Covid-19: Vitamin D rettet Leben

Covid-19: Vitamin D rettet Leben

Endlich werden im Rahmen der Covid-19 Krise von hochrangigen Politikern Vitamin D und Vitamin C als Immun-Booster empfohlen. Jedenfalls in den USA, wo der Berater der Trump-Administration Dr. Anthony Fauci in einem Interview Vitamin D als als Schutz vor Infektionen empfiehlt (1). In diesem Newsfeed haben wir brandaktuelle, beeindruckende Studien aufbereitet, welche die Empfehlungen von Dr. Fauci untermauern und einmal mehr beweisen, wie wichtig Vitamin D für die Prävention von Infektionskrankheiten wie z.B. dem Covid-19 ist.

Doppeltes Covid-Risiko durch Vitamin D-Mangel

Eine Publikation des führenden amerikanischen Vitamin D-Forschers Michael Holick fasst im September 2020 die zahlreichen Einzelstudien mit geringeren Fallzahlen eindrucksvoll in einer eigenen Auswertung mit nahezu 200 000 Teilnehmern zusammen (Abb. 4).  

Die SARS-CoV-2-Positivenrate aller Probanden betrug 9,3% und der mittlere saisonbereinigte Vitamin D-Spiegel dieser Personen lag bei 31,7 ng/ml. Die Positivenrate war bei 39.190 Patienten mit mangelhaften Vitamin D-Werten (<20 ng/ml) mit 12,5% um das Doppelte höher als bei den 12.321 Patienten mit Werten ≥ 55 ng/ml. In der Gruppe der Personen mit Vitamin D-Spiegeln von mehr als 55 ng/ml wurden nur 5,9% positiv auf SARS-CoV-2 getestet.

Die Studienautoren ziehen folgenden Schluss aus ihren Untersuchungen: “Die SARS-CoV-2-Positivität ist stark und umgekehrt mit den zirkulierenden Vitamin D-Spiegeln verbunden, eine Beziehung, die über Breiten, Ethnien, beide Geschlechter und Altersgruppen hinweg besteht” (2).

Abb. 4: Das Risiko, positiv auf SARS-CoV-2 getestet zu werden, sinkt mit steigendem Vitamin D-Spiegel. Dargestellt ist die Beziehung der Gesamtgruppe. Einzelheiten siehe Text (nach 1).


Eine deutsche Studie aus dem September 2020 belegt zudem, dass die oben genannten Zusammenhänge auch hierzulande zutreffen. Um den Zusammenhang des Vitamin D-Status mit der Intensität einer Covid-19-Erkrankung und dem damit einhergehenden Sterberisiko abzubilden, wurden 185 symptomatische Patienten untersucht. Der mittlere Vitamin D-Spiegel der gesamten Kohorte lag bei 16,6 ng/ml. 22% wiesen Vitamin D-Spiegel von <12 mg/ml auf und 64% hatten Werte unter 20 ng/ml. Der mittlere Vitamin D-Spiegel war in der Gruppe, die stationär behandelt werden musste, eindeutig  niedriger.

Ergebnis: Lagen die Vitamin D-Spiegel der Probanden unter 12 ng/ml, so war das Sterberisiko um den Faktor 14,7 höher als bei den Patienten, die 12 ng/ml oder mehr Vitamin D aufwiesen. Das Risiko, künstlich beatmet werden zu müssen, war um den Faktor 6,12 höher (3).

Intervention mit Vitamin D rettet Leben

Aber auch damit nicht genug! Zunehmend werden auch prospektive Studien geplant und durchgeführt, um die Ergebnisse der geschilderten Beobachtungsstudien zu erhärten. Die internationale Vitamin D-Plattform Vitamin D-Wiki (4) listet im September 2020 mehr als 30 solcher angemeldeten Studien auf.

Diese offiziell als evidenz-basiert bezeichneten Untersuchungen setzen voraus, dass nicht im Nachhinein ausgewertet wird, wer mit welchen Vitamin D-Spiegeln wie krank war, sondern dass die Patienten prospektiv, d. h. bei der Aufnahme ins Krankenhaus oder auch zu Hause beim Auftreten der ersten Symptome eine bestimmte Dosis Vitamin D zuführen und für einen bestimmten Zeitraum beibehalten.

Eine dieser prospektiven Studien wurde kurz vor Veröffentlichung kürzlich beendet und veröffentlicht. Sie bestätigt die in unserer Corona-Berichterstattung (Corona-Spezial) genährten Hoffnungen und Thesen voll und ganz. Von 76 Patienten, die positiv auf SARS-CoV-2 mittels PCR-Test getestet wurden, bekamen 50 am Tag der Aufnahme 20.000 I.E. Vitamin D (in Form von Calcidiol) und ca. die Hälfte der Dosis an Tag 3 und 7. Im Anschluss wurden ihnen einmal wöchentlich ca. 10.000 I.E. Vitamin D bis zur Entlassung verabreicht.

Ergebnis: Nur einer der Patienten, die mit Vitamin D versorgt wurden, musste auf die Intensivstation verlegt werden, also nur 2 Prozent. Von den 26 Patienten, die nicht mit Vitamin D versorgt wurden, waren es 13, also genau 50%!

Von den mit Vitamin D behandelten Patienten starb keiner, alle wurden ohne Komplikationen entlassen. In der halb so großen Vergleichsgruppe ohne Vitamin D starben dagegen zwei Menschen (5).

Angesichts dieser eindeutigen Ergebnisse stellt sich die Frage, wie lange es ethisch noch vertretbar ist, Patienten mit Covid-19 und anderen Atemwegserkrankungen Vitamin D als Therapeutikum weiterhin vorzuenthalten.

Quellen:

  1. https://www.cnbc.com/2020/09/14/supplements-white-house-advisor-fauci-takes-every-day-to-help-keep-his-immune-system-healthy.html
  2. Kaufman HW, Holick MF et al (2020). SARS-CoV-2-Positivitätsraten in Verbindung mit zirkulierenden 25-Hydroxyvitamin D-Spiegeln. PLoS ONE 15 (9): e0239252. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0239252
  3. Radujkovic A, Hippchen T et al (2020). Vitamin D Deficiency and Outcome of COVID-19 Patients. Nutrients, 12(9), 2757. doi:10.3390/nu12092757
  4. https://vitamindwiki.com/COVID-19+Coronavirus+can+most+likely+be+fought+by+Vitamin+D#Intervention
  5. Castillo M et al. (2020). Effect of Calcifediol Treatment and best Available Therapy versus best Available Therapy on Intensive Care Unit Admission and Mortality Among Patients Hospitalized for COVID-19: A Pilot Randomized Clinical study. Retrieved from https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960076020302764?via%3Dihub

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Vitamin-D-Mangel bei COVID-19-Patienten – Eine tödliche Verbindung

Vitamin-D-Mangel bei COVID-19-Patienten – Eine tödliche Verbindung

Immer wieder konnte die Vitamin D-Forschung mit beeindruckenden Ergebnisse darlegen, wie wichtig ein regelrechter Vitamin D-Spiegel im Kampf gegen Atemwegsinfektionen ist. So haben wir auch schon in unserem Corona-Spezial über den Schutzmechanismus und die damit einhergehende Risikoreduktion durch Vitamin D bei Covid-19-Patienten berichtet. Eine brandaktuelle Studie stellt nun erneut einen deutlichen Zusammenhang zwischen Covid-19 und Vitamin D-Mangel her.

Im Folgenden haben wir die Kernaussagen der Studie (1) aufbereitet:

  • Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass verschiedene nicht übertragbare Krankheiten (Bluthochdruck, Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen, metabolisches Syndrom) mit niedrigen Vitamin-D-Plasmaspiegeln assoziiert sind.
  • Diese Komorbiditäten, zusammen mit dem oft begleitenden Vitamin-D-Mangel, erhöhen das Risiko schwerer COVID-19-Erkrankungen.
  • Viel mehr Aufmerksamkeit sollte der Bedeutung des Vitamin-D-Status für die Entwicklung und den Verlauf dieser Krankheit gegeben werden.
  • Insbesondere bei den gängigen Methoden zur Bekämpfung der Pandemie (Lockdown) ist die natürliche Vitamin-D-Synthese in der Haut vermindert, wenn die Menschen wenig Gelegenheit haben, sich der Sonne auszusetzen.
  • Die kurzen Halbwertszeiten des Vitamins machen daher einen zunehmenden Vitamin-D-Mangel wahrscheinlicher. Gezielte Ernährungsberatung, maßvolle Nahrungsergänzung oder angereicherte Lebensmittel können helfen, diesem Mangel vorzubeugen.
  • Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes sollte der Vitamin D-Status dringend überprüft und, wenn möglich, verbessert werden.

Eine weitere Untersuchung (2) bezieht sich auf die Beeinflussung der Gene, die in der Zelle wirksame Proteine des SARS-CoV-2 Virus beeinflussen. Von den 332 aktiven Genen werden 84, also 30% durch Vitamin D beeinflusst, was einen weiteren Erklärungsansatz dafür liefert, warum Vitamin D so wirksam gegen Covid-19 ist.

Die Akademie für menschliche Medizin hat beide Studien genauer unter die Lupe genommen und berichtet auf ihrer Homepage ausführlich darüber. Klicken Sie hier um den ganzen Artikel aufzurufen!

Wir halten Sie hier weiterhin über die neuesten Entwicklungen in Bezug auf Covid-19 und die präventiven sowie therapeutischen Wirkungen des Vitamin D auf dem Laufenden.

Quellen:

  1. Biesalski, H. K. (2020) ‘Vitamin D deficiency and co-morbidities in COVID-19 patients – A fatal relationship?’, NFS Journal. Elsevier GmbH, 20, pp. 10–21. doi: 10.1016/j.nfs.2020.06.001.
  2. Glinsky, G. V. (2020). Tripartite Combination of Candidate Pandemic Mitigation Agents: Vitamin D, Quercetin, and Estradiol Manifest Properties of Medicinal Agents for Targeted Mitigation of the COVID-19 Pandemic Defined by Genomics-Guided Tracing of SARS-CoV-2 Targets in Human Cells. Biomedicines, 8(5), 129. doi:10.3390/biomedicines8050129

Titelbild: von thedarknut auf Pixabay

So stärken Sie jetzt die Abwehrkräfte

So stärken Sie jetzt die Abwehrkräfte

Das Immunsystem spielt nicht nur in Zeiten der Corona-Krise eine zentrale Rolle, wenn es darum geht sich vor einer ganzen Reihe von viralen und anderen Infektionen zu schützen. Dass Vitamin D bei der Immunabwehr, insbesondere bezogen auf den Coronavirus eine ganz besondere Stellung einnimmt, haben wir in einem unserer letzten Newsfeeds ausführlich dargestellt. Doch es gibt weitere wichtige Mikronährstoffe, die neben Vitamin D für die optimale Funktionstüchtigkeit unseres Immunsystems unabdingbar sind.

Der renommierte Apotheker Uwe Gröber zählt zu den führenden Mikronährstoffexperten im deutschsprachigen Raum und gibt in einem kürzlich veröffentlichten Interview (siehe unten) mit Prof. Dr. Jörg Spitz Tipps und Empfehlungen, wie Sie Ihr Immunsystem auf Vordermann bringen. Wir haben das Gespräch für Sie in Textform aufbereitet.


Vitamin C präventiv

Vitamin C hat eine zentrale Stellung im Immunsystem und schärft die Immunzellen in ihrer Funktion. Es verbessert außerdem die Regenerationsprozesse und wird daher auch im Sport eingesetzt. 32% der Männer und 29% der Frauen erreichen nicht die empfohlene tägliche Zufuhrmenge für Erwachsene, die sich auf 95-110 mg/Tag beläuft.

Laut einer Untersuchung die 1996 im renommierten PNAS Journal publiziert wurde, braucht ein gesunder Erwachsener für eine optimale Funktion der Immunzellen aber mindestens 200 mg Vitamin C täglich, also deutlich mehr als die offiziellen Empfehlungen. Die Studie ergab außerdem, dass 100% des zugeführten Vitamin C in dieser Größenordnung resorbiert wurde, was auf den Bedarf des wasserlöslichen Vitamins hinweist (2). Wer bei seiner Vitamin C-Versorgung auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte also auf eine tägliche Zuführungsmenge von 200 mg achten.

Eine Vitamin C-haltige Ernährungsweise, und falls notwendig eine gezielte Supplementierung, sind geeignet diesen Bedarf abzudecken und somit die Grundlage für ein voll funktionstüchtiges Immunsystem zu legen. Allerdings ist es vor allem bei auf Süße gezüchtete Obstarten ungewiss, wieviel Vitamin C tatsächlich in den jeweiligen Sorten enthalten ist.

Vitamin C-haltige Nahrungsmittel: Paprika, Brokkoli, div. Kohlarten, Erdbeeren, Sanddornsaft, Orangensaft

Wichtig: die Stoffwechselwege von Vitamin C und Vitamin D überschneiden sich und unterstützen sich gegenseitig. Die Aufnahme von Vitamin C funktioniert nur mit Vitamin D und dieses fungiert daher als Kofaktor. Umgekehrt benötigt Vitamin D um in seine aktive Form (Calcitriol) umgewandelt zu werden wiederum Vitamin C (3).


Vitamin C therapeutisch

In einer aktuellen Metastudie aus dem Februar 2020 wurde festgestellt, dass 1-6 g oral verabreichtes Vitamin C pro Tag die Beatmungszeit bei 471 kritisch erkrankten Patienten im Durchschnitt um 25% verkürzte. Die Schlussfolgerung der Studienautoren liest sich wie folgt:

„Wir fanden starke Hinweise darauf, dass Vitamin C die Dauer der mechanischen Beatmung verkürzt, aber das Ausmaß des Effekts scheint von der Dauer der Beatmung in der unbehandelten Kontrollgruppe abzuhängen.“ (3)

Noch effektiver als eine orale Einnahme wirkt jedoch eine intravenöse Zuführung von Vitamin C, denn eine orale Einnahme führt maximal zu Spiegeln von 220 µmol/l, während mit Infusionen weit höhere Spiegeln erreicht werden.

Der für ärztliche Behandlungsprotokolle relevante Thieme-Verlag veröffentlichte bereits 2004 ein an Ärzte gerichtetes Buch, mit einem Sonderkapitel über Vitamin C. Darin wird eine intravenöse Vitamin C-Verabreichung für kritisch erkrankte Patienten mit Lungenerkrankungen von mind. 3 g täglich empfohlen (4).

Noch besser wirken bei schwer erkrankten Lungenpatienten Dosen von 7,5 - 15 g täglich, die zu einem Blutspiegel von 2000-5000 µmol/l führen, der in diesen Fällen auch notwendig ist.

Im chinesischen Wuhan, dem Epizentrum der Corona-Pandemie, läuft derzeit eine randomisierte Studie mit Hochrisiko-Patienten, welche die Wirksamkeit von Vitamin C beim Corona-Virus validieren soll. Dabei werden den Patienten über Infusionen täglich 12 g Vitamin C verabreicht (5). Diese Studien basieren auf den positiven Erfahrungen, die mit hochdosiertem Vitamin C bei akuten Atemwegserkrankungen in den Jahren zuvor gemacht wurden (6).


Vitamin A (Retinol) und Zink

Vitamin D und A sollten wenn irgend möglich zusammen eingenommen werden. Die Rezeptoren im Zellkern, an die diese beiden Hormone binden, verschmelzen quasi miteinander und arbeiten oft gemeinsam, z.B. bei der Bildung und Beeinflussung der Proteinsynthese.

Vitamin A ist laut Apotheker Gröber das wichtigste Schleimhaut-Vitamin, da es die Immunität auf der Schleimhaut stabilisiert. Das betrifft die Atemwege und den Verdauungstrakt, wo Vitamin A durch immunmodulatorische Wirkungsweisen auch beispielsweise eine löchrige Darmwand (leaky-gut) stabilisiert. Auch Vitamin A wird dabei von Vitamin D unterstützt.

Tipp für die Praxis: Vitamin A ist vor allem in Innereien von Tieren enthalten. Pflanzliches Beta-Carotin wird nur zu einem sehr geringen Teil in Vitamin A umgewandelt. Aus 36 mg Beta-Carotin entsteht laut Gröbers Rechnung nur 1 g Vitamin A, was bedeutet, dass man für eine wirksame Zufuhr mind. 0,5 kg Karotten oder 1,4 kg Brokkoli verzehren müsste.

Sinnvolle Alternative: Retinol-Öl zu einer fettigen Hauptmahlzeit einnehmen, Vitamin A Tagesbedarf: 3000 – 4000 I.E.

Zink: als der wichtigste Kofaktor von Vitamin A beeinflusst Zink 3000 Stoffwechselprozesse, hat große Relevanz auf das Immunsystem und wirkt antiviral. Es gibt Hinweise, dass Zink die Bindung von Viren an den Schleimhäuten reduziert und damit die Immunität steigert. Des Weiteren ist Zink wichtig für die Gesundheit und Vitalität bei älteren Menschen.

Empfehlung zur Zinkeinnahme: als Lutschtablette, niedrig dosiert.


Selen

Selenmangel ist ein wichtiger Faktor in Bezug auf virale Atemwegserkrankungen und das Immunsystem. In Deutschland, Österreich und der Schweiz liegt der durchschnittliche  Selenspiegel im Blut bei ca. 80 µg/l, er sollte aber für die Aktivität der selenabhängigen Enzyme und der vollen Funktionsfähigkeit des Immunsystems bei etwa 130-140 µg/l bei Gesunden liegen. Die Menschen in der chinesische Provinz Hubei, dessen Hauptstadt das Corona-Epizentrum Wuhan ist, sind besonders von einem Selenmangel betroffen.

Durch die Ernährung kann eine regelrechte Selenzufuhr in den deutschsprachigen Gebieten nicht gewährleistet werden (auch nicht durch massiven Verzehr von Paranüssen), Herr Gröber empfiehlt daher eine Zufuhr mittels Ergänzungspräparaten.

Empfehlung zur Seleneinnahme: Empfehlung 2-3 µg/1kg Körpergewicht auf nüchternen Magen, nicht zusammen mit Zink einnehmen.


Hier können Sie sich das Video in voller Länge anschauen:

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Mehr Informationen

Unter dem Video finden Sie auch einen Link zu einem von Apotheker Gröber erstellten Merkblatt zu den oben geschilderten Themen.

Quelle:

  1. Nationale Verzehrsstudie II. (2008). Ernährung – Wissenschaft Und Praxis, 2(2), 77–81. doi: 10.1007/s12082-008-0148-1
  2. Wang, Y., Welch, Washko, W., Lazarev, Cantilena, & Levine,C Conry-Cantilena. (1996, April 16). Vitamin C pharmacokinetics in healthy volunteers: evidence for a recommended dietary allowance. Retrieved from https://www.pnas.org/content/93/8/3704
  3. Cantatore, F. P., Loperfido, M. C., Magli, D. M., Mancini, L., & Carrozzo, M. (1991). The importance of vitamin C for hydroxylation of vitamin D3 to 1,25(OH)2D3 in man. Clinical Rheumatology, 10(2), 162–167. doi: 10.1007/bf02207657
  4. Hemilä, H., & Chalker, E. (2020). Vitamin C may reduce the duration of mechanical ventilation in critically ill patients: a meta-regression analysis. Journal of Intensive Care, 8(1). doi: 10.1186/s40560-020-0432-y
  5. Ernährungs- und Infusionstherapie – Standards für Klinik, Intensivstation und Ambulanz Print ISBN 9783131307385 · Online ISBN 9783131866288
  6. Vitamin C Infusion for the Treatment of Severe 2019-nCoV Infected Pneumonia – Full Text View. (n.d.). Retrieved from https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04264533
  7. https://drlauda.at/images/pdf/omns/HDIVC_Hochdosis_iv_Vitamin-C-Behandlung_von_Coronavirus-Patienten_in_China.pdf

Titelbild: www.pixabay.com

Coronavirus: Abwehr durch Vitamin D

Coronavirus: Abwehr durch Vitamin D

Hamsterkäufe, Quarantäne, Einschränkungen des öffentlichen Lebens und Panikmache in den Medien. Das Coronavirus ist nun, wie vorherzusehen war, endgültig in Deutschland angekommen und breitet sich unaufhaltsam aus. Während die deutsche Bundesregierung noch im Februar 14 Tonnen an Schutzausrüstung (z.B. Schutzmasken, Desinfektionsmittel, Schutzkleidung, Handschuhe) ohne Not leichtfertig nach China verfrachtete (1), fehlen diese Utensilien nun an allen Ecken und Enden im eigenen Land. Zumindest sind das Güter, die in Krankenhäusern, Arztpraxen und auch in Rehakliniken und anderen Einrichtungen benötigt werden.

Ihre persönliche Virus-Vorsorge sollten Sie daher besser selbst in die Hand nehmen, wir zeigen Ihnen wie.

Mit Vitamin D schützten Sie sich und Ihre Familie vor den neuen Viren, vor denen momentan gewarnt und Angst verbreitet wird. Natürlich muss der Kontakt mit den Viren nicht zu Erkrankungssymptomen oder gar zum Tode führen. Dies betrifft immer diejenigen, die ein schwaches oder geschwächtes Immunsystem haben. Häufig ältere Menschen, jedoch können auch seltener jüngere Menschen mit Risikofaktoren betroffen sein. Risikofaktoren können zum Beispiel ein hohes Stress-Level, Giftkonsum (darunter zählen nicht nur das konv. Rauchen, Alkohol oder Lifestyle-Drogen sondern auch E-Smog, falsche Zahnersatzmaterialien oder auch konv. Nahrung aus der Massentierhaltung oder der konv. Landwirtschaft) sein.

Wie der Ablauf einer Erkrankung aussehen kann, hat unser Vitamin D Experte Dr. von Helden erklärt, dessen Kernaussagen wir für euch zusammengefasst haben (Video unten).


Was verursacht der Coronavirus bei Befall?

Das Angiotensin-konvertierende Enzym (kurz ACE) ist ein Enzym, das bei der Aufrechterhaltung des Blutdruckes und der Regelung des Wasser-Elektrolythaushaltes eine entscheidende Rolle spielt. Wird das ACE-Enzym blockiert, wird dadurch der Blutdruck gesenkt. Deshalb werden ACE-Hemmer in Medikamenten zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. Der Gegenspieler vom ACE ist das ACE2 (das Angiotensin-konvertierende Enzym 2), das für den Abbau des ACE notwendig ist.

Bei kritischen Patienten mit geschwächtem Immunsystem passiert nun Folgendes: Die Coronaviren docken bei Befall an den ACE2-Rezeptoren an und blockieren diese, sodass sie ihre blutdruckregelnde Wirkung verlieren. Eine Blockade des ACE2 führt dadurch zu einer Erhöhung des Blutdruckes und verursacht Lungendruck mit Überwässerung. Ein tödlicher Teufelskreis wird nun eingeleitet. Durch die Überwässerung der Lunge steigt der Blutdruck immer weiter und verschärft damit das Problem in der Lunge. Neben dem vom Virus verursachten grippeähnlichen Infekt, wird also auch ein für uns lebensnotwendiges Enzym blockiert, was diesen Virus im Vergleich zum bekannten Grippevirus zumindest laut offizieller Theorie für einige gefährlicher macht.


Was hat Vitamin D mit Corona zu tun?

Wie wichtig Vitamin D für das erworbene und angeborene Immunsystem ist, und wie es gegen eine Vielzahl an Infektionskrankheiten wirkt, haben wir in einem anderen Artikel bereits aufgeführt, klicken Sie hier um den Artikel zu lesen. Doch Dr. von Helden geht bei seinem unten verlinkten Video ins Detail und erklärt die folgenden Schutzmechanismen des Vitamin D sehr anschaulich.

Vitamin D fördert die Expression des Virusblockers Cathelicidine

Cathelicidine sind wichtige Komponenten der angeborenen Immunität mit antimikrobiellen und immunmodulatorischen Fähigkeiten. Sie wirken beispielsweise gegen Herpes, Grippe, HIV und SARS-Viren zu denen auch die Coronaviren zählen. In den letzten Jahren wurde beobachtet, dass diese als natürliche Breitband-Virostatika auch gegen umhüllte Viren (wie die Coronaviren), als auch gegen nicht umhüllte Viren wirken. Die Expression beider Virusblocker wird durch Vitamin D angestoßen, wie anhand einer amerikanischen Untersuchung an der Harvard-Universität nachgewiesen wurde (2).

Vitamin D reguliert den Blutdruck

Ein Vitamin D-Mangel führt zu einer Überaktivierung des Renin-Angiotensin-Systems (RAS) und damit zu Nieren- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck (3). Dass Vitamin D den Blutdruck senkt, haben wir auch schon an anderer Stelle aufbereitet! Damit greift Vitamin D direkt in die Symptomatik der vom Coronavirus ausgelösten Erhöhung des Blutdrucks ein.

Vitamin D schützt die Lunge

Aktiviertes Vitamin D lindert Bakteriengift-Schäden in der Lunge durch die Regulation des gestörten Blutdrucksystems (RAS), was zumindest eine teilweise schützende Wirkung gegen Lungenschäden durch Bakterien haben kann (4).


Fazit: Vitamin D schützt vor dem Coronavirus:

  1. indem es das Immunsystem und Virusblocker aktiviert und dadurch einem Befall vorbeugt
  2. indem es die Symptome mindestens lindert und somit den Krankheitsverlauf begünstigt

Vergessen sollte man dabei nicht, dass Vitamin D zwar eine sehr wichtige Komponente ist, aber bei weitem nicht die einzige Waffe gegen Viren für unseren Organismus darstellt. In der folgenden Grafik sehen Sie, welche weiteren Maßnahmen bedeutend auf unser Immunsystem einwirken und dazu beitragen können, ob jemand erkrankt oder nicht bzw. ob jemand durch pathogene Krankheitserreger verstirbt oder eben nicht. Vergessen wir nicht, dass eine überwältigende Mehrheit der Erkrankten nicht an diesem Virus verstirbt, obwohl das Immunsystem der meisten nicht perfekt vorbereitet ist.

An dieser Stelle möchten wir uns auch ganz herzlich bei dem Sonnenexperten Dr. Arman Edalatpour bedanken, der uns bei diesem Newsfeed tatkräftig unterstützt und uns die Grafik mit den Schutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt hat!


Corona-Spezial: klicken Sie hier um aktuelle Aspekte rund um das Coronovirus zu erfahren!


Und hier das ganze Video von unserem Sonnenexperten Dr. Raimund von Helden!

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Weitere Informationen

Quelle

  1. https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/maas-hilfsgueter-coronavirus/2307756
  2. Quraishi, S. A., Pascale, G. D., Needleman, J. S., Nakazawa, H., Kaneki, M., Bajwa, E. K., … Bhan, I. (2015). Effect of Cholecalciferol Supplementation on Vitamin D Status and Cathelicidin Levels in Sepsis. Critical Care Medicine, 43(9), 1928–1937. doi: 10.1097/ccm.0000000000001148
  3. Li, Y. C. (2011). Vitamin D and the Renin-Angiotensin System. Vitamin D, 707–723. doi: 10.1016/b978-0-12-381978-9.10040-x
  4. Xu, J., Yang, J., Chen, J., Luo, Q., Zhang, Q., & Zhang, H. (2017). Vitamin D alleviates lipopolysaccharide-induced acute lung injury via regulation of the renin-angiotensin system. Molecular Medicine Reports, 16(5), 7432–7438. doi: 10.3892/mmr.2017.7546

Bilder: von Juraj Varga auf Pixabay &  Vektor Kunst auf Pixabay

Vitamin D und das Immunsystem

Vitamin D und das Immunsystem

Das Sonnenhormon zählt zu den wichtigen Einflussfaktoren auf das Immunsystem. Vitamin D ist nicht nur auf das engste mit der Regulation des Immunsystems in unserem Körper verbunden, sondern wirkt sich auch gezielt auf Infektionskrankheiten und Autoimmunerkrankungen aus. Ein ausreichender Vitamin D-Spiegel ist also für jeden gesundheitsbewussten Menschen essentiell. Eine aktuelle Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2017 bezeichnet Vitamin D gar als „Überlebensmolekül“ (1), das auf zwei ganz unterschiedlichen Wegen das Immungeschehen steuert (Abb. 1).

Die Studienautoren messen dem Vitamin D eine stressreduzierende Aktivität bei, Zitat: „Die Fähigkeit von Vitamin D, den metabolischen Stress und den Energieverbrauch in der Zellmikroumgebung zu reduzieren ist faszinierend. Diese Fähigkeit lässt auf eine umfassendere Aufgabe schließen, die über ihre immun-tolerante oder immun- / entzündungshemmende Rolle hinausgeht.“

Abb 1: Vitamin D als „Überlebens Molekül“ durch Modulation des Immunsystems: Hemmung der Entzündungsreaktion infolge von zellulärem Stress (roter Pfeil) und Förderung der Bildung spezieller Immunzellen zur Unterstützung von Reparaturprozessen (grüner Pfeil), (1, Bildquelle: Hevert).

Nun wissen wir, dass in unserem Darm mehr Bakterien und Viren enthalten sind als wir körpereigene Zellen haben. Die Gesamtheit dieser Mikroorganismen wird „Mikrobiota“ genannt und ist nicht nur für die Verdauung unserer Nahrung unentbehrlich, sondern steht in inniger Verbindung mit dem Immunsystem. Vitamin D ist an diesem Geschehen intensiv beteiligt. Dabei sind wir weit davon entfernt, alle Facetten dieses "neuen Organs" zu kennen, geschweige denn, damit umzugehen.

Nachdem nahezu alle Körperzellen über Rezeptoren für Vitamin D verfügen, trifft diese Aussage auch für die Zellen des Immunsystems zu.

Eine elementare Voraussetzung ist allerdings, dass die Dosis des Sonnenhormons möglichst täglich verabreicht wird und groß genug ist, um den Vitamin D Spiegel in einen Bereich von 40-60 ng/ml zu bringen. Die überwiegende Zahl der fehlgeschlagenen Studien, die gerne gegen die Wirkung von Vitamin D angeführt werden, ist auf entsprechende Unzulänglichkeiten im Studiendesign zurückzuführen (zu geringe Dosis, Vitamin D-Startwert über 30 ng/nl, keine tägliche Verabreichung).

Um zu erfahren warum die tägliche Verabreichung von Vitamin D so essentiell ist, klicken Sie hier.


Mit Vitamin D gegen Infektionskrankheiten

Betrachtet man die zahlreich vorhandenen ordnungsgemäß durchgeführten Vitamin D-Studien, so kann das Sonnenhormon durchaus als Überlebensmolekül bezeichnet werden. Nachfolgend wollen wir einige Untersuchungen zur Bedeutung von Vitamin D bei Infektionskrankheiten vorstellen (erworbenes Immunsystem).

Tuberkulose

Zum Thema Infektionserkrankungen bietet sich, auch unter historischen Aspekten, die Tuberkulose an. Sie wurde vor der Zeit der Antibiotika in Sanatorien gezielt mit Sonnenlicht behandelt. Die Erkrankung wird auch als Schwindsucht bezeichnet, da sie unbehandelt die Menschen völlig auszehrt.

Eine Untersuchung aus dem Jahr 2014, an der knapp 1000 Kinder aus London beteiligt waren ergab, dass Kinder mit einem Vitamin D-Mangel ein signifikant höheres Risiko hatten, an Tuberkulose zu erkranken (2). Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Untersuchung von etwa 650 Kindern aus Spanien (3): die Gruppe der Kinder mit Tuberkulose wiesen deutlich niedrigere Vitamin D Spiegel als die gesunden Kinder der Kontrollgruppe auf (mittlerer Vitamin D-Wert 13.7 ng/ml  vs. 25.7 ng/ml).

Hepatitis C

Zusätzlich zu den Untersuchungen der Tuberkulose finden sich inzwischen auch zunehmend Berichte über die Bedeutung von Vitamin D bei der Hepatitis C, einer weiteren, schweren Infektionserkrankung. So findet sich auch bei Hepatitis C Patienten noch häufiger als in der Normalbevölkerung ein Vitamin D Mangel, der einen negativen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung hat (4). Zu einem ähnlichen Resultat kommt eine Metaanalyse (zusammenfassende Untersuchung) von 18 Studien mit mehr als 3500 Patienten mit bereits fortgeschrittener Fibrose der Leber (5).

Malaria

Und noch eine weitere, weltweit gefürchtete Erkrankung zeigt eine Abhängigkeit vom Vitamin-D: die Malaria Erkrankungen. So fanden sich bei Kindern aus Uganda mit einer schweren Malaria signifikant niedrigere Vitamin D Spiegel als bei gesunden Kindern. Die statistische Auswertung (Regressionsanalyse) ergab für einen (rechnerischen) Anstieg von Vitamin D im Serum von 1 ng/ml ein um jeweils 9 % verringertes Risiko für eine schwere Malariaerkrankung (6).

Erkältungskrankheiten, Atemwegserkrankungen und Asthma

Weitaus interessanter für die allgemeine Bevölkerung bei uns in Deutschland ist die Diskussion über einen Mangel an Vitamin D als Ursache für das gehäufte Auftreten von Erkältungskrankheiten in den Wintermonaten. Bereits 2006 erschien eine erste Veröffentlichung, die die von der Jahreszeit abhängigen Grippeepidemien mit der reduzierten Produktion des Sonnenhormons in den Wintermonaten in Verbindung brachte (7).

Bei einer randomisierten, placebo-kontrollierten Doppelblindstudie wurden von Dezember 2008 bis März 2009 340 Schulkinder beobachtet, von denen die Hälfte mit 1200 IE/Tag Vitamin D versorgt wurden. Als Resultat wurde eine Risikoreduktion um 64% bei Influenza A und um 83% bei Asthmaanfällen bei den Kindern festgestellt, die bis zu dieser Untersuchung noch keine anderen Vitamin D-Präparate eingenommen hatten (8).

Eine 2017 veröffentlichte, ebenfalls randomisierte Untersuchung mit über 11.000 Teilnehmern im Alter von 0 – 95 Jahren, zeigte bei jenen Probanden mit ausgeprägtem Vitamin D-Mangel (<10 ng/ml), eine um 70 % geringere Wahrscheinlichkeit eine akute Atemwegsinfektion zu entwickeln, wenn sie regelmäßig mit ausreichend Vitamin D versorgt wurden (9). Den Teilnehmern mit höheren Vitamin D-Spiegeln (>10 ng / ml) konnte eine Risikoreduzierung um 25% attestiert werden.

Eine 2015 veröffentlichte Auswertung (10, Abb. 2) an 3921 Patienten ergab ein um 33 % höheres Risiko an einer Infektion der oberen Atemwege zu erkranken, wenn der Vitamin D-Spiegel im Serum unter 20 ng/ml betrug.

Abb. 2: Sinkende Häufigkeit der Atemwegserkrankungen in Abhängigkeit vom Vitamin D-Spiegel. Die Grafik verdeutlicht, dass bei niedrigen Vitamin D-Spiegeln vermehrt Erkrankungen zu verzeichnen sind (siehe steilen Anstieg der Kurve), während ab ca. 40 ng/ml keine weitere Steigerung der Krankheitsfälle mehr auftritt (nach 10).

Auch bei an Asthma erkrankten Patienten glänzt Vitamin D als Schutzfaktor, wie folgendes Diagramm (Abb. 3), das eine Zusammenfassung von 7 evidenzbasierten Studien mit insgesamt 435 Kindern und 658 Erwachsenen, aufzeigt. Nach 4-12 Monaten Beobachtungsdauer unter Vitamin D-Gabe konnte eine 37 %-ige Risiko-Reduktion für eine kortisonbedürftige Exazerbation (Verschlechterung) nachgewiesen werden (11). Die asthmabedingten Anfälle und die damit einhergehende Anzahl der Krankenhausaufenthalte konnte durch die Verabreichung von Vitamin D halbiert werden.

Abb. 3: Anzahl der der Asthmaanfälle und Krankenhausaufenthalte konnten durch Vitamin D halbiert werden (nach 12).

Eine deutsche Arbeit erfasste 927 Teilnehmer von denen 600 entweder Asthmatiker oder COPD-Patienten waren. Da die Vitamin D-Spiegel im Durchschnitt bei 16,1 ng/ml lagen, wurde eine individuelle Aufsättigung nach dem Set-up-Schema von Dr. von Helden vorgenommen. Über das Ergebnis einer deutlichen Verbesserung der Infektproblematik freuten sich respektable 80% der Probanden (12)!

Darmerkrankungen

Der Darm ist bekanntlich untrennbar mit dem Immunsystem verbunden und profitiert insofern ebenfalls vom Sonnen-Hormon. Die Vitamin D-Steuerung im Darm bewirkt eine Stärkung der Barrierefunktion und der angeborenen Immunreaktion. Diese Eigenschaften unterstützen eine gesunde Darmflora und verhindern Infektionen. Ferner bewirkt Vitamin D eine Abschwächung der T-Zell-vermittelten Immun-Reaktionen, die zum Beispiel an der Entstehung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) beteiligt sind.

Randomisierte Studien mit IBD-Patienten bestätigen die Schutzfunktion von Vitamin D gegen Erkrankungen wie M. Crohn und weisen darauf hin, dass die Vitamin D-Supplementation einen therapeutischen Ansatz für Patienten mit einer aktiven (Immun-) Erkrankung darstellt (13).

Eine Publikation aus dem Jahr 2016 dokumentiert einen durch Vitamin D-Mangel hervorgerufenen Vitamin B5-Mangel (Pantothensäure), der inflammatorische Zustände herbeiführt und sich somit schädlich auf das Immunsystem auswirkt. Nach 3 Monaten Supplementierung von Vitamin D plus B-Vitaminen konnte bei 1000 neurologischen Patienten eine Verbesserung der Darmsymptomatik, reduziertes Schmerzempfinden und ein verbessertes Schlafverhalten verzeichnet werden (14).

Quellen:

  1. Chirumbolo, Salvatore; Bjorklund, Geir; Sboarina, Andrea; Vella, Antonio (2017): The Role of Vitamin D in the Immune System as a Pro-survival Molecule. In: Clinical therapeutics 39 (5), S. 894–916. DOI: 10.1016/j.clinthera.2017.03.021
  2. Venturini, Elisabetta; Facchini, Ludovica; Martinez-Alier, Nuria; Novelli, Vas; Galli, Luisa; Martino, Maurizio de; Chiappini, Elena (2014): Vitamin D and tuberculosis. A multicenter study in children. In: BMC infectious diseases 14, S. 652. DOI: 10.1186/s12879-014-0652-7
  3. Arnedo-Pena, A.; Juan-Cerdan, J. V.; Romeu-Garcia, A.; Garcia-Ferrer, D.; Holguin-Gomez, R.; Iborra-Millet, J. et al. (2015): Vitamin D status and incidence of tuberculosis among contacts of pulmonary tuberculosis patients. In: The international journal of tuberculosis and lung disease : the official journal of the International Union against Tuberculosis and Lung Disease 19 (1), S. 65–69. DOI: 10.5588/ijtld.14.0348.
  4. Villar, Livia Melo; Del Campo, Jose Antonio; Ranchal, Isidora; Lampe, Elisabeth; Romero-Gomez, Manuel (2013): Association between vitamin D and hepatitis C virus infection. A meta-analysis. In: World journal of gastroenterology 19 (35), S. 5917–5924. DOI: 10.3748/wjg.v19.i35.5917.
  5. Garcia-Alvarez, Monica; Pineda-Tenor, Daniel; Jimenez-Sousa, Maria A.; Fernandez-Rodriguez, Amanda; Guzman-Fulgencio, Maria; Resino, Salvador (2014): Relationship of vitamin D status with advanced liver fibrosis and response to hepatitis C virus therapy. A meta-analysis. In: Hepatology (Baltimore, Md.) 60 (5), S. 1541–1550. DOI: 10.1002/hep.27281
  6. Cusick, Sarah E.; Opoka, Robert O.; Lund, Troy C.; John, Chandy C.; Polgreen, Lynda E. (2014): Vitamin D insufficiency is common in Ugandan children and is associated with severe malaria. In: PloS one 9 (12), e113185. DOI: 10.1371/journal.pone.0113185.
  7. Cannell JJ, Vieth R, Umhau JC, Holick MF, Grant WB, Madronich S, Garland CF, Giovannucci E. Epidemic influenza and vitamin D. Epidemiology and infection 2006;134(6):1129–40.
  8. Urashima, M., Segawa, T., Okazaki, M., Kurihara, M., Wada, Y., & Ida, H. (2010). Randomized trial of vitamin D supplementation to prevent seasonal influenza A ivn schoolchildren. The American Journal of Clinical Nutrition, 91(5), 1255-1260. doi:10.3945/ajcn.2009.29094
  9. Martineau, A. R., Jolliffe, D. A., Hooper, R. L., Greenberg, L., Aloia, J. F., Bergman, P., . . . Camargo, C. A. (2017, February 15). Vitamin D supplementation to prevent acute respiratory tract infections: Systematic review and meta-analysis of individual participant data. Retrieved from https://www.bmj.com/content/356/bmj.i6583
  10. Khalid, A. N., Ladha, K. S., Luong, A. U., & Quraishi, S. A. (2015). Association of Vitamin D Status and Acute Rhinosinusitis. Medicine, 94(40). doi:10.1097/md.0000000000001447
  11. Martineau, A., Takeda, A., Nurmatov, U., Sheikh, A., & Griffiths, C. J. (2015). Vitamin D for the management of asthma. Cochrane Database of Systematic Reviews. doi:10.1002/14651858.cd01151
  12. Teutemacher H, Trötschler H, Deimling A, FÄ Pneumologie, Substitution von Vitamin D bei Patienten mit Asthma und COPD  – Vitamin D-Update 2011, Berlin – https://repository.publisso.de/resource/frl:4169394-1/data
  13. Dimitrov, V., & White, J. H. (2017). Vitamin D signaling in intestinal innate immunity and homeostasis. Molecular and Cellular Endocrinology, 453, 68-78. doi:10.1016/j.mce.2017.04.010
  14. Gominak, S. (2016). Vitamin D deficiency changes the intestinal microbiome reducing B vitamin production in the gut. The resulting lack of pantothenic acid adversely affects the immune system, producing a “pro-inflammatory” state associated with atherosclerosis and autoimmunity. Medical Hypotheses, 94, 103-107. doi:10.1016/j.mehy.2016.07.007

 

Vitamin D wirkt als Grippeschutz

Vitamin D wirkt als Grippeschutz

Obwohl sich das Wetter langsam bessert, hat sich über Deutschland die Grippewelle ausgebreitet und fordert seit Wochen ihren Tribut. Das bedeutet für einen beträchtlichen Teil der allgemeinen Bevölkerung Bettruhe, medikamtentöse Behandlungen, Arbeitsausfälle, schlechte Laune und kann bei gesundheitlich angeschlagenen Menschen zu weitaus gefährlichen Komplikationen führen. Wie Sie sich am besten davor schützen und was das Ganze mit einem Vitamin D-Mangel zu tun hat, lesen Sie hier:

Infektionskrankheiten - Risikoreduzierung um bis zu 70%

Bereits im Jahr 2007 untersuchten finnische Wissenschaftler die Auswirkungen eines Vitamin D-Mangels auf Infektionskrankheiten. Dafür wurden die  Vitamin D-Werte bei 800 Soldaten bestimmt um in den anschließenden sechs Monaten die Häufigkeit der aufgetretenen Erkältungen zu registrieren. Die Gruppe mit den niedrigsten Vitamin D-Werten hatte doppelt so viele Infekt bedingte Ausfalltage wie die Gruppe mit den höchsten Vitamin D-Spiegeln (Laaksi et. al).

Das englische Time Magazin publizierte 2017 Ergebnisse einer Metastudie  mit insgesamt 11 321 Teilnehmern im Alter von 0-95 Jahren, die 25 randomisierten Einzelstudien zusammenfasst (Martineau et. al). Die Studienautoren, die aus 21 Institutionen auf der ganzen Welt stammten, kamen dabei ebenfalls zu dem Ergebnis, dass eine Vitamin D-Supplementierung insgesamt gegen akute Atemwegsinfektionen schützt.

Bei jenen Probanden, die vor der Supplementation einen Vitamin D-Mangel (<10 ng/ml) hatten, konnte das Risiko eines Atemwegsinfektes um 70% reduziert werden, wenn Vitamin D täglich oder wöchentlich eingenommen wurde.

Die Teilnehmer mit höheren Vitamin D-Spiegeln konnten immerhin eine Risikoreduktion von 25% verbuchen.


Asthmatiker und Lungenpatienten besonders betroffen

Im Jahr 2009 wurde  in den USA die bis zu diesem Zeitpunkt größte Studie (Ginde) dieser Art mit über 18.000 Probanden veröffentlicht, die einen niedrigen Vitamin D-Spiegel tatsächlich mit Erkältungen und Grippefällen in Verbindung bringt. Patienten mit einem Vitamin D-Spiegel von unter 10 ng/ml waren zu 24% von derartigen Erkrankungen betroffen, während Teilnehmer mit mindestens 30 ng/ml nur zu 17 % betroffen waren.

Bei Asthmatikern konnte sogar ein 5,67-fach höheres Risiko, eine Erkältung oder Grippe zu entwickeln beobachtet werden, wenn ein Vitamin D-Mangel vorhanden war. Bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung zeigte sich ein 2,26-faches Risiko.

Der Hauptautor Dr. Adit Ginde fasst die Studie wie folgt zusammen:

"Die Ergebnisse unserer Studie sprechen für eine wichtige Rolle für Vitamin D bei der Vorbeugung gegen Infektionen der Atemwege wie Erkältungen und Grippe. Personen mit häufigen Lungenerkrankungen wie Asthma oder Emphysem können besonders anfällig für Infektionen der Atemwege durch Vitamin-D-Mangel sein."

Bestätigt werden konnte die These im Jahr 2011 von einer deutschen Arbeit (Vitamin D Update). Erfasst wurden dabei 927 Teilnehmer von denen 600 entweder Asthmatiker oder COPD-Patienten waren. Da die Vitamin D-Spiegel im Durchschnitt bei 16,1 ng/ml lag, wurde eine individuelle Aufsättigung nach dem Set-up-Schema von Dr. von Helden vorgenommen. Über das Ergebnis einer deutlichen Verbesserung der Infektproblematik freuten sich respektable 80% der Probanden.


Betrachtet man nun die Versorgungssituation in Deutschland, wo im Winter zwischen 80-90% der Bevölkerung an einem Vitamin D-Mangel leiden, so wird klar welche positiven Auswirkungen eine regelmäßige Vitamin D-Zuführung ausmachen würde. Verglichen mit einer Grippeimpfung, könnte man mit einer Vitamin D-Supplementation durch Präparate oder angemessener Solariennutzung auch auf Nebenwirkungen verzichten, während man zusätzlich von den gesundheitsfördernden Effekten des Sonnen-Vitamins profitieren würde.

Quellen:

Laaksi, I., Ruohola, J. P., Tuohimaa, P., Auvinen, A., Haataja, R., Pihlajamäki, H., & Ylikomi, T. (2007, September). An association of serum vitamin D concentrations. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17823437

MacMillan, A. (2017, February 16). Vitamin D: Here’s How to Avoid Catching Colds and the Flu. Retrieved from http://time.com/4672626/vitamin-d-cold-flu/

Martineau, A. R., Jolliffe, D. A., Hooper, R. L., Greenberg, L., Aloia, J. F., Bergman, P., . . . Camargo, C. A. (2017, February 15). Vitamin D supplementation to prevent acute respiratory tract infections: Systematic review and meta-analysis of individual participant data. Retrieved from https://www.bmj.com/content/356/bmj.i6583

Ginde, A. A. (2009, February 23). Association Between Serum 25-Hydroxyvitamin D Level and Upper Respiratory Tract Infection in the Third National Health and Nutrition Examination Survey. Retrieved from https://jamanetwork.com/journals/jamainternalmedicine/fullarticle/414815

Teutemacher H, Trötschler H, Deimling A, FÄ Pneumologie Substitution von Vitamin D bei Patienten mit Asthma und COPD Vitamin D-Update 2011, Berlin

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