Hätte man die Corona-Pandemie womöglich verhindern können?

Hätte man die Corona-Pandemie womöglich verhindern können?

Hätte die Corona-Pandemie und damit einhergehende schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle ganz einfach verhindert werden können? Der renommierte Molekulargenetiker Dr. med. Nehls zeigt in seiner ausführlichen Analyse, wie Sie sich vor schweren Verläufen schützen und die Infektionswahrscheinlichkeit auf ein Minimum reduzieren. Wir haben in diesem Newsfeed die wichtigsten Erkenntnisse für Sie zusammengefasst.

 

Privatdozent Dr. med. Michael Nehls ist Arzt und habilitierter Molekulargenetiker mit Schwerpunkt Immunologie. Als Grundlagenforscher hat er an deutschen und internationalen Forschungseinrichtungen die genetischen Ursachen verschiedener Erbkrankheiten entschlüsselt.

Lesen Sie im Folgenden Auszüge aus seiner aktuellen Analyse zum Thema der kausalen Prävention von (Corona-)Infektionswellen und schweren (COVID-19-)Verläufen. Den vollständigen Artikel verlinken wir weiter unten.

Der offensichtlichste Hinweis auf die primäre Ursache pandemischer Atemwegsinfekte ist ihr saisonales Auftreten. Im Dezember 2006 stellte ein US-amerikanisches Team unter Führung der renommierten Harvard Universität fest, dass „die epidemische Ausbreitung und die schweren Verläufe bei viralen Atemwegsinfektionen ihre Ursache in einem saisonalen Vitamin D-Mangel haben (1) “.

Schließlich konnte bereits im Jahr 2010 gezeigt werden, dass eine ausreichende Vitamin D-Versorgung entscheidend dafür ist, dass unser Immunsystem eine effiziente Immunantwort gegen Viren entwickeln kann (2).
Insbesondere vulnerable Gruppen liegen meist deutlich unter dem schon viel zu niedrigem durchschnittlichen Vitamin D-Spiegel der deutschen Gesamtbevölkerung. Dieser Vitamin D-Mangel ist der gemeinsame Nenner, der sie besonders anfällig für Infektionserkrankungen macht, unabhängig von Alter oder Vorerkrankungen. Ab dem Herbst sinkt der Vitamin D-Spiegel, der im Sommer für ein gut funktionierendes Immunsystem meist schon nicht mehr ausreicht.


Zusammenhang von Corona-Inzidenz und Vitamin D ist offensichtlich

Personen, die auch im Winter über einen „sommerlichen“ Vitamin D-Spiegel verfügen, haben ein bis zu dreimal geringeres Risiko, an Corona zu erkranken, als Personen mit Vitamin D-Blutwerten, wie sie leider für die Wintermonate typisch sind, da sie das Virus schneller eliminieren können (3).

Diese Beobachtung aus dem Jahr 2020 wurde auch in einer Interventionsstudie bestätigt. Der kausale Zusammenhang ist somit bewiesen: Eine ausreichende Vitamin D-Supplementierung von 50 ng/ml führt zu einer etwa dreimal schnelleren Elimination des Coronavirus und würde die winterliche Virus-Verbreitung optimal hemmen (4).

Vitamin D ist der häufigste Nährstoffmangel und die häufigste Krankheitsursache

Der Vitamin D-Spiegel von 50 ng/ml liegt wohl nicht ganz zufällig nahe an unserem evolutionsbiologischen Optimum. Der schon zuvor angesprochene mittlere Vitamin D-Spiegel der deutschen Bevölkerung liegt in den Wintermonaten jedoch nur bei etwa 12 ng/ml, also um mehr als Faktor 4 (!) unter dem Wert eines optimal arbeitenden Immunsystems (5).

„Vitamin D-Mangel ist der häufigste Nährstoffmangel und wahrscheinlich die häufigste Krankheitsursache der Welt“,

schrieb schon im Jahr 2012 Vitamin D-Experte Michael F. Holick von der US-amerikanischen Boston University School of Medicine (6). Laut Holick ist „die Hauptursache die mangelnde Erkenntnis, dass der Körper eine 5 bis 10-mal höhere Zufuhr benötigt, als von Gesundheitsbehörden empfohlen wird“.

Ein gesunder Vitamin D-Spiegel bietet also den besten Fremdschutz, da ein gut funktionierendes Immunsystem Infektionsketten effizient durchbrechen kann. Um diesen zu erreichen, ist beim Erwachsenen im Mittel eine Zufuhr von etwa 4.000 I.E. Vitamin D3 nötig, im Einzelfall möglicherweise auch etwas mehr. Die Menge von 4.000 I.E. pro Tag ist für einen Erwachsenen, und dazu zählen laut einer Beurteilung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) von 2012 auch schon Jugendliche ab 11 Jahren, völlig ungefährlich (7).

Die Angstszenarien vor einer Überdosierung, die auch Teil des medizinischen Lehrplans sind haben somit keine wissenschaftliche Basis. Diese haltlosen Behauptungen fördern einen gesundheitlich schwerwiegenden Vitamin D in der Gesellschaft.


Schutzwirkung von Vitamin D gegen COVID-19 überragend und sicher!

Fällt der Vitamin D-Spiegel unter 20 ng/ml (50 nmol/l), erhöht sich das Risiko, an COVID-19 zu sterben, um etwa das Vierfache, wie belgische Wissenschaftler schon im November 2020 publizierten (8). Diese Risikoerhöhung war unabhängig vom Alter der Patienten oder ihren Vorerkrankungen, und damit mit hoher Wahrscheinlichkeit kausal durch den Vitamin D-Mangel bedingt.

Bei Werten unter 20 ng/ml (50 nmol/l) ist das Risiko eines schweren Verlaufs um das Vierzehnfache gegenüber Werten über 40 ng/ml (100 nmol/l) erhöht, wie eine israelische Studie bei den ersten beiden Infektionswellen zeigen konnte (9). Dieses Ergebnis zeigt, dass Vitamin D-Spiegel über 40 ng/ml einen guten Schutz bieten.

Bei Werten unter 12 ng/ml (30 nmol/l), so das Ergebnis, erhöhte sich das Risiko eines tödlichen Krankheitsverlaufs sogar um das etwa Achtzehnfache, wie eine schon im September 2020 veröffentlichte Studie des Universitätsklinikums Heidelberg nachweist (10).

Im November 2020 publizierten Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) eine tiefergehende Analyse dieser Daten mit dem Titel: „Vitamin D-Insuffizienz kann für fast neun von zehn COVID-19-Todesfällen verantwortlich sein: Zeit zum Handeln (11).“

Doch gehandelt wurde nicht, im Gegenteil, es fand und findet immer noch eine Kampagne statt, die dafür sorgt, dass Menschen nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt werden. Der eindeutige Aufruf des DKFZ, endlich zu handeln, hätte unzählige Menschenleben retten können, wäre er umgesetzt worden, zumal der Aufruf nicht überraschend kam: Schon im August 2020, also schon wenige Monate zuvor, war der kausale Zusammenhang zwischen einem Vitamin D-Mangel bzw. einem mangelhaften Vitamin D-Prohormon-Spiegel (Calcidiol) und dem Risiko, an COVID-19 zu sterben in einer Interventionsstudie aus dem spanischen Cordoba kausal belegt worden.
Bei coronapositiven Patienten, die wegen einer Lungensymptomatik stationär aufgenommen werden mussten, reduzierte die rechtzeitige Gabe von Vitamin D-Prohormon das Risiko eines schweren Verlaufs um den Faktor 25. Alle COVID-19-Patienten der Interventionsgruppe überlebten. In der Kontrollgruppe, die kein Vitamin D-Prohormon erhielt, starben hingegen 8 Prozent der Patienten an COVID-19 bzw. vielmehr an einem mangelhaften Vitamin D-Spiegel, der eigentlich leicht zu beheben gewesen wäre (12).

Es ist dabei wichtig zu wissen, dass das Vitamin D-Prohormon (Calcidiol) in einem mehrere Tage dauernden Prozess in der Leber aus Vitamin D (Cholecalciferol) gebildet und dann als der eigentliche Vitamin D-Spiegel gemessen wird. Beim Vitamin D-Spiegel handelt es sich deshalb korrekterweise stets um den Vitamin D-Prohormon-Spiegel (Calcidiol), also der Speicherform von Vitamin D, lesen Sie dazu auch unsern Vitamin-D-Stoffwechselartikel.
Hätte man nur einmalig Vitamin D und nicht das in dieser fortgeschrittenen Situation entscheidende Prohormon verabreicht, wäre der lebensrettende Erfolg wegen der verzögerten Wirkung mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeblieben oder deutlich abgeschwächt worden.

MIT-Forscher bestätigen Cordoba-Studie und lebenrettende Wirkung von Vitamin D

Der Nachweis der Cordoba-Studie, dass die Korrektur eines unzureichenden Vitamin D-Prohormonspiegels schwere und tödliche Krankheitsverläufe verhindert, stellte das gesamte mRNA-Injektionsprogramm, das kurz darauf weltweit gestartet wurde, in Frage. In Prinzip machten die Ergebnisse dieses Programm völlig obsolet; wohl schon aus rein wirtschaftlichem Interesse wurde die Glaubwürdigkeit der Studie sofort in Frage gestellt (13). Aus diesem Grund untersuchten unabhängige Wissenschaftler des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) der Bostoner Harvard Universität die Cordoba-Datensätze. Doch ihre Überprüfung ließ keinen Zweifel daran, dass tatsächlich das therapeutische Eingreifen mit Vitamin D-Prohormon das Leben der Patienten rettete (14).

In ihrer Mathematischen Analyse der Córdoba-Calcifediol [Vitamin D-Prohormon]-Studie vom November 2020 bestätigten die MIT-Forscher, dass „Vitamin D eine wichtige Rolle bei der Verringerung der Zahl der Krankenhauseinweisungen von COVID-19-Patienten auf der Intensivstation spielt“. Sie wiesen eindeutig nach, dass das positive Ergebnis (leichterer Krankheitsverlauf und das Überleben aller Teilnehmer der Interventionsgruppe) tatsächlich auf die Vitamin D-Prohormon-Gabe zurückzuführen war. Die Wahrscheinlichkeit, ausgedrückt durch den p-Wert von 0,00000077, ist weit höher als die in allen bisherigen klinischen Studien zu den angeblichen positiven Wirkungen des COVID-19-mRNA-Cocktails, welcher das gesundheitsschädliche Spike-Protein kodiert.

Nichtsdestotrotz wurden weitere Studien mit ähnlichem Design durchgeführt und bestätigten den Erfolg der Cordoba-Studie und damit die Kausalität des Vitamin D-Mangels für schwere und tödliche Verläufe. Dies waren eine große im Mai 2021 veröffentlichte südspanische Studie (15) und eine weitere große Studie aus Spanien (16), die im Juni 2021 erschien.

Eine US-amerikanische Studie, die im September 2021 veröffentlicht wurde, zeigte zudem, dass das verabreichte Vitamin D-Hormon (Calcitriol) bei Patienten, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, ebenfalls das Leben rettete: Kein Patient der Interventionsgruppe starb, aber 12 Prozent der Patienten der Kontrollgruppe bezahlten den Vitamin D-Mangel mit ihrem Leben (17).


Klicken Sie hier um die ganze Analyse von Dr. med. Nehls mit weiteren spannenden Inhalten zu lesen!

Zudem errichtet Dr. Nehls aktuell ein Netzwerk an systemisch denkender und orthomolekular handelnder Ärzte und Therepeuten. Unter folgendem Link können Sie dem Netzwerk beitreten oder nach einem geeigneten Arzt für Ihre Anliegen suchen!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen


Fazit der SonnenAllianz: Ja, eine Pandemie hätte laut vorliegenden Studien durchaus verhindert werden können, denn ein regelrechter Vitamin D-Spiegel von 40-60 ng/ml ist der beste Schutz gegen Infektionserkrankungen wie COVID-19.
Da herkömmliches Vitamin D mehrere Tage benötigt, um seine volle Wirkung zu entfalten, ist bei schweren Krankheitsverläufen und in akuten Einsatzsituationen das Vitamin D-Prohormon (Calcidiol bzw. Calcifediol) das Mittel der Wahl, da es den Umwandlungsschritt in der Leber überspringt und somit sofort wirkt.
Zahlreiche Studien belegen, dass Vitamin D die durch COVID-19 verursachte Mortalität, Hospitalisierung und schwere Verläufe drastisch reduziert.

Quellenangabe:

  1. Cannell, J., Vieth, R., Umhau, J. C., Holick, M. F., Grant, W. B., Madronich, S., Garland, C. F. & Giovannucci, E. (2006). Epidemic influenza and vitamin D. Epidemiology and Infection, 134(6), 1129–1140. https://doi.org/10.1017/s0950268806007175
  2. Von Essen, M. R., Kongsbak, M., Schjerling, P., Ølgaard, K., Ødum, N. & Geisler, C. (2010b). Vitamin D controls T cell antigen receptor signaling and activation of human T cells. Nature Immunology, 11(4), 344–349. https://doi.org/10.1038/ni.1851
  3. Kaufman, H. W., Niles, J. K., Kroll, M. H., Bi, C. & Holick, M. F. (2020). SARS-COV-2 positivity rates associated with circulating 25-hydroxyvitamin D levels. PLOS ONE, 15(9), e0239252. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0239252
  4. Rastogi, A., Bhansali, A., Khare, N., Suri, V., Yaddanapudi, L. N., Sachdeva, N., Puri, G. D. & Rastogi, A. (2020). Short term, high-dose vitamin D supplementation for COVID-19 disease: a randomised, placebo-controlled, study (SHADE study). Postgraduate Medical Journal, 98(1156), 87–90. https://doi.org/10.1136/postgradmedj-2020-139065
  5. Rabenberg, M., Scheidt‐Nave, C., Busch, M., Rieckmann, N., Hintzpeter, B. & Mensink, G. (2015). Vitamin D status among adults in Germany – Results from the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1). BMC Public Health, 15(1). https://doi.org/10.1186/s12889-015-2016-7
  6. Holick, M. F. (2012). Vitamin D: extraskeletal health. Rheumatic Diseases Clinics of North America, 38(1), 141–160. https://doi.org/10.1016/j.rdc.2012.03.013
  7. European Food Safety Authority. (2012, 27. Juli). Scientific opinion on the tolerable upper intake level of vitamin D. https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/2813
  8. Helming, L., Böse, J., Ehrchen, J., Stefanie, S., Frahm, T., Geffers, R., Probst-Kepper, M., Balling, R. & Lengeling, A. (2005). 1 ,25-dihydroxyvitamin D3 is a potent suppressor of interferon -mediated macrophage activation. Blood, 106(13), 4351–4358. https://doi.org/10.1182/blood-2005-03-1029
  9. De Smet, D., De Smet, K., Herroelen, P., Gryspeerdt, S. & Martens, G. (2020). Serum 25(OH)D level on hospital admission associated with COVID-19 stage and mortality. American Journal of Clinical Pathology, 155(3), 381–388. https://doi.org/10.1093/ajcp/aqaa252
  10. Radujkovic, A., Hippchen, T., Tiwari‐Heckler, S., Dreher, S., Boxberger, M. & Merle, U. (2020). Vitamin D deficiency and outcome of COVID-19 patients. Nutrients, 12(9), 2757. https://doi.org/10.3390/nu12092757
  11. Brenner, H. & Schöttker, B. (2020). Vitamin D insufficiency may account for almost nine of ten COVID-19 deaths: Time to Act. Comment on: “Vitamin D deficiency and outcome of COVID-19 patients”. Nutrients 2020, 12, 2757. Nutrients, 12(12), 3642. https://doi.org/10.3390/nu12123642
  12. Castillo, M. E., Costa, L. M. E., Barrios, J. M. V., Díaz, J., López‐Miranda, J., Bouillon, R. & Gómez, J. M. (2020). “Effect of calcifediol treatment and best available therapy versus best available therapy on intensive care unit admission and mortality among patients hospitalized for COVID-19: A pilot randomized clinical study”. The Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology, 203, 105751. https://doi.org/10.1016/j.jsbmb.2020.105751
  13. Welle, D. (2020, 19. November). Was hilft bei einer COVID-19-Infektion? dw.com. https://www.dw.com/de/corona-und-vitamine-was-hilft-wirklich-bei-einer-covid-19-infektion/a-55584821
  14. Jungreis, I. & Kellis, M. (2020). Mathematical analysis of Córdoba calcifediol trial suggests strong role for vitamin D in reducing ICU admissions of hospitalized COVID-19 patients. medRxiv (Cold Spring Harbor Laboratory). https://doi.org/10.1101/2020.11.08.20222638
  15. Alcalá‐Díaz, J. F., Pérez, L. L., Huelgas, R. G., Martín-Escalante, M., Cortés-Rodríguez, B., Zambrana-García, J. L., Castillo, M. E., Perez-Caballero, A. I., López-Carmona, M. D., García‐Alegría, J., Rodríguez-Mancheño, A. L., Del Sol Arenas-De Larriva, M., Pérez‐Belmonte, L. M., Jungreis, I., Bouillon, R., Quesada‐Gómez, J. M. & López‐Miranda, J. (2021). Calcifediol treatment and hospital mortality due to COVID-19: A cohort study. Nutrients, 13(6), 1760. https://doi.org/10.3390/nu13061760
  16. Alcalá‐Díaz, J. F., Pérez, L. L., Huelgas, R. G., Martín-Escalante, M., Cortés-Rodríguez, B., Zambrana-García, J. L., Castillo, M. E., Perez-Caballero, A. I., López-Carmona, M. D., García‐Alegría, J., Rodríguez-Mancheño, A. L., Del Sol Arenas-De Larriva, M., Pérez‐Belmonte, L. M., Jungreis, I., Bouillon, R., Quesada‐Gómez, J. M. & López‐Miranda, J. (2021). Calcifediol treatment and hospital mortality due to COVID-19: A cohort study. Nutrients, 13(6), 1760. https://doi.org/10.3390/nu13061760
  17. Elamir, Y., Amir, H., Lim, S., Rana, Y., Lopez, C. G., Feliciano, N. V., Omar, A., Grist, W. & Via, M. A. (2022). A randomized pilot study using calcitriol in hospitalized COVID-19 patients. Bone, 154, 116175. https://doi.org/10.1016/j.bone.2021.116175

Quellenangaben Bildmaterial:

edierdel / shutterstock.com
Adisak Riwkratok / shutterstock.com
PopTika/ shutterstock.com

Corona und Vitamin D

Corona und Vitamin D

Seit geraumer Zeit begleitet uns das Thema Corona sowie das damit verbundene Krankheitsbild COVID-19. Im aktuellen YouTube-Video geht Prof. Dr. med. Jörg Spitz mit seinem Interviewpartner Dr. med. Michael Nehls der Frage nach, ob Vitamin D bei COVID hilft und Leben retten kann oder nicht.  Dr. med. Michael Nehls ist Arzt und Molekulargenetiker mit Schwerpunkt Immunologie sowie Bestseller-Autor des Buches "Herdengesundheit". Wir haben die wichtigsten Aussagen für Sie zusammengefasst.


Die wichtigsten Aussagen in Kürze:  

  • Ein wichtiger Hebel für die Gesundheit liegt in der Prävention und der Etablierung der sogenannten Herdengesundheit, also vorbeugen statt therapieren. 
  • Die von Dr. Nehls postulierte Herdengesundheit zielt im Wesentlichen darauf ab, das natürliche Immunsystem zu stärken, um gewappnet zu sein, wenn es zu einer unerwarteten Erschütterung des Immunsystems kommt. Dies bedeutet, sich mit den natürlichen Vorgängen im Immunsystem zu verbünden und dem menschlichen Körper jene Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die er für den Umgang mit Krankheitserregern benötigt. 
  • Auch jetzt ist Corona noch immer kein Killervirus. Für Viren ist es generell kontraproduktiv den Wirt zu töten. Für 99,5% der Menschen ist das Virus ungefährlich, denn schwere Verläufe treten hauptsächlich aufgrund zusätzlicher Faktoren auf, welche schon vor der Infektion ein Gesundheitsrisiko darstellten. Beispiele dafür sind hohes Übergewicht, Vitamin D-Mangel, Diabetes, hohes Alter und dementsprechend schwächeres Immunsystem, Vorerkrankungen und weitere Faktoren.  
  • Befindet sich das Immunsystem in Balance, kann es mit Infektionen leicht umgehen und diese schnell bewältigen. Besteht jedoch eine chronische Belastung, sodass es nicht zur Ruhe kommt, kann eine Infektion der letzte Tropfen sein, der eine totale Überforderung des Immunsystems hervorruft und zu einem schweren Verlauf führt. Zusätzlich kann es zu einem entzündungsfördernden Zytokinsturm kommen, der eine Ausbreitung der Symptome auf den ganzen Körper verursacht.  
  • In einer Studie (1) konnte festgestellt werden, dass Vitamin D-Spiegel von 50 ng/ml einen guten Schutz vor einer Infektion bieten. Im Gegensatz wurde ein 4-fach höheres Sterberisiko festgestellt, wenn der Vitamin D-Spiegel unter 20 ng/ml lag. Als Referenz dienten Probanden mit Vitamin D-Spiegeln von über 20 ng/ml.  
  • Es gibt viele Studien, die auf einen heilungsfördernden Effekt von Vitamin D bei Coronaerkrankungen hinweisen (2, 3, 4, 5, 6). 
  • Um einen schnellen Effekt mit Vitamin D bei Coronaerkrankungen zu erzielen, ist es sinnvoll das schnell verfügbare Prohormon (also Calcidiol oder Calcifediol) zu geben, da es den Vitamin D-Spiegel schneller erhöht als das handelsübliche Cholecalciferol. Dies ist wichtig, da durch die aktiven, entzündungsfördernden Zytokine bei COVID-19 und anderen Atemwegserkrankungen ein erhöhter Bedarf und schnellerer Abbau von Vitamin D und dessen Prohormon besteht.  
  • Die wichtigsten Effekte von Vitamin D während einer Erkrankung sind, dass es die Vermehrung und Lebensfähigkeit des Virus hemmt und den Zytokinsturm, der die Entzündung fördert, verhindert bzw. reduziert. Somit ist die Prävention mit ausreichend Vitamin D, entweder über die körpereigene Produktion bei regelgerechtem Sonnen oder über die Zufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel am sinnvollsten zur Vorbeugung.  
  • Bereits die erste Cordoba-Studie aus dem Jahr 2020 zeigt, dass die Gabe des Vitamin D-Prohormons die Notwendigkeit einer Behandlung auf der Intensivstation um den Faktor 25 senkte und - im Vergleich zur Kontrollgruppe mit 2 Toten - überlebten in der Vitamin D-Gruppe alle Patienten (4).  
  • Auch in der zweiten Cordoba-Studie konnte das Sterberisiko durch die Verabreichung von Vitamin D um 84 % reduziert werden (5).  
  • In der Barcelona-Studie konnte das Risiko einer COVID-19-bedingten Intensivbehandlung um 87 % und das Sterberisiko um 74 % verringert werden. Desweiteren stellte sich heraus, dass das Sterberisiko um 70 % erhöht war, wenn der Vitamin D-Spiegel zu Beginn niedrig war (6).  

  • Es hat sich in mehreren Studien gezeigt, dass bei auftretender COVID-19-Symptomatik eine frühe Vitamin-D-Gabe schützt und Symptome lindert. Wichtig ist, dass Vitamin D rechtzeitig eingesetzt wird, da seine Umwandlung ins Prohormon-Vitamin-D mehrere Tage bis Wochen benötigen kann. Um diese Zeitspanne zu überspringen, empfiehlt es sich in akuten Fällen, gleich zum Prohormon zu greifen (7).  
  • Abschließend wird von Dr. Nehls eine Arbeit des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) aus dem Oktober 2020 eingeblendet. Darin wird festgestellt, dass ein Vitamin D-Mangel für 9 von 10 COVID-19-Todesfälle verantwortlich sein könnte.  

Hier können Sie sich das ganze Video ansehen! 

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Wenn Sie mehr über das Thema Vitamin D und COVID-19 erfahren möchten, dann klicken Sie hier um unser COVID-Spezial zu lesen!  

Studien:

  1. Dror, A. A., Morozov, N., Daoud, A., Namir, Y., Yakir, O., Shachar, Y., Lifshitz, M., Segal, E., Fisher, L., Mizrachi, M., Eisenbach, N., Rayan, D., Gruber, M., Bashkin, A., Kaykov, E., Barhoum, M., Edelstein, M. & Sela, E. (2022). Pre-infection 25-hydroxyvitamin D3 levels and association with severity of COVID-19 illness. PLOS ONE, 17(2), e0263069. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0263069 
  2. Ilie, P. C., Stefanescu, S. & Smith, L. (2020). The role of vitamin D in the prevention of coronavirus disease 2019 infection and mortality. Aging Clinical and Experimental Research, 32(7), 1195–1198. https://doi.org/10.1007/s40520-020-01570-8 
  3. Entrenas-Castillo, M., Salinero-González, L., Entrenas-Costa, L. M. & Andújar-Espinosa, R. (2022). Calcifediol for Use in Treatment of Respiratory Disease. Nutrients, 14(12), 2447. https://doi.org/10.3390/nu14122447 
  4. Entrenas Castillo, M., Entrenas Costa, L. M., Vaquero Barrios, J. M., Alcalá Díaz, J. F., López Miranda, J., Bouillon, R. & Quesada Gomez, J. M. (2020). “Effect of calcifediol treatment and best available therapy versus best available therapy on intensive care unit admission and mortality among patients hospitalized for COVID-19: A pilot randomized clinical study”. The Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology, 203, 105751. https://doi.org/10.1016/j.jsbmb.2020.105751  
  5. Alcala-Diaz, J. F., Limia-Perez, L., Gomez-Huelgas, R., Martin-Escalante, M. D., Cortes-Rodriguez, B., Zambrana-Garcia, J. L., Entrenas-Castillo, M., Perez-Caballero, A. I., López-Carmona, M. D., Garcia-Alegria, J., Lozano Rodríguez-Mancheño, A., Arenas-de Larriva, M. D. S., Pérez-Belmonte, L. M., Jungreis, I., Bouillon, R., Quesada-Gomez, J. M. & Lopez-Miranda, J. (2021). Calcifediol Treatment and Hospital Mortality Due to COVID-19: A Cohort Study. Nutrients, 13(6), 1760. https://doi.org/10.3390/nu13061760 
  6. Nogues, X., Ovejero, D., Pineda-Moncusí, M., Bouillon, R., Arenas, D., Pascual, J., Ribes, A., Guerri-Fernandez, R., Villar-Garcia, J., Rial, A., Gimenez-Argente, C., Cos, M. L., Rodriguez-Morera, J., Campodarve, I., Quesada-Gomez, J. M. & Garcia-Giralt, N. (2021). Calcifediol Treatment and COVID-19–Related Outcomes. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 106(10), e4017–e4027. https://doi.org/10.1210/clinem/dgab405 
  7. https://vdmeta.com/ 

Bild: Ausschnitte aus dem Youtube-Video „Corona und Vitamin D – Hilft das Sonnenhormon doch nicht?! Prof. Dr. Jörg Spitz & Dr. Michael Nehls“

Auch in Asien: Vitamin-D-Mangel bedingt Erkrankung und Sterblichkeit an COVID-19

Auch in Asien: Vitamin-D-Mangel bedingt Erkrankung und Sterblichkeit an COVID-19

Forscher aus Sri Lanka und Indien haben die Zahlen analysiert, die zu Vitamin-D-Mangel und zur Erkrankung und Sterblichkeit an COVID-19 in 24 asiatischen Ländern vorliegen. Ziel war es zu prüfen, ob ein Zusammenhang erkennbar ist. Ergebnis: Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zur Rolle von Vitamin D als krankheitsfördernden Faktor (bei Mangel) und auch als Krankheitsschutz (bei guter Versorgung).

Zusammenfassung:

Die drei Haupterkenntnisse der Auswertung zum Zusammenhang von Vitamin D mit der Wahrscheinlichkeit an COVID-19 zu erkranken oder daran zu sterben sind:

  • Je mehr Menschen in einem Land Vitamin-D-Mangel hatten, desto mehr Menschen waren von einer COVID-19-Infektion betroffen oder starben sogar daran.
  • Wenn man Faktoren wie ein höheres Alter, starkes Übergewicht sowie Diabetes hinzunimmt ist der Zusammenhang noch deutlicher, d.h. diese Faktoren begünstigen Erkrankung und Tod.
  • Je höher der durchschnittliche Vitamin-D-Spiegel in einem Land ist, desto weniger häufig sind COVID-19-Infektionen und -Sterblichkeit (unter Berücksichtigung der obigen Faktoren).

Für die Studie wurden die Daten zu COVID-19-Infektionen und -Sterblichkeit von der Internetseite Worldometer verwendet. Die Informationen zur Vitamin-D-Versorgung in den verschiedenen Ländern wurden per Literaturrecherche (PubMed und Google Scholar) zusammengetragen. Die Analyse der Daten wurde mit mehreren statistischen Methoden ausgeführt.

Aus unserer Sicht sind die ermittelten Ergebnisse ein weiterer Beleg für die Funktion von Vitamin D als einer der Big Player in unserem Immunsystem. Auch wenn man es hätte vermuten können, es ist nicht nur in Europa so, sondern auch in Asien und wie andere Studien zeigen auf der ganzen Welt.

Auffällig bei den Einzeldaten sind die starken Differenzen beim Vitamin-D-Mangel bzw. der Vitamin-D-Versorgung in asiatischen Ländern. Während in Vietnam offiziell nur 2% der Menschen einen Vitamin-D-Mangel haben, sind es in Oman und Kuwait über 80% (die Vermutung liegt nahe, dass dies auch an Bekleidungsvorschriften und einer zunehmenden Tätigkeit in Innenräumen liegt). Die meisten Länder liegen im Bereich zwischen 50 und 75%. Nicht verwunderlich ist, dass Vietnam bei der Vitamin-D-Versorgung der Spitzenreiter mit 34 ng/ml (84 nmol/l) ist. Hierbei liegen die meisten Länder zwischen 16 und 24 ng/ml (40 und 60 nmol/l). Interessant ist die Tatsache, dass kein Land einen niedrigeren durchschnittlichen Vitamin-D-Spiegel als 13 ng/ml (32 nmol/l) hat und sieben Länder einen Spiegel von 20 ng/ml (50 nmol/l) und mehr haben.

Wer einen genaueren Blick auf die Diagramme wirft, kann erkennen, dass die Häufigkeiten von COVID-19-Infektionen und -Sterblichkeit bei einem Vitamin-D-Spiegel von 20 ng/ml (50 nmol/l) und niedriger deutlich ansteigen. Das trifft auch die Türkei, die bei Zahlen von nur 17 ng/ml (42 nmol/l) und einer Verbreitung von Vitamin-D-Mangel von 65% sehr schlecht da steht und zu den Spitzenreitern bei Infektionen und Todesfällen zählt.

Umgekehrt spiegeln sich die Zahlen für einen niedrigen durchschnittlichen Vitamin-D-Spiegel in einer hohen Quote von Vitamin-D-Mangel in einem Land wieder, was die vorherigen Daten bestätigt.

Fazit: Wer gesund durch die COVID-Zeit kommen will sollte seinen Vitamin-D-Spiegel kennen oder regelmäßig genug Vitamin D einnehmen. Der Zielwert sollte mindestens 40 ng/ml betragen.

Dieser Beitrag wurde von Michael Göhner verfasst

Literaturzitate:

  1. Jayawardena, R., Jeyakumar, D. T., Francis, T. V. & Misra, A. (2021). Impact of the vitamin D deficiency on COVID-19 infection and mortality in Asian countries. Diabetes & Metabolic Syndrome: Clinical Research & Reviews, May-Jun 2021;15(3):757-764. doi: 10.1016/j.dsx.2021.03.006.

Titelbild:

Dragana Gordic /stock.adobe.com

Vitamin D – das Fundament im Kampf gegen COVID-19

Vitamin D – das Fundament im Kampf gegen COVID-19

Vitamin D ist und bleibt ein scharfes Schwert im Kampf gegen verschiedenste Infektionserkrankungen wie COVID-19, Grippe und Tuberkulose. Die Studienergebnisse zu Vitamin D sind überwiegend eindeutig positiv, Nebenwirkungen oder Risiken sucht man im Gegensatz zu vielen allgemein propagierten Behandlungsmethoden vergebens. Denn es handelt sich beim Sonnenhormon um eine Substanz, die jeder Zelle in unserem Körper bekannt ist und das gilt auch für unser Immunsystem

Im Juni 2021 wurde auf der geriatrischen COVID-19-Station des Hospital del Mar in Barcelona eine Studie durchgeführt, deren Ergebnisse sich so eindeutig für eine Verwendung von Vitamin D aussprechen, wie selten zuvor. Veröffentlicht wurde diese Studie im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism. Von 930 Patienten, die mittels PCR-Test positiv auf SARS-COV-2 getestet wurden, versorgte man 447 mit hohen Bolusdosen Vitamin D in Form von Calcifediol.

Calcifediol ist ein hydroxyliertes Vitamin-D-Derivat, welches etwa 3,2-fach stärker wirkt als herkömmliches Cholecalciferol, wie es bei ausreichend Sonnenschein auf der Haut gebildet oder in Nahrungsergänzungsmitteln beigemengt wird.

Das Behandlungsprotokoll sah wie folgt aus:

Tag 1:
Verabreichung von 532 μg Calcifediol - entspricht ca. 68.100 I.E. herkömmliches Vitamin D (Cholecalciferol)

Tag 3, 7, 15, 30:
Verabreichung von 266 μg Calcifediol - entspricht ca. 34.000 I.E herkömmliches Vitamin D (Cholecalciferol)

Ergebnisse:

  • Von 447 Patienten, die ab Aufnahme mit hohen Dosen Calcifediol behandelt wurden, benötigten 20, also nur 4,5% die Intensivstation. Von den 391 Patienten, die nicht mit Vitamin D behandelt wurden, landeten 82 bzw. 21% auf der Intensivstation. In anderen Worten: Das Risiko von der COVID-19-Station auf die Intensivstation verlegt zu werden, reduzierte sich bei Patienten, die mit Vitamin D supplementiert wurden, um 87%!
  • Das Risiko zu versterben war bei Patienten, die frühzeitig mit Vitamin D behandelt wurden, um 79% geringer.
  • Bezogen auf die Vitamin D-Konzentration im Blut waren Patienten mit einem Vitamin D-Spiegel von ≥ 20 ng/ml um 70% weniger von einer Aufnahme auf die Intensivstation betroffen.

Das Fazit der Autoren liest sich daher eindeutig: “Bei Patienten, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, reduzierte die Behandlung mit Calcifediol die Aufnahme auf die Intensivstation und die Sterblichkeit signifikant.”

Literaturzitate:

  1. Xavier Nogues, Diana Ovejero, Marta Pineda-Moncusí, Roger Bouillon, Dolors Arenas, Julio Pascual, Anna Ribes, Robert Guerri-Fernandez, Judit Villar-Garcia, Abora Rial, Carme Gimenez-Argente, Maria Lourdes Cos, Jaime Rodriguez-Morera, Isabel Campodarve, José Manuel Quesada-Gomez, Natalia Garcia-Giralt, Calcifediol Treatment and COVID-19–Related Outcomes, The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism , Band 106, Ausgabe 10, Oktober 2021, Seiten e4017–e4027, https:// doi.org/10.1210/clinem/dgab405

Titelbild:

ezstudiophoto /stock.adobe.com

Die wichtige Rolle von Vitamin D bei Covid-19

Die wichtige Rolle von Vitamin D bei Covid-19

Mit zunehmender Durchimpfungsrate verdeutlicht sich, dass die Covid-19-Impfstoffe nicht die erhoffte Sicherheit vor der Erkrankung bieten. Vitamin D ist alleine aber auch für bereits Geimpfte eine sichere Option ohne Nebenwirkungen. Zudem unterscheidet  das Sonnenhormon Vitamin D bei seiner Wirksamkeit auch nicht zwischen heutigen oder zukünftigen Virus-Mutanten.

Ein Review (1), der im Januar 2021 bei MDPI veröffentlicht wurde, setzt sich mit der Frage auseinander, ob eine optimale Sonneneinstrahlung oder Vitamin D-Zufuhr COVID-Symptome reduzieren können. Wir haben den Review auf deutsch zusammengefasst, aufbereitet und die wichtigsten Punkte herausgearbeitet. Einleitend stellen die australischen und südafrikanischen Autoren dabei folgende Punkte heraus:

Vitamin D hat mehrere biologische Funktionen im Körper, unter anderem folgende (2-4):

  • Kalziumhomöostase
  • Regulierung von über tausend Genen
  • Hemmung von unnatürlichem Zellwachstum (Zellproliferation)
  • Produktion von Angiotensin und Renin, welche maßgeblich Blutdruck und Wasserhaushalt steuern
  • Induktion von Insulin
  • Produktion von Makrophagen, antimikrobielle Peptiden (Cathelicidine und Defensine), die entscheidende Einflussfaktoren des Immunsystems sind.

So wirkt Vitamin D bei Atemwegserkrankungen wie COVID-19

Es ist bereits bekannt, dass Vitamin D eine Rolle bei der Hemmung von Infektionserkrankungen und Entzündungen spielt, darunter akute Atemwegsinfektionen und akutes Atemnotsyndrom.

Die Haupttodesursache bei COVID-19 und anderen Atemwegserkrankungen ist ein durch Lungenentzündungen ausgelöstes akutes Atemnotsyndrom. Dabei ist, wie schon oben erwähnt, das Renin-Angiotensin-System von großer Bedeutung. Vitamin D reguliert das Renin-Angiotensin-System, worüber wir schon an anderer Stelle berichteten, was zu einer Verringerung von Entzündungsreaktionen und einer Reduktion von akuten Atemnotsyndromen führt (5-7).

Vitamin D beeinflusst darüber hinaus viele Immunzellen direkt über deren Vitamin D-Rezeptoren (8, 9). Antigen-präsentierende Zellen wie beispielsweise Makrophagen und dendritische Zellen scheinen durch Vitamin D aktiviert zu werden (10). Bei Vitamin D-Mangel wird der erste Abwehrmechanismus des Immunsystems gegen Viren und andere respiratorischen Erkrankungen dadurch gestört.

Abgesehen von den Auswirkungen von COVID-19 verursachen allgemeine Infektionen der Atemwege jährlich ca. 2,8 Millionen Todesfälle (Zahl aus 2010) (11). Zahlreiche Untersuchungen belegen den Zusammenhang zwischen dem Vitamin D-Spiegel und dem möglichen Auftreten von Atemwegsinfektionen und akuten Atemnotsyndromen (12-17).

Eine Meta-Analyse aus 8 Beobachtungsstudien mit 21.000 Probanden ergab, dass Personen mit niedrigen Vitamin D-Spiegeln von unter <20 ng/ml ein erhöhtes Risiko aufweisen, an Lungenentzündungen zu erkranken. Das generelle Risiko von Lungenschädigungen sowie der Reduktion der Lungenfunktion ist laut einer randomisierten Placebo-kontrollierten Studie deutlich höher bei Vitamin D-Mangel (18).

Auch bei der Influenza wurde die förderliche Wirkung eines angemessenen Vitamin D-Spiegels in vielen Studien bestätigt (19-22).


COVID-19 - Je höher der Vitamin D-Spiegel, desto geringer die Prävalenz

Zahlreiche Beobachtungsstudien verdeutlichen die offensichtliche Korrelation zwischen dem Vitamin D-Spiegel und der Häufigkeit von COVID-19-Erkrankungen bzw. positiven Testungen.

Carpagnano et al. (Poliklinik Bari, Italien) zeigten anhand von 42 Probanden, dass COVID-19-Patienten zu 81% an Vitamin D-Mangel leiden. Patienten mit akutem Vitamin D-Mangel von unter 10 ng/ml hatten nach 10 Tagen Krankenhausaufenthalt ein Sterberisiko von 50%. Lag der Vitamin D-Spiegel über 10 ng/ml, war das Sterberisiko auf 5%, also um den Faktor 10 reduziert (23).

Lau et al. führten eine ähnliche Studie in den USA durch. Auch in dieser wurde bei 84,6% der COVID-19-Patienten eine Vitamin D-Insuffizienz festgestellt (24).

Meltzer et al. fanden bei ihren Untersuchungen von 489 COVID-19-Patienten heraus, dass eine 1,7 mal höhere Ansteckungsgefahr besteht sich mit COVID-19 anzustecken, wenn ein Vitamin D-Mangel vorliegt (25).

D'Avolioet et al. unterteilten in einem Schweizer Krankenhaus Probanden mit positiven und negativen PCR-Test und ließen den mittleren Vitamin D-Wert bestimmen. Positiv Getestete hatten auch hierbei signifikant niedrigere mediane Vitamin D-Spiegel von 11,2 ng/ml, während negativ Getestete einen Spiegel von 24,6 ng/ml aufwiesen (26).

Forscher aus dem Vereinigtem Königreich kamen zu sehr ähnlichen Ergebnissen. Dort betrugen die Vitamin D-Spiegel der Gesunden 20,8 ng/ml, jene der COVID-Erkrankten nur 10,8 ng/ml (27).

Auch in Israel zeigt eine Studie mit 7807 Teilnehmern eine signifikante Korrelation zwischen niedrigen Vitamin D-Spiegeln im Serum und der Wahrscheinlichkeit an COVID-19 zu erkranken (28).

In Deutschland zeigte sich ebenfalls, dass deutliche Zusammenhänge zwischen der Vitamin D-Versorgung, dem Schweregrad und der Sterblichkeit beim Coronavirus bestehen (29).


Vitamin D als COVID-19-Therapeutikum

Vitamin D hilft nicht nur bei der Prävention von Infektionserkrankungen wie COVID-19, sondern kann auch therapeutisch in höheren Dosen erfolgreich eingesetzt werden.

Die Kombination von Vitamin D + Magnesium + Vitamin B12 führte in eine Kohortenstudie mit 47 COVID-19-Patienten im Alter von > 50, zu einer signifikant besseren Krankheitsverlauf. Patienten die 1000. I.E. Vitamin D + 150 mg Magnesium + 500 mcg Vitamin B12 erhielten, benötigten nur zu 17% eine Sauerstoffgabe, während bei der Kontrollgruppe 61,5% diese Therapie aufgrund eines schlechten Verlaufes brauchten (30).

Auch die spanische Cordoba-Studie von Castello et al., die wir an anderer Stelle bereits aufbereitet haben, wird in dem Review zitiert. Dabei wurde gezeigt, dass nur 2% der COVID-19-Patienten die therapeutisches Vitamin D verabreicht bekamen, auf die Intensivstation mussten. Bei der Vergleichsgruppe, die kein Vitamin D bekam, waren es 50%, von denen 2 verstarben. Aus der Vitamin D-Gruppe hatten alle überlebt (31).

Die Forschergruppe um Annweiler et al. bestätigte diese Ergebnisse und führte eine prospektive Kohortenstudie mit 66 französischen Pflegeheimbewohnern durch. Dabei stellten sie fest, dass die Sterblichkeit mit Vitamin D von 55,5% auf 17,5% reduziert wurde (32).


Wichtig ist die tägliche Einnahme, Bolusdosen weniger wirksam!

Eine große Metaanalyse von 25 randomisierten kontrollierten Studien (11.321 Teilnehmer im Alter von 0 bis 95 Jahren) zeigte, dass eine Vitamin-D-Supplementierung das Risiko für akute Atemwegsinfektionen bei allen Teilnehmern um etwa 11 % senkte. Dabei wurde jedoch festgestellt, dass die Schutzwirkung mit 19% bei Patienten deutlich stärker war, wenn sie täglich Vitamin D einnahmen, als bei denjenigen die einmalige hohe Bolusdosen verabreicht bekamen.

Das Fazit aus dieser Studie: Vitamin D ist ein Schutzmittel gegen akute Atemwegsinfektionen und eine tägliche oder wöchentliche Supplementierung ist effektiver als einzelne Bolusdosen in großen Abständen (33).

Warum dem so ist und Vitamin D täglich eingenommen werden sollte, erfahren Sie in unserem dafür erstellten Artikel!


Gekürzte Schlussfolgerung der Autoren des Reviews:

Vitamin D ist unbestreitbar ein bedeutender Faktor für die allgemeine körperliche Gesundheit und von besonderem Interesse im Zusammenhang mit COVID-19. Es korreliert mit einer positiven Wirkung bei der Verringerung von Infektionen und Symptomen. Eine Hypovitaminose (ein Mangel) von Vitamin D kann zu vielen Erkrankungen wie Rachitis, Osteoporose, Osteomalazie, bestimmten Krebsarten, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen und kann als wesentlicher Faktor bei der Entwicklung von Zytokinstürmen angesehen werden, die bei COVID-19-Patienten zu akuten Atemnotsyndromen führen. Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass Vitamin D Entzündungen bei COVID-Patienten reduzieren kann. Deshalb wird eine angemessene Sonnenexposition oder die Versorgung mit Vitamin D-Nahrungsergänzungsmitteln empfohlen.

Literaturzitate:

  1. Abraham, J., Dowling, K. & Florentine, S. (2021). Can Optimum Solar Radiation Exposure or Supplemented Vitamin D Intake Reduce the Severity of COVID-19 Symptoms? International Journal of Environmental Research and Public Health, 18(2), 740. https://doi.org/10.3390/ijerph18020740
  2. Bilezikian, J.P.; Bikle, D.; Hewison, M.; Lazaretti-Castro, M.; Formenti, A.M.; Gupta, A.; Madhavan, M.V.; Nair, N.; Babalyan, B.; Hutchings, N.; et al. Mechanisms IN endocrinology:vitamin D and COVID-19. Eur. J. Endocrinol. 2020183, R133–R147.
  3. Bergman, P. The link between vitamin D and Covid-19: Distinguishing facts from fiction. J. Intern. Med. 2020289, 131–133.
  4. Quesada-Gomez, J.M.; Castillo, M.E.; Bouillon, R. Vitamin D Receptor stimulation to reduce Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS) in patients with Coronavirus SARS-CoV-2 infections: Revised Ms SBMB 2020_166. J. Steroid Biochem. Mol. Biol. 2020105719, 1–8.
  5. Kong, J.; Zhu, X.; Shi, Y.; Liu, T.; Chen, Y.; Bhan, I.; Zhao, Q.; Thadhani, R.; Li, Y.C. VDR attenuates acute lung injury by blocking the Ang 2-Tie-2 pathway and the renin-angiotensin system. Mol. Endocrinol. 201327, 2116–2125.
  6. Zhang, Y.; Leung, D.Y.; Richers, B.N.; Liu, Y.; Remigio, L.K.; Riches, D.W.; Goleva, E. Vitamin D inhibits monocyte/macrophage pro-inflammatory cytokine production by targeting MAPK phosphatase-1. J. Immunol. 20121, 2127–2135.
  7. Xu, J.; Yang, J.; Chen, J.; Luo, Q.; Zhang, Q.; Zhang, H. Vitamin D alleviates lipopolysaccharide-induced acute lung injury via regulation of the renin-angiotensin system. Mol. Med. Rep. 201716, 7432–7438.
  8. Aranow, C. Vitamin D and the immune system. J. Investig. Med. 201159, 881–886.
  9. Prietl, B.; Treiber, G.; Pieber, T.R.; Amrein, K. Vitamin D and immune function. Nutrients 20135, 2502–2521
  10. Hewison, M. Vitamin D and Innate and Adaptive Immunity. In Vitamins & Hormones; Academic Press: New York, NY, USA, 2011; pp. 23–62.
  11. Bergman, P.; Lindh, A.U.; Björkhem-Bergman, L.; Lindh, J.D. Vitamin D and respiratory tract infections: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. PLoS ONE. 20138, e65835.
  12. Dancer, R.C.; Parekh, D.; Lax, S.; D’Souza, V.; Zheng, S.; Bassford, C.R.; Park, D.; Bartis, D.G.; Mahida, R.; Turner, A.M.; et al. Vitamin D deficiency contributes directly to the acute respiratory distress syndrome (ARDS). Thorax 201570, 617–624.
  13. Thickett, D.R.; Moromizato, T.; Litonjua, A.A.; Amrein, K.; Quraishi, S.A.; Lee-Sarwar, K.A.; Mogensen, K.M.; Purtle, S.W.; Gibbons, F.K.; Camargo, C.A., Jr. Association between prehospital vitamin D status and incident acute respiratory failure in critically ill patients: A retrospective cohort study. BMJ Open Respir. Res. 20152, e000074.
  14. Leow, L.; Simpson, T.; Cursons, R.; Karalus, N.; Hancox, R.J. Vitamin D, innate immunity, and outcomes in community-acquired pneumonia. Respirology 201116, 611–616.
  15. Dancer, R.C.A.; Parekh, D.; Scott, A.; Perkins, G.D.; Thickett, D.R. T2 Vitamin D supplementation reduces perioperative systemic and alveolar inflammation in patients undergoing oesophagectomy: Results of the Vindaloo Trial. Thorax 201570, A1.
  16. Parekh, D.; Thickett, R.D.; Turner, A.M. Vitamin D deficiency and acute lung injury. Inflamm. Allergy Drug Targets 201312, 253–261.
  17. Parekh, D.; Dancer, R.C.; Lax, S.; Cooper, M.S.; Martineau, A.R.; Fraser, W.D.; Tucker, O.; Alderson, D.; Perkins, G.D.; Gao-Smith, F.; et al. Vitamin D to prevent acute lung injury following oesophagectomy (VINDALOO): Study protocol for a randomised placebo controlled trial. Trials 201314, 100.
  18. Zhou, Y.F.; Luo, B.A.; Qin, L.L. The association between vitamin D deficiency and community-acquired pneumonia: A meta-analysis of observational studies. Medicine 201898, e17252.
  19. Zhou, J.; Du, J.; Huang, L.; Wang, Y.; Shi, Y.; Lin, H. Preventive effects of vitamin D on seasonal influenza A in infants: A multicenter, randomized, open, controlled clinical trial. Pediatric Infect. Dis. J. 201837, 749–754.
  20. Sabetta, J.R.; DePetrillo, P.; Cipriani, R.J.; Smardin, J.; Burns, L.A.; Landry, M.L. Serum 25-hydroxyvitamin d and the incidence of acute viral respiratory tract infections in healthy adultsPLoS ONE 20105, e11088.
  21. Urashima, M.; Segawa, T.; Okazaki, M.; Kurihara, M.; Wada, Y.; Ida, H. Randomized trial of vitamin D supplementation to prevent seasonal influenza A in schoolchildren. Am. J. Clin. Nutr. 201091, 1255–1260.
  22. Arihiro, S.; Nakashima, A.; Matsuoka, M.; Suto, S.; Uchiyama, K.; Kato, T.; Mitobe, J.; Komoike, N.; Itagaki, M.; Miyakawa, Y. Randomized trial of vitamin D supplementation to prevent seasonal influenza and upper respiratory infection in patients with inflammatory bowel disease. Inflamm. Bowel Dis. 201925, 1088–1095.
  23. Carpagnano, G.E.; Di Lecce, V.; Quaranta, V.N.; Zito, A.; Buonamico, E.; Palumbo, A.; Di Gioia, G.; Valerio, V.N.; Resta, O. Vitamin D deficiency as a predictor of poor prognosis in patients with acute respiratory failure due to COVID-19. J. Endocrinol. Investig. 2020.
  24. Lau, F.H.; Majumder, R.; Torabi, R.; Saeg, F.; Hoffman, F.; Cirillo, J.D.; Greiffenstein, P. Vitamin D insufficiency is prevalent in severe COVID-19MedRxiv 2020.
  25. Meltzer, D.O.; Best, T.J.; Zhang, H. Association of vitamin D status and other clinical characteristics with COVID-19 test resultsJAMA 20203, e2019722.
  26. D’Avolio, A.; Avataneo, V.; Manca, A.; Cusato, J.; Nicolo, A.D.; Lucchini, R.; Keller, F.; Cantu, M. 25-Hydroxyvitamin D concentrations are lower in patients with positive PCR for SARS-CoV-2. Nutrients 202012, 1359.
  27. Baktash, V.; Hosack, T.; Patel, N.; Shah, S.; Kandiah, P.; Abbeele, K.V.D.; Mandal, A.K.; Missouris, C.G. Vitamin D status and outcomes for hospitalized older patients with Covid-19BMJ 2020, 138712.
  28. Merzon, E.; Tworowski, D.; Gorohovski, A.; Vinker, S.; Golan Cohen, A.; Green, I.; Frenkel, M. Morgenstern; Low plasma 25 (OH) vitamin D level is associated with increased risk of COVID-19 infection: An Israeli population-based study. FEBS J. 2020287, 3693–3702.
  29. Radujkovic, A.; Hippchen, T.; Tiwari-Heckler, S.; Dreher, S.; Boxberger, M.; Merle, U. Vitamin D Deficiency and Outcome of COVID-19 PatientsNutrients 202012, 2757.
  30. Tan, C.W.; Ho, L.P.; Kalimuddin, S.; Cherng, B.P.Z.; Teh, Y.E.; Thien, S.Y.; Wong, H.M.; Tern, P.J.W.; Chandran, M.; Chay, J.W.M.; et al. A cohort study to evaluate the effect of combination Vitamin D, Magnesium, and Vitamin B12 on progression to severe outcome in older COVID-19 patients. Nutrition 2020, 111017.
  31. Entrenas Castillo, M.; Entrenas Costa, L.M.; Vaquero Barrios, J.M.; Alcala Diaz, J.F.; Miranda, J.L.; Bouillon, R.; Quesada Gomez, J.M. Effect of calcifediol treatment and best available therapy versus best available therapy on intensive care unit admission and mortality among patients hospitalized for COVID 19: A pilot randomized clinical study. J. Steroid Biochem. Mol. Biol. 2020203, 1–6.
  32. Annweiler, C.; Hanotte, B.; de l’Eprevier, C.G.; Sebatier, J.-M.; Lafaie, L.; Celarier, T. Vitamin D and survival in Covid-19 patients: A quasi experimental study. J. Steroid Biochem. Mol. Biol. 2020204, 105771.
  33. Martineau, A.R.; Jolliffe, D.A.; Hooper, R.L.; Greenberg, L.; Aloia, J.F.; Bergman, P.; Dubnov-Raz, G.; Esposito, S.; Ganmaa, D.; Ginde, A.A.; et al. Vitamin D supplementation to prevent acute respiratory tract infections: Systematic review and meta-analysis of individual participant data. BMJ 2017356, i6583.

Bilder:

Titelbild: raisondtre bei Adobe Stock

Virusbild: dottedyeti bei Adobe Stock

 

Vitamin D beschleunigt Genesung nach Covid-19-Erkrankung

In unserem Corona-Spezial haben wir schon mehrfach qualitativ hochwertige Arbeiten zitiert, die nachweisen, wie förderlich sich Vitamin D als Präventivmaßnahme gegen Infektionserkrankungen wie Covid-19 auswirkt. Auch die Mortalitätsrate beeinflusst Vitamin D im positiven Sinne wie kaum eine andere Substanz. Eine brandaktuelle Studie unterstreicht nun die Wirksamkeit des Sonnenhormons in Sachen Genesung.

Studie - Vitamin D beschleunigt Genesung bei leichten bis mittelschweren Covid-19-Erkrankungen signifikant

Insgesamt 69 SARS-CoV-2-positive Erwachsene, die wegen einer leichten bis mittelschweren Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert wurden, wurden in der Studie in 2 Gruppen eingeteilt und mit unterschiedlichen Vitamin-D-Dosierungen versorgt.

Die erste Gruppe bekam 5000 I.E. täglich oral verabreicht, die zweite Gruppe bekam nur 1000 I.E. Vitamin D.

Ergebnis: Laut Kaplan-Meier-Überlebensanalyse reduzierte sich die Genesungszeit für jene Gruppe, die höhere Vitamin-D-Dosen verabreicht bekam, in Bezug auf Husten von 9,1 auf 6,2 Tage, also um ca. 32%. Der für Erkältungskrankheiten übliche Geschmacksverlust kam durch die höhere Vitamin-D-Gabe nach 11,4 anstatt nach 16,9 Tagen wieder zurück.

Das Resümee der Studienautoren liest sich wie folgt:

Eine orale Vitamin-D3-Supplementierung mit 5000 I.E. täglich über 2 Wochen verkürzt die Zeit bis zur Erholung von Husten und gustatorischem Verlust der Sinneswahrnehmung bei Patienten mit suboptimalem Vitamin-D-Status (< 30 ng/ml im Serum) und leichten bis mittelschweren Covid-19-Symptomen. Die Anwendung von 5000 I.E. Vitamin D3 als adjuvante Therapie bei Covid-19-Patienten mit suboptimalem Vitamin-D-Status, auch für kurze Zeit, wird empfohlen.

Quellen:

  1. Sabico, S. (2021, 24. Juni). Effects of a 2-Week 5000 IU versus 1000 IU Vitamin D3 Supplementation on Recovery of Symptoms in Patients with Mild to Moderate Covid-19: A Randomized Clinical Trial. MDPI. https://www.mdpi.com/2072-6643/13/7/2170

Titelbildquelle:

Vitamin D – starke Wirkung gegen tödliche Krebsverläufe

Vitamin D – starke Wirkung gegen tödliche Krebsverläufe

VITAL-Studie enttäuscht: Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren zeigen keine signifikante Wirkung in der Primärprävention bei Krebs.

So oder so ähnlich lauteten 2018 Meldungen zu den vermeintlich ernüchternden Ergebnissen der amerikanischen VITAL-Studien.

Eine aktuelle Sekundäranalyse der randomisierten klinischen VITAL-Studie aus dem November 2020 lässt die Wirkung von Vitamin D nun in neuem Licht erscheinen.

Die VITAL-Studie ist, zumindest in Bezug auf die Supplementation von Vitamin D und Omega 3, als Paradebeispiel für ein unzureichendes Studien-Design bekannt. Denn bei dieser Langzeituntersuchung wurden Vergleichsgruppen zwar mit unterschiedlich hohen Vitamin D- und Omega 3-Dosierungen supplementiert, aber die Differenz der Vitamin D-Zuführung der beiden Gruppen lag bei lediglich 1200 I.E./Tag.

Ferner hatten zu Beginn der Studie beide Gruppen Vitamin D-Werte von über 30 ng/ml im Mittel, was deutlich über dem Wert des Bevölkerungsquerschnittes liegt und daher nicht repräsentativ ist.

Unter diesen Umständen konnte eigentlich mit keiner großen Wirkung von Vitamin D gerechnet werden und doch bringen die Ergebnisse der Subgruppen-Analyse von 25.871 Untersuchten Erstaunliches zutage:

Bezogen auf tödliche und metastasierende Krebsverläufe wurde in der Subgruppenanalyse Folgendes festgestellt:

  • 17% geringeres Risiko für Probanden der Vitamin D-Gruppe allgemein inkl. Übergewichtigen
  • 38% geringeres Risiko für Probanden der Vitamin D-Gruppe mit normalem BMI von unter 25
  • Kaum Auswirkungen auf das Risiko von übergewichtigen Menschen

Trotz der geringen Dosierung und der überdurchschnittlich hohen Vitamin D-Werte zu Beginn der Behandlung, sprechen die Ergebnisse deutlich für eine Vitamin D- und Omega 3-Supplementation zur Krebs-Prävention, zum anderen zeigen die fehlenden Auswirkungen bei Übergewichtigen, dass diese eine höhere Dosis benötigen.

Fazit:

Auch bei Probanden, die den Vitamin D-Mangelgrenzwert von 30 ng/ml übertreffen, hilft eine um 1200 I.E. höhere Vitamin D-Dosierung, das Risiko für einen tödlichen und metastasierenden Krebsverlauf bei Normalgewichtigen (BMI < 25) um 35% zu reduzieren.

Darüber hinaus kann davon ausgegangen werden, dass eine Supplementation in höheren Mengen noch bessere Ergebnisse erzielt hätte. Die SonnenAllianz empfiehlt daher zur Prävention Vitamin D-Spiegel von 40-60 ng/ml, im Krankheitsfall auch mehr. Hier geht's zu unserem Vitamin D-Bedarfsrechner.


Der aktuelle Buchtipp:

Im neuen von der Akademie für menschliche Medizin veröffentlichten Vitamin D-Buch von Prof. Dr. Jörg Spitz und Sebastian Weiß finden Sie umfangreiche Recherchen zum Thema Krebs und Vitamin D. Darüber hinaus werden im Buch viele andere Krankheitsbilder und Covid-19 intensiv beleuchtet:

In Bezug auf die aktuelle Covid-19-Pandemie hat außer Vitamin D keine andere Einzelsubstanz eine dreifache Wirkung auf die Erkrankung:

1. Vitamin D hemmt die Vermehrung und Ausbreitung des Virus im Körper durch ein eigenes Antibiotikum (Cathelicidin), gegen das Erreger keine Resistenz entwickeln können.

2. Vitamin D verhindert den fatalen Sturm entzündungsfördernder Zytokine in der Lunge, indem entzündungshemmende Botenstoffe gebildet werden.

3. Vitamin D reduziert zusätzlich die riskanten Co-Morbiditäten wie Übergewicht, Diabetes und Asthma, die für einen fatalen Ausgang der Covid-19-Erkrankungen verantwortlich sind.

 

Es gibt zunehmend gute Argumente dafür, dass die verbesserte Vitamin D-Versorgung der Bevölkerung durch Sommersonne und Supplementation den Verlauf der Pandemie in Deutschland positiv beeinflusst hat. Vor allem hat der mittlere Vitamin-D-Spiegel in der älteren deutschen Bevölkerung um 40% innerhalb von zehn Jahren zugenommen! Alle Aussagen in diesem Buch sind durch mehr als 450 Quellenangaben belegt.

Das aktuelle Vitamin D-Buch finden Sie u.a hier...!

Quellen:

Chandler PD; Chen WY; Ajala ON; Hazra A; Cook N; Bubes V; Lee IM; Giovannucci EL; Willett W; Buring JE; Manson JE; (n.d.). Effect of Vitamin D3 Supplements on Development of Advanced Cancer: A Secondary Analysis of the VITAL Randomized Clinical Trial. Retrieved December 23, 2020, from https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33206192/

Titelbildquelle:

Image by Angiola Harry from unsplash.com

Covid-19: Vitamin D rettet Leben

Covid-19: Vitamin D rettet Leben

Endlich werden im Rahmen der Covid-19 Krise von hochrangigen Politikern Vitamin D und Vitamin C als Immun-Booster empfohlen. Jedenfalls in den USA, wo der Berater der Trump-Administration Dr. Anthony Fauci in einem Interview Vitamin D als als Schutz vor Infektionen empfiehlt (1). In diesem Newsfeed haben wir brandaktuelle, beeindruckende Studien aufbereitet, welche die Empfehlungen von Dr. Fauci untermauern und einmal mehr beweisen, wie wichtig Vitamin D für die Prävention von Infektionskrankheiten wie z.B. dem Covid-19 ist.

Doppeltes Covid-Risiko durch Vitamin D-Mangel

Eine Publikation des führenden amerikanischen Vitamin D-Forschers Michael Holick fasst im September 2020 die zahlreichen Einzelstudien mit geringeren Fallzahlen eindrucksvoll in einer eigenen Auswertung mit nahezu 200 000 Teilnehmern zusammen (Abb. 4).  

Die SARS-CoV-2-Positivenrate aller Probanden betrug 9,3% und der mittlere saisonbereinigte Vitamin D-Spiegel dieser Personen lag bei 31,7 ng/ml. Die Positivenrate war bei 39.190 Patienten mit mangelhaften Vitamin D-Werten (<20 ng/ml) mit 12,5% um das Doppelte höher als bei den 12.321 Patienten mit Werten ≥ 55 ng/ml. In der Gruppe der Personen mit Vitamin D-Spiegeln von mehr als 55 ng/ml wurden nur 5,9% positiv auf SARS-CoV-2 getestet.

Die Studienautoren ziehen folgenden Schluss aus ihren Untersuchungen: “Die SARS-CoV-2-Positivität ist stark und umgekehrt mit den zirkulierenden Vitamin D-Spiegeln verbunden, eine Beziehung, die über Breiten, Ethnien, beide Geschlechter und Altersgruppen hinweg besteht” (2).

Abb. 4: Das Risiko, positiv auf SARS-CoV-2 getestet zu werden, sinkt mit steigendem Vitamin D-Spiegel. Dargestellt ist die Beziehung der Gesamtgruppe. Einzelheiten siehe Text (nach 1).


Eine deutsche Studie aus dem September 2020 belegt zudem, dass die oben genannten Zusammenhänge auch hierzulande zutreffen. Um den Zusammenhang des Vitamin D-Status mit der Intensität einer Covid-19-Erkrankung und dem damit einhergehenden Sterberisiko abzubilden, wurden 185 symptomatische Patienten untersucht. Der mittlere Vitamin D-Spiegel der gesamten Kohorte lag bei 16,6 ng/ml. 22% wiesen Vitamin D-Spiegel von <12 mg/ml auf und 64% hatten Werte unter 20 ng/ml. Der mittlere Vitamin D-Spiegel war in der Gruppe, die stationär behandelt werden musste, eindeutig  niedriger.

Ergebnis: Lagen die Vitamin D-Spiegel der Probanden unter 12 ng/ml, so war das Sterberisiko um den Faktor 14,7 höher als bei den Patienten, die 12 ng/ml oder mehr Vitamin D aufwiesen. Das Risiko, künstlich beatmet werden zu müssen, war um den Faktor 6,12 höher (3).

Intervention mit Vitamin D rettet Leben

Aber auch damit nicht genug! Zunehmend werden auch prospektive Studien geplant und durchgeführt, um die Ergebnisse der geschilderten Beobachtungsstudien zu erhärten. Die internationale Vitamin D-Plattform Vitamin D-Wiki (4) listet im September 2020 mehr als 30 solcher angemeldeten Studien auf.

Diese offiziell als evidenz-basiert bezeichneten Untersuchungen setzen voraus, dass nicht im Nachhinein ausgewertet wird, wer mit welchen Vitamin D-Spiegeln wie krank war, sondern dass die Patienten prospektiv, d. h. bei der Aufnahme ins Krankenhaus oder auch zu Hause beim Auftreten der ersten Symptome eine bestimmte Dosis Vitamin D zuführen und für einen bestimmten Zeitraum beibehalten.

Eine dieser prospektiven Studien wurde kurz vor Veröffentlichung kürzlich beendet und veröffentlicht. Sie bestätigt die in unserer Corona-Berichterstattung (Corona-Spezial) genährten Hoffnungen und Thesen voll und ganz. Von 76 Patienten, die positiv auf SARS-CoV-2 mittels PCR-Test getestet wurden, bekamen 50 am Tag der Aufnahme 20.000 I.E. Vitamin D (in Form von Calcidiol) und ca. die Hälfte der Dosis an Tag 3 und 7. Im Anschluss wurden ihnen einmal wöchentlich ca. 10.000 I.E. Vitamin D bis zur Entlassung verabreicht.

Ergebnis: Nur einer der Patienten, die mit Vitamin D versorgt wurden, musste auf die Intensivstation verlegt werden, also nur 2 Prozent. Von den 26 Patienten, die nicht mit Vitamin D versorgt wurden, waren es 13, also genau 50%!

Von den mit Vitamin D behandelten Patienten starb keiner, alle wurden ohne Komplikationen entlassen. In der halb so großen Vergleichsgruppe ohne Vitamin D starben dagegen zwei Menschen (5).

Angesichts dieser eindeutigen Ergebnisse stellt sich die Frage, wie lange es ethisch noch vertretbar ist, Patienten mit Covid-19 und anderen Atemwegserkrankungen Vitamin D als Therapeutikum weiterhin vorzuenthalten.

Quellen:

  1. https://www.cnbc.com/2020/09/14/supplements-white-house-advisor-fauci-takes-every-day-to-help-keep-his-immune-system-healthy.html
  2. Kaufman HW, Holick MF et al (2020). SARS-CoV-2-Positivitätsraten in Verbindung mit zirkulierenden 25-Hydroxyvitamin D-Spiegeln. PLoS ONE 15 (9): e0239252. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0239252
  3. Radujkovic A, Hippchen T et al (2020). Vitamin D Deficiency and Outcome of COVID-19 Patients. Nutrients, 12(9), 2757. doi:10.3390/nu12092757
  4. https://vitamindwiki.com/COVID-19+Coronavirus+can+most+likely+be+fought+by+Vitamin+D#Intervention
  5. Castillo M et al. (2020). Effect of Calcifediol Treatment and best Available Therapy versus best Available Therapy on Intensive Care Unit Admission and Mortality Among Patients Hospitalized for COVID-19: A Pilot Randomized Clinical study. Retrieved from https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960076020302764?via%3Dihub

Titelbild:

Foto von Polina Tankilevitch von Pexels

 

Vitamin-D-Mangel bei COVID-19-Patienten – Eine tödliche Verbindung

Vitamin-D-Mangel bei COVID-19-Patienten – Eine tödliche Verbindung

Immer wieder konnte die Vitamin D-Forschung mit beeindruckenden Ergebnisse darlegen, wie wichtig ein regelrechter Vitamin D-Spiegel im Kampf gegen Atemwegsinfektionen ist. So haben wir auch schon in unserem Corona-Spezial über den Schutzmechanismus und die damit einhergehende Risikoreduktion durch Vitamin D bei Covid-19-Patienten berichtet. Eine brandaktuelle Studie stellt nun erneut einen deutlichen Zusammenhang zwischen Covid-19 und Vitamin D-Mangel her.

Im Folgenden haben wir die Kernaussagen der Studie (1) aufbereitet:

  • Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass verschiedene nicht übertragbare Krankheiten (Bluthochdruck, Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen, metabolisches Syndrom) mit niedrigen Vitamin-D-Plasmaspiegeln assoziiert sind.
  • Diese Komorbiditäten, zusammen mit dem oft begleitenden Vitamin-D-Mangel, erhöhen das Risiko schwerer COVID-19-Erkrankungen.
  • Viel mehr Aufmerksamkeit sollte der Bedeutung des Vitamin-D-Status für die Entwicklung und den Verlauf dieser Krankheit gegeben werden.
  • Insbesondere bei den gängigen Methoden zur Bekämpfung der Pandemie (Lockdown) ist die natürliche Vitamin-D-Synthese in der Haut vermindert, wenn die Menschen wenig Gelegenheit haben, sich der Sonne auszusetzen.
  • Die kurzen Halbwertszeiten des Vitamins machen daher einen zunehmenden Vitamin-D-Mangel wahrscheinlicher. Gezielte Ernährungsberatung, maßvolle Nahrungsergänzung oder angereicherte Lebensmittel können helfen, diesem Mangel vorzubeugen.
  • Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes sollte der Vitamin D-Status dringend überprüft und, wenn möglich, verbessert werden.

Eine weitere Untersuchung (2) bezieht sich auf die Beeinflussung der Gene, die in der Zelle wirksame Proteine des SARS-CoV-2 Virus beeinflussen. Von den 332 aktiven Genen werden 84, also 30% durch Vitamin D beeinflusst, was einen weiteren Erklärungsansatz dafür liefert, warum Vitamin D so wirksam gegen Covid-19 ist.

Die Akademie für menschliche Medizin hat beide Studien genauer unter die Lupe genommen und berichtet auf ihrer Homepage ausführlich darüber. Klicken Sie hier um den ganzen Artikel aufzurufen!

Wir halten Sie hier weiterhin über die neuesten Entwicklungen in Bezug auf Covid-19 und die präventiven sowie therapeutischen Wirkungen des Vitamin D auf dem Laufenden.

Quellen:

  1. Biesalski, H. K. (2020) ‘Vitamin D deficiency and co-morbidities in COVID-19 patients – A fatal relationship?’, NFS Journal. Elsevier GmbH, 20, pp. 10–21. doi: 10.1016/j.nfs.2020.06.001.
  2. Glinsky, G. V. (2020). Tripartite Combination of Candidate Pandemic Mitigation Agents: Vitamin D, Quercetin, and Estradiol Manifest Properties of Medicinal Agents for Targeted Mitigation of the COVID-19 Pandemic Defined by Genomics-Guided Tracing of SARS-CoV-2 Targets in Human Cells. Biomedicines, 8(5), 129. doi:10.3390/biomedicines8050129

Titelbild: von thedarknut auf Pixabay

Vitamin D – ein vielversprechender Lösungsansatz gegen Covid-19 und mehr

Vitamin D – ein vielversprechender Lösungsansatz gegen Covid-19 und mehr

Noch immer greifen die Maßnahmen der von der WHO ausgerufenen Covid-19-Pandemie tief in den Alltag und in die Gesundheit unzähliger Menschen ein. Während aber einflussreiche Großsponsoren der WHO im öffentlich-rechtlichen TV zur Sendebestzeit verlautbaren lassen die ganze Menschheit durchimpfen zu wollen, werden nachweislich wirksame, bestens erforschte, sichere bzw. nebenwirkungsfreie, extrem günstige, universell gegen Infektionskrankheiten wirksame und jederzeit verfügbare Mittel wie Vitamin D außen vorgelassen.

Ein brandaktueller Artikel aus der Cambridge University Press wurde kürzlich von hochrangigen Wissenschaftlern, darunter William B. Grant, publiziert. Darin werden die Wirkmechanismen von Vitamin D bei Covid-19 und Influenza untersucht, die in Bezug auf die erwähnten Punkte jede Covid 19-Impfung in den Schatten stellt. Wir haben die Analyse für Sie in zusammengefasster Form aufbereitet.

Vitamin D gegen Covid-19

Vitamin D kann durch verschiedene Mechanismen das Infektionsrisiko mit Covid-19 sowie Influenza verringern. Diese Mechanismen umfassen:

  1. die Induktion von Cathelicidinen und Defensinen, die die Virusreplikationsraten senken können.
  2. eine Verringerung entzündungsfördernder Zytokine, welche Entzündungen hervorrufen, die die Lungenschleimhaut verletzen und zu Lungenentzündungen führen.
  3. das Erhöhen der Konzentrationen entzündungshemmender Zytokine.

Mehrere Beobachtungsstudien und klinische Studien zeigten, dass eine Vitamin-D-Supplementierung das Influenza- sowie das Covid-19-Risiko reduziert. Dafür spricht auch, dass der Ausbruch analog zur üblichen Grippesaison im Winter, also dann vonstatten ging, als die Vitamin D-Spiegel in der Bevölkerung am niedrigsten waren (1).

In einer weiteren Analyse wurde eine quadratische Beziehung zwischen der Prävalenz des Vitamin-D-Mangels und den Breitengraden in den am häufigsten durch COVID-19 betroffenen Ländern gefunden (2). Der Vitamin-D-Mangel ist in den subtropischen Ländern und Ländern der mittleren Breiten häufiger als in den tropischen Ländern und Ländern der hohen Breiten. Die am häufigsten betroffenen Länder mit schwerem Vitamin-D-Mangel stammen aus den Subtropen (Saudi-Arabien; 46%, Katar; 46%, Iran; 33,4%, Chile; 26,4%) und den Ländern der mittleren Breiten (Frankreich; 27,3%, Portugal; 21,2% und Österreich; 19,3%). In einigen Ländern der hohen Breitengrade (z.B. Norwegen, Finnland, Schweden, Dänemark und Niederlande) wurde ein schwerer Vitamin-D-Mangel von annähernd 0% festgestellt. Offensichtlich ist heutzutage die Sonneneinstrahlung alleine nicht mehr das Kriterium für das Erreichen eines zumindest ausreichenden Vitamin D-Spiegels, sondern die Mischung aus Sonne, Vitamin D-Supplementierung und Ernährung.

Dass ein Vitamin-D-Mangel generell mit Atemwegserkrankungen assoziiert ist, haben wir schon an anderer Stelle anhand von zahlreichen Studien dargelegt.

Für Covid-19 gilt, sowie für alle anderen Grippe- und Infektionserkrankungen, dass die Sterblichkeitsrate mit dem Alter und mit der Komorbidität chronischer Krankheiten zunimmt.

Warum nicht Vitamin D präventiv und therapeutisch anwenden?

Um das Infektionsrisiko zu verringern, wird in dem Artikel empfohlen, dass Personen mit Influenza- und/oder COVID-19-Risiko die Einnahme von 10.000 I.E./Tag Vitamin D in Betracht nehmen sollten, bis ein optimaler Vitamin D-Spiegel von 40-60 ng/ml erreicht ist. Danach solle Vitamin D in einer Größenordnung von ca. 5000 I.E./Tag beibehalten werden um den Spiegel in diesem Bereich zu stabilisieren. Bei akuten klinischen Symptomen können auch höhere Dosierungen zielführend sein (1).

Fazit: Vitamin D hilft therapeutisch und präventiv gegen alle Arten von Infektionskrankheiten, Coronaviren, Influenzaviren usw., indem es auf natürliche Weise das Immunsystem und die Abwehrkräfte unterstützt. Das Sonnenhormon verursacht dabei keine ungewollten Nebenwirkungen, ist günstig in hoher Qualität frei käuflich verfügbar und somit ein wahrlich effektiver Schutz gegen genannte Erscheinungen. 

Quellen

  1. Grant, W. B., Lahore, H., Mcdonnell, S. L., Baggerly, C. A., French, C. B., Aliano, J. L., & Bhattoa, H. P. (2020). Evidence That Vitamin D Supplementation Could Reduce Risk of Influenza and COVID-19 Infections and Deaths. doi: 10.20944/preprints202003.0235.v2
  2. Kara, M., Ekiz, T., Ricci, V., Kara, Ö., Chang, K.-V., & Özçakar, L. (2020). ‘Scientific Strabismus’ or Two Related Pandemics: COVID-19 & Vitamin D Deficiency. British Journal of Nutrition, 1–20. doi: 10.1017/s0007114520001749

 

 

Bilder: www.pixabay.com