitem übersteigt.


Abzocke mit Vitamin D – Hier kommen die Fakten

Zunächst jedoch eine kurze Einordnung der Fakten aus finanzieller Sicht. Die Anti-Vitamin-D-Propaganda wird oft mit dem wirtschaftlichen Argument begründet, Vitamin D koste Geld und sei als Nahrungsergänzungsmittel nicht für alle kostenlos verfügbar.
So ist auch in dieser Dokumentation immer wieder von der Vitamin-D-Abzocke die Rede. Doch ein kurzer Blick auf den Online-Markt reicht, um zu wissen, dass eine Jahresration Vitamin D in deutscher Qualität nicht mehr als 25 Euro kostet, was in etwa 2 Euro pro Monat entspricht.

Enorme Umsätze mit dem so günstigen Vitamin D?

Die nach Ansicht der SWR-Redakteure enormen Umsätze mit Nahrungsergänzungsmitteln und Vitamin D verblassen, wenn man Sie beispielsweise mit den Umsätzen der Pharmaindustrie vergleicht.

Während in Deutschland im Jahr 2021 mit Nahrungsergänzungsmitteln ein Umsatz von 2,69 Milliarden Euro erzielt wurde, liegt der Umsatz der Pharmaindustrie mit 53,6 Milliarden Euro mehr als zwanzigmal so hoch. Im Jahr 2022 wurden mit Vitamin D und Vitamin A zusammen 108 Millionen Euro umgesetzt.

In der folgenden Grafik haben wir die Umsätze grafisch dargestellt, wobei der Anteil von Vitamin D und A zusammen so verschwindend gering ist, dass er grafisch nicht wahrnehmbar ist.

Abb. 1: Umsatz von Vitamin D&A im Vergleich zu Nahrungsergänzungsmitteln und Pharmaindustrie.

Dass das Scheinargument der Vitamin-D-Abzocke völlig haltlos ist, dürfte den meisten Lesern nach der Betrachtung des Diagramms klar sein. Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass Vitamin D im Gegensatz zu vielen Medikamenten nicht patentierbar ist und daher nicht zu sehr hohen Preisen angeboten werden kann, was gut für die Volksgesundheit, aber schlecht für die wirtschaftlichen Nutznießer bestimmter Krankheiten ist.

So berichten Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums 2021 in der internationalen Zeitschrift „Molecular Oncology“, dass auf der Basis einer ausreichenden Vitamin D Versorgung der älteren Bevölkerung (ab dem 50. Lebensjahr) jährlich 30.000 Krebstote in Deutschland vermieden und 1,2 Milliarden € Kosten im deutschen Gesundheitssystem eingespart werden könnten! Diese Pesrpektive klingt sehr wünschenswert, jedoch sicherlich nicht in den Ohren derjenigen, die durch die vermiedene Krankheitslast eine jährliche Umsatzeinbuße von eben diesen 1,2 Milliarden Euro zu verzeichnen hätten. Allein diese eine, allgemein verfügbare Studie aus einem renommierten deutschen Forschungsinstitut zeigt nochmals die Fragwürdigkeit der Aussagen des SWR.


FAZIT:
Die Aufklärung über Vitamin D wird daher leider nicht von finanzstarken Konzernen (und ihren Pressekanälen) vorangetrieben, sondern ist auf Idealismus, Spenden und mutige Protagonisten ohne finanzielle Interessen angewiesen.

Daher freuen wir uns, dass Sie gesund, kritisch und hellwach bleiben. Sie können viel bewegen, indem Sie Ihre Mitmenschen auf die Informationen der SonnenAllianz hinweisen. Jeder „Follower“ hilft unsere Mission der selbstverantwortlichen Gesunderhaltung- und werdung zu stärken!

Ihr Jörg Spitz und das Team der SonnenAllianz


Und als Schmankerl hier nun die besten und aussagekräftigsten Kommentare aus der Community zum Video:

Johannes K schreibt:

„Ich finde es etwas amüsant. Es wird in dieser Dokumentation extra der Unterschied zwischen Beobachtungsstudien und Interventionsstudien erklärt. Man stellt bei der Dame eine Insulinresistenz und einen guten Vitamin D Status fest. Ergo Vitamin D verursacht Insulinresistenz. Wie war das nochmal mit Kausalität und Korrelation. Dass Vitamin D an vielen Stoffwechselwegen beteiligt ist, ist den meisten hier ohnehin schon klar. Leider beantwortet dies trotzdem nicht inwiefern ein kausaler Zusammenhang zwischen Insulinresistenz und einem Vitamin D Spiegel von 54ng besteht. Wasser ist auch an vielen Stoffwechselwegen beteiligt es wird wohl sehr viele geben, die eine Insulinresistenz haben und Wasser trinken. Was schließen wir daraus? Wir brauchen zunächst einmal Interventionsstudien, es könnte ja sein, dass Wasser in adäquater Dosierung eine Insulinresistenz begünstigt.“


Klimpertrude schreibt:

„Die Doku bestätigt mir wieder meine jahrelange Erfahrung, dass Endokrinologen zu großen Teilen Knalltüten sind. Unfassbar 🙄 Eine Frau, die regelmäßig Vitamin D supplementiert, hat, oh Wunder, einen guten Vitamin D Wert. Daraufhin zu sagen, dass sie es nicht nötig hätte und die Krönung, zu sagen, dass ihre leichte Insulinresistenz mit ihrer Vitamin D Supplementierung zu tun haben könnte, obwohl Studien genau das Gegenteil belegen, ist schon ein starkes Stück. Das wäre so, als wenn ich einem Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion sage, er bräuchte seine SD Hormone jetzt nicht mehr, weil seine Werte ja jetzt gut sind. Auch tatsächlich alles schon vorgekommen 🤦🏼‍♀️ Und der Gipfel, zu suggerieren, dass man lieber auf Vitamin D verzichten solle, als auf Schokolade, bei Insulinresistenz, grenzt an absoluter Fahrlässigkeit.“


Bar Ack schreibt:

„Eine typische Vitamin D Doku.

Contra:

-Kein Wort über die synergistische Wirkung mit K2. Damit würde das Calcium im Blut in Knochen eingebaut werden =keine Verkalkung.

-Kein Fokus auf ein gesundes Immunsystem - das ist der Hauptgrund weswegen ich es im Winter nehme.

-Diese einzelnen Schicksale, die sehr viel Vit D genommen haben (wahrscheinlich auch ohne K2) sagen nichts über eine generelle Gefährlichkeit bei normaler Supplementation von ca. 5000 IE im Winter für die Masse aus.

-Das der Endokrinologe über eine Insulinresistenz in Zusammenhang mit Vit D spekuliert ist sehr unseriös. Die Ursachen sind sehr vielseitig dafür (z.B. Ernährung)

-Es sollten Quellen für die Interventionsstudien geben. Es ist erstmal sehr fraglich das Vit D bei z.B. einer über Jahrzente entstehenden Osteoporose helfen kann. Wen wundert das? Und dann am besten noch mit mikriegen 800IE "intervenieren"

-Die große Geldmacherei zu unterstellen während bei  Mitteln wie Bluthochdrucksenkern, Cholesterinsenkern oder Insulin RIESIGE Summen ausgegeben werden ist ein Witz. Die Krankheiten dahinter sind sehr oft positiv zu beinflussen mit Lebenstiländerung (mal ist Ernährung ein großes Thema) ViT D ist hier der David - Pharmaindustrie der Golitah.

Pro:

-Die Messwerte waren beim Arzt höher als im Haustest. Da würden mich die Gründe interessieren.“


Solaris schreibt:

„Wurde hier nicht wieder eine Sau durchs Dorf getrieben bzw. der Sturm im Wasserglas? Es wird der Eindruck vermittelt, als wenn sich mit Vitamin D die Verkäufer die Taschen voll machen. Ja und wenn es so wäre, ich als Konsument habe wenigstens einen Nutzen davon im Gegensatz zu so manchen pharmazeutischen Produkt. Und was ich komisch finde ist, das hier die Verhältnismäßigkeiten völlig verzerrt werden. Zum Beispiel werden hier zwei Rentner angeführt, die Vitamin D in viel zu hoher Dosis genommen haben und dadurch Dialysepflichtig wurden. Aber die Millionen Konsumenten, bei denen der Vorteil den Nachteil überwiegt, werden völlig verschwiegen. Wie viele Menschen sterben an falscher Medikation oder Übertherapie? Und der Herr Prof Fassnacht sollte sich vielleicht auch mal näher mit dem Thema beschäftigen, als irgendwelche Referenzwerte, die gegen Null tendieren, als normal oder ausreichend zu bezeichnen.“


Nana schreibt:

„Ich hab jetzt schon nach 10min keine Lust mehr weiterzuschauen. Als ob ihr den Zuschauer für selten dämlich hält.

  1. Wie kommt man darauf zu glauben, dass man irgendwas braucht, nur weil es die Apotheke behauptet? Die Apotheke verkauft auch Antifaltencremes, die keiner braucht. Warum sollte es mit Vitaminen anders sein, wenn ich fragen darf?
  2. Daraus zu schließen, dass etwas gesundheitlich nicht sinnvoll ist, weil es die Krankenkassen nicht bezahlen, ist mit Abstand das dümmste, was ich seit Langem gehört habe. Ein banales Beispiel, das fast jeder kennt: Physiotherapie wird immer mehr zur Eigenleistung, obwohl es sehr sehr vielen Menschen hilft und sogar OPs verhindern kann unter Umständen. Außerdem kann jeder chronisch Kranke von notwendigen Leistungen ein Lied singen, die die KKs nicht oder nur teilweise zahlen.

Welcher Redakteur nimmt denn beim SWR so einen gequirlten Unsinn ab? Ihr solltet euch schämen!“


HO schreibt:

„Zum Glück sind wir alle Erwachsen und können selbst bestimmen ob wir Vitamin D nehmen oder nicht! Ich nehme es seit 8 Jahren hochdosiert und habe super Werte! Eine insulinresistenz auf dem Vitamin D Haushalt zu schieben ist der größte Schmarren überhaupt 😅 Das metabolische Syndrom betrifft so viele Menschen aufgrund unserer Lebensweise, Ernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht etc. - und garantiert nicht weil man einen guten Vitamin D wert hat! 😏“


R Wundert schreibt:

„Höflich gesagt halte ich mich lieber an die Erfahrungen der Kommentatoren bei diesem Thema.“


Reaktionen auf YouTube sehenswerter als Originaldoku

Abschließend empfehlen wir noch das Video des Vitamin-D-Experten Raimund von Helden, der ausführlich auf zahlreiche Falschinformationen in der SWR-Dokumentation eingeht und diese richtigstellt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

 

Quelle zum YouTube Video und den Kommentaren: https://www.youtube.com/watch?v=HB2a-qCVeRU

Bild: DDRockstar / stock.adobe

Vitamin D und sein Beitrag rund um die Schwangerschaft

Vitamin D und sein Beitrag rund um die Schwangerschaft

Vitamin D ist vielfältig im Einsatz und unterstützt unseren Körper bei vielen Vorgängen, die zur Gesundheitserhaltung beitragen. Es wirkt sowohl vorbeugend und auch wenn bereits eine Krankheit entstanden ist, trägt es dazu bei, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Auch eine unkomplizierte Schwangerschaft bedarf einer ausreichenden Versorgung mit dem Sonnenhormon. Vitamin D wirkt sich dabei auf die Fruchtbarkeit, den Zustand der Gebärmutter und auf das entstehende menschliche Leben förderlich aus.

Um Sie auf dem Laufenden zu halten, haben wir unseren bestehenden Artikel, "Vitamin D für eine gesunde Schwangerschaft" mit einigen neuen Informationen aus wissenschaftlichen Studien erweitert.   

Zusammenfassung des neuen Inhalts: 

  • Es wurde bei Frauen ein Zusammenhang zwischen einem ausreichenden Vitamin D-Spiegel und einem geringeren Risiko für die Entstehung von Endometriose hergestellt. Vitamin D-Mangel trägt zudem zu einem erhöhten Schweregrad der Endometriose bei. 
  • Zum Thema Fruchtbarkeit gibt es einige neue Erkenntnisse über die Funktionen von Vitamin D auf der Eierstock- und Hormonebene, sowie seine förderliche Wirkung auf den Menstruationszyklus. 
  • Eine Studie mit 53 unfruchtbaren Frauen stellte eine Verbindung zwischen Vitamin D-Spiegeln unter 30 ng/ml und erhöhten Werten des Anti-Müller-Hormons her, welches eine hemmende Wirkung auf die Eireifung aufweist. 
  • In einer Metastudie, bei der 11 Studien betrachtet wurden, fand man heraus, dass Vitamin D-Werte über 30 ng/ml bei unfruchtbaren Frauen, die künstlich befruchtet werden, zu einem höheren Schwangerschaftserfolg führen.
  • Ein Vitamin D-Mangel ist mit der Entstehung und dem Schweregrad einer Präeklampsie verbunden. Studien konnten eine signifikante Verbesserung des Risikos bei Kompensation des Mangels feststellen. 
  • Vitamin D-Spiegel unter 20 ng/ml stehen in Verbindung, das Risiko einer Frühgeburt mit einhergehendem Untergewicht und -größe zu erhöhen. 
  • Ein erhöhtes Kaiserschnittrisiko tritt auf, wenn Vitamin D-Mangel besteht, da die Beckenbodenmuskulatur geschwächt wird. 
  • Vitamin D ist die Voraussetzung für ein ausreichendes Knochenwachstum des heranwachsenden Kindes. 
  • Das Risiko für weitere Krankheiten wie Multiple Sklerose, Diabetes Typ 1, Schwangerschaftsdiabetes und mehr, könnte durch angemessene Vitamin D-Spiegel gesenkt werden. 

Falls Sie nun Interesse an detaillierterem Wissen haben, klicken Sie hier, um zu unserem umfassenden Artikel zu gelangen!

  1. Mansur, J., L et al. (2022, May) Vitamin D: Before, during and after Pregnancy: Effect on Neonates and Children. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9105305/
  2. Fogacci et al. (2019, September) Vitamin D supplementation and incident preeclampsia: A systematic review and meta-analysis of randomized clinical trials. Retrieved from https://www.clinicalnutritionjournal.com/article/S0261-5614(19)33027-4/fulltext
  3. Singh, J., Hariharan, J. & Bhaumik, D. (2015). Role of vitamin D in reducing the risk of preterm labour. International Journal of Reproduction, Contraception, Obstetrics and Gynecology, 4(1), 86–93. https://doi.org/10.5455/2320-1770.ijrcog20150217
  4. Zhao, X., Fang, R., Yu, R., Chen, D., Zhao, J. & Xiao, J. (2017). Maternal Vitamin D Status in the Late Second Trimester and the Risk of Severe Preeclampsia in Southeastern China. Nutrients, 9(2), 138. https://doi.org/10.3390/nu9020138
  5. Palacios, C., Kostiuk, L. K. & Peña-Rosas, J. P. (2019). Vitamin D supplementation for women during pregnancy. Cochrane Database of Systematic Reviews. https://doi.org/10.1002/14651858.cd008873.pub4

Bild: Shopping King Louie/stock.adobe

Bei Autoimmunkrankheiten langfristige Kombination von Vitamin D plus Omega-3-Fettsäuren angesagt

Bei Autoimmunkrankheiten langfristige Kombination von Vitamin D plus Omega-3-Fettsäuren angesagt

Vitamin D und aus dem Meer gewonnene, langkettige Omega-3-Fettsäuren sind zwei Nahrungsergänzungen, deren potenzielle Wirkung auf die Vorbeugung und Behandlung von Autoimmunkrankheiten – inklusive der MS – schon seit längerem umfassend untersucht wird. Eine aktuelle randomisierte klinische Studie bringt neue Erkenntnisse und liefert beeindruckende Ergebnisse in Bezug auf die langfristige Einnahme von Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren.

Zusammenfassung der Ergebnisse:

  • Eine Supplementierung mit 2000 I.E. Vitamin D3 pro Tag, auch in Verbindung mit Omega-3-Fettsäuren, führte zu einer geringeren Rate neu auftretender Autoimmunerkrankungen.
  • Eine längere Behandlung scheint eine größere Wirkung bei der Vorbeugung von Autoimmunerkrankungen zu haben als kurze Behandlungen (in dieser Studie war die Wirkung nach den ersten 2 Jahren der Nachbeobachtung größer).
  • Die alleinige Einnahme von Omega-3-Fettsäuren führte nicht zu einer signifikanten Verringerung der Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen in der Studienpopulation.  Wenn jedoch Teilnehmer mit wahrscheinlicher Autoimmunerkrankung zu Beginn der Studie einbezogen wurden, verringerte die Omega-3-Fettsäure-Supplementierung die Inzidenz um 18 % im Vergleich zu Placebo, und es wurde eine signifikante Wechselwirkung mit der Zeit festgestellt, was auf eine größere Wirkung nach einer längeren Dauer der Supplementierung hinweist (wie bei Vitamin D).
  • Die klinische Bedeutung dieser Ergebnisse ist hoch, da es sich um gut verträgliche, nicht toxische Ergänzungsmittel handelt und andere wirksame Behandlungen zur Verringerung des Auftretens von Autoimmunerkrankungen fehlen.
  • Angesichts der Latenzzeit für das Auftreten von Autoimmunerkrankungen könnte eine längere Nachbeobachtung aufschlussreich sein (die Teilnehmer werden im Rahmen einer Open-Label-Verlängerungsstudie beobachtet). Eine ähnliche Studie sollte in einer jüngeren Population durchgeführt werden, um die Häufigkeit von Autoimmunkrankheiten mit früherem Ausbruch zu untersuchen.
  • Diese Studie unterstützt die Beobachtung, dass Maßnahmen zur Lebensführung über einen langen Zeitraum hinweg bewertet werden sollten, insbesondere wenn es darum geht, ihre Wirksamkeit bei der Prävention von Krankheiten zu beurteilen. Es ist nicht zu erwarten, dass Studien zur Bewertung der Wirksamkeit von Arzneimitteln mit einer kurzen Dauer von 4 bis 8 Wochen in der Lage sind, die Auswirkungen von Maßnahmen wie Ernährung, körperliche Betätigung, Nahrungsergänzungsmittel und andere Lebensstilfaktoren auf die Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung zu bewerten.

Lesen Sie den ganzen Artikel auf unserem Schwesterportal: lifesms.bolg

Der Mythos vom gefährlichen Vitamin D

Der Mythos vom gefährlichen Vitamin D

Immer wieder belegen Studien sowie unzählige Erfahrungswerte die hohe therapeutische Anwendungsbreite und damit die hohe Sicherheit von Vitamin D. Trotzdem wird seitens einiger Vitamin-D-Skeptiker mit Beharrlichkeit die Angst vor einer Vitamin-D-Überdosierung mittels Falschinformationen fortlaufend geschürt. Brandaktuelle Daten aus großflächigen Untersuchungen machen nun den falschen Gerüchten und der Angst vor Vitamin D den Garaus.

Hyperkalzämie und daraus resultierende Beeinträchtigungen wie zum Beispiel Nierenprobleme und Gefäßverkalkungen, sind im Wesentlichen die einzigen bedrohlichen Nebenwirkungen, die bei enorm hoher Verabreichung von Vitamin D über längere Zeiträume entstehen können. Die folgende Untersuchung dient dazu, ein besseres Verständnis dafür zu schaffen, wie exorbitant hoch die Mengen an Vitamin D sein müssen, um eine toxische Wirkung zu verursachen.


Einordnung der Zahlen

Um die Relationen richtig einordnen zu können, betrachten wir vorerst wie die Behörden und öffentlichen Institutionen mit dem Thema Vitamin-D-Einnahme-Empfehlungen umgehen:

  1. Die DGE empfiehlt eine täglich Vitamin-D-Zuführung von 800 I.E. täglich
  2. In der EU dürfen grundsätzlich nicht mehr als 1000 I.E. täglich von den Herstellern empfohlen werden. Dieser Wert kennzeichnet daher auch alle Vitamin-D-Präparate, was zu Verwirrung bei vielen Gesundheitssuchenden führt.
  3. Die sichere obere Einnahmemenge (UL) von Vitamin D liegt laut EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) bei  4000 I.E. Vitamin D täglich.

Übrigens, bei einem ausgewogenen Sonnenbad im Sommer bzw. auf einer modernen Sonnenbank, können Sie bis zu 25.000 I.E Vitamin D in Ihrer Haut auf natürliche Weise produzieren. Bei der Untersuchung, die wir im Folgenden betrachten, wurden bis zu 150.000 I.E. Vitamin D verabreicht.


Studiendesign

Im März 2022 veröffentlichte die Forschergruppe um Prof. Dr. Michael F. Holick, Direktor der allgemeinen klinischen Forschungsabteilung und Klinik für Knochengesundheit im Universitätsklinikum Boston, USA, eine Studie zu den Sicherheitsdaten von 319 Patienten, die über einen Zeitraum von 3,5 Jahren nach dem sogenannten Coimbra-Protokoll behandelt wurden. Das Coimbra-Protokoll ist eine nach einem brasilianischen Arzt benannte Behandlungsmethode, bei der u.a. sehr hohe Vitamin-D-Dosen an autoimmunerkrankten Patienten verabreicht werden.

Das Coimbra-Protokoll darf nur von erfahrenen Ärzten an ihren Patienten angewendet werden und umfasst neben hohen Vitamin-D-Dosen noch andere wichtige Aspekte:

  • Konstante Flüssigkeitsaufnahme von mindesten 2.5 Liter pro Tag - bei Flüssigkeitsverlust muss dies zusätzlich kompensiert werden.
  • Weitgehende Vermeidung von zu kalziumreichen Lebensmitteln wie Milchprodukte, Nüsse und hohe Konzentrationen von dunkelgrünem Gemüse. Die Kalzium-Aufnahme sollte 500 mg / Tag nicht übersteigen.
  • Als Kofaktoren von Vitamin D dürfen Magnesium, Vitamin A und Vitamin K2 natürlich nicht fehlen und müssen ebenfalls täglich supplementiert werden.
  • Regelmäßige Laboruntersuchungen mit anschließender ärztlicher Bewertung sind verpflichtender Teil dieses Behandlungsprotokolls.
  • Bestimmte Stressbewältigungsmethoden und Bewegung/Sport werden den Patienten nahegelegt.

Dosierung

Sofern keine Kontraindikationen hinsichtlich der persönlichen Vorgeschichte oder Ausgangslaborergebnisse vorlagen, wurde in der Regel mit der Verordnung von oralem Vitamin D in der folgenden täglichen Anfangsdosis begonnen:

  • 1000 I.E./kg Körpergewicht bei Multipler Sklerose
    • bei einem Körpergewicht von 70kg entspricht das 70.000 I.E. Vitamin D täglich
  • 300–1000 I.E./kg Körpergewicht für die meisten anderen Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Bindegewebserkrankungen, Plaque-Psoriasis, entzündliche Darmerkrankungen
    • bei einem Körpergewicht von 70 kg entspricht das 21.000 I.E. - 70.000 I.E. Vitamin D täglich
  • 150–300 I.E./kg Körpergewicht bei Autoimmunentzündung der Schilddrüse
    • bei einem Körpergewicht von 70 kg entspricht das 10.500 I.E. - 21.000 I.E. Vitamin D täglich
  • Die letztgenannte Dosierung war in der Regel die Anfangsdosis bei Kindern für alle Diagnosen.
  • Die maximale Dosis betrug 150.000 I.E. Vitamin täglich.

Ergebnis

Die Auswertungen ergaben durchgehend schwache Korrelationen zwischen der Dosierung von Vitamin D und den Serumkalziumspiegeln sowie der Kalziumausscheidung über die Niere.

Die Autoren schließen daraus: "Unsere Daten zeigen die zuverlässige Sicherheit des Coimbra-Protokolls bei Autoimmunpatienten unter angemessener Überwachung durch erfahrene Ärzte."


Fazit

Wie alle Substanzen, die sich der Mensch zuführt, kann auch Vitamin D in zu hohen Dosen toxisch wirken und dies gilt es in jedem Fall zu vermeiden. Üblicherweise sind solch hohe Vitamin-D-Dosierungen nicht notwendig und falls doch nur unter ärztlicher Begleitung zu empfehlen. Die Studie bestätigt aber, wie schon viele Untersuchungen zuvor, die Sicherheit vergleichsweise hoher Dosen von oral appliziertem Vitamin D.
Auch wir bei der SonnenAllianz empfehlen, nicht zuletzt aufgrund der rechtlichen Lage, bei der längerfristigen Einnahme von über 5000 I.E. immer einen behandelnden Arzt herbeizuziehen.


Weiterführende Links

- Nutzen Sie unseren Vitamin-D-Bedarfsrechner, um Ihre persönliche Vitamin-D-Tagesdosis zu errechnen.

- Wir haben zu diesem Thema eine Seite mit vielen spannenden Informationen ausgearbeitet.

Literaturzitate:

  1. Amon, U.; Yaguboglu, R.; Ennis, M.; Holick, M.F.; Amon, J. Safety Data in Patients with Autoimmune Diseases during Treatment with High Doses of Vitamin D3 According to the “Coimbra Protocol”. Nutrients 2022, 14, 1575. https://doi.org/10.3390/nu14081575

Titelbild: Pixelbliss / stock.adobe

Aus der Praxis – für die Praxis: Aus dem Leben einer Vitamin D-Beraterin

Aus der Praxis – für die Praxis: Aus dem Leben einer Vitamin D-Beraterin

Immer wieder erreichen uns Rückmeldungen und Berichte unserer Leserinnen und Leser über positive gesundheitliche Veränderungen seit der Einnahme von Vitamin D bzw. nach dem Ausgleich eines Vitamin D-Mangels. Auch wenn wir bei der SonnenAllianz in erster Linie wissenschaftliche Studien zur Beschreibung der Wirkungen des Vitamin D heranziehen möchten, empfinden wir auch die subjektiven und individuellen Erfahrungsberichte als wertvolles Material und werden diese in unserer neuen Rubrik Erfahrungsberichte für Sie sammeln.

Um einen Eindruck zu gewinnen, ein Ausschnitt aus dem Erfahrungbericht unserer Vitamin D-Expertin Nicola Probst (Ernährungs- und Gesundheitscoach & Vitamin D-Beraterin (IVA)):

" [...] Laborwerte sind bei Herausforderungen oft unausweichlich. Vitamin-D3 steht da als erstes auf der Liste. Gerade bei diesem „Sonnenvitamin“ „erfühlen“ die Klienten häufig ihre Vitamin-D-Blutspiegel, weil sie ja zwei Wochen auf Mallorca waren.

In den letzten 5 Jahren habe ich leider keine einzige Person erlebt, die ohne zusätzliche Substitution einen besseren Wert als 25 ng/ml hatte. Das Besondere daran ist, dass innerhalb von 10 Tagen nach individueller Berechnung der Vitamin-D-Blutwert wieder in der Norm ist. Und ich erkläre, dass es in diesem Bereich ein Kinderspiel ist, täglich etwas für seine Gesundheit zu tun.

Wer dazu bereit ist und zusätzlich die Offenheit mitbringt, sich mit weiteren essentielle Mikro-Nährstoffen zu versorgen, kann erleben, wie Herausforderungen reduziert werden. Oder noch besser, diese vorgebeugt werden können.

Welche Auswirkungen ein leerer Körper hat möchte ich in folgenden Beispielen zeigen:

Beispiele aus meiner Praxis (Namen sind geändert):

Sonja: 52- jährige Frau mit Colitis Ulcerosa: Immer wieder akute Schübe. Regelmäßig Cortison-Therapien. Vitamin D oder weitere Laborparameter die über den orthomolekularen Status Aufschluss geben, wurden noch nie untersucht. Vitamin D- Wert lag bei 24.9 ng/ml im Juli des Jahres 2018. Sie nahm Multivitaminpräparate und erreichte im Oktober einen Spiegel von 34,3 ng/ml. Nun wollte sie einen gesunden Blutwert. Wir berechneten diesen für 85 ng/ml. Durch individuelle Berechnung ihrer Dosierung zum Auffüllen und Erhalten, erreichte sie dann einen Blutwert von 84,6 ng/ml.

Natürlich wurden noch zusätzliche Parameter untersucht, z.B. Mineralien und der Omega-3 Index. Durch regelmäßige Einnahme und Anpassung ist sie mittlerweile Schub- und Cortisonfrei. Sie hat zusätzlich keine Gelenkschmerzen mehr, 40 kg abgenommen und ihr Ziel erreicht, mit den Enkelkindern auf dem Boden herumzukrabbeln. [...] "

Zum vollständigen Bericht "Aus der Praxis — für die Praxis: Aus dem Leben einer Vitamin D-Beraterin" >>

Ihre Erfahrungen sind gefragt!

Sie haben ebenfalls positive Erfahrungen mit Vitamin D gemacht (als TherapeutIn oder einfach Vitamin D-NutzerIn) und möchten darüber berichten?

Wir freuen uns sehr über weitere spannende Berichte, die wir auf unserer Seite Erfahrungsberichte veröffentlichen dürfen. Melden Sie sich einfach bei uns über das Kontaktformular!

Nach positiver Prüfung und Freigabe zur Veröffentlichung durch unser Team, erhalten Sie als Dankeschön für Ihren Beitrag von uns eine Sonnenfibel oder ein Vitamin D-Buch geschenkt.

 

Beitragsbild: von StockSnap auf Pixabay

Vitamin D auf der Intensivstation

Vitamin D auf der Intensivstation

Wie dramatisch die Folgen eines Vitamin D-Mangels in Bezug auf die Sterblichkeit, Einweisungen in Krankenhäuser und den damit verbundenen Kosten aussehen, wollen wir in diesem Newsfeed näher betrachten. Auch zu diesem eher unbekannten Aspekt der Wirkung des Sonnenhormons wurden in den letzten Jahren aussagekräftige Studien veröffentlicht, die sich einmal mehr klar für eine Supplementation von Vitamin D, auch auf Intensivstationen, aussprechen.

Vitamin D-Mangel maximiert Kostenfaktor und Aufenthaltsdauer auf Intensivstationen

Ein Mangel des Sonnenhormons beeinflusst die Aufenthaltsdauer und die damit verbundenen Kosten von kritisch erkrankten Patienten. Ermittelt wurde dieser Umstand anhand einer prospektiven Beobachtungsstudie mit 258 Patienten auf der chirurgischen Intensivstation der Grady Memorial Klinik, Atlanta, USA. Bemerkenswert an dieser einzigartigen Untersuchung (1) ist die Tatsache, dass dabei die Grenzwerte vorbildlich kategorisiert wurden. Vitamin D Spiegel über 40 ng/ml wurden als normal bewertet, Spiegel zwischen 27-39 ng/ml als leichtes Defizit, Spiegel zwischen 14 - 26 ng/ml als moderates Defizit und Werte unter 13 ng/ml wurden schwerer Mangel eingestuft.

Mit 13,3 Tagen verzeichnete die Gruppe mit schwerem Vitamin D-Mangel (< 13 ng/ml) die längste Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation, während die Gruppe mit annähernd ausreichender Vitamin D-Versorgung (27 ng/ml - 39 ng/ml) nach nur 5,2 Tagen das Krankenhaus verlassen durfte.

Abb. 1: Vergleich der Aufenthaltsdauer von Patienten auf der Intensivstation in Abhängigkeit vom Vitamin D-Spiegel. Niedrige Vitamin D-Spiegel waren bei dieser Studie mit der 2,5fachen Aufenthaltsdauer assoziert (nach 1, Matthews, L. R et al.).

Das enorme Einsparungspotential des Sonnenvitamins zeigte sich auch bei den ermittelten Behandlungskosten. Für die Mangelgruppe beliefen diese sich auf 51.413 USD, während für die annähernd ausreichend Versorgten nur etwa 20.414 USD aufgewendet werden mussten. In anderen Worten ausgedrückt kostet ein Vitamin D-Mangel auf der Intensivstation das 2,5 fache - sowohl in finanzieller Hinsicht als auch die Verweilzeiten betreffend. Eine Tatsache, die sämtliche Wirtschaftsprüfer in den staatlichen, monopolistisch organisierten Krankenkassenstrukturen aufhorchen lassen müsste.

Abb. 2: Vergleich der Behandlungskosten von Patienten auf der Intensivstation in Abhängigkeit vom Vitamin D-Spiegel. Niedrige Vitamin D-Spiegel waren bei dieser Studie mit 2,5fach höheren Behandlungkosten assoziert (nach 1, Matthews, L. R et al.).

Auch die Sterblichkeit von Vitamin D-Versorgung abhängig

Auch in Anbetracht auf die Mortalität lieferte die Studie beeindruckende Ergebnisse. Bei den optimal Versorgten ( > 40 ng/ml) sowie den annähernd ausreichend Versorgten (27 - 29 ng/ml) traten im Beobachtungszeitraum keine Todesfälle auf! Anders bei den beiden weniger gut versorgten Gruppen, die jeweils rund 12 % Todesfälle verzeichnen mussten.

Abb. 3: Vergleich der Sterblichkeitsquote von Patienten auf der Intensivstation in Abhängigkeit vom Vitamin D-Spiegel. Während es bei Vitamin D-Spiegeln oberhalb von 27 ng/ml keine Todesfälle zu verzeichnen gab, lag die Sterberate bei den Vitamin D-defizitären Patienten bei ca. 12% (nach 1, Matthews, L. R et al.).

Zu analogen Resultaten kam eine Forschergruppe Ende 2015, als bei einer weiteren Studie (2) eine erhöhte stationäre Aufenthaltsdauer von kritisch erkrankten Patienten bei Vitamin D-Mangel attestiert wurde. Statt 4 Tagen Verweildauer auf der Intensivstation von Patienten, deren Vitamin Spiegel die 30 ng/ml überschritten, wurde bei Vitamin D-Mangelpatienten (< 30 ng/ml) ein 7,8 tägiger Aufenthalt, also beinahe das Doppelte, verzeichnet.

Dass niedrige Vitamin D-Serumwerte mit dem vorzeitigen Tod in Verbindung stehen, konnte im Jahr 2018 abermals bestätigt werden. Bei einer Analyse (3) von 135 Patienten einer spanischen Intensivstation, zeigten sich bei den Verstorbenen signifikant niedrigere Vitamin D-Spiegel (< 8,14 ng/ml) als bei den Überlebenden (12 ng/ml). Jedoch korrelierte nicht nur das 2,86-fache Risiko der Mortalität an sich mit schlechten Vitamin D-Werten, sondern auch das Risiko einer akuten Nierenschädigung verdoppelte sich bei Vitamin D-Werten von unter 10,9 ng/ml.

Fazit: Ein regelrechter Vitamin D-Spiegel erhöht die Überlebenschancen auf Intensivstationen drastisch, während die Aufenthaltsdauer und die damit verbundenen Behandlungskosten maßgeblich reduziert werden.

  1. Matthews, L. R., Ahmed, Y., Wilson, K. L., Griggs, D. D., & Danner, O. K. (2012, July). Worsening severity of vitamin D deficiency is associated with increased length of stay, surgical intensive care unit cost, and mortality rate in surgical intensive care unit patients. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22325335.
  2. Alizadeh, N., Khalili, H., Mohammadi, M., & Abdollahi, A. (2015). Serum Vitamin D levels at admission predict the length of intensive care unit stay but not in-hospital mortality of critically ill surgical patients. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26645025.
  3. Zapatero, A., Dot, I., Diaz, Y., Gracia, M. P., Pérez-Terán, P., Climent, C., … Nolla, J. (2018, May). Severe vitamin D deficiency upon admission in critically ill patients is related to acute kidney injury and a poor prognosis. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28847615.