Vitamin-D-Mangel bei COVID-19-Patienten – Eine tödliche Verbindung

Vitamin-D-Mangel bei COVID-19-Patienten – Eine tödliche Verbindung

Immer wieder konnte die Vitamin D-Forschung mit beeindruckenden Ergebnisse darlegen, wie wichtig ein regelrechter Vitamin D-Spiegel im Kampf gegen Atemwegsinfektionen ist. So haben wir auch schon in unserem Corona-Spezial über den Schutzmechanismus und die damit einhergehende Risikoreduktion durch Vitamin D bei Covid-19-Patienten berichtet. Eine brandaktuelle Studie stellt nun erneut einen deutlichen Zusammenhang zwischen Covid-19 und Vitamin D-Mangel her.

Im Folgenden haben wir die Kernaussagen der Studie (1) aufbereitet:

  • Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass verschiedene nicht übertragbare Krankheiten (Bluthochdruck, Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen, metabolisches Syndrom) mit niedrigen Vitamin-D-Plasmaspiegeln assoziiert sind.
  • Diese Komorbiditäten, zusammen mit dem oft begleitenden Vitamin-D-Mangel, erhöhen das Risiko schwerer COVID-19-Erkrankungen.
  • Viel mehr Aufmerksamkeit sollte der Bedeutung des Vitamin-D-Status für die Entwicklung und den Verlauf dieser Krankheit gegeben werden.
  • Insbesondere bei den gängigen Methoden zur Bekämpfung der Pandemie (Lockdown) ist die natürliche Vitamin-D-Synthese in der Haut vermindert, wenn die Menschen wenig Gelegenheit haben, sich der Sonne auszusetzen.
  • Die kurzen Halbwertszeiten des Vitamins machen daher einen zunehmenden Vitamin-D-Mangel wahrscheinlicher. Gezielte Ernährungsberatung, maßvolle Nahrungsergänzung oder angereicherte Lebensmittel können helfen, diesem Mangel vorzubeugen.
  • Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes sollte der Vitamin D-Status dringend überprüft und, wenn möglich, verbessert werden.

Eine weitere Untersuchung (2) bezieht sich auf die Beeinflussung der Gene, die in der Zelle wirksame Proteine des SARS-CoV-2 Virus beeinflussen. Von den 332 aktiven Genen werden 84, also 30% durch Vitamin D beeinflusst, was einen weiteren Erklärungsansatz dafür liefert, warum Vitamin D so wirksam gegen Covid-19 ist.

Die Akademie für menschliche Medizin hat beide Studien genauer unter die Lupe genommen und berichtet auf ihrer Homepage ausführlich darüber. Klicken Sie hier um den ganzen Artikel aufzurufen!

Wir halten Sie hier weiterhin über die neuesten Entwicklungen in Bezug auf Covid-19 und die präventiven sowie therapeutischen Wirkungen des Vitamin D auf dem Laufenden.

Quellen:

  1. Biesalski, H. K. (2020) ‘Vitamin D deficiency and co-morbidities in COVID-19 patients – A fatal relationship?’, NFS Journal. Elsevier GmbH, 20, pp. 10–21. doi: 10.1016/j.nfs.2020.06.001.
  2. Glinsky, G. V. (2020). Tripartite Combination of Candidate Pandemic Mitigation Agents: Vitamin D, Quercetin, and Estradiol Manifest Properties of Medicinal Agents for Targeted Mitigation of the COVID-19 Pandemic Defined by Genomics-Guided Tracing of SARS-CoV-2 Targets in Human Cells. Biomedicines, 8(5), 129. doi:10.3390/biomedicines8050129

Titelbild: von thedarknut auf Pixabay

Wie sich das Sonnenbad auf die Stimmungslage von Sonnenbankbesuchern auswirkt

Wie sich das Sonnenbad auf die Stimmungslage von Sonnenbankbesuchern auswirkt

Psychologische Auswirkungen eines Sonnenbankbesuchs

Eine aktuelle rheingold-Studie unter Sonnenbankverwendern offenbart ein neues Verständnis über die Motivationen, Auslöser und Barrieren sowie Sehnsüchte und Rituale im Zusammenhang mit der Nutzung von Sonnenbänken mit zum Teil erstaunlichen Ergebnissen.

Kontrollierte und verlässliche Erfahrungen

„Menschen gehen nicht in erster Linie auf die Sonnenbank, um braun zu werden“, so Birgit Langebartels, Studienleiterin des rheingold-Instituts zu einem der übergeordneten Ergebnisse der qualitativen Untersuchung.

Ein Sonnenbankbesuch ermöglicht nach Analyse der Experten für tiefenpsychologische Studien eine Auszeit von tagtäglichen Drucksituationen, und ist ein Moment der psychologischen Wiederbelebung. Die Nutzer fühlen sich wirkstark, können am eigenen Körper „‚Schöpfer“ sein, da sie aus sich heraus Bräune, Kollagen und Vitamin D produzieren. Das gibt Solarienbesuchern ein Gefühl von Stärke und findet sein körperliches, sichtbares Äquivalent im gebräunten, jünger und geschmeidiger wirkenden Teint, der zu einem Erleben gesteigerter Attraktivität und Selbstsicherheit beiträgt. Auf der Sonnenbank machen die Menschen sehr kontrollierte und verlässliche Erfahrungen, fühlen sich geschützt vor Problemen und Komplikationen des Alltags – Sorgen und Unsicherheiten verlieren an Bedeutung. Vor allem während der Einschränkungen der Corona-Pandemie empfinden die Befragten den Sonnenbankbesuch psychologisch als einen Gegenpol zu den erlebten äußeren Unwägbarkeiten. Gestärkt und gerüstet können Sonnenbank-Besucher ihr Leben zuversichtlicher in die Hand nehmen, fühlen sich weniger angreifbar und spüren eine „eigene innere Stärke“.

Kontrollierte und verlässliche Erfahrungen

Ein Sonnenbankbesuch ermöglicht nach Analyse der Experten für tiefenpsychologische Studien eine Auszeit von tagtäglichen Drucksituationen, und ist ein Moment der psychologischen Wiederbelebung. Die Nutzer fühlen sich wirkstark, können am eigenen Körper „‚Schöpfer“ sein, da sie aus sich heraus Bräune, Kollagen und Vitamin D produzieren. Das gibt Solarienbesuchern ein Gefühl von Stärke und findet sein körperliches, sichtbares Äquivalent im gebräunten, jünger und geschmeidiger wirkenden Teint, der zu einem Erleben gesteigerter Attraktivität und Selbstsicherheit beiträgt. Auf der Sonnenbank machen die Menschen sehr kontrollierte und verlässliche Erfahrungen, fühlen sich geschützt vor Problemen und Komplikationen des Alltags – Sorgen und Unsicherheiten verlieren an Bedeutung. Vor allem während der Einschränkungen der Corona-Pandemie empfinden die Befragten den Sonnenbankbesuch psychologisch als einen Gegenpol zu den erlebten äußeren Unwägbarkeiten. Gestärkt und gerüstet können Sonnenbank-Besucher ihr Leben zuversichtlicher in die Hand nehmen, fühlen sich weniger angreifbar und spüren eine „eigene innere Stärke“.

Gleichzeitig schätzen die Probanden die kontrolliert verlässlichen Rahmenbedingungen, die ihnen das Sonnenbad im Solarium im Vergleich zu dem in der freien Natur bietet. Die strengen Sicherheitsvorkehrungen, die in modernen Sonnenstudios getroffen werden, bewahren die Nutzer vor zu langer UV-Strahlung. Dieses Argument ist für die Befragten auch entscheidend dafür, warum sie einen Sonnenbankbesuch gegenüber einem Sonnenbad unter freiem Himmel bevorzugen, haben sie bei letzterem doch das Gefühl der Kraft der Sonne unkontrolliert ausgeliefert zu sein und keinen Einfluss darauf nehmen zu können, wie die Haut gebräunt wird. Nach dem Sonnenbankbesuch fühlen die Menschen sich weder entkräftet noch träge, wie es oftmals nach dem Sonnenbaden erlebt wird, sondern erfrischt, voller Tatendrang – wie neugeboren.

Die Studie des rheingold Instituts zur Psychologie eines Sonnenbankbesuchs wurde im Auftrag der SonnenAllianz, einem Projekt der Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention, durchgeführt.

Weitere Details und Resultate der Studie finden Sie in unserem ausführlichem Presseartikel

Studie:

  1. Qualitative Untersuchung zum Nutzungsverhalten von Sonnenbänken, rheingold Institut Köln, 21.02.2022

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Krankheitsbilder und Vitamin D-Mangel

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Gängige Mythen zum Thema Sonnen

Ein gesundes Verhältnis zur Vitamin D spendenden Sonne und ihrer gesundheitsförderlichen Strahlung bedarf Ausgewogenheit und Respekt. Sowohl die totale Meidung als auch der übermäßige Konsum von UV-Strahlen sind zu meiden, um Gefahren vorzubeugen. Wir stellen gängige Behauptungen und Gerüchte rund um das Thema Sonnen auf den Prüfstand.


 Bekannte Gerüchte rund um das Sonnen:

  1. Die Sonne schadet
  2. Man soll auf jeden Fall die Mittagssonne meiden
  3. Alle unbedeckten Körperteile immer mit einer Sonnencreme einreiben
  4. Bräune ist ein Merkmal einer guten Vitamin D-Versorgung
  5. Bräune ist ungesund
  6. Die Sonne macht süchtig
  7. Im Solarium ist keine Vitamin D-Bildung möglich

Alle aufgezählten Ratschläge sind - teilweise - falsch und sogar gefährlich. Lesen sie unten unsere Einordnung der aufgezählten Gerüchte und Ratschläge.


1. Schadet die Sonne?

Üblicherweise nicht, solange sie keine Sonnenbrände verursacht. Die Sonne ist überlebenswichtig und fördert unsere Gesundheit in hohem Maße, wie tausende Studien bereits seit etlichen Jahren und Jahrzehnten unter Beweis gestellt haben.

Das Spektrum der in den Studien beschriebenen Gesundheitswirkungen reicht von:
Vermeidung von natürlichem und künstlichem UV-Licht würde horrende Krankenlast verursachen!

Die internationale Epidemiologische Vereinigung (IEA) publizierte basierend auf den Daten der WHO bereits im Jahr 2008 eine systematische Begutachtung, die fulminante Ergebnisse zum Risiko von UV-Exposition lieferte. Um eine Vergleichbarkeit zwischen dem Nutzen und Schaden der UV-Exposition herzustellen, wurde der international anerkannte DALY- Indikator verwendet. Dieser drückt die Summe der durch Tod und gesundheitliche Einschränkung verlorenen Lebensjahre aus. Je höher der DALY-Wert, desto schädlicher der damit beschriebene Faktor, in diesem Fall die UV-Strahlung.

Ergebnis: „UV-Exposition trägt nur geringfügig zur weltweiten Krankheitslast bei und verursacht einen geschätzten jährlichen Verlust von 1,6 Millionen DALYs, also nur 0,1 % der gesamten weltweiten Krankheitslast. Eine deutlich größere jährliche Krankheitslast von 3,3 Milliarden DALYs (also 207 %) könnte aus der Verringerung der globalen UV-Exposition auf sehr niedrige Werte resultieren.“

In anderen Worten: Eine bewusste drastische Verringerung oder gänzliche Vermeidung von UV-Exposition würde im Vergleich zu den UV-induzierten Schäden die Krankenlast um den Faktor 2000 erhöhen.

Schlussfolgerung der Forscher: Sonnenschutzbotschaften sind wichtig, um Krankheiten durch UV-Exposition vorzubeugen. Ohne eine hohe ernährungsbedingte oder zusätzliche Aufnahme von Vitamin D ist eine gewisse Sonnenexposition jedoch unerlässlich, um Erkrankungen durch Vitamin-D-Mangel zu vermeiden (1).

Fazit: Sonne und Vitamin D sind für unsere Gesundheit eminent wichtig! Abgesehen von sehr seltenen Krankheiten und Medikamentenkonsum sollten wir Sie nur dann meiden, wenn Gefahr auf Sonnenbrand besteht.


2. Sollte die Mittagssonne grundsätzlich gemieden werden?

In Deutschland ist von Oktober bis März keine Vitamin D-Produktion durch die UV-Exposition der Sonne möglich, weil die Sonneneinstrahlung zu flach in die Erdatmosphäre eintritt. Aufgrund der deutlich längeren Distanz, welche die UV-Strahlen zurücklegen müssen, wird insbesondere der UV-B-Anteil der Strahlung, der für die Vitamin-D-Produktion notwendig ist, von der Atmosphäre absorbiert. Dieser Umstand wurde bereits 1988 durch ein amerikanisches Forscherteam mittels Messungen am 52. Breitengrad, an dem sich auch Berlin befindet, nachgewiesen (2).

Doch auch von Anfang April bis Ende September kann Vitamin D nur in einem max. Zeitfenster von 11 bis 15 Uhr (Hochsommer) auf der Haut synthetisiert werden. Je weiter man sich auf der Zeitachse vom Sonnenhöchststand (21. Juni) entfernt, desto geringer wird dieses Zeitfenster sowie die Intensität der durchdringenden UV-B-Strahlung und schließt sich Oktober bzw. März gänzlich. So kann in den Monaten April und September beispielsweise nur noch in der Mittagssonne ein wenig Vitamin D durch Sonnenexposition getankt werden. Der Sonnenhöchststand ist durch die Sommerzeitumstellung übrigens um 13:00 und nicht um 12:00 Uhr mittags.

Auf was Sie beim Sonnen achten sollten haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Bei längeren Aufenthalten in der Mittagssonne sollte die Haut bedeckt oder eingecremt werden, um einen Sonnenbrand zu vermeiden. Längere ungeschützte Sonnenbäder sind im Hinblick auf die Vitamin D-Bildung nicht förderlich, da Prävitamin D durch den UV-B-abhängigen Prozess der Photoisomerisierung in die inaktiven Isomere Tachysterol und Lumisterol umgewandelt wird. Auch Vitamin D wird im Zuge der Photodegradation durch UV-B-Strahlung in Photoprodukte wie 5,6-Transvitamin D oder Suprasterol abgebaut. Die Photodegradation und die Photoisomierung setzen bereits nach wenigen Minuten der UV-Exposition ein und verhindern eine übermäßige Produktion von Vitamin D (04).
Wir empfehlen daher, das Baden in der prallen Sonne je nach Hauttyp auf etwa 10-30 Minuten zu begrenzen und gehen davon aus, dass danach keine nennenswerten Vitamin-D-Mengen auf der Haut produziert werden.

Fazit: Totales Vermeiden der "Mittagssonne" verlängert also vorhandene Vitamin D-Defizite mit den gravierenden negativen Folgen für die Gesundheit. Die Gefahr einer Vitamin D-Überdosierung durch die Sonne ist nicht gegeben, Sonnenbäder sollten auf 10-30 Minuten begrenzt werden.


3. Sollten alle unbedeckten Körperteile immer mit einer Sonnencreme mit einem LSF von mindestens 15 eingerieben werden?

Sonnenschutzmittel sind in vielen Situationen zur Vermeidung von Sonnenbränden wichtig, doch das Eincremen mit Sonnenschutzmitteln mit einem LSF von mehr als 15 verhindert zu über 95 % die Vitamin D-Synthese in der Haut (05).
Zahlreiche Studien haben belegt, dass Menschen, die regelmäßig Sonnenschutzmittel benutzen, nicht weniger häufig (in einigen Studien sogar häufiger) an dem gefährlichen "schwarzen" Hautkrebs (Melanom) erkranken, als Menschen, die sich seltener oder gar nicht eincremen.

Das kann mehrere Gründe haben. Zum einen bestehen viele Sonnencremes aus gesundheitsschädlichen Chemikalien, wie Sie in unserem unten verlinkten Artikel nachlesen können. Zum anderen wird oftmals die Vitamin D-Synthese unterbunden, was zu Vitamin D-Mangel und damit zu einer Vielzahl von Erkrankungen wie eben auch Hautkrebs führen kann.

Fazit:

  • Sonnenbrände sollten in jedem Fall vermieden werden! 
  • Cremen Sie sich möglichst erst dann mit Sonnencreme ein, wenn Sie bereits genügend Vitamin D auf der Haut produziert haben.
  • Cremen Sie sich aber nur dann ein, wenn Sie sich nicht anderweitig vor einer Überdosis an UV-Strahlung schützen können.
  • Besser als alle chemische Sonnenschutzfilter sind Textilien oder/und das Aufsuchen von Schatten.

In unserem Artikel "Das sollten Sie über Sonnenschutzmittel wissen", erfahren Sie welche Sonnencremes Sie meiden sollten und welche unbedenklich sind.


4. Ist Bräune ein Merkmal einer guten Vitamin D-Versorgung?

Anders als das UV-B-Licht, welches alleine für die Vitamin D-Produktion verantwortlich ist, "streuen" die UV-A-Strahlen erheblich und finden sich daher auch im Schatten von Wolken, Bäumen, Gebäuden, Sonnenschirmen usw. Besonders am Wasser und bei hellen Oberflächen wie Schnee wird ein großer Teil der UV-A-Strahlung reflektiert, was den Bräunungsvorgang stark beschleunigen kann, auch ganz ohne Vitamin D-Synthese auf der Haut.

Das UV-A-Spektrum des Sonnenlichts wird bei übermäßiger Bestrahlung vor allem für die vorzeitige Hautalterung und – etwa durch die Bildung der "freien Radikale" in den tieferen Hautschichten – auch für den Hautkrebs verantwortlich gemacht. Diese negativen Folgen werden zu einem großen Teil vom auf der Haut durch UV-B-Strahlung induzierten Vitamin D kompensiert. Beispielsweise ist die antikarzinogene (krebshemmende) Wirkung von Vitamin D, auch in Bezug auf das maligne Melanom durch mehrere Studien belegt und logisch ableitbar, wie Sie in unserem Hautkrebsartikel nachlesen können. 
Aus diesem Grund raten wir ausdrücklich von der Verwendung von Sonnenschutzmitteln ohne UV-A-Schutz ab!

Fazit: Eine hohe und dauerhafte UV-A-Exposition ohne UV-B-Anteil sollte möglichst vermieden werden, weil dabei kein schützendes Vitamin D produziert wird.  Nachdem die UV-A-Strahlung tief in die Haut eindringt und der wichtigste Bräunungsfaktor ist, muss eine sonnengebräunte Haut nicht unbedingt Merkmal für einen guten Vitamin D-Spiegel sein.


5. Ist Bräune ungesund?

Tatsächlich ist der Bräunungsprozess ein höchst komplexer Anpassungsvorgang, den man mit Blick auf gesundheitliche Schäden weder vermeiden noch stark beschleunigen sollte.

Der Prozess beginnt, wenn UV-Licht auf die Zellen der äußeren Hautschicht (Epidermis) trifft. In diesen Zellen, den sogenannten Keratinozyten, wird durch die UV-Bestrahlung die Produktion eines Hormons anregt, das an die tiefer in der Haut gelegenen Zellen, die Melanozyten, weitergereicht wird. Dort regt das Hormon die Produktion von Melanin, einer Art dunklem Farbstoff, an. Haben die Melanozyten genügend Melanin hergestellt, reichen sie den Stoff jetzt wieder an die Keratinozyten zurück. Es entsteht eine Hautbräunung.

Wenn das Melanin in die Keratinozyten eindringt, legt es sich konzentriert über den Zellkern und die darin enthaltenen Erbträger, die DNA. Wie ein Sonnenschirm spannt sich das Melanin über diese empfindlichsten Partien der Zelle und hindert die UV-Strahlen daran, durch ein Zuviel an Energie die DNA zu beschädigen.

Menschen mit dunkler Haut und Menschen, die schnell und leicht bräunen, leiden daher weniger häufig an Hautkrebs als hellhäutige und nur schwer oder gar nicht bräunende Menschen. Die Reaktion auf die Besonnung, die Bräune, schützt diese Menschen vor den negativen Folgen übermäßiger Strahlen.

Die Kehrseite der Medaille: Von Natur aus leiden Dunkelhäutige in unseren Breiten, wo die Sonne weniger intensiv strahlt, sehr viel häufiger an Vitamin D-Mangel mit all seinen Folgen.

Auch hier wieder die Suche nach der optimalen Balance: Ist die Strahlen-Dosis zu hoch und/oder die Bräunung zu gering, kommt es zu Schäden im Erbgut der Haut. Ist die Strahlendosis zu gering und/oder die Hautbräunung zu stark (oder starke Sonnenschutzmittel vermindern die Wirkung der UV-Strahlung), können die Sonnenstrahlen ihre gesundheitsfördernde und -sichernde Wirkung nicht ausüben.

Fazit: Ein brauner Teint ist also nicht, wie die Sonnen- und Solarien-Gegner uns weiszumachen versuchen, ein Zeichen für eine krankhafte Reaktion. Im Gegenteil: Bräune ist das Anzeichen für die „gelingende Balance von Sonnenschutz und Gesundheit durch Sonnenstrahlen“, sie ist Ausdruck eines notwendigen Ausgleichs zwischen „zu viel“ und „zu wenig“. Allerdings sollte diese Fähigkeit der Haut auch nicht in überzogenem Maße für kosmetische Zwecke missbraucht werden, da die positiven Auswirkungen damit ins Gegenteil verkehrt würden.


6. Sucht – macht Sonne süchtig?

Die UV-Strahlen der Sonne machen süchtig. Als „Sonnen-Sucht“ oder „Bräunungs-Sucht“ (Tanorexia) bezeichnen einige Wissenschaftler die Gefahr der Sonnenbadende am Strand und auf der Sonnenbank ausgesetzt sind. Das Verhalten dieser Menschen sei vergleichbar mit dem von Trinkern und Rauchern.

Sonne und Vitamin D machen heiter und verbessern die Stimmung

Was einer gern tut, das tut er immer wieder! Diese nicht ganz taufrische Einsicht wird schon seit einiger Zeit als Vorwurf gegen den Wohlfühleffekt beim Sonnen im Freien und auf der Sonnenbank gerichtet. Die UV-Strahlung stimuliert die Produktion von Serotonin und Endorphinen und sorgt so für gute Stimmung. Das durch die UV-Strahlung produzierte Vitamin D hat ebenfalls positive Auswirkungen auf unsere Stimmungslage und wird sogar bei Patienten mit Depressionen mit Erfolg eingesetzt.

Sonne kann süchtig machen

Richard Wagner von der University of Texas Medical Branch in Galveston und seine Kollegen legten 145 Strandbesuchern kurze Fragebögen vor, die zwei Standardtests auf Abhängigkeit von Alkohol bzw. von Drogen im Allgemeinen entlehnt waren. Die arglosen Teilnehmer wurden etwa gefragt, ob sie sich schon einmal vorgenommen hätten, weniger Zeit in der Sonne zu verbringen.

Laut dem leicht veränderten Alkoholismus-Test erwiesen sich 38 Befragte (26 Prozent) als „abhängig“ (03).

Schon lange gibt es Hinweise darauf, dass das Sonnen die Produktion von Endorphinen – körpereigenen „Glückshormonen“ – in der Hirnanhangsdrüse stimuliert. Jeder „Lustgewinn“ hat natürlich die Tendenz, Wiederholung erstrebenswert zu machen. Das ist bei Schokolade, Sport, Sex und vielen anderen Gelüsten nicht anders. Das Ausstoßen von Glückshormonen dient immer dem Erhalt der Art – sofern man nicht übertreibt!

Allerdings steckt in der Sonnen- und Bräunungs-Sucht durchaus mehr, als es auf den ersten Blick erscheint:

Die Natur selbst befiehlt uns auf diesem Wege, unser bedrohliches Vitamin D-Defizit am Ende des Winters durch die UV-Strahlen der Sonne oder im Sonnenstudio auszugleichen.

Fazit: Sonne macht glücklich. Und da der Mensch nun mal süchtig ist nach Glücksgefühlen, liebt er die Sonne – gelegentlich auch zu sehr. Die Folge Sonnenbrand sollte definitiv vermieden werden – ansonsten sieht die SonnenAllianz keinen Grund dafür, das Suchtpotenzial der Sonne besonders hervorzuheben.


Solarium – ist Vitamin D Bildung möglich?

Mehrere Studien haben eindeutig bewiesen, dass die Vitamin D-Synthese durch moderne Sonnenbänke durchaus angestoßen wird und zur Versorgung mit dem Sonnenhormon beitragen kann. Entscheidend für die Vitamin D-Produktion auf der Sonnenbank ist, dass diese UV-B-Strahlung emittieren.

Wir haben dieser Thematik einen eigenen Artikel gewidmet, den Sie hier lesen können!


Quelle:

  1. Lucas, R. M., Mcmichael, A. J., Armstrong, B. K., & Smith, W. T. (2008). Estimating the global disease burden due to ultraviolet radiation exposure. International Journal of Epidemiology, 37(3), 654-667. doi:10.1093/ije/dyn017
  2. Webb, A. R., Kline, L., & Holick, M. F. (1988). Influence of Season and Latitude on the Cutaneous Synthesis of Vitamin D3: Exposure to Winter Sunlight in Boston and Edmonton Will Not Promote Vitamin D3Synthesis in Human Skin*. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 67(2), 373–378. doi: 10.1210/jcem-67-2-373
  3. Warthan, M. M., Uchida, T. & Wagner, R. F. (2005, 1. August). UV Light Tanning as a Type of Substance-Related Disorder. Archives of Dermatology, 141(8). https://doi.org/10.1001/archderm.141.8.963
  4. Wacker, M. G. & Holick, M. F. (2013). Vitamin D — effects on skeletal and extraskeletal health and the need for supplementation. Nutrients, 5(1), 111–148. https://doi.org/10.3390/nu5010111
  5. Matsuoka, L. Y., Ide, L., Wortsman, J., MacLaughlin, J. A. & Holick, M. F. (1987). Sunscreens suppress cutaneous vitamin D3Synthesis*. The Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism, 64(6), 1165–1168. https://doi.org/10.1210/jcem-64-6-1165

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Vitamin D – das natürliche Antidepressivum

Vitamin D – das natürliche Antidepressivum

Das Wiener Universitätsklinikum AKH schlug bereits Ende Januar 2021 Alarm: Die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie ist überfüllt. Die Kollateralschäden der Corona-Maßnahmen schlagen zunehmend auf das Gemüt der Bevölkerung, insbesondere Kinder sind betroffen. Der Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie am AKH Wien verlautbarte: „Es kommen mehr, und die Zustandsbilder sind deutlich akuter und schwerer ausgeprägt, sodass Patienten, die weniger akut sind, aber trotzdem einer stationären Aufnahme bedürfen würden, natürlich auch nachgereiht werden müssen im Sinne einer gewissen Triagierung (1).“

Kann Vitamin D bei Depressionen helfen?

Ein wesentlicher Grund, bei der Depression an eine Beteiligung des Sonnenhormons zu denken, liegt darin, dass die Erkrankung in den Wintermonaten, also dann wenn die Vitamin D-Spiegel im Keller sind, gehäuft auftritt (2, 3). Für Nordamerika lässt sich auch eine eindeutige Abhängigkeit der Erkrankung vom Breitengrad nachweisen, während sich diese Abhängigkeit in Europa nicht eindeutig zeigt. Für die Richtigkeit der These spricht auch, dass die Gabe von Vitamin D in verschiedenen Dosierungen einen positiven Effekt auf die Stimmungslage der Probanden hat (4).

Vitamin D - das natürliches Antidepressivum ohne Nebenwirkung

Eine randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie aus dem Mai 2020, welche mit 56 Probanden mit leichter bis mittelschwerer Depression durchgeführt wurde, liefert neue Erkenntnisse in Bezug auf die Wirkung des Vitamin D auf den Gemütszustand bei Depressiven. Die Teilnehmer wurden dabei zufällig in 2 Gruppen eingeteilt, von denen eine Gruppe Vitamin D und die anderen Gruppe Placebos verabreicht bekam. Obwohl die Probanden in der Vitamin-D-Gruppe bei dieser Untersuchung nur 4 hochdosierte Bolusdosen Vitamin D (50.000 I.E.) über 8 Wochen verteilt erhielten, wurde bei ihnen der Schweregrad der Depression signifikant verringert.

Während sich die Vitamin-D-Spiegel  in der Vitamin-D-Gruppe um umgerechnet ca. 16 ng/ml erhöhten, sank der Schweregrad der Depression (BDI-Wert - Beck Depression Inventory-II) um 11,75 Punkte (5).

Eine Reduzierung des BDI-Wertes um 11,75 Punkte bedeutet, dass Patienten mit milder Depression durch das Einnehmen von Vitamin D von ihrer Erkrankung geheilt wurden (siehe Tabelle unten). Bei Patienten, die mittelschwere Symptome einer Despression aufwiesen, verringerten sich die Symptome durch die Einnahme von Vitamin D so weit, dass sie in die Gruppe "milde Depression" eingestuft werden konnten.

0-12 Keine Depression bzw. klinisch unauffällig oder remittiert
13-19 Milde Depression
20-28 Mittlere Depression
29-63 Schwere Depression

In der Placebogruppe stieg der Vitamin-D-Spiegel im Durchschnitt ebenfalls, jedoch nur um 2 ng/ml. Dementsprechend reduzierte sich der BDI-Wert nur um 3,61 Punkte.

Anmerkung: Damit Vitamin D seine volle Wirkung entfalten kann, muss es täglich und nicht nur alle 2 Wochen wie in der Studie verabreicht werden. Diese beeindruckenden Ergebnisse der Studie können insofern höchstwahrscheinlich durch eine tägliche Verabreichung von Vitamin D sogar übertroffen werden.

Auch ein im Jahr 2014 veröffentlichter Review demonstriert eine vergleichbare Effektgröße von Vitamin D-Gabe und Antidepressiva (6) - allerdings ohne Nebenwirkungen, die bei den Pharma-Präparaten immer mehr in die Kritik geraten.

Noch deutlicher wurde im Jahr 2018 der Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und Depressionen bei Frauen mit postpartaler Depression (d.h. nach der Entbindung) hergestellt. Bei der Analyse von neun Längsstudien mit insgesamt 8470 Teilnehmern hatten Frauen mit einem Vitamin-D-Mangel (< 20 ng/ml) ein 2,67-faches höheres Risiko, eine postpartale Depression zu entwickeln, im Vergleich zu Frauen mit besserer Vitamin-D-Versorgung (>20 ng/ml) (7).

Fazit: Sie können sich und Ihren Lieben selbst helfen. Schützen Sie Ihre Kinder und sich selbst mit Vitamin D vor psychischen Erkrankungen wie Depressionen, denn es mehren sich handfeste Belege, dass sich Vitamin D erstaunlich positiv auf das Gemüt auswirkt. Wenn Sie zusätzlich noch das natürliche Sonnenlicht nutzen, ist die positive Wirkung aufgrund weiterer biochemischer Vorgänge auch unabhängig von Vitamin D noch stärker.

Hier können Sie außerdem nachlesen, warum sich das Sonnenlicht unabhängig von der Vitamin D-Produktion positiv auf Erkrankungen wie Depressionen auswirkt.

Quellen:

  1. https://wien.orf.at/stories/3087068/
  2. Rosen L, Knudson KH, Fancher P. Prevalence of seasonal affective disorder among U.S. Army soldiers in Alaska. Military medicine 2002;167(7):581–4
  3. Mersch PP, Middendorp HM et al. The prevalence of seasonal affective disorder in The Netherlands: a prospective and retrospective study of seasonal mood variation in the general population. Biological Psychiatry 1999;45(8):1013–22
  4. Vieth R, Kimball S et al. Randomized comparison of the effects of the vitamin D3 adequate intake versus 100 mcg (4000 IU) per day on biochemical responses and the wellbeing of patients. Nutrition Journal 2004;3:8
  5. Kaviani, M., Nikooyeh, B., Zand, H., Yaghmaei, P. & Neyestani, T. R. (2020). Effects of vitamin D supplementation on depression and some involved neurotransmitters. Journal of Affective Disorders, 269, 28–35. https://doi.org/10.1016/j.jad.2020.03.029
  6. Spedding, Simon (2014). Vitamin D and depression. A systematic review and meta-analysis comparing studies with and without biological flaws. In: Nutrients 6 (4), S. 1501–1518. DOI: 10.3390/nu6041501
  7. Wang J, Liu N et al (2018). Association between vitamin D deficiency and antepartum and postpartum depression: A systematic review and meta-analysis of  longitudinal studies. Archives of Gynecology and Obstetrics, 298, 1045–1059(2018)

 

Titelbildquelle:

Bild von Ryan McGuire auf Pixabay

Vitamin D beschleunigt Genesung nach Covid-19-Erkrankung

In unserem Corona-Spezial haben wir schon mehrfach qualitativ hochwertige Arbeiten zitiert, die nachweisen, wie förderlich sich Vitamin D als Präventivmaßnahme gegen Infektionserkrankungen wie Covid-19 auswirkt. Auch die Mortalitätsrate beeinflusst Vitamin D im positiven Sinne wie kaum eine andere Substanz. Eine brandaktuelle Studie unterstreicht nun die Wirksamkeit des Sonnenhormons in Sachen Genesung.

Studie - Vitamin D beschleunigt Genesung bei leichten bis mittelschweren Covid-19-Erkrankungen signifikant

Insgesamt 69 SARS-CoV-2-positive Erwachsene, die wegen einer leichten bis mittelschweren Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert wurden, wurden in der Studie in 2 Gruppen eingeteilt und mit unterschiedlichen Vitamin-D-Dosierungen versorgt.

Die erste Gruppe bekam 5000 I.E. täglich oral verabreicht, die zweite Gruppe bekam nur 1000 I.E. Vitamin D.

Ergebnis: Laut Kaplan-Meier-Überlebensanalyse reduzierte sich die Genesungszeit für jene Gruppe, die höhere Vitamin-D-Dosen verabreicht bekam, in Bezug auf Husten von 9,1 auf 6,2 Tage, also um ca. 32%. Der für Erkältungskrankheiten übliche Geschmacksverlust kam durch die höhere Vitamin-D-Gabe nach 11,4 anstatt nach 16,9 Tagen wieder zurück.

Das Resümee der Studienautoren liest sich wie folgt:

Eine orale Vitamin-D3-Supplementierung mit 5000 I.E. täglich über 2 Wochen verkürzt die Zeit bis zur Erholung von Husten und gustatorischem Verlust der Sinneswahrnehmung bei Patienten mit suboptimalem Vitamin-D-Status (< 30 ng/ml im Serum) und leichten bis mittelschweren Covid-19-Symptomen. Die Anwendung von 5000 I.E. Vitamin D3 als adjuvante Therapie bei Covid-19-Patienten mit suboptimalem Vitamin-D-Status, auch für kurze Zeit, wird empfohlen.

Quellen:

  1. Sabico, S. (2021, 24. Juni). Effects of a 2-Week 5000 IU versus 1000 IU Vitamin D3 Supplementation on Recovery of Symptoms in Patients with Mild to Moderate Covid-19: A Randomized Clinical Trial. MDPI. https://www.mdpi.com/2072-6643/13/7/2170

Titelbildquelle:

Mit der Kraft der Sonne gegen COVID-19

Zunehmende Evidenz für die Bedeutung der Sonne und des Vitamin D-Spiegels für Inzidenz, Schweregrad, Verlauf und Mortalität der Erkrankung!

  1. Ländervergleich – Je mehr Sonneneinstrahlung, desto niedriger die COVID-19 Sterblichkeit
  2. Metastudie – höhere Anfälligkeit für COVID-19 bei niedrigen Vitamin D-Spiegeln
  3. Vitamin D bringt das Immunsystem gegen COVID-19 in Stellung
  4. Deutlich weniger Todesfälle und Intensivbehandlungen durch Vitamin D-Gaben
  5. Komorbiditäten und Vitamin D-Mangel – ein gefährlicher Cocktail auch für COVID-19


#1 Studie belegt: Länder mit höhere Sonneneinstrahlung weisen niedrigere COVID-19 Sterblichkeit auf

Im Oktober 2020 veröffentlichten deutsche Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt eine Studie, in der die Schutzfunktion der UV-Strahlung gegen tödliche Krankheitsfälle in Zusammenhang mit Covid-19 untersucht wurde. Die Wissenschaftler konnten anhand eines steigenden UV-Index je Einheit, einen Rückgang der täglichen Wachstumsraten der kumulativen COVID-19-Todesfälle um 1,2 Prozent feststellen. Diese Ergebnisse führen zu einer signifikanten prozentualen Verringerung der täglichen Wachstumsraten der kumulierten COVID-19-Todesfälle um – 12% und der Sterblichkeitsrate um 38%.


#2 Zahlreiche Studien belegen eine höhere Anfälligkeit für virale Infektionen wie COVID-19 bei niedrigen Vitamin D-Spiegeln

Eine Publikation des führenden amerikanischen Vitamin D-Forschers Michael Holick von der medizinischen Fakultät der Bostoner Universität, fasst im September 2020 die zahlreichen Einzelstudien mit geringeren Fallzahlen eindrucksvoll in einer eigenen Auswertung mit nahezu 200 000 Teilnehmern zusammen (Abb. 1).

Die SARS-CoV-2-Positivitätsrate aller Probanden betrug 9,3% und der mittlere saisonbereinigte Vitamin-D-Spiegel dieser Personen lag bei 31,7 ng/ml. Die Positivitätsrate war bei 39.190 Patienten mit mangelhaften Vitamin D-Werten (<20 ng/ml) mit 12,5% um das Doppelte höher als bei den 12.321 Patienten mit Werten ≥ 55 ng/ml. In der Gruppe der Personen mit Vitamin-D-Spiegeln von mehr als 55 ng/ml wurden nur 5,9% positiv auf SARS-CoV-2 getestet.

Die Studienautoren ziehen folgenden Schluss aus ihren Untersuchungen:

“Die SARS-CoV-2-Positivität ist stark und umgekehrt mit zirkulierenden Vitamin-D-Spiegeln verbunden, eine Beziehung, die über Breiten, Ethnien, beide Geschlechter und Altersgruppen hinweg besteht”.

 

Abb. 1: Das Risiko, positiv auf SARS-CoV-2 getestet zu werden, sinkt mit steigendem Vitamin-D-Spiegel. Dargestellt ist die Beziehung der Gesamtgruppe.

 


#3 Vitamin D aktiviert körpereigene Antibiotika und verhindert Zytokinstürme

Dr. William B. Grant, ebenfalls einer der führenden US-amerikanischen Vitamin D-Experten, hat im April 2020 mit seiner Arbeitsgruppe eine Übersichtsarbeit in der international renommierten Zeitschrift “Nutrients” veröffentlicht. Darin werden die Wirkmechanismen von Vitamin D bei Covid-19 und Influenza untersucht, die – ohne Übertreibung –  jede Covid-19-Impfung in den Schatten stellen.

Vitamin D kann durch verschiedene Mechanismen, das Infektionsrisiko mit Covid-19 verringern:

  1. Induktion von Cathelicidinen und Defensinen, die die Vermehrungsrate des Virus senken können
  2. Verringerung entzündungsfördernder Zytokine, welche Entzündungen hervorrufen, die die Lungenschleimhaut verletzen und zu Lungenentzündungen führen
  3. Erhöhen der Konzentrationen entzündungshemmender Zytokine

Cathelicidine sind wichtige Komponenten der angeborenen Immunität mit antimikrobiellen und immunmodulatorischen Fähigkeiten. Sie wirken beispielsweise gegen Herpes, Grippe, HIV und SARS-Viren, zu denen auch die Coronaviren zählen. In den vergangenen Jahren wurde beobachtet, dass diese als natürliche Breitband-Virostatika sowohl gegen umhüllte Viren, wie Coronaviren es sind, als auch gegen nicht umhüllte Viren wirken.

Darüber hinaus zitiert William Grant mehrere Beobachtungs-  und klinische Studien, die berichten, dass eine Vitamin D-Supplementierung das Risiko, an Influenza- oder Covid-19 zu erkranken, reduziert. Dafür spricht auch, dass der Ausbruch der Covid-19-Pandemie analog zur üblichen Grippesaison im Winter, also dann vonstatten ging, als die Vitamin-D-Spiegel in der Bevölkerung am niedrigsten waren.


#4 Deutlich weniger Todesfälle und Intensivaufenthalte wenn Vitamin D verabreicht wurde

Die offiziell als evidenz-basiert bezeichneten Untersuchungen setzen voraus, dass nicht im Nachhinein ausgewertet wird, wer mit welchen Vitamin-D-Spiegeln wie krank war, sondern dass die Patienten prospektiv, d. h. bei der Aufnahme ins Krankenhaus oder auch zu Hause beim Auftreten der ersten Symptome eine bestimmte Dosis Vitamin D zuführen und für einen bestimmten Zeitraum beibehalten.

Eine dieser prospektiven Studien wurde im Oktober am Universitätsklinikum im spanischen Cordoba publiziert und untermauert die oben genannten Aspekte voll und ganz. Von 76 Patienten, die positiv auf SARS-CoV-2 mittels PCR-Test getestet wurden, bekamen 50 am Tag der Aufnahme 20.000 I.E. Vitamin D und ca. die Hälfte der Dosis an Tag 3 und 7. Im Anschluss wurden ihnen einmal wöchentlich ca. 10.000 I.E. Vitamin D bis zur Entlassung verabreicht.

Ergebnis: Nur einer der Patienten, die mit Vitamin D versorgt wurden, musste auf die Intensivstation verlegt werden, also nur 2 Prozent. Von den 26 Patienten, die nicht mit Vitamin D versorgt wurden, waren es 13, also genau 50%!

Von den mit Vitamin D behandelten Patienten starb keiner, alle wurden ohne Komplikationen entlassen. In der halb so großen Vergleichsgruppe ohne Vitamin D starben dagegen zwei Menschen.

Abb. 2: Vergleich der Patienten, bei denen ein Aufenthalt auf einer Intensivstation notwendig war. Bei den Patienten die mit Vitamin D versorgt wurden, mussten nur 2% auf die Intensivstation, in der Kontrollgruppe waren es 50%.


#5 Regelmäßige Vitamin D-Versorgung und Kontrollen vor allem für Vorerkrankte COVID-19-Patienten wichtig

Immer wieder konnte die Vitamin D-Forschung mit beeindruckenden Ergebnisse darlegen, wie wichtig ein regelrechter Vitamin D-Spiegel im Kampf gegen Atemwegsinfektionen ist. In einer 2020 publizierte Studie des renommierten deutschen Ernährungsmediziners und Professor für Biologische Chemie, Hans Konrad Biesalski, wird einmal mehr ein deutlicher Zusammenhang zwischen Covid-19 und Vitamin D-Mangel hergestellt.

Im Folgenden haben wir die Kernaussagen der Studie aufbereitet:

  • Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass verschiedene nicht übertragbare Krankheiten (Bluthochdruck, Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen, metabolisches Syndrom) mit niedrigen Vitamin-D-Plasmaspiegeln assoziiert sind.
  • Diese Komorbiditäten, zusammen mit dem oft begleitenden Vitamin-D-Mangel, erhöhen das Risiko schwerer COVID-19-Erkrankungen.
  • Viel mehr Aufmerksamkeit sollte der Bedeutung des Vitamin-D-Status für die Entwicklung und den Verlauf dieser Krankheit gegeben werden.
  • Insbesondere bei den gängigen Methoden zur Bekämpfung der Pandemie (Lockdown) ist die natürliche Vitamin-D-Synthese in der Haut vermindert, wenn die Menschen wenig Gelegenheit haben, sich der Sonne auszusetzen.
  • Die kurzen Halbwertszeiten des Vitamins machen daher einen zunehmenden Vitamin-D-Mangel wahrscheinlicher. Gezielte Ernährungsberatung, maßvolle Nahrungsergänzung oder angereicherte Lebensmittel können helfen, diesem Mangel vorzubeugen.
  • Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes sollte der Vitamin D-Status dringend überprüft und, wenn möglich, verbessert werden.

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Quellen:

#1 Moozhipurath, RK, Kraft, L. & Skiera, B. Hinweise auf die Schutzfunktion von UV-B-Strahlung (UVB) bei der Reduzierung von COVID-19-Todesfällen. Sci Rep 10, 17705 (2020). https://doi.org/10.1038/s41598-020-74825-z

#2 Kaufman HW, Holick MF et al (2020). SARS-CoV-2-Positivitätsraten in Verbindung mit zirkulierenden 25-HydroxyVitamin-D-Spiegeln. PLoS ONE 15 (9): e0239252. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0239252

#3 Grant WB, Baggerly CA et al (2020). Evidence that Vitamin D Supplementation Could Reduce Risk of Influenza and COVID-19 Infections and Deaths. Nutrients, 12(4), 988. DOI:10.3390/nu12040988

#4 Castillo M et al. (2020). Effect of Calcifediol Treatment and best Available Therapy versus best Available Therapy on Intensive Care Unit Admission and Mortality Among Patients Hospitalized for COVID-19: A Pilot Randomized Clinical study. Retrieved from https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960076020302764?via%3Dihub

#5 Biesalski, H. K. (2020) ‘Vitamin D deficiency and co-morbidities in COVID-19 patients – A fatal relationship?’, NFS Journal. Elsevier GmbH, 20, pp. 10–21. doi: 10.1016/j.nfs.2020.06.001.


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Vitamin D – das Fundament im Kampf gegen COVID-19

Vitamin D – das Fundament im Kampf gegen COVID-19

Vitamin D ist und bleibt ein scharfes Schwert im Kampf gegen verschiedenste Infektionserkrankungen wie COVID-19, Grippe und Tuberkulose. Die Studienergebnisse zu Vitamin D sind überwiegend eindeutig positiv, Nebenwirkungen oder Risiken sucht man im Gegensatz zu vielen allgemein propagierten Behandlungsmethoden vergebens. Denn es handelt sich beim Sonnenhormon um eine Substanz, die jeder Zelle in unserem Körper bekannt ist und das gilt auch für unser Immunsystem

Im Juni 2021 wurde auf der geriatrischen COVID-19-Station des Hospital del Mar in Barcelona eine Studie durchgeführt, deren Ergebnisse sich so eindeutig für eine Verwendung von Vitamin D aussprechen, wie selten zuvor. Veröffentlicht wurde diese Studie im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism. Von 930 Patienten, die mittels PCR-Test positiv auf SARS-COV-2 getestet wurden, versorgte man 447 mit hohen Bolusdosen Vitamin D in Form von Calcifediol.

Calcifediol ist ein hydroxyliertes Vitamin-D-Derivat, welches etwa 3,2-fach stärker wirkt als herkömmliches Cholecalciferol, wie es bei ausreichend Sonnenschein auf der Haut gebildet oder in Nahrungsergänzungsmitteln beigemengt wird.

Das Behandlungsprotokoll sah wie folgt aus:

Tag 1:
Verabreichung von 532 μg Calcifediol - entspricht ca. 68.100 I.E. herkömmliches Vitamin D (Cholecalciferol)

Tag 3, 7, 15, 30:
Verabreichung von 266 μg Calcifediol - entspricht ca. 34.000 I.E herkömmliches Vitamin D (Cholecalciferol)

Ergebnisse:

  • Von 447 Patienten, die ab Aufnahme mit hohen Dosen Calcifediol behandelt wurden, benötigten 20, also nur 4,5% die Intensivstation. Von den 391 Patienten, die nicht mit Vitamin D behandelt wurden, landeten 82 bzw. 21% auf der Intensivstation. In anderen Worten: Das Risiko von der COVID-19-Station auf die Intensivstation verlegt zu werden, reduzierte sich bei Patienten, die mit Vitamin D supplementiert wurden, um 87%!
  • Das Risiko zu versterben war bei Patienten, die frühzeitig mit Vitamin D behandelt wurden, um 79% geringer.
  • Bezogen auf die Vitamin D-Konzentration im Blut waren Patienten mit einem Vitamin D-Spiegel von ≥ 20 ng/ml um 70% weniger von einer Aufnahme auf die Intensivstation betroffen.

Das Fazit der Autoren liest sich daher eindeutig: “Bei Patienten, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, reduzierte die Behandlung mit Calcifediol die Aufnahme auf die Intensivstation und die Sterblichkeit signifikant.”

Literaturzitate:

  1. Xavier Nogues, Diana Ovejero, Marta Pineda-Moncusí, Roger Bouillon, Dolors Arenas, Julio Pascual, Anna Ribes, Robert Guerri-Fernandez, Judit Villar-Garcia, Abora Rial, Carme Gimenez-Argente, Maria Lourdes Cos, Jaime Rodriguez-Morera, Isabel Campodarve, José Manuel Quesada-Gomez, Natalia Garcia-Giralt, Calcifediol Treatment and COVID-19–Related Outcomes, The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism , Band 106, Ausgabe 10, Oktober 2021, Seiten e4017–e4027, https:// doi.org/10.1210/clinem/dgab405

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Auch in Asien: Vitamin-D-Mangel bedingt Erkrankung und Sterblichkeit an COVID-19

Auch in Asien: Vitamin-D-Mangel bedingt Erkrankung und Sterblichkeit an COVID-19

Forscher aus Sri Lanka und Indien haben die Zahlen analysiert, die zu Vitamin-D-Mangel und zur Erkrankung und Sterblichkeit an COVID-19 in 24 asiatischen Ländern vorliegen. Ziel war es zu prüfen, ob ein Zusammenhang erkennbar ist. Ergebnis: Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zur Rolle von Vitamin D als krankheitsfördernden Faktor (bei Mangel) und auch als Krankheitsschutz (bei guter Versorgung).

Zusammenfassung:

Die drei Haupterkenntnisse der Auswertung zum Zusammenhang von Vitamin D mit der Wahrscheinlichkeit an COVID-19 zu erkranken oder daran zu sterben sind:

  • Je mehr Menschen in einem Land Vitamin-D-Mangel hatten, desto mehr Menschen waren von einer COVID-19-Infektion betroffen oder starben sogar daran.
  • Wenn man Faktoren wie ein höheres Alter, starkes Übergewicht sowie Diabetes hinzunimmt ist der Zusammenhang noch deutlicher, d.h. diese Faktoren begünstigen Erkrankung und Tod.
  • Je höher der durchschnittliche Vitamin-D-Spiegel in einem Land ist, desto weniger häufig sind COVID-19-Infektionen und -Sterblichkeit (unter Berücksichtigung der obigen Faktoren).

Für die Studie wurden die Daten zu COVID-19-Infektionen und -Sterblichkeit von der Internetseite Worldometer verwendet. Die Informationen zur Vitamin-D-Versorgung in den verschiedenen Ländern wurden per Literaturrecherche (PubMed und Google Scholar) zusammengetragen. Die Analyse der Daten wurde mit mehreren statistischen Methoden ausgeführt.

Aus unserer Sicht sind die ermittelten Ergebnisse ein weiterer Beleg für die Funktion von Vitamin D als einer der Big Player in unserem Immunsystem. Auch wenn man es hätte vermuten können, es ist nicht nur in Europa so, sondern auch in Asien und wie andere Studien zeigen auf der ganzen Welt.

Auffällig bei den Einzeldaten sind die starken Differenzen beim Vitamin-D-Mangel bzw. der Vitamin-D-Versorgung in asiatischen Ländern. Während in Vietnam offiziell nur 2% der Menschen einen Vitamin-D-Mangel haben, sind es in Oman und Kuwait über 80% (die Vermutung liegt nahe, dass dies auch an Bekleidungsvorschriften und einer zunehmenden Tätigkeit in Innenräumen liegt). Die meisten Länder liegen im Bereich zwischen 50 und 75%. Nicht verwunderlich ist, dass Vietnam bei der Vitamin-D-Versorgung der Spitzenreiter mit 34 ng/ml (84 nmol/l) ist. Hierbei liegen die meisten Länder zwischen 16 und 24 ng/ml (40 und 60 nmol/l). Interessant ist die Tatsache, dass kein Land einen niedrigeren durchschnittlichen Vitamin-D-Spiegel als 13 ng/ml (32 nmol/l) hat und sieben Länder einen Spiegel von 20 ng/ml (50 nmol/l) und mehr haben.

Wer einen genaueren Blick auf die Diagramme wirft, kann erkennen, dass die Häufigkeiten von COVID-19-Infektionen und -Sterblichkeit bei einem Vitamin-D-Spiegel von 20 ng/ml (50 nmol/l) und niedriger deutlich ansteigen. Das trifft auch die Türkei, die bei Zahlen von nur 17 ng/ml (42 nmol/l) und einer Verbreitung von Vitamin-D-Mangel von 65% sehr schlecht da steht und zu den Spitzenreitern bei Infektionen und Todesfällen zählt.

Umgekehrt spiegeln sich die Zahlen für einen niedrigen durchschnittlichen Vitamin-D-Spiegel in einer hohen Quote von Vitamin-D-Mangel in einem Land wieder, was die vorherigen Daten bestätigt.

Fazit: Wer gesund durch die COVID-Zeit kommen will sollte seinen Vitamin-D-Spiegel kennen oder regelmäßig genug Vitamin D einnehmen. Der Zielwert sollte mindestens 40 ng/ml betragen.

Dieser Beitrag wurde von Michael Göhner verfasst

Literaturzitate:

  1. Jayawardena, R., Jeyakumar, D. T., Francis, T. V. & Misra, A. (2021). Impact of the vitamin D deficiency on COVID-19 infection and mortality in Asian countries. Diabetes & Metabolic Syndrome: Clinical Research & Reviews, May-Jun 2021;15(3):757-764. doi: 10.1016/j.dsx.2021.03.006.

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Wie sich ein Sonnenbad auf die Stimmungslage auswirkt

Presseinformation ­­­- Studie zur Psychologie eines Sonnenbankbesuchs

Eine Studie des rheingold Instituts zeigt auf, dass hinter dem Besuch eines Solariums viel mehr steckt, als dem offensichtlichen Wunsch, die Haut zu bräunen.

Neuss, November 2022. „Menschen gehen nicht in erster Linie auf die Sonnenbank, um sich zu bräunen, der Sonnenbankbesuch im geschützten Raum unter gesicherten Bedingungen schafft ein Gefühl von innerer Stärke und wirkt als Auszeit vom Optimierungsdruck.“  Zu diesen und weiteren Aussagen kommen die Studienleiter des rheingold Instituts Köln, im Rahmen einer qualitativen Untersuchung zum Nutzungsverhalten unter Sonnenbankverwendern. Um ein Verständnis für die Motivationen, Auslöser und Barrieren sowie Sehnsüchte und Rituale im Zusammenhang mit der Nutzung von Sonnenbänken zu erlangen, führte das Marktforschungsinstitut eine tiefenpsychologische Studie unter Sonnenbankverwendern durch – mit zum Teil erstaunlichen Erkenntnissen: „Bei einem Solarium-Besuch geht es den Menschen um weitaus mehr als nur ums Bräunen. Das Bräunen ist lediglich eine kultiviert-akzeptierte Deckgeschichte für ein psychologisch sehr viel tiefer liegendes Bedürfnis“, erklärt Birgit Langebartels, Studienleiterin des rheingold Instituts.

Sonnenbankbesuch als Ausbruch aus dem Optimierungskreislauf

Während der Befragung, die in Online-Gruppen- sowie Online-Einzel-Interviews durchgeführt wurde, kristallisierte sich heraus, dass viele der zwanzig Studienteilnehmer den Druck verspüren, Vorstellungen genügen und Erwartungen, die an sie im Alltagsleben gestellt werden, erfüllen zu müssen. Sie haben das Gefühl, ständig unter fremdem Blick in der Bewertung zu stehen. Soziale Medien verstärken das Gefühl des Beobachtet-Seins. Der Besuch einer Sonnenbank dient hingegen als Auszeit vom Optimierungsdruck. Die Befragten genießen in dieser Zeit einen wertfreien Raum, der sie schützend umgibt und vor fremden Blicken bewahrt. Von äußeren Reizen abgeschottet, fallen Ablenkungen des Alltags, wie etwa Geräusche, Blicke, in Kontakt mit anderen treten und vieles weitere mehr, weg.

Auch die Veränderungen des täglichen Lebens ausgelöst durch die Corona-Pandemie machte den Probanden zusätzlich zu schaffen: Menschen fühlten sich verängstigt, verunsichert und aus dem Takt geraten, da Selbstverständlichkeiten wegbrachen. Das Arbeiten im Homeoffice und das damit verbundene Verschwinden eines festen Tagesrhythmus forderte eine komplette Neustrukturierung des Alltags. Die Probanden sehnten sich in dieser Zeit vermehrt nach Sicherheit, Zuversicht und dem Gefühl von Selbstwirksamkeit, im Sinne von selbst Einfluss auf die eigene Situation nehmen zu können. Den Sonnenbankbesuch empfanden sie gerade in dieser Phase psychologisch als einen Gegenpol zu den erlebten äußeren Unsicherheiten.

Sonnenbankbesuch als Gegengewicht zum Ohnmachtsgefühl

Neben der Auszeit, die der Sonnenbankbesuch ermöglicht, schätzten die Befragten insbesondere, das Gefühl, auf die eigene Situation Einfluss nehmen und etwas bewirken zu können: „Ähnlich wie Selbstheilungskräfte produzieren die Verwender aus sich heraus etwas: Bräune, Collagen, Vitamin D. Das gibt ihnen ein Gefühl von Stärke und das Erleben, selbst etwas gestalten und schaffen zu können“, erklärte Birgit Langebartels die Erfahrungen, die die Probanden während der Befragungen schilderten. „Die Nutzer fühlen sich schön und vital ‚aus sich heraus‘. Sie empfinden sich als wirkstark, ‚können die Sonne an- und ausknipsen‘, und am eigenen Körper ‚Schöpfer‘ sein: das stärkt sie, findet sein körperliches, sichtbares Äquivalent im gebräunten, jüngeren und geschmeidigen wirkenden Teint und führt zu einem Erleben gesteigerter Attraktivität und Selbstsicherheit.“ Gestärkt und gerüstet durch diese Erfahrungen sind die Sonnenbank-Besucher der Ansicht, ihr Leben zuversichtlicher in die Hand nehmen zu können, sie fühlen sich weniger angreifbar und spüren eine eigene innere Stärke, die sie positiv für die Bewältigung des Alltags auflädt.

Solarium: Volle Kontrolle beim Sonnenbad in einem gesicherten Refugium

Gleichzeitig schätzen die Probanden die kontrolliert verlässlichen Rahmenbedingungen, die ihnen das Sonnenbad im Solarium im Vergleich zu dem in der freien Natur bietet. Auf bewusster Ebene sichern die strengen Sicherheitsvorkehrungen, die in modernen Sonnenstudios getroffen werden, einen Bräunungseffekt zu und bewahren die Nutzer dabei vor zu langer UV-Strahlung. Dieses Argument ist für die Befragten auch entscheidend dafür, warum sie einen Sonnenbankbesuch gegenüber einem natürlichen Sonnenbad unter freiem Himmel bevorzugen, haben sie bei letzterem doch das Gefühl der Kraft der Sonne unkontrolliert ausgeliefert zu sein und keinen Einfluss darauf nehmen zu können, wie die Haut gebräunt wird. Das Idealbild der Nutzer ist eine leichte, als gesund wahrgenommene, Bräune. In Kontrast dazu stehen andere Bräunungsgrade, die für die Studienteilnehmer weniger erstrebenswert sind. Nach dem Sonnenbankbesuch fühlen die Menschen sich weder entkräftet noch träge, wie es oftmals nach dem Sonnenbaden erlebt wird, sondern erfrischt, voller Tatendrang – wie neugeboren.

Bewusster Umgang mit Sonne und Solarium gefordert

Die Studie des rheingold Instituts zur Psychologie eines Sonnenbankbesuchs wurde im Auftrag der SonnenAllianz, einem Projekt der Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention (DSGIP), durchgeführt. Die Auswertung bekräftigt die Erfahrungen, die die Betreuer der SonnenAllianz durch ihre langjährige Arbeit in dem Bereich gemacht haben: „Im Rahmen dieses Langzeitprojekts unserer Stiftung haben wir es uns zum Ziel gemacht unabhängig über gesundheitliche Themen rund um das Sonnen, UV-Licht und Vitamin D aufzuklären und einen bewussten und positiven Umgang mit der Sonne zu fördern. Der hohe Stellenwert, den das Sonnenlicht laut der rheingold Studie für die Psyche der Menschen hat, bekräftigt uns darin, diesen Weg fortzugehen und, dem schlechten Ruf, den gerade das künstliche UV-Licht zum Teil hat, auf wissenschaftlicher Ebene entgegenzutreten. Ferner können wir anhand der Studienergebnisse auf die lebenswichtigen Vorzüge von UV- und Sonnenlicht für die menschliche physische und psychische Gesundheit aufmerksam machen“, ordnet der Gründer der Stiftung Dr. med. Jörg Spitz die Ergebnisse der Studie ein. „Die Untersuchung hat gezeigt: Menschen gehen auf die Sonnenbank nicht in erster Linie, um braun zu werden. Ein Sonnenbankbesuch kann viel mehr leisten. Gestärkt und gerüstet können Sonnenbank-Besucher ihr Leben im Alltag zuversichtlicher in die Hand nehmen, fühlen sich weniger angreifbar und spüren eine ‚eigene innere Stärke‘. Die Verhinderung eines Vitamin D-Mangels, dem durch einen moderaten Gebrauch der Sonnenbank entgegengewirkt werden kann, kann in diesem Zusammenhang als zusätzliches positives Ad-on genannt werden. Im Rahmen der von uns geforderten ‚Neuen Gesundheitskultur‘ kommt daher dem Solarienbesuch eine vergleichbare Bedeutung wie z.B. dem Besuch eines Fitnesscenters zu: in diesen von der Gesellschaft geschaffenen „Räumen“ können gezielt Ressourcen kompensiert werden, die durch unseren modernen Lebensstil verlorengegangen sind.“


Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit von Personenbezeichnungen & personenbezogenen Wörtern wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Diese Begriffe gelten für alle Geschlechter.


Über die SonnenAllianz:

Um über die Missverständnisse rund um die Sonne und die Probleme, die ein niedriger Vitamin D-Spiegel mit sich bringt, aufzuklären, hat die Deutsche Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention (DSGIP) die Sonnenallianz als Internetportal geschaffen. Das Ziel des Projekts ist es, einen bewussten und positiven Umgang mit der Sonne zu fördern. Die SonnenAllianz will dabei u.a. die gesundheitsfördernden Aspekte der Sonne für ein breites Publikum bekannt und transparent machen und gleichzeitig Mythen in der öffentlichen Diskussion durch wissenschaftliche Fakten entkräften. Die Stiftung wurde von Prof. Dr. med. Jörg Spitz, Facharztes für Nuklearmedizin, Präventionsmedizin und Ernährungsmedizin gegründet, der ebenfalls für die “Akademie für menschliche Medizin“ verantwortlich zeichnet.

Pressekontakt:

Die SonnenAllianz – im Auftrag der Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention
Prof. Dr. med. Jörg Spitz
Tel.: +49 (0)6129 488817
E-Mail: office@spitzen-praevention.de


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Bei Fragen zur Studiendurchführung:

rheingold GmbH & Co. KG

Birgit Langebartels

Kaiser-Wilhelm-Ring 46

50672 Cologne, Germany

Phone +49 221 912777-14

langebartels@rheingold-online.de

Homepage: http://www.rheingold-marktforschung.de

Bild: SonneAllianz, 2022