Vitamin-D-Mangel steigert Risiko für Diabeteserkrankungen

Presseinformation ­­­- Die SonnenAllianz informiert über besonnenes Sonnen

Die SonnenAllianz, ein Projekt der Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention (DSGIP), klärt regelmäßig über Krankheitsbilder unserer Zeit und den Einfluss, den ein ausgeglichener Vitamin-D-Spiegel ausüben kann, auf.

Neuss, Oktober 2021. Diabetes zählt zu den sogenannten Zivilisationskrankheiten. Darunter versteht man Krankheitsbilder, deren Häufigkeit und Auftreten sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit den Lebensgewohnheiten bzw. -verhältnissen stehen, wie sie in Industrieländern vorherrschen, und durch einen ungesunden, der menschlichen Physiologie nicht entsprechenden, Lebensstil verursacht werden. Erkrankungen vom Typ 1-Diabetes und deutlicher noch vom Typ 2-Diabetes zeigen in Deutschland eine zunehmende Häufigkeit. Im Jahr 2017 gab es in Deutschland über acht Millionen Menschen, die an einer Zuckererkrankung litten. Bedingt durch die Häufigkeit sowie die zahlreichen Folge- und Begleiterkrankungen, zu denen beispielsweise Bluthochdruck zählt, führt Diabetes nicht nur zu erheblichem Leid, sondern auch zu hohen Kosten. Im Jahre 2016 betrugen die Ausgaben für Diabeteserkrankung in Deutschland rund 35 Milliarden Euro [1]. In Fachkreisen besteht Einvernehmen darüber, dass bei Diabetes genetische Faktoren eine untergeordnete Rolle spielen. Durch einen entsprechenden Lebensstil könnten laut einer Studie von Earl S. Ford – Senior Epidemiologe Centers for Disease Control and Prevention Atlanta – hingegen 80 bis 90 Prozent der Zuckererkrankungen – und damit auch der Kosten – vermieden werden [2]. Ein Parameter für die Vorbeugung von Diabeteserkrankungen, der vielen nicht bekannt ist, und den nun die SonnenAllianz – ein Projekt der Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention – genauer beleuchtet, ist das Sonnenlicht. Die Sonne hat bedeutenden Einfluss auf unsere Gesundheit: Bei Sonneneinstrahlung produziert unsere Haut das Pro-Hormon Vitamin D. In unserem Körper erfüllt das „Sonnenhormon“ an vielen Stellen wichtige Aufgaben. So ist Vitamin D nicht nur bei der Knochen- und Muskelbildung beteiligt, sondern spielt eine wichtige Rolle im Herz-Kreislauf-System, im Immun- sowie Atemsystem und ist für einen reibungslosen Stoffwechsel des Gehirns von maßgeblicher Bedeutung. Und auch sowohl auf die Entstehung als auch auf die Wirkung von Diabetes konnten erfreuliche Auswirkungen eines adäquaten Vitamin-D-Spiegels nachgewiesen werden.

Vitamin-D-Versorgung kann das Risiko für Diabetes-Erkrankungen des Typs 1 und 2 und damit auch deren Folgeerkrankungen deutlich reduzieren

Verschiedene Studien belegen, dass ein ausgeglichener Vitamin-D-Spiegel nicht nur sowohl der Entstehung des Diabetes Typ 1– zeichnet sich durch einen Insulin-Mangel aus, von dem vor allem Kinder betroffen sind – oder Typ 2 – hier wird der Körper mit zunehmendem Alter dem Insulin gegenüber unempfindlicher – vorbeugen, sondern auch den Verlauf durch Vitamin-D-Verabreichung positiv beeinflussen kann. So beschreibt beispielsweise eine Übersichtsarbeit der Arbeitsgruppe um Prof. F. Xavier Palomer Tarrida, González-Clemente, Blanco-Vaca und Prof. Didac Mauricio, Leiter der Abteilung für Endokrinologie am Sant Pau Klinikum Barcelona und ehem. Chefarzt,

die Wirkung von Vitamin D im Rahmen der Diabetes Typ 2-Erkrankung: In Laborversuchen und beim Menschen konnte gezeigt werden, dass Vitamin D die Bildung, Ausschüttung und Verwertung von Insulin beeinflusst. In anderen Worten: Ein Vitamin-D-Mangel führt zu einer Unempfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin, einer Reduzierung der Insulinproduktion und zu Diabetes Typ 2. Eine Erhöhung des Vitamin-D-Spiegels bewirkt hingegen eine Verbesserung der Blutzuckerwerte und eine gesteigerte Insulinausschüttung [3].

Auch die Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) veröffentlichte eine Pressemitteilung, in der sie auf die positive Wirkung von Vitamin D hinwies: „Neue Studien geben Hinweise darauf, dass eine Therapie mit Vitamin D die Insulinsensitivität und -sekretion verbessern und die Blutzuckerstoffwechsellage stabilisieren kann. Vitamin D stabilisiert den Blutzuckerstoffwechsel bei Menschen mit Diabetes: Im Muskel, in der Leber und an den Betazellen des Pankreas, den Insulinproduzierenden Zellen, konnten Forscher die Wirkung nachweisen.“ Professor Dr. Klaus Badenhoop von der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Sprecher der DDG Arbeitsgemeinschaft Molekularbiologie und Genetik des Diabetes, kommt zusätzlich zu dem Ergebnis, dass „der Diabetesstoffwechsel durch Vitamin D stabilisiert werden [kann]. Ein Mangel sollte deshalb in jedem Fall vermieden werden [4].“

Ausgeglichener Vitamin-D-Spiegel dank besonnenem Sonnen

Doch wie kann man dafür sorgen, dass der körpereigene Vitamin-D-Speicher stets ausreichend gefüllt ist, so dass Diabetes erfolgreich bekämpft werden kann, bzw. gar nicht erst entsteht? Neben Supplementierung, also der Einnahme von Vitamin-D-Präparaten, ist die Vitamin-D-Synthese durch moderates Sonnenbaden seit jeher die natürlichste Form einer regelrechten Vitamin-D-Versorgung. In Deutschland ist von Oktober bis März allerdings keine Vitamin-D-Produktion durch die UV-Exposition der Sonne möglich, weil die Sonneneinstrahlung zu flach in die Erdatmosphäre eintritt. Und auch in den restlichen Monaten kann ausreichend Vitamin D nur in einem sehr kurzen Zeitfenster, und hier insbesondere im Hochsommer, von maximal 11 bis 15 Uhr und unter der Voraussetzung eines wolkenlosen Himmels auf der Haut synthetisiert werden. Eine Alternative findet sich in modernen Solarien. Sie bieten alle Vorteile einer natürlichen Vitamin-D-Synthese, allerdings in einer kontrollierten Umgebung, wo Intensität und Dauer der UV-Exposition individuell auf den Hauttypen eingestellt werden können. Zu diesem Schluss kommt auch eine Studie der kanadischen Autoren Kimball, Lee und Vieth: Die Studiendaten zeigen, dass die Nutzung von Solarien zu einem angemessenen Vitamin-D-Status beitragen kann. Die Studienergebnisse machen dabei deutlich, dass der UV-B-Anteil der Geräte entscheidend für die Effektivität der Vitamin-D-Produktion ist: Je mehr der UV-B-Strahlungsanteil des verwendeten Gerätes, dem der natürlichen Sommersonne entspricht, desto eher kann durch die künstliche Besonnung ein adäquater Vitamin-D-Spiegel im Blut (> 40 ng/ml) erreicht werden. Durch die in Deutschland gesetzlich gültige Strahlenschutzverordnung ist hierzulande die zulässige Bestrahlungsstärke (0,3 Watt/m²) und der sich daraus ableitende UV-B-Anteil deutlich geringer als in der oben zitierten amerikanischen Studie. Nichtsdestotrotz ist es bei der Nutzung von geeigneten Geräten auch mit dem in Deutschland gängigen niedrigeren UV-B-Anteil möglich, einen Vitamin-D-Mangel zu verhindern bzw. diesem durch die Nutzung von Solarien entgegenzuwirken. Zudem ist – wie auch bei der natürlichen Sonne – eine regelmäßige Nutzung ausschlaggebend, um in den Bereich eines angemessenen Vitamin-D-Spiegels zu kommen und diesen aufrecht zu erhalten.[5] Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil der künstlichen Sonne ist ihre ständige Verfügbarkeit in gleichbleibender Qualität – ohne Abhängigkeit von Saison und Tageszeit.


Umfangreiche weitere Informationen zu Diabeteserkrankungen und Vitamin D finden Sie unter:

Mit der Kraft der Sonne gegen Diabetes

Diabetes


Über die SonnenAllianz:

Um über die Probleme, die ein niedriger Vitamin D-Spiegel mit sich bringt und die Missverständnisse rund um die Sonne aufzuklären, hat die Deutsche Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention unter dem Vorsitz des Facharztes für Nuklearmedizin, Präventionsmedizin, Ernährungsmedizin und Gründer der “Akademie für menschliche Medizin”, Prof. Dr. med. Jörg Spitz, die SonnenAllianz gegründet. Das Ziel des Projekts, ist es, einen bewussten und positiven Umgang mit der Sonne zu fördern. Die SonnenAllianz will dabei u.a. die gesundheitsfördernden Aspekte der Sonne für ein breites Publikum bekannt und transparent machen und gleichzeitig Mythen in der öffentlichen Diskussion durch wissenschaftliche Fakten entwerten oder entkräften.

Pressekontakt:

Die SonnenAllianz – im Auftrag der Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention
Prof. Dr. med. Jörg Spitz
Tel.: +49 (0)6129 488817
E-Mail: office@spitzen-praevention.de


Quellen:
  1. Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG): https://www.diabetesde.org/system/files/documents/factsheet_ddg_2020_stand_02_2021.pdf
  2. Ford ES, Bergmann MM et al (2009). Healthy Living Is the Best Revenge. Archives of Internal Medicine, 169(15), 1355. DOI: 10.1001/archinternmed.2009.237
  3. Palomer, X., González-Clemente, J. M., Blanco-Vaca, F., & Mauricio, D. (2008). Role of vitamin D in the pathogenesis of type 2 diabetes mellitus. Diabetes, Obesity and Metabolism, 10(3), 185-197. doi:10.1111/j.1463-1326.2007.00710.x
  4. Pressemeldung der Deutschen Diabetes Gesellschaft
  5. Kimball, S. M., Lee, J. & Vieth, R. (2017). Sunbeds with UVB radiation can produce physiological levels of serum 25-Hydroxyvitamin D in healthy volunteers. Dermato-Endocrinology, 9(1), e1375635. https://doi.org/10.1080/19381980.2017.1375635
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