Demenz und Alzheimer

Demenz und Alzheimer

Vitamin D hat einen fördernden Einfluss auf unsere Gehirngesundheit und könnte so vor neurologischen Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer schützen bzw. das Fortschreiten aufhalten und bei der Heilung unterstützen. Im folgenden Kurzbeitrag sind wesentliche Erkenntnisse zum Thema Vitamin D und seinen möglichen therapeutischen Einflusses auf Demenz und Alzheimer aus unserem neuen Demenz-Artikel zusammengefasst.

Kurzzusammenfassung der Ergebnisse: 

  • Aktives Vitamin D hat einige schützende Effekte auf das Gehirn, wie zum Beispiel die Förderung des Wachstums und der Reifung von Neuronen. 
  • Vitamin D-Mangel ist ein potenzieller Risikofaktor eine Demenz zu entwickeln, vor allem bei Werten unter 10 ng/ml.  
  • Der kognitive Leistungsabbau wird um bis zu 60 % gesteigert, wenn ein schwerer Mangel vorliegt.  
  • Eine Beobachtungsstudie und mendelsche Randomisierung zeigt auf, dass das Risiko von Demenz und Schlaganfällen um 54 % in der Studiengruppe erhöht wurde, wenn eine Vitamin D-Insuffizienz vorlag.
  • Anhand einer Studie mit 1658 Teilnehmern fanden Forscher einen starken inversen Zusammenhang des Vitamin-D-Spiegels zum Risiko eine Demenz zu entwickeln heraus. Probanden mit Vitamin-D-Spiegeln von unter 10 ng/ml hatten ein um 122% höheres Risiko an Demenz zu erkranken als Probanden mit Spiegeln von über 20 ng/ml.  

Klicken Sie hier, um unseren umfassenden Demenz-Artikel mit den aussagekräftigen Studienauswertungen zu lesen!

Studien:

  1. Navale, Shreeja S et al. (2022, April). Vitamin D and brain health: an observational and Mendelian randomization study. Retreived from: https://academic.oup.com/ajcn/advance-article/doi/10.1093/ajcn/nqac107/6572356 
  2. Llewellyn, D. J., Lang, I. A., Langa, K. M., Muniz-Terrera, G., Phillips, C. L., Cherubini, A., . . . Melzer, D. (2010, July 12). Vitamin D and risk of cognitive decline in elderly persons. Retrieved fromhttps://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20625021 
  3. Littlejohns, Thomas J.; Henley, William E.; Lang, Iain A.; Annweiler, Cedric; Beauchet, Olivier; Chaves, Paulo H. M. et al. (2014): Vitamin D and the risk of dementia and Alzheimer disease.In: Neurology 83 (10), S. 920–928. DOI: 10.1212/WNL.0000000000000755.

Bild: Urupong/stock.adobe

Corona und Vitamin D

Corona und Vitamin D

Seit geraumer Zeit begleitet uns das Thema Corona sowie das damit verbundene Krankheitsbild COVID-19. Im aktuellen YouTube-Video geht Prof. Dr. med. Jörg Spitz mit seinem Interviewpartner Dr. med. Michael Nehls der Frage nach, ob Vitamin D bei COVID hilft und Leben retten kann oder nicht.  Dr. med. Michael Nehls ist Arzt und Molekulargenetiker mit Schwerpunkt Immunologie sowie Bestseller-Autor des Buches "Herdengesundheit". Wir haben die wichtigsten Aussagen für Sie zusammengefasst.


Die wichtigsten Aussagen in Kürze:  

  • Ein wichtiger Hebel für die Gesundheit liegt in der Prävention und der Etablierung der sogenannten Herdengesundheit, also vorbeugen statt therapieren. 
  • Die von Dr. Nehls postulierte Herdengesundheit zielt im Wesentlichen darauf ab, das natürliche Immunsystem zu stärken, um gewappnet zu sein, wenn es zu einer unerwarteten Erschütterung des Immunsystems kommt. Dies bedeutet, sich mit den natürlichen Vorgängen im Immunsystem zu verbünden und dem menschlichen Körper jene Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die er für den Umgang mit Krankheitserregern benötigt. 
  • Auch jetzt ist Corona noch immer kein Killervirus. Für Viren ist es generell kontraproduktiv den Wirt zu töten. Für 99,5% der Menschen ist das Virus ungefährlich, denn schwere Verläufe treten hauptsächlich aufgrund zusätzlicher Faktoren auf, welche schon vor der Infektion ein Gesundheitsrisiko darstellten. Beispiele dafür sind hohes Übergewicht, Vitamin D-Mangel, Diabetes, hohes Alter und dementsprechend schwächeres Immunsystem, Vorerkrankungen und weitere Faktoren.  
  • Befindet sich das Immunsystem in Balance, kann es mit Infektionen leicht umgehen und diese schnell bewältigen. Besteht jedoch eine chronische Belastung, sodass es nicht zur Ruhe kommt, kann eine Infektion der letzte Tropfen sein, der eine totale Überforderung des Immunsystems hervorruft und zu einem schweren Verlauf führt. Zusätzlich kann es zu einem entzündungsfördernden Zytokinsturm kommen, der eine Ausbreitung der Symptome auf den ganzen Körper verursacht.  
  • In einer Studie (1) konnte festgestellt werden, dass Vitamin D-Spiegel von 50 ng/ml einen guten Schutz vor einer Infektion bieten. Im Gegensatz wurde ein 4-fach höheres Sterberisiko festgestellt, wenn der Vitamin D-Spiegel unter 20 ng/ml lag. Als Referenz dienten Probanden mit Vitamin D-Spiegeln von über 20 ng/ml.  
  • Es gibt viele Studien, die auf einen heilungsfördernden Effekt von Vitamin D bei Coronaerkrankungen hinweisen (2, 3, 4, 5, 6). 
  • Um einen schnellen Effekt mit Vitamin D bei Coronaerkrankungen zu erzielen, ist es sinnvoll das schnell verfügbare Prohormon (also Calcidiol oder Calcifediol) zu geben, da es den Vitamin D-Spiegel schneller erhöht als das handelsübliche Cholecalciferol. Dies ist wichtig, da durch die aktiven, entzündungsfördernden Zytokine bei COVID-19 und anderen Atemwegserkrankungen ein erhöhter Bedarf und schnellerer Abbau von Vitamin D und dessen Prohormon besteht.  
  • Die wichtigsten Effekte von Vitamin D während einer Erkrankung sind, dass es die Vermehrung und Lebensfähigkeit des Virus hemmt und den Zytokinsturm, der die Entzündung fördert, verhindert bzw. reduziert. Somit ist die Prävention mit ausreichend Vitamin D, entweder über die körpereigene Produktion bei regelgerechtem Sonnen oder über die Zufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel am sinnvollsten zur Vorbeugung.  
  • Bereits die erste Cordoba-Studie aus dem Jahr 2020 zeigt, dass die Gabe des Vitamin D-Prohormons die Notwendigkeit einer Behandlung auf der Intensivstation um den Faktor 25 senkte und - im Vergleich zur Kontrollgruppe mit 2 Toten - überlebten in der Vitamin D-Gruppe alle Patienten (4).  
  • Auch in der zweiten Cordoba-Studie konnte das Sterberisiko durch die Verabreichung von Vitamin D um 84 % reduziert werden (5).  
  • In der Barcelona-Studie konnte das Risiko einer COVID-19-bedingten Intensivbehandlung um 87 % und das Sterberisiko um 74 % verringert werden. Desweiteren stellte sich heraus, dass das Sterberisiko um 70 % erhöht war, wenn der Vitamin D-Spiegel zu Beginn niedrig war (6).  

  • Es hat sich in mehreren Studien gezeigt, dass bei auftretender COVID-19-Symptomatik eine frühe Vitamin-D-Gabe schützt und Symptome lindert. Wichtig ist, dass Vitamin D rechtzeitig eingesetzt wird, da seine Umwandlung ins Prohormon-Vitamin-D mehrere Tage bis Wochen benötigen kann. Um diese Zeitspanne zu überspringen, empfiehlt es sich in akuten Fällen, gleich zum Prohormon zu greifen (7).  
  • Abschließend wird von Dr. Nehls eine Arbeit des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) aus dem Oktober 2020 eingeblendet. Darin wird festgestellt, dass ein Vitamin D-Mangel für 9 von 10 COVID-19-Todesfälle verantwortlich sein könnte.  

Hier können Sie sich das ganze Video ansehen! 

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Mehr Informationen

Wenn Sie mehr über das Thema Vitamin D und COVID-19 erfahren möchten, dann klicken Sie hier um unser COVID-Spezial zu lesen!  

Studien:

  1. Dror, A. A., Morozov, N., Daoud, A., Namir, Y., Yakir, O., Shachar, Y., Lifshitz, M., Segal, E., Fisher, L., Mizrachi, M., Eisenbach, N., Rayan, D., Gruber, M., Bashkin, A., Kaykov, E., Barhoum, M., Edelstein, M. & Sela, E. (2022). Pre-infection 25-hydroxyvitamin D3 levels and association with severity of COVID-19 illness. PLOS ONE, 17(2), e0263069. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0263069 
  2. Ilie, P. C., Stefanescu, S. & Smith, L. (2020). The role of vitamin D in the prevention of coronavirus disease 2019 infection and mortality. Aging Clinical and Experimental Research, 32(7), 1195–1198. https://doi.org/10.1007/s40520-020-01570-8 
  3. Entrenas-Castillo, M., Salinero-González, L., Entrenas-Costa, L. M. & Andújar-Espinosa, R. (2022). Calcifediol for Use in Treatment of Respiratory Disease. Nutrients, 14(12), 2447. https://doi.org/10.3390/nu14122447 
  4. Entrenas Castillo, M., Entrenas Costa, L. M., Vaquero Barrios, J. M., Alcalá Díaz, J. F., López Miranda, J., Bouillon, R. & Quesada Gomez, J. M. (2020). “Effect of calcifediol treatment and best available therapy versus best available therapy on intensive care unit admission and mortality among patients hospitalized for COVID-19: A pilot randomized clinical study”. The Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology, 203, 105751. https://doi.org/10.1016/j.jsbmb.2020.105751  
  5. Alcala-Diaz, J. F., Limia-Perez, L., Gomez-Huelgas, R., Martin-Escalante, M. D., Cortes-Rodriguez, B., Zambrana-Garcia, J. L., Entrenas-Castillo, M., Perez-Caballero, A. I., López-Carmona, M. D., Garcia-Alegria, J., Lozano Rodríguez-Mancheño, A., Arenas-de Larriva, M. D. S., Pérez-Belmonte, L. M., Jungreis, I., Bouillon, R., Quesada-Gomez, J. M. & Lopez-Miranda, J. (2021). Calcifediol Treatment and Hospital Mortality Due to COVID-19: A Cohort Study. Nutrients, 13(6), 1760. https://doi.org/10.3390/nu13061760 
  6. Nogues, X., Ovejero, D., Pineda-Moncusí, M., Bouillon, R., Arenas, D., Pascual, J., Ribes, A., Guerri-Fernandez, R., Villar-Garcia, J., Rial, A., Gimenez-Argente, C., Cos, M. L., Rodriguez-Morera, J., Campodarve, I., Quesada-Gomez, J. M. & Garcia-Giralt, N. (2021). Calcifediol Treatment and COVID-19–Related Outcomes. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 106(10), e4017–e4027. https://doi.org/10.1210/clinem/dgab405 
  7. https://vdmeta.com/ 

Bild: Ausschnitte aus dem Youtube-Video „Corona und Vitamin D – Hilft das Sonnenhormon doch nicht?! Prof. Dr. Jörg Spitz & Dr. Michael Nehls“

Vitamin D und sein Beitrag rund um die Schwangerschaft

Vitamin D und sein Beitrag rund um die Schwangerschaft

Vitamin D ist vielfältig im Einsatz und unterstützt unseren Körper bei vielen Vorgängen, die zur Gesundheitserhaltung beitragen. Es wirkt sowohl vorbeugend und auch wenn bereits eine Krankheit entstanden ist, trägt es dazu bei, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Auch eine unkomplizierte Schwangerschaft bedarf einer ausreichenden Versorgung mit dem Sonnenhormon. Vitamin D wirkt sich dabei auf die Fruchtbarkeit, den Zustand der Gebärmutter und auf das entstehende menschliche Leben förderlich aus.

Um Sie auf dem Laufenden zu halten, haben wir unseren bestehenden Artikel, "Vitamin D für eine gesunde Schwangerschaft" mit einigen neuen Informationen aus wissenschaftlichen Studien erweitert.   

Zusammenfassung des neuen Inhalts: 

  • Es wurde bei Frauen ein Zusammenhang zwischen einem ausreichenden Vitamin D-Spiegel und einem geringeren Risiko für die Entstehung von Endometriose hergestellt. Vitamin D-Mangel trägt zudem zu einem erhöhten Schweregrad der Endometriose bei. 
  • Zum Thema Fruchtbarkeit gibt es einige neue Erkenntnisse über die Funktionen von Vitamin D auf der Eierstock- und Hormonebene, sowie seine förderliche Wirkung auf den Menstruationszyklus. 
  • Eine Studie mit 53 unfruchtbaren Frauen stellte eine Verbindung zwischen Vitamin D-Spiegeln unter 30 ng/ml und erhöhten Werten des Anti-Müller-Hormons her, welches eine hemmende Wirkung auf die Eireifung aufweist. 
  • In einer Metastudie, bei der 11 Studien betrachtet wurden, fand man heraus, dass Vitamin D-Werte über 30 ng/ml bei unfruchtbaren Frauen, die künstlich befruchtet werden, zu einem höheren Schwangerschaftserfolg führen.
  • Ein Vitamin D-Mangel ist mit der Entstehung und dem Schweregrad einer Präeklampsie verbunden. Studien konnten eine signifikante Verbesserung des Risikos bei Kompensation des Mangels feststellen. 
  • Vitamin D-Spiegel unter 20 ng/ml stehen in Verbindung, das Risiko einer Frühgeburt mit einhergehendem Untergewicht und -größe zu erhöhen. 
  • Ein erhöhtes Kaiserschnittrisiko tritt auf, wenn Vitamin D-Mangel besteht, da die Beckenbodenmuskulatur geschwächt wird. 
  • Vitamin D ist die Voraussetzung für ein ausreichendes Knochenwachstum des heranwachsenden Kindes. 
  • Das Risiko für weitere Krankheiten wie Multiple Sklerose, Diabetes Typ 1, Schwangerschaftsdiabetes und mehr, könnte durch angemessene Vitamin D-Spiegel gesenkt werden. 

Falls Sie nun Interesse an detaillierterem Wissen haben, klicken Sie hier, um zu unserem umfassenden Artikel zu gelangen!

  1. Mansur, J., L et al. (2022, May) Vitamin D: Before, during and after Pregnancy: Effect on Neonates and Children. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9105305/
  2. Fogacci et al. (2019, September) Vitamin D supplementation and incident preeclampsia: A systematic review and meta-analysis of randomized clinical trials. Retrieved from https://www.clinicalnutritionjournal.com/article/S0261-5614(19)33027-4/fulltext
  3. Singh, J., Hariharan, J. & Bhaumik, D. (2015). Role of vitamin D in reducing the risk of preterm labour. International Journal of Reproduction, Contraception, Obstetrics and Gynecology, 4(1), 86–93. https://doi.org/10.5455/2320-1770.ijrcog20150217
  4. Zhao, X., Fang, R., Yu, R., Chen, D., Zhao, J. & Xiao, J. (2017). Maternal Vitamin D Status in the Late Second Trimester and the Risk of Severe Preeclampsia in Southeastern China. Nutrients, 9(2), 138. https://doi.org/10.3390/nu9020138
  5. Palacios, C., Kostiuk, L. K. & Peña-Rosas, J. P. (2019). Vitamin D supplementation for women during pregnancy. Cochrane Database of Systematic Reviews. https://doi.org/10.1002/14651858.cd008873.pub4

Bild: Shopping King Louie/stock.adobe

Bei Autoimmunkrankheiten langfristige Kombination von Vitamin D plus Omega-3-Fettsäuren angesagt

Bei Autoimmunkrankheiten langfristige Kombination von Vitamin D plus Omega-3-Fettsäuren angesagt

Vitamin D und aus dem Meer gewonnene, langkettige Omega-3-Fettsäuren sind zwei Nahrungsergänzungen, deren potenzielle Wirkung auf die Vorbeugung und Behandlung von Autoimmunkrankheiten – inklusive der MS – schon seit längerem umfassend untersucht wird. Eine aktuelle randomisierte klinische Studie bringt neue Erkenntnisse und liefert beeindruckende Ergebnisse in Bezug auf die langfristige Einnahme von Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren.

Zusammenfassung der Ergebnisse:

  • Eine Supplementierung mit 2000 I.E. Vitamin D3 pro Tag, auch in Verbindung mit Omega-3-Fettsäuren, führte zu einer geringeren Rate neu auftretender Autoimmunerkrankungen.
  • Eine längere Behandlung scheint eine größere Wirkung bei der Vorbeugung von Autoimmunerkrankungen zu haben als kurze Behandlungen (in dieser Studie war die Wirkung nach den ersten 2 Jahren der Nachbeobachtung größer).
  • Die alleinige Einnahme von Omega-3-Fettsäuren führte nicht zu einer signifikanten Verringerung der Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen in der Studienpopulation.  Wenn jedoch Teilnehmer mit wahrscheinlicher Autoimmunerkrankung zu Beginn der Studie einbezogen wurden, verringerte die Omega-3-Fettsäure-Supplementierung die Inzidenz um 18 % im Vergleich zu Placebo, und es wurde eine signifikante Wechselwirkung mit der Zeit festgestellt, was auf eine größere Wirkung nach einer längeren Dauer der Supplementierung hinweist (wie bei Vitamin D).
  • Die klinische Bedeutung dieser Ergebnisse ist hoch, da es sich um gut verträgliche, nicht toxische Ergänzungsmittel handelt und andere wirksame Behandlungen zur Verringerung des Auftretens von Autoimmunerkrankungen fehlen.
  • Angesichts der Latenzzeit für das Auftreten von Autoimmunerkrankungen könnte eine längere Nachbeobachtung aufschlussreich sein (die Teilnehmer werden im Rahmen einer Open-Label-Verlängerungsstudie beobachtet). Eine ähnliche Studie sollte in einer jüngeren Population durchgeführt werden, um die Häufigkeit von Autoimmunkrankheiten mit früherem Ausbruch zu untersuchen.
  • Diese Studie unterstützt die Beobachtung, dass Maßnahmen zur Lebensführung über einen langen Zeitraum hinweg bewertet werden sollten, insbesondere wenn es darum geht, ihre Wirksamkeit bei der Prävention von Krankheiten zu beurteilen. Es ist nicht zu erwarten, dass Studien zur Bewertung der Wirksamkeit von Arzneimitteln mit einer kurzen Dauer von 4 bis 8 Wochen in der Lage sind, die Auswirkungen von Maßnahmen wie Ernährung, körperliche Betätigung, Nahrungsergänzungsmittel und andere Lebensstilfaktoren auf die Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung zu bewerten.

Lesen Sie den ganzen Artikel auf unserem Schwesterportal: lifesms.bolg

Der Mythos vom gefährlichen Vitamin D

Der Mythos vom gefährlichen Vitamin D

Immer wieder belegen Studien sowie unzählige Erfahrungswerte die hohe therapeutische Anwendungsbreite und damit die hohe Sicherheit von Vitamin D. Trotzdem wird seitens einiger Vitamin-D-Skeptiker mit Beharrlichkeit die Angst vor einer Vitamin-D-Überdosierung mittels Falschinformationen fortlaufend geschürt. Brandaktuelle Daten aus großflächigen Untersuchungen machen nun den falschen Gerüchten und der Angst vor Vitamin D den Garaus.

Hyperkalzämie und daraus resultierende Beeinträchtigungen wie zum Beispiel Nierenprobleme und Gefäßverkalkungen, sind im Wesentlichen die einzigen bedrohlichen Nebenwirkungen, die bei enorm hoher Verabreichung von Vitamin D über längere Zeiträume entstehen können. Die folgende Untersuchung dient dazu, ein besseres Verständnis dafür zu schaffen, wie exorbitant hoch die Mengen an Vitamin D sein müssen, um eine toxische Wirkung zu verursachen.


Einordnung der Zahlen

Um die Relationen richtig einordnen zu können, betrachten wir vorerst wie die Behörden und öffentlichen Institutionen mit dem Thema Vitamin-D-Einnahme-Empfehlungen umgehen:

  1. Die DGE empfiehlt eine täglich Vitamin-D-Zuführung von 800 I.E. täglich
  2. In der EU dürfen grundsätzlich nicht mehr als 1000 I.E. täglich von den Herstellern empfohlen werden. Dieser Wert kennzeichnet daher auch alle Vitamin-D-Präparate, was zu Verwirrung bei vielen Gesundheitssuchenden führt.
  3. Die sichere obere Einnahmemenge (UL) von Vitamin D liegt laut EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) bei  4000 I.E. Vitamin D täglich.

Übrigens, bei einem ausgewogenen Sonnenbad im Sommer bzw. auf einer modernen Sonnenbank, können Sie bis zu 25.000 I.E Vitamin D in Ihrer Haut auf natürliche Weise produzieren. Bei der Untersuchung, die wir im Folgenden betrachten, wurden bis zu 150.000 I.E. Vitamin D verabreicht.


Studiendesign

Im März 2022 veröffentlichte die Forschergruppe um Prof. Dr. Michael F. Holick, Direktor der allgemeinen klinischen Forschungsabteilung und Klinik für Knochengesundheit im Universitätsklinikum Boston, USA, eine Studie zu den Sicherheitsdaten von 319 Patienten, die über einen Zeitraum von 3,5 Jahren nach dem sogenannten Coimbra-Protokoll behandelt wurden. Das Coimbra-Protokoll ist eine nach einem brasilianischen Arzt benannte Behandlungsmethode, bei der u.a. sehr hohe Vitamin-D-Dosen an autoimmunerkrankten Patienten verabreicht werden.

Das Coimbra-Protokoll darf nur von erfahrenen Ärzten an ihren Patienten angewendet werden und umfasst neben hohen Vitamin-D-Dosen noch andere wichtige Aspekte:

  • Konstante Flüssigkeitsaufnahme von mindesten 2.5 Liter pro Tag - bei Flüssigkeitsverlust muss dies zusätzlich kompensiert werden.
  • Weitgehende Vermeidung von zu kalziumreichen Lebensmitteln wie Milchprodukte, Nüsse und hohe Konzentrationen von dunkelgrünem Gemüse. Die Kalzium-Aufnahme sollte 500 mg / Tag nicht übersteigen.
  • Als Kofaktoren von Vitamin D dürfen Magnesium, Vitamin A und Vitamin K2 natürlich nicht fehlen und müssen ebenfalls täglich supplementiert werden.
  • Regelmäßige Laboruntersuchungen mit anschließender ärztlicher Bewertung sind verpflichtender Teil dieses Behandlungsprotokolls.
  • Bestimmte Stressbewältigungsmethoden und Bewegung/Sport werden den Patienten nahegelegt.

Dosierung

Sofern keine Kontraindikationen hinsichtlich der persönlichen Vorgeschichte oder Ausgangslaborergebnisse vorlagen, wurde in der Regel mit der Verordnung von oralem Vitamin D in der folgenden täglichen Anfangsdosis begonnen:

  • 1000 I.E./kg Körpergewicht bei Multipler Sklerose
    • bei einem Körpergewicht von 70kg entspricht das 70.000 I.E. Vitamin D täglich
  • 300–1000 I.E./kg Körpergewicht für die meisten anderen Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Bindegewebserkrankungen, Plaque-Psoriasis, entzündliche Darmerkrankungen
    • bei einem Körpergewicht von 70 kg entspricht das 21.000 I.E. - 70.000 I.E. Vitamin D täglich
  • 150–300 I.E./kg Körpergewicht bei Autoimmunentzündung der Schilddrüse
    • bei einem Körpergewicht von 70 kg entspricht das 10.500 I.E. - 21.000 I.E. Vitamin D täglich
  • Die letztgenannte Dosierung war in der Regel die Anfangsdosis bei Kindern für alle Diagnosen.
  • Die maximale Dosis betrug 150.000 I.E. Vitamin täglich.

Ergebnis

Die Auswertungen ergaben durchgehend schwache Korrelationen zwischen der Dosierung von Vitamin D und den Serumkalziumspiegeln sowie der Kalziumausscheidung über die Niere.

Die Autoren schließen daraus: "Unsere Daten zeigen die zuverlässige Sicherheit des Coimbra-Protokolls bei Autoimmunpatienten unter angemessener Überwachung durch erfahrene Ärzte."


Fazit

Wie alle Substanzen, die sich der Mensch zuführt, kann auch Vitamin D in zu hohen Dosen toxisch wirken und dies gilt es in jedem Fall zu vermeiden. Üblicherweise sind solch hohe Vitamin-D-Dosierungen nicht notwendig und falls doch nur unter ärztlicher Begleitung zu empfehlen. Die Studie bestätigt aber, wie schon viele Untersuchungen zuvor, die Sicherheit vergleichsweise hoher Dosen von oral appliziertem Vitamin D.
Auch wir bei der SonnenAllianz empfehlen, nicht zuletzt aufgrund der rechtlichen Lage, bei der längerfristigen Einnahme von über 5000 I.E. immer einen behandelnden Arzt herbeizuziehen.


Weiterführende Links

- Nutzen Sie unseren Vitamin-D-Bedarfsrechner, um Ihre persönliche Vitamin-D-Tagesdosis zu errechnen.

- Wir haben zu diesem Thema eine Seite mit vielen spannenden Informationen ausgearbeitet.

Literaturzitate:

  1. Amon, U.; Yaguboglu, R.; Ennis, M.; Holick, M.F.; Amon, J. Safety Data in Patients with Autoimmune Diseases during Treatment with High Doses of Vitamin D3 According to the “Coimbra Protocol”. Nutrients 2022, 14, 1575. https://doi.org/10.3390/nu14081575

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Hilft Vitamin D auch bei Epilepsie?

Hilft Vitamin D auch bei Epilepsie?

Epilepsie ist mit einer Häufigkeit von 0,4 bis 1% der Bevölkerung eine weit verbreitete neurologische Erkrankung, deren Kernsymptom Krampfanfälle sind. Auch können Störungen des Bewusstseins, von Bewegungen sowie Beeinträchtigung der Wahrnehmung, des Denkens und Verhaltens Folgen epileptischer Anfälle sein. Die Ursache der Erkrankung ist bislang unbekannt, jedoch gibt es eine umfangreiche Liste von potenziell beteiligten Faktoren.

Genetische Veränderungen, strukturelle Hirnläsionen einschließlich Schlaganfall, Krebs, Trauma und verschiedene Infektionen, Stoffwechselstörungen und autoimmunbedingte Fehlregulation des Entzündungsgeschens im Körper können Anfälle hervorrufen. Sie reichen von einer veränderten Wahrnehmung der fünf Sinne über schnelle Kopf- und Augenbewegungen bis hin zu kurzzeitigen oder anhaltenden Bewusstseinsverlusten sowie zu unkontrollierten Muskelkontraktionen und Krämpfen (1).

Epileptiker besonders von Vitamin D-Mangel betroffen

Inzwischen steht fest, dass Patienten mit Epilepsie überwiegend eine Unterversorgung mit den Vitaminen D, C und B1 aufweisen. Besonders betroffen sind Patienten unter Behandlung mit Langzeit-Antiepileptika. Diese stehen im Verdacht, die angeführten Nährstoffmängel mit auszulösen (2, 3, 4). Eine Arbeit aus dem Jahr 2018 attestierte bei 90 % der Epilepsie-Patienten besonders niedrige Vitamin-D-Spiegel (5).

Eine ältere placebokontrollierte therapeutische Studie mit 23 stationären Epileptikern ergab: Erhielten Patienten 28 Tage lang täglich 16.000 I.E. Vitamin D2 (eine im Allgemeinen weniger wirkungsvolle Vitamin D-Variante pflanzlichen Ursprungs, die in den USA lange Zeit anstelle von D3 eingesetzt wurde), sank die Anfallshäufigkeit signifikant auf 67-71 %, was als eine krampflösende Wirkung interpretiert wurde. Bei der Placebogruppe gab es hingegen keine Veränderungen (6).

Eine ähnliche Beobachtung wurde in einer weiteren klinischen Studie aus dem Jahr 2012 gemacht. Ein bei 13 Patienten über 90 Tage korrigierter Vitamin-D-Mangel bei arzneimittelresistenter Epilepsie verringerte die Anfallshäufigkeit um 40 % (7).

Scheinbar widersprüchliche Ergebnisse wurden hingegen bei einer Studie festgestellt, bei der nur wöchentliche oder alle zwei Wochen Vitamin D-Gaben über wenige Wochen verabreicht wurden. Wie aufgrund der bekannten Problematik bei der Vitamin D-Intervalltherapie  nicht anders zu erwarten, waren an den Probanden keine eindeutigen Veränderungen auf das Epilepsie-Geschehen zu sehen (8). Warum Vitamin D täglich verabreicht werden sollte, damit es sein Wirkung entfalten kann, erfahren Sie in unserem Stoffwechselartikel.

In einer Pilotstudie wurde im Oktober 2019 über die Verträglichkeit von Vitamin D-Dosierungen von 5000 I.E. täglich berichtet. Die angewandten Vitamin D-Dosen wurden dabei als sicher und verträglich eingestuft, Probleme gab es keine. Nach Anhebung des Vitamin D-Spiegels über die 20 ng/ml-Marke reduzierte sich die berechnete mittlere Anfallshäufigkeit von 5,18 Epilepsie-Anfällen pro Monat auf 3,64 Anfälle, und dies bereits in der sechsten Woche nach Beginn der Supplementierung. Die mittlere Reduzierung der Anfallshäufigkeit betrug in diesem Zeitraum minus 26,9% (9).

Fazit: Antiepileptika wirken oftmals als sogenannte Vitamin-D-Räuber. Epileptiker sollten ihren Vitamin-D-Spiegel daher besonders gut im Auge behalten. Eine tägliche Vitamin-D-Einnahme in ausreichender Menge ist notwendig, damit das Sonnenhormon seine volle Wirkung entfalten kann. 

Literaturzitate:

  1. Kim J-E, Cho K-O (2019). Functional Nutrients for Epilepsy. Nutrients, 11(6), 1309. DOI: 10.3390/nu11061309Teagarden DL, Meador KJ, Loring DW (2014). Low vitamin D levels are common in patients with epilepsy. Epilepsy Research, 108(8), 1352–1356. DOI: 10.1016/j.eplepsyres.2014.06.008
  2. Teagarden DL, Meador KJ, Loring DW (2014). Low vitamin D levels are common in patients with epilepsy. Epilepsy Research, 108(8), 1352–1356. DOI: 10.1016/j.eplepsyres.2014.06.008
  3. Chaudhuri JR, Mridula KR et al (2017). Association of 25-Hydroxyvitamin D Deficiency in Pediatric Epileptic Patients. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5493830/
  4. Offermann G, Pinto V, Kruse R (1979). Antiepileptic Drugs and Vitamin D Supplementation. Epilepsia, 20(1), 3–15. DOI: 10.1111/j.1528-1157.1979.tb04771.x
  5. Shaikh AS, Guo X (2018). The Impact of Antiepileptic Drugs on Vitamin Levels in Epileptic Patients. Current Pharmaceutical Biotechnology, 19(8), 674–681. DOI: 10.2174/1389201019666180816104716
  6. Christiansen C, Rodbro P, Sjo O (1974). Anticonvulsant Action of Vitamin D in Epileptic Patients? A Controlled Pilot Study. Bmj, 2(5913), 258–259. DOI: 10.1136/bmj.2.5913.258
  7. Holló A, Clemens Z et al (2012). Correction of vitamin D deficiency improves seizure control in epilepsy: A pilot study. Epilepsy & Behavior, 24(1), 131–133. DOI: 10.1016/j.yebeh.2012.03.011
  8. Tombini M, Palermo A et al (2018). Calcium metabolism serum markers in adult patients with epilepsy and the effect of vitamin D supplementation on seizure control. Seizure, 58, 75–81. DOI: 10.1016/j.seizure.2018.04.008
  9. Degiorgio CM, Hertling D et al (2019). Safety and tolerability of Vitamin D3 5000 IU/day in epilepsy. Epilepsy & Behavior, 94, 195–197. DOI: 10.1016/j.yebeh.2019.03.001

 

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Neue Daten zu Vitamin D und Herzgesundheit

Neue Daten zu Vitamin D und Herzgesundheit

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland und gelten als „Killer Nr. 1“. Die jüngste Bestandsaufnahme der Weltgesundheitsorganisation aus dem Jahr 2018 verzeichnet 16 Millionen Tote zu Lasten dieser Erkrankungen. Die Symptome sind vielfältig und reichen vom einfachen Bluthochdruck über Herzinfarkt und Schlaganfall bis hin zur „Schaufensterkrankheit“, dem schmerzhaften Verschluss der Beingefäße, die das Gehen zur Qual werden lassen.

Erfreulicherweise spricht zunehmende wissenschaftliche Evidenz aus der Vitamin D-Forschung auch auf diesem Gebiet für die präventive Wirkung des Sonnenhormons.

Bereits im Herbst 2019 berichteten wir über die Längsschnittanalyse aus über 180.000 Patientenakten der englischen Datenbank für Grundversorgung. Zusammengefasst war daraus eine 71% höhere Wahrscheinlichkeit für die Manifestation einer Herz-Kreislauf-Erkrankung herauszulesen, wenn der Vitamin D-Spiegel besonders niedrig (< 9,24 ng/ml) war (1).

Im Dezember 2019 folgte eine weitere Metaanalyse aus 25 Studien mit 10.099 Patientendaten. Auch hier zeigte sich ein bis zu 44 % höheres Risiko für die Bildung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung und eine um 54 % höhere Sterblichkeit bei schlechter Vitamin-D-Versorgung (2).

Im November 2021 wurden diese Beobachtungen erneut bestätigt. Die breite Metaanalyse aus 79 Studien mit insgesamt fast 1,4 Millionen Teilnehmern wurde in der namhaften internationalen Zeitschrift Nutrition, Metabolism & Cardiovascular Diseases Journal publiziert (3).

Ergebnisse: 

  • Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel war mit einem 34% höheren Risiko für ein Herz-Kreislauf-Erkrankung verbunden
  • Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel war mit einem 86% höheren Risiko für ein wiederkehrendes Herz-Kreislauf-Erkrankung verbunden
  • Jede Erhöhung des Vitamin-D-Spiegels um 10 ng/ml, war mit einem um 6% reduzierten Inzidenzrisiko für nicht-tödliche Herzerkrankungen verbunden
  • Jede Erhöhung des Vitamin-D-Spiegels um 10 ng/ml, war mit einem um 55% reduzierten Risiko für wiederkehrende tödlich Herzerkrankungen verbunden

Fazit: Vitamin D-Mangel ist ein wesentlicher Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Umgekehrt kann das Risiko einer solchen Erkrankung durch einen regelrechten Vitamin-D-Spiegel deutlich reduziert werden, wie inzwischen zahlreiche Untersuchungen belegen.

Literaturzitate:

  1. Crowe FL, Thayakaran R et al (2019). Non-linear associations of 25-hydroxyvitamin D concentrations with risk of cardiovascular disease and all-cause mortality: Results from The Health Improvement Network (THIN) database. The Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology, 195, 105480. DOI: 10.1016/j.jsbmb.2019.105480
  2. Gholami F, Moradi G et al (2019). The association between circulating 25-hydroxyvitamin D and cardiovascular diseases: a meta-analysis of prospective cohort studies. BMC Cardiovascular Disorders, 19(1). DOI: 10.1186/s12872-019-1236-7
  3. Jani, R., Mhaskar, K., Tsiampalis, T., Kassaw, N. A., González, M. M. & Panagiotakos, D. B. (2021). Circulating 25-hydroxy-vitamin D and the risk of cardiovascular diseases. Systematic review and meta-analysis of prospective cohort studies. Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases, 31(12), 3282–3304. https://doi.org/10.1016/j.numecd.2021.09.003

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Der optimale Vitamin D-Spiegel – wie hoch sollte er sein?

Der optimale Vitamin D-Spiegel – wie hoch sollte er sein?

Anfang Februar 2022 erschien ein bemerkenswerter Artikel im Journal Nutrients. Diese kritische Betrachtung von Vitamin D-Forschungsergebnissen stand unter der Federführung von William B. Grant, PhD, einem guten Bekannten aus der Vitamin D-Forschung, der auch schon Teilnehmer einer der Kongresse der Akademie für Menschliche Medizin war. Für diese Arbeit versammelte er ein internationales Forscherteam aus Europa und Saudi-Arabien.

Der Artikel startet mit folgender Hammer-Aussage, die für uns zwar nichts Neues ist, aber das Thema Vitamin D nach wie vor zu einem der brisantesten Gesundheitsthemen machen:

Vitamin-D-Mangel ist der weltweit am häufigsten auftretende Nährstoffmangel, obwohl Vitamin D eine der am besten erforschten Substanzen ist. Trotz alledem ist ein Vitamin-D-Mangel (weniger als 20 ng/ml) sehr häufig und betrifft etwa die Hälfte der Weltbevölkerung.“

Ziel dieser Arbeit war es Antworten zu folgenden Fragen zu finden:

  1. Können wir einen Zusammenhang zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Krebs, Diabetes mellitus Typ 2, Alzheimer sowie COVID-19 und einem niedrigen Vitamin D-Spiegel zeigen? (Anm.: Es wurden gezielt jene Erkrankungen ausgesucht, die die höchste Verbreitung bzw. Sterblichkeitsrate haben.)
  2. Wo liegen die Mindestwerte der Vitamin D-Spiegel, die wahrscheinlich diese Krankheitsbilder vermeiden?
  3. Wie hoch sollte eine Ergänzung mit Vitamin D sein, um in den wünschenswerten Bereich zu kommen?
  4. Welche Arten von Studien gibt es und wie ist deren Aussagekraft? Wo sind die Stärken und Grenzen der verschiedenen Studientypen?

Macht Vitamin D-Mangel krank und erhöht er die Sterblichkeit?

Dazu trugen die Forscher Daten aus 135 Quellen zusammen. Nicht ganz überraschend konnten sie für alle Krankheiten einen Zusammenhang von suboptimalen Vitamin D-Konzentrationen und erhöhter Krankheitshäufigkeit feststellen. Bei fast allen Meta-Analysen zeigte sich dieses auch für die Gesamtsterblichkeit. Also, die Sterblichkeit unabhängig von der Todesursache. Damit ist es für Vitamin D nahezu eindeutig nachgewiesen, dass es lebensverlängernd wirkt. Interessant dabei ist, dass die Vergleichsgruppen mit guten bzw. ausreichenden Blutspiegeln nur Werte von mehr als 30 bzw. 40 ng/ml haben mussten. Auch gegenüber diesen Werten zeigten sich bei Menschen mit niedrigen Spiegeln von 20 oder 10 ng/ml deutlich häufiger die verschiedenen Krankheiten.

Wie hoch sollte der Vitamin-D-Spiegel mindestens sein?

Am interessantesten für uns und wahrscheinlich auch für Sie sind die Antworten auf die Frage Nr. 2.

Dazu haben die Forscher freundlicherweise eine Tabelle erstellt, die die Ergebnisse übersichtlich darstellt und die wir Ihnen hier zeigen.

Die dargestellten Werte der Vitamin D-Konzentration (3. Spalte) stehen für die Schwelle zwischen eindeutigem Krankheitsbeitrag und wahrscheinlichem Krankheitsschutz. Diese reichen von 25 ng/ml bis 60 ng/ml. Alle diese Konzentrationen liegen über dem vom Institute of Medicine, USA, empfohlenen Wert von 20 ng/ml, der allein auf dem Bedarf für die Knochengesundheit beruht. Die Zahlen zeigen klar, dass ein Wert von weniger als 30 ng/ml nicht mit Gesundheit vereinbar sein kann. Ein Wert von mehr als 40 ng/ml sollte es schon sein, wobei wirklich ratsam ein Wert über 50 ng/ml ist. Immerhin vier Bereiche (Brustkrebs, SARS-CoV-2 Infektion, COVID-19 Sterblichkeit und Diabetes mellitus Typ 2) verlangen diesen Mindestwert, um auf der sicheren Seite zu sein.

Wie viel Vitamin D soll ergänzt werden?

Der Bereich der Vitamin D-Konzentration im Blut von 30-40 ng/ml könnte durch eine Ergänzung von 2000 bis 4000 I.E./Tag erreicht werden. Was notwendig ist, um höhere Blutspiegel zu erreichen, ist momentan nicht sicher zu sagen, da es leider zu wenig Daten gibt. Durch zwei Studien gibt es Fingerzeige: Eine kanadische Studie kam zum Schluss, dass es für Normalgewichtige mindestens 6000 I.E./Tag braucht, um einen Wert von mehr als 40 ng/ml zu erreichen. Übergewichtige benötigen hingegen 7000 – 8000 I.E./Tag für das gleiche Ergebnis. Interessant die Nebenbemerkung: Konzentrationen von bis zu 120 ng/ml gingen ohne Störungen des Kalziumhaushalts und jegliche Toxizität einher.

In einer anderen Studie nahmen ein Teil der Patienten 5000 I.E./Tag ein und erreichten nach 12 Monaten mittlere Vitamin-D-Konzentrationen von 65 ± 20 ng/ml. Ein andere Teil der Patienten, die 10.000 I.E./Tag einnahmen, kamen nach 12 Monaten auf durchschnittlich 100 ± 20 ng/ml. Keiner der Patienten mit Blutwerten von 40-155 ng/ml entwickelte Hyperkalzämie (zu hoher Blut-Kalziumspiegel), Nephrolithiasis (Nierensteine) oder andere Symptome einer Vitamin D-Toxizität als Folge der Vitamin D-Ergänzung.

William B. Grant merkt an, dass eine Erhöhung des Vitamin D-Blutspiegels nicht bei jedem die gleichen Auswirkungen haben muss und plädiert so auch für einen höheren Bereich. Nicht zuletzt sind Variationen aufgrund von Krankheit, ethnischer Herkunft, Alter und Geschlecht zu berücksichtigen. Was den Rat von Prof. Spitz bestätigt: Werte messen – ergänzen – messen.

Offizielle Aussage zur Sicherheit einer Vitamin D-Ergänzung

Das Institute of Medicine, USA, stellt fest, dass es keine Beweise dafür gibt, dass die Einnahme von bis zu 10.000 I.E./Tag Vitamin D irgendwelche nachteiligen Auswirkungen hat, legte aber aus Sorge um die Sicherheit den oberen tolerierbaren Wert auf 4000 I.E./Tag fest.


Fazit: Die allgemeine Erkenntnis aus dieser Arbeit ist, dass die optimale Vitamin D-Konzentration zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden bei über 30 ng/ml (75 nmol/L) für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Gesamtmortalität liegt, während die Schwellenwerte für andere spezielle Krankheitsbereiche bei 40 oder 50 ng/ml zu liegen scheinen. Rat der Forscher: Der effizienteste Weg, diese Konzentrationen zu erreichen, ist eine Vitamin D-Ergänzung.

Dieser Beitrag wurde von Michael Göhner verfasst.

Literaturzitate:

  1. Grant WB, Al Anouti F, Boucher BJ, Dursun E, Gezen-Ak D, Jude EB, Karonova T, Pludowski P. A Narrative Review of the Evidence for Variations in Serum 25-Hydroxyvitamin D Concentration Thresholds for Optimal Health. Nutrients. 2022; 14(3):639. https://doi.org/10.3390/nu14030639

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Auch in Asien: Vitamin-D-Mangel bedingt Erkrankung und Sterblichkeit an COVID-19

Auch in Asien: Vitamin-D-Mangel bedingt Erkrankung und Sterblichkeit an COVID-19

Forscher aus Sri Lanka und Indien haben die Zahlen analysiert, die zu Vitamin-D-Mangel und zur Erkrankung und Sterblichkeit an COVID-19 in 24 asiatischen Ländern vorliegen. Ziel war es zu prüfen, ob ein Zusammenhang erkennbar ist. Ergebnis: Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zur Rolle von Vitamin D als krankheitsfördernden Faktor (bei Mangel) und auch als Krankheitsschutz (bei guter Versorgung).

Zusammenfassung:

Die drei Haupterkenntnisse der Auswertung zum Zusammenhang von Vitamin D mit der Wahrscheinlichkeit an COVID-19 zu erkranken oder daran zu sterben sind:

  • Je mehr Menschen in einem Land Vitamin-D-Mangel hatten, desto mehr Menschen waren von einer COVID-19-Infektion betroffen oder starben sogar daran.
  • Wenn man Faktoren wie ein höheres Alter, starkes Übergewicht sowie Diabetes hinzunimmt ist der Zusammenhang noch deutlicher, d.h. diese Faktoren begünstigen Erkrankung und Tod.
  • Je höher der durchschnittliche Vitamin-D-Spiegel in einem Land ist, desto weniger häufig sind COVID-19-Infektionen und -Sterblichkeit (unter Berücksichtigung der obigen Faktoren).

Für die Studie wurden die Daten zu COVID-19-Infektionen und -Sterblichkeit von der Internetseite Worldometer verwendet. Die Informationen zur Vitamin-D-Versorgung in den verschiedenen Ländern wurden per Literaturrecherche (PubMed und Google Scholar) zusammengetragen. Die Analyse der Daten wurde mit mehreren statistischen Methoden ausgeführt.

Aus unserer Sicht sind die ermittelten Ergebnisse ein weiterer Beleg für die Funktion von Vitamin D als einer der Big Player in unserem Immunsystem. Auch wenn man es hätte vermuten können, es ist nicht nur in Europa so, sondern auch in Asien und wie andere Studien zeigen auf der ganzen Welt.

Auffällig bei den Einzeldaten sind die starken Differenzen beim Vitamin-D-Mangel bzw. der Vitamin-D-Versorgung in asiatischen Ländern. Während in Vietnam offiziell nur 2% der Menschen einen Vitamin-D-Mangel haben, sind es in Oman und Kuwait über 80% (die Vermutung liegt nahe, dass dies auch an Bekleidungsvorschriften und einer zunehmenden Tätigkeit in Innenräumen liegt). Die meisten Länder liegen im Bereich zwischen 50 und 75%. Nicht verwunderlich ist, dass Vietnam bei der Vitamin-D-Versorgung der Spitzenreiter mit 34 ng/ml (84 nmol/l) ist. Hierbei liegen die meisten Länder zwischen 16 und 24 ng/ml (40 und 60 nmol/l). Interessant ist die Tatsache, dass kein Land einen niedrigeren durchschnittlichen Vitamin-D-Spiegel als 13 ng/ml (32 nmol/l) hat und sieben Länder einen Spiegel von 20 ng/ml (50 nmol/l) und mehr haben.

Wer einen genaueren Blick auf die Diagramme wirft, kann erkennen, dass die Häufigkeiten von COVID-19-Infektionen und -Sterblichkeit bei einem Vitamin-D-Spiegel von 20 ng/ml (50 nmol/l) und niedriger deutlich ansteigen. Das trifft auch die Türkei, die bei Zahlen von nur 17 ng/ml (42 nmol/l) und einer Verbreitung von Vitamin-D-Mangel von 65% sehr schlecht da steht und zu den Spitzenreitern bei Infektionen und Todesfällen zählt.

Umgekehrt spiegeln sich die Zahlen für einen niedrigen durchschnittlichen Vitamin-D-Spiegel in einer hohen Quote von Vitamin-D-Mangel in einem Land wieder, was die vorherigen Daten bestätigt.

Fazit: Wer gesund durch die COVID-Zeit kommen will sollte seinen Vitamin-D-Spiegel kennen oder regelmäßig genug Vitamin D einnehmen. Der Zielwert sollte mindestens 40 ng/ml betragen.

Dieser Beitrag wurde von Michael Göhner verfasst

Literaturzitate:

  1. Jayawardena, R., Jeyakumar, D. T., Francis, T. V. & Misra, A. (2021). Impact of the vitamin D deficiency on COVID-19 infection and mortality in Asian countries. Diabetes & Metabolic Syndrome: Clinical Research & Reviews, May-Jun 2021;15(3):757-764. doi: 10.1016/j.dsx.2021.03.006.

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Vitamin D schützt vor und hilft bei Diabetes und seinen Folgeschäden

Vitamin D schützt vor und hilft bei Diabetes und seinen Folgeschäden

Weltweit leiden zu Beginn der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts 463 Millionen Menschen an einem Diabetes. Bis zu 90 % der Neu-Erkrankungen könnten durch einen gesünderen Lebensstil verhindert werden. Ein wichtiger und vor allem leicht umzusetzender Faktor für einen gesünderen Lebensstil ist es, seinen Vitamin D-Spiegel zu optimieren. Denn neue Studien zeigen: Vitamin D hilft Diabetes zu vermeiden und reduziert Folgeschäden.

Vitamin D-Spiegel von >50 ng/ml mit 71% geringerem Risiko verbunden

An einer Studie, die Ende 2020 veröffentlicht wurde, nahmen 2423 Prädiabetiker teil. Sie erhielten täglich 4000 I.E. Vitamin D, um zu untersuchen, ob dies das Risiko für Typ-2-Diabetes verringern würde.
Ergebnis: Jede Erhöhung des Vitamin-D-Spiegels um 10 ng/ml reduzierte das Risiko für Typ-2-Diabetes um 25%. Bei denjenigen, die Vitamin-D-Spiegel von >50 ng/ml erreichen, sank das Risiko sogar um 71%.

Schlussfolgerung der Studienautoren: "Die tägliche Vitamin D-Supplementierung zur Aufrechterhaltung eines Vitamin D-Spiegels von 40 ng/ml ist ein vielversprechender Ansatz zur Reduzierung des Diabetesrisikos bei Erwachsenen mit Prädiabetes (1)."


Vitamin D hilft auch bei der Behandlung diabetischer Folgeschäden

Sogar dann, wenn zu viel Zucker im Blut bereits zu Schädigungen geführt hat, kann Vitamin D helfen, sofern es in ausreichender Dosierung verabreicht wird. Wenn dauerhaft erhöhte Blutzuckerspiegel das Nervensystem angreifen, nennt man diesen Folgeschaden “diabetische Neuropathie”.

Das Forscherteam um den Wissenschaftler R. Pinzon konnte durch eine achtwöchige Gabe von 5000 I.E. Vitamin D beachtliche Erfolge im Verlauf dieser diabetischen Folgeerkrankung erzielen. An der  kontrollierten randomisierten Studie, die im Dezember 2021 veröffentlicht wurde, nahmen 68 Patienten mit diabetischer Neuropathie teil, von denen die Hälfte ausschließlich mit einer Standardtherapie und die andere Hälfte zusätzlich mit Vitamin D versorgt wurden.

Ergebnis: In der Vitamin D-Gruppe verbesserten sich die Bewertungen nach der “Visuellen Analogskala” (VAS) mit -3,34 Punkten signifikant mehr als in der Vergleichsgruppe (-2,37).
Der symptomatische brennende Schmerz reduzierte sich in der Vitamin D-Gruppe auf 1,76 im Vergleich zu 6,18. Die Stimmung verbesserte sich um 88,2%, in der Vergleichsgruppe nur  um 70,6%.

Schlussfolgerung der Autoren: "Die Zugabe von oralem Vitamin D 5000 I.E. zur Standardbehandlung verbessert Schmerzen, Stimmung und Vitamin-D-Spiegel signifikant effektiver als die Standardbehandlung alleine bei Patienten mit diabetischer Neuropathie (2)."


Vitamin D im Jugendalter verhindert Diabetes im Alter

Und auch im neuen Jahr gibt es neue Erkenntnisse in Sachen Diabetes. In einer kürzlich publizierten Analyse aus dem Januar 2022 wird erwogen, die iranische Jugend flächendeckend mit Vitamin D zu versorgen.
In einem nationalen Gesundheitsprogramm, bei dem über eine Millionen Gymnasiasten für neun Monate mit 50.000 I.E. Vitamin D/Monat versorgt wurden, stellte sich heraus, dass damit das Risiko im Erwachsenenalter an Diabetes zu erkranken drastisch reduziert wird.

Konkret schlussfolgert das Wissenschaftlerteam: “Basierend auf den Ergebnissen könnte das nationale Vitamin D-Supplementationsprogramm für iranische Jugendliche eine kosteneffektive Strategie sein, um das Diabetesrisiko im Erwachsenenalter zu reduzieren. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre eine Vitamin D-Supplementierung, insbesondere bei Jugendlichen mit Vitamin D-Mangel, sinnvoll (03).”

Literaturzitate:

  1. Dawson-Hughes, B., Staten, M. A., Knowler, W. C., Nelson, J., Vickery, E. M., LeBlanc, E. S., Neff, L. M., Park, J. & Pittas, A. G. (2020). Intratrial Exposure to Vitamin D and New-Onset Diabetes Among Adults With Prediabetes: A Secondary Analysis From the Vitamin D and Type 2 Diabetes (D2d) Study. Diabetes Care, 43(12), 2916–2922. https://doi.org/10.2337/dc20-1765
  2. Pinzon, R. T., Wijaya, V. O. & Veronica, V. (2021). The Benefits of Add-on Therapy of Vitamin D 5000 IU to the Vitamin D Levels and Symptoms in Diabetic Neuropathy Patients: A Randomized Clinical Trial. Journal of Pain Research, Volume 14, 3865–3875. https://doi.org/10.2147/jpr.s341862
  3. Zandieh, N., Hemami, M. R., Darvishi, A., Hasheminejad, S. M., Abdollahi, Z., Zarei, M. & Heshmat, R. (2022). Economic evaluation of a national vitamin D supplementation program among Iranian adolescents for the prevention of adulthood type 2 diabetes mellitus. BMC Complementary Medicine and Therapies, 22(1). https://doi.org/10.1186/s12906-021-03474-0

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