Sowohl Vitamin D als auch Omega-3-Fettsäuren spielen eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Gehirns und des Nervensystems. Beide haben nachweislich positive Auswirkungen auf Depressionen, Stress, Angstzustände und Schlaf. Doch werden die Wirkungen durch eine kombinierte Anwendung beider Nährstoffe noch verstärkt?
Rajabi-Naeeni et al. (2021) ging in einer randomisierten kontrollierten Interventionsstudie (1) genau dieser Frage auf den Grund. 168 prädiabetische Frauen im Alter zwischen 15 und 50 Jahren und einem Vitamin-D-Spiegel von unter 32 ng/ml wurden dabei beobachtet. Alle Frauen hatten in den letzten 6 Monaten vor Studienbeginn keine Vitamin-D- oder Omega-3-Präparate eingenommen.
Die Probanden wurden in 4 Gruppen eingeteilt:
- Placebo-Gruppe: erhielt nur Placebopräparate
- Omega-3-Gruppe: erhielt 2g Omega-3-Fettsäuren täglich und Vitamin-D-Placebopräparate
- Vitamin-D-Gruppe: erhielt alle 2 Wochen 50.000 I.E. Vitamin D und Omega-3-Placebos
- Co-Gruppe: erhielt 2g Omega-3-Fettsäuren täglich und 50.000 I.E. Vitamin D alle 2 Wochen
Zu Beginn der Studie wurden der Nüchternblutzucker und der Vitamin-D-Spiegel gemessen. Die „Depression Anxiety Stress Scale-21“, ein Fragebogen zur Erfassung von Belastung durch Depression, Angst und Stress, wurde am Beginn der Studie erhoben.
Der „Pittsburgh Sleep Quality Index“, ein Fragebogen zur Erfassung der Schlafqualität, wurde von den Teilnehmern zu Beginn und am Ende der Intervention ausgefüllt.
Ergebnis (siehe Abb.1):
Bei der Placebogruppe konnten keine signifikanten Veränderungen festgestellt werden.
Vitamin D und Omega 3 jeweils einzeln verabreicht, verbesserten die Zustände bei Depression, Angstzuständen, Stress und Schlafqualität signifikant. Vitamin D alleine reduzierte die Depressionswerte zum Beispiel um 2,11 Punkte.
Am meisten verbesserten sich die Werte, wenn beide Nährstoffe gemeinsam eingenommen wurden! So konnten die Werte für Depression, Angst, Stress und schlechter Schlafqualität drastisch reduziert werden.
Abb.1.: Die amerikanische GrassrootsHealt-Bewegung dokumentierte die Ergebnisse der Studie in diesem Diagramm, um die Effekte sichtbar zu machen.
Anzumerken ist allerdings, dass die Vitamin-D-Gabe vermutlich noch mehr Wirkung gezeigt hätte, wenn sie täglich in adäquaten Dosen verabreicht worden wäre anstelle von zwei-wöchentliche Gaben. Hier können Sie nachlesen, warum die tägliche Einnahme von Vitamin D am sinnvollsten ist >>
Fazit: Trotzdem ist das Ergebnis beeindruckend und spricht sich klar für eine Supplementierung von Vitamin-D- und Omega-3-Präparaten aus.
Literaturzitate:
- Rajabi‐Naeeni, M., Dolatian, M., Qorbani, M. & Vaezi, A. A. (2021). Effect of omega‐3 and vitamin D co‐supplementation on psychological distress in reproductive‐aged women with pre‐diabetes and hypovitaminosis D: A randomized controlled trial. Brain and Behavior. Published. https://doi.org/10.1002/brb3.2342
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