Sonne hält jung

Dass die Sonnenstrahlen, vor allem die UV-A-Strahlen, zur Hautalterung beitragen ist in aller Munde – und in allen Medien. Dass aber das „Sonnenschein-Vitamin“ den Alterungsprozess insgesamt verlangsamt, die Menschen also länger jung erhält, ist so gut wie unbekannt. Hier der Nachweis:

Mit dem Sonnenschein-Vitamin läuft die Innere Uhr langsamer

In einer Studie am renommierten King`s College, London, konnte ein Forscherteam in klinischen Versuchen bei mehr als 2.000 Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren nachweisen, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D das Altern von Zellen und Gewebe bremst.

Teile der DNA, der Erbinformation in den Zellkernen, verändern sich jedes Mal ein wenig, wenn sich die Zelle teilt und erneuert. Dieser Vorgang ähnelt einer inneren Uhr, die im Laufe des Lebens tickt und abläuft und das Alter des Menschen anzeigt. Die Forscher verglichen diesen Alterungsprozess anhand von Zellen der weißen Blutkörperchen. Dabei betrachteten sie die Zellen von Probandinnen mit einem hohen Vitamin D-Spiegel und von Frauen mit einem Vitamin D-Mangel. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Altersstufen stellte sich heraus, dass die Zellen der Frauen langsamer alterten, je höher der Vitamin D-Spiegel im Blut war. Frauen mit einem hohen Vitamin D3-Spiegel im Blut, so das Fazit der Studie, könnten bis zu fünf Jahre älter werden als ihre Geschlechtsgenossinnen mit einem Vitamin D-Defizit.

Dieses Ergebnis könnte auch erklären, warum Vitamin D schützend bei Krankheiten wirkt, die altersbedingt auftreten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs„, so Professor Brent Richards, Leiter der Studiengruppe am King`s College.

Die originale Studie im Volltext:

Richards, J. B., Valdes, A. M., Gardner, J. P., Paximadas, D., Kimura, M., Nessa, A., . . . Aviv, A. (2007). Higher serum vitamin D concentrations are associated with longer leukocyte telomere length in women. The American Journal of Clinical Nutrition, 86 (5), 1420-1425


Alterserscheinungen bei Vitamin D-Mangel

Ein Vitamin D-Mangel wird von der neueren Forschung mit vielen alterstypischen Gebrechen und Krankheiten in Verbindung gebracht, darunter Herzinfarkt und Schlaganfall, Alzheimer und Parkinson, Osteoporose und Knochenbrüche. In einer Langzeit-Studie mit knapp 2.000 Teilnehmern im Alter von 55 – 88 Jahren, konnte nachgewiesen werden, dass auch hinter dem Verlust vieler Fertigkeiten und Fähigkeiten im Alter vermutlich ein eklatanter Mangel an Vitamin D steckt.

In der Studie der Universität von Amsterdam wurde die Geschicklichkeit der Teilnehmer bei der Bewältigung von sechs Aufgaben aus dem Alltag gemessen. In einem Zeitraum von drei bzw. sechs Jahren verglichen die Forscher die Entwicklung dieser Fähigkeiten bei den Teilnehmern mit einem Vitamin D-Spiegel unter 20 ng/ml (50 nmol/l) und bei der Kontrollgruppe der Teilnehmer mit optimaler Vitamin D-Versorgung (>30 ng/ml  bzw. 75 nmol/l). Die Unterschiede waren beträchtlich und vergrößerten sich ständig mit zunehmendem Alter. In der älteren Teilnehmergruppe nahmen die gemessenen Fertigkeiten im Umgang mit Alltagssituationen bei den Menschen mit Vitamin D-Mangel mehr als doppelt so schnell ab wie in der Gruppe der ausreichend Versorgten.

Die originale Studie im Volltext:

Sohl, E., Schoor, N. M., Jongh, R. T., Visser, M., Deeg, D. J., & Lips, P. (2013). Vitamin D Status Is Associated With Functional Limitations and Functional Decline in Older Individuals. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 98 (9)

 

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