Der SWR im Kampf gegen Vitamin D

Der SWR im Kampf gegen Vitamin D

Eine aktuelle Dokumentation des SWR zum Thema Vitamin D, erhitzt seit einigen Wochen die Gemüter in den sozialen Medien, allen voran YouTube. Auch die SonnenAllianz und ihr Gründer und Vitamin-D-Experte Prof. Dr. Spitz werden darin mehrfach erwähnt.
Die SWR-Dokumentation ist ein weiterer Akt einer Dauerkampagne gegen Vitamin D. Passend dazu werden unter dem YouTube-Video 6 Studien verlinkt, die bei genauer Lektüre entweder das Gesagte gar nicht belegen oder vom Studiendesign her keine Aussage zulassen.

In 5 der 6 Studien wurde mindestens einer der folgenden gravierenden Mängel festgestellt:

  • Zu geringe Dosierung verabreicht,
  • Ergebnisse beruhen auf Einmalgaben bzw. auf Bolus-Dosen,
  • keine Vitamin-D-Werte der Probanden ermittelt,
  • supplementierte Probanden waren nicht im Mangel, konnten sich daher nicht verbessern.

Die 6. Studie zum Thema Diabetes belegt ohnehin den Nutzen von Vitamin D bei Diabetes, auch wenn dort das Ergebnis als nicht signifikant eingestuft wurde.

Es lohnt sich aus unserer Sicht nicht, weiter auf die zahlreichen Falschdarstellungen und Fehlinformationen in diesem Dokumentarfilm detailliert einzugehen. Das Projekt SonnenAllianz ist unabhängig und spendenfinanziert, daher müssen wir unsere Ressourcen gezielt einsetzen. Unsere Forderung nach einer besseren Vitamin-D-Versorgung der Bevölkerung stützt sich nicht auf 6 Studien mit unzureichendem Design, sondern auf hunderte und tausende von Studien, darunter zahlreiche Interventionsstudien, die jederzeit auf unserer Website abrufbar sind.
Wir haben uns daher entschieden, die YouTube-Community sprechen zu lassen und zitieren im Folgenden einige aussagekräftige Kommentare. Denn die überwiegende Mehrheit der Kommentare stellt der Dokumentation nicht nur ein vernichtendes Urteil aus, sondern belegt eindrucksvoll, dass jeder Internetnutzer sich eigenständig eine hohe Fachkompetenz aneignen kann, die die Kompetenz von so manchen Redaktionen, Fakten-Checkern und leider auch noch immer von Ärzten bei weitem übersteigt.


Abzocke mit Vitamin D – Hier kommen die Fakten

Zunächst jedoch eine kurze Einordnung der Fakten aus finanzieller Sicht. Die Anti-Vitamin-D-Propaganda wird oft mit dem wirtschaftlichen Argument begründet, Vitamin D koste Geld und sei als Nahrungsergänzungsmittel nicht für alle kostenlos verfügbar.
So ist auch in dieser Dokumentation immer wieder von der Vitamin-D-Abzocke die Rede. Doch ein kurzer Blick auf den Online-Markt reicht, um zu wissen, dass eine Jahresration Vitamin D in deutscher Qualität nicht mehr als 25 Euro kostet, was in etwa 2 Euro pro Monat entspricht.

Enorme Umsätze mit dem so günstigen Vitamin D?

Die nach Ansicht der SWR-Redakteure enormen Umsätze mit Nahrungsergänzungsmitteln und Vitamin D verblassen, wenn man Sie beispielsweise mit den Umsätzen der Pharmaindustrie vergleicht.

Während in Deutschland im Jahr 2021 mit Nahrungsergänzungsmitteln ein Umsatz von 2,69 Milliarden Euro erzielt wurde, liegt der Umsatz der Pharmaindustrie mit 53,6 Milliarden Euro mehr als zwanzigmal so hoch. Im Jahr 2022 wurden mit Vitamin D und Vitamin A zusammen 108 Millionen Euro umgesetzt.

In der folgenden Grafik haben wir die Umsätze grafisch dargestellt, wobei der Anteil von Vitamin D und A zusammen so verschwindend gering ist, dass er grafisch nicht wahrnehmbar ist.

Abb. 1: Umsatz von Vitamin D&A im Vergleich zu Nahrungsergänzungsmitteln und Pharmaindustrie.

Dass das Scheinargument der Vitamin-D-Abzocke völlig haltlos ist, dürfte den meisten Lesern nach der Betrachtung des Diagramms klar sein. Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass Vitamin D im Gegensatz zu vielen Medikamenten nicht patentierbar ist und daher nicht zu sehr hohen Preisen angeboten werden kann, was gut für die Volksgesundheit, aber schlecht für die wirtschaftlichen Nutznießer bestimmter Krankheiten ist.

So berichten Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums 2021 in der internationalen Zeitschrift „Molecular Oncology“, dass auf der Basis einer ausreichenden Vitamin D Versorgung der älteren Bevölkerung (ab dem 50. Lebensjahr) jährlich 30.000 Krebstote in Deutschland vermieden und 1,2 Milliarden € Kosten im deutschen Gesundheitssystem eingespart werden könnten! Diese Pesrpektive klingt sehr wünschenswert, jedoch sicherlich nicht in den Ohren derjenigen, die durch die vermiedene Krankheitslast eine jährliche Umsatzeinbuße von eben diesen 1,2 Milliarden Euro zu verzeichnen hätten. Allein diese eine, allgemein verfügbare Studie aus einem renommierten deutschen Forschungsinstitut zeigt nochmals die Fragwürdigkeit der Aussagen des SWR.


FAZIT:
Die Aufklärung über Vitamin D wird daher leider nicht von finanzstarken Konzernen (und ihren Pressekanälen) vorangetrieben, sondern ist auf Idealismus, Spenden und mutige Protagonisten ohne finanzielle Interessen angewiesen.

Daher freuen wir uns, dass Sie gesund, kritisch und hellwach bleiben. Sie können viel bewegen, indem Sie Ihre Mitmenschen auf die Informationen der SonnenAllianz hinweisen. Jeder „Follower“ hilft unsere Mission der selbstverantwortlichen Gesunderhaltung- und werdung zu stärken!

Ihr Jörg Spitz und das Team der SonnenAllianz


Und als Schmankerl hier nun die besten und aussagekräftigsten Kommentare aus der Community zum Video:

Johannes K schreibt:

„Ich finde es etwas amüsant. Es wird in dieser Dokumentation extra der Unterschied zwischen Beobachtungsstudien und Interventionsstudien erklärt. Man stellt bei der Dame eine Insulinresistenz und einen guten Vitamin D Status fest. Ergo Vitamin D verursacht Insulinresistenz. Wie war das nochmal mit Kausalität und Korrelation. Dass Vitamin D an vielen Stoffwechselwegen beteiligt ist, ist den meisten hier ohnehin schon klar. Leider beantwortet dies trotzdem nicht inwiefern ein kausaler Zusammenhang zwischen Insulinresistenz und einem Vitamin D Spiegel von 54ng besteht. Wasser ist auch an vielen Stoffwechselwegen beteiligt es wird wohl sehr viele geben, die eine Insulinresistenz haben und Wasser trinken. Was schließen wir daraus? Wir brauchen zunächst einmal Interventionsstudien, es könnte ja sein, dass Wasser in adäquater Dosierung eine Insulinresistenz begünstigt.“


Klimpertrude schreibt:

„Die Doku bestätigt mir wieder meine jahrelange Erfahrung, dass Endokrinologen zu großen Teilen Knalltüten sind. Unfassbar 🙄 Eine Frau, die regelmäßig Vitamin D supplementiert, hat, oh Wunder, einen guten Vitamin D Wert. Daraufhin zu sagen, dass sie es nicht nötig hätte und die Krönung, zu sagen, dass ihre leichte Insulinresistenz mit ihrer Vitamin D Supplementierung zu tun haben könnte, obwohl Studien genau das Gegenteil belegen, ist schon ein starkes Stück. Das wäre so, als wenn ich einem Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion sage, er bräuchte seine SD Hormone jetzt nicht mehr, weil seine Werte ja jetzt gut sind. Auch tatsächlich alles schon vorgekommen 🤦🏼‍♀️ Und der Gipfel, zu suggerieren, dass man lieber auf Vitamin D verzichten solle, als auf Schokolade, bei Insulinresistenz, grenzt an absoluter Fahrlässigkeit.“


Bar Ack schreibt:

„Eine typische Vitamin D Doku.

Contra:

-Kein Wort über die synergistische Wirkung mit K2. Damit würde das Calcium im Blut in Knochen eingebaut werden =keine Verkalkung.

-Kein Fokus auf ein gesundes Immunsystem - das ist der Hauptgrund weswegen ich es im Winter nehme.

-Diese einzelnen Schicksale, die sehr viel Vit D genommen haben (wahrscheinlich auch ohne K2) sagen nichts über eine generelle Gefährlichkeit bei normaler Supplementation von ca. 5000 IE im Winter für die Masse aus.

-Das der Endokrinologe über eine Insulinresistenz in Zusammenhang mit Vit D spekuliert ist sehr unseriös. Die Ursachen sind sehr vielseitig dafür (z.B. Ernährung)

-Es sollten Quellen für die Interventionsstudien geben. Es ist erstmal sehr fraglich das Vit D bei z.B. einer über Jahrzente entstehenden Osteoporose helfen kann. Wen wundert das? Und dann am besten noch mit mikriegen 800IE "intervenieren"

-Die große Geldmacherei zu unterstellen während bei  Mitteln wie Bluthochdrucksenkern, Cholesterinsenkern oder Insulin RIESIGE Summen ausgegeben werden ist ein Witz. Die Krankheiten dahinter sind sehr oft positiv zu beinflussen mit Lebenstiländerung (mal ist Ernährung ein großes Thema) ViT D ist hier der David - Pharmaindustrie der Golitah.

Pro:

-Die Messwerte waren beim Arzt höher als im Haustest. Da würden mich die Gründe interessieren.“


Solaris schreibt:

„Wurde hier nicht wieder eine Sau durchs Dorf getrieben bzw. der Sturm im Wasserglas? Es wird der Eindruck vermittelt, als wenn sich mit Vitamin D die Verkäufer die Taschen voll machen. Ja und wenn es so wäre, ich als Konsument habe wenigstens einen Nutzen davon im Gegensatz zu so manchen pharmazeutischen Produkt. Und was ich komisch finde ist, das hier die Verhältnismäßigkeiten völlig verzerrt werden. Zum Beispiel werden hier zwei Rentner angeführt, die Vitamin D in viel zu hoher Dosis genommen haben und dadurch Dialysepflichtig wurden. Aber die Millionen Konsumenten, bei denen der Vorteil den Nachteil überwiegt, werden völlig verschwiegen. Wie viele Menschen sterben an falscher Medikation oder Übertherapie? Und der Herr Prof Fassnacht sollte sich vielleicht auch mal näher mit dem Thema beschäftigen, als irgendwelche Referenzwerte, die gegen Null tendieren, als normal oder ausreichend zu bezeichnen.“


Nana schreibt:

„Ich hab jetzt schon nach 10min keine Lust mehr weiterzuschauen. Als ob ihr den Zuschauer für selten dämlich hält.

  1. Wie kommt man darauf zu glauben, dass man irgendwas braucht, nur weil es die Apotheke behauptet? Die Apotheke verkauft auch Antifaltencremes, die keiner braucht. Warum sollte es mit Vitaminen anders sein, wenn ich fragen darf?
  2. Daraus zu schließen, dass etwas gesundheitlich nicht sinnvoll ist, weil es die Krankenkassen nicht bezahlen, ist mit Abstand das dümmste, was ich seit Langem gehört habe. Ein banales Beispiel, das fast jeder kennt: Physiotherapie wird immer mehr zur Eigenleistung, obwohl es sehr sehr vielen Menschen hilft und sogar OPs verhindern kann unter Umständen. Außerdem kann jeder chronisch Kranke von notwendigen Leistungen ein Lied singen, die die KKs nicht oder nur teilweise zahlen.

Welcher Redakteur nimmt denn beim SWR so einen gequirlten Unsinn ab? Ihr solltet euch schämen!“


HO schreibt:

„Zum Glück sind wir alle Erwachsen und können selbst bestimmen ob wir Vitamin D nehmen oder nicht! Ich nehme es seit 8 Jahren hochdosiert und habe super Werte! Eine insulinresistenz auf dem Vitamin D Haushalt zu schieben ist der größte Schmarren überhaupt 😅 Das metabolische Syndrom betrifft so viele Menschen aufgrund unserer Lebensweise, Ernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht etc. - und garantiert nicht weil man einen guten Vitamin D wert hat! 😏“


R Wundert schreibt:

„Höflich gesagt halte ich mich lieber an die Erfahrungen der Kommentatoren bei diesem Thema.“


Reaktionen auf YouTube sehenswerter als Originaldoku

Abschließend empfehlen wir noch das Video des Vitamin-D-Experten Raimund von Helden, der ausführlich auf zahlreiche Falschinformationen in der SWR-Dokumentation eingeht und diese richtigstellt.

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Quelle zum YouTube Video und den Kommentaren: https://www.youtube.com/watch?v=HB2a-qCVeRU

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Hautkrebs – ist die UV-Strahlung der Übeltäter?

Hautkrebs – ist die UV-Strahlung der Übeltäter?

Dass die Sonne Voraussetzung für unsere Existenz ist und wir ohne sie und ihre Strahlung nicht lange überleben können, war lange Zeit unbestritten. In den letzten Jahren häufen sich jedoch die eindringlichen Appelle, jegliche UV-Strahlung ohne Rücksicht auf Verluste zu meiden. Zahlreiche Langzeitstudien stehen diesen Warnungen und Behauptungen diametral entgegen.

 

Je mehr UV-Exposition, desto weniger Melanome

Forscher des Zentrum für radiologische Gesundheit, eine Abteilung der amerikanischen Food and Drug Administration, verglichen die jährliche UV-Belastung von Indoor- und Outdoor-Arbeitern. Dabei zeigte sich, dass Erwachsene, die im Freien arbeiten, einer etwa drei- bis neunmal höheren UV-Strahlenexposition ausgesetzt sind als Beschäftigte in geschlossenen Räumen.

Seit mehreren Jahrzehnten nimmt die Inzidenz des malignen Hautmelanoms bei hellhäutigen, in Innenräumen arbeitenden Menschen weltweit stetig zu, während Arbeiter im Freien davon nicht betroffen sind. Die zunehmenden Melanom-Inzidenzen korrelieren dabei signifikant mit einer abnehmenden persönlichen jährlichen UV-Strahlenbelastung [1, 2]. Anders ausgedrückt: Je mehr Menschen sich der UV-Strahlung entziehen, desto höher steigt das Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken.

Ein weiterer Ausdruck dieses vermeintlichen Paradoxons findet sich in der geringeren Inzidenz von Melanomen bei Outdoor-Arbeitern, wenn man diese mit Indoor-Arbeitern vergleicht. Obwohl erstere in deutlich höherem Maße UV-Exposition ausgesetzt sind als Menschen, die in von der Sonne abgeschotteten Räumen arbeiten [3].

Laut einer Studie der University of California, die an aktiven Soldaten der US-Marine durchgeführt wurde, hatten Innendienstmitarbeiter eine doppelt so hohe Melanom-Inzidenzrate wie ihre Kollegen, die hauptsächlich an Deck eines Schiffes und damit häufig in der Sonne arbeiteten.

Die Inzidenzraten von Melanomen waren zudem am Rumpf höher als an Kopf und Armen, die häufiger dem Sonnenlicht ausgesetzt waren [4]. Diese Beobachtungen, die auch Ergebnisse anderer Studien ähneln, erlauben starke Zweifel an der weit verbreiteten Auffassung, dass das Verweilen unter UV-Strahlung der alleinige Hauptrisikofaktor für Hautkrebs sei.

Auch keine Verbesserung durch Sonnencreme: Darüber hinaus stehen Wissenschaftler weltweit vor dem Rätsel, warum die Melanom-Inzidenz trotz der zunehmenden Verwendung von Sonnenschutzmitteln, die eigentlich mehr Schutz bieten sollten, weiter zunimmt [3].


Vitamin D-Mangel als Risikofaktor für Hautkrebs

Fest steht, dass Vitamin D-Mangel ein Hauptrisikofaktor für die Melanomentstehung ist. Durch seine antitumorale Wirkung, welche wir in unserem Krebs-Artikel ausführlich erklären, bietet das Sonnenhormon, das unter Einwirkung von UV-Strahlung auf unserer Haut gebildet wird, einen Schutz vor einer Vielzahl an Tumoren. Ein weiterer Faktor scheint die reduzierte Bräunungsfähigkeit zu sein. Die dadurch verminderte Schutzkraft der Haut kommt vor allem dann zum Tragen, wenn die Haut nicht langsam an UV-Strahlung gewöhnt wird, sondern hohe Dosen UV-Strahlung in kurzer Zeit auf unvorbereitete (ungebräunte) Hautareale einwirken. Ein Musterbeispiel dafür ist der sonnenvermeidende Büroangestellte, der im Sommerurlaub die pralle Sonne genießt und sich als Reaktion darauf mehrere Sonnenbrände zuzieht, weil er seine Haut vorher nicht an die höhere UV-Belastung gewöhnt hat.


Fazit: Menschen die sich viel im Freien aufhalten, haben ein geringeres Risiko an malignen Melanomen zu erkranken. Menschen die sich von der Sonne abschotten und niedrige Vitamin D-Spiegel aufweisen, haben ein erhöhtes Risiko an schwarzem Hautkrebs zu erkranken. Sonnenbrände und intermittierende, also eine Besonnung auf unvorbereitete Haut in zeitlichen Abständen, scheinen das Risiko ebenfalls zu erhöhen. Es ist daher sinnvoll, die Kraft der Sonne regelmäßig zu nutzen, sich an mäßige Sonnenbestrahlung zu gewöhnen und Sonnenbrände strikt zu vermeiden.


Wir haben diesem Thema einen ausführlichen Artikel gewidmet, klicken Sie hier um unsere umfassenden Recherchen zu lesen.  

Lesen Sie außerdem hier die wichtigsten Tipps und Tricks rund um das Thema "richtig Sonnen".

  1. Godar, D. E. (2005). UV Doses Worldwide†. Photochemistry and Photobiology, 81(4), 736. https://doi.org/10.1562/2004-09-07-ir-308r.1 
  2. Godar, D. E., Landry, R. J. & Lucas, A. D. (2009). Increased UVA exposures and decreased cutaneous Vitamin D3 levels may be responsible for the increasing incidence of melanoma. Medical Hypotheses, 72(4), 434–443. https://doi.org/10.1016/j.mehy.2008.09.056 
  3. Merrill, S. J., Ashrafi, S., Subramanian, M. & Godar, D. E. (2015b). Exponentially increasing incidences of cutaneous malignant melanoma in Europe correlate with low personal annual UV doses and suggests 2 major risk factors. Dermato-Endocrinology, 7(1), e1004018. https://doi.org/10.1080/19381980.2014.1004018 
  4. Garland, F. C., White, M. R., Garland, C. F., Shaw, E. & Gorham, E. D. (1990). Occupational Sunlight Exposure and Melanoma in the U.S. Navy. Archives of Environmental Health: An International Journal, 45(5), 261–267. https://doi.org/10.1080/00039896.1990.10118743 

Bild: Yurii Kibalnik /stock.adobe

Lichttherapie wirksam bei Depressionen

Lichttherapie wirksam bei Depressionen

Unter Lichttherapie oder auch Phototherapie versteht man eine Behandlungsmethode durch den Einsatz von speziellen Lampen, die weißes fluoreszierendes Licht abgeben. Der UV-Anteil wird dabei teilweise herausgefiltert während die Lichtintensität mindestens 2.500 Lux und je nach Intensität sogar über 10.000 Lux betragen kann. Mehrere Studien zeigen einen positiven Effekt der Lichttherapie bei saisonalen Depressionen oder Stimmungsschwankungen und weisen darauf hin, dass eine Lichttherapie bzw. Phototherapie zur Linderung der Symptome führen kann [1].

Bereits im Jahr 2005 wurden im Rahmen einer Metaanalyse aus 20 Studien rund um das Forscherteam von Golden et al. vielversprechende Ergebnisse zum Thema Depression publiziert. Für die Metaanalyse wurden die Studien nach folgenden Anwendungskriterien kategorisiert in:

  • Behandlung mit hellem Licht für saisonale-affektive Störungen (Winterdepression),
  • Behandlung mit hellem Licht für nicht-saisonbedingte Depressionen,
  • Behandlung durch Dämmerungssimulation für saisonale-affektive Störungen,
  • Behandlung mit hellem Licht als Zusatzbehandlung in Kombination mit herkömmlichen Antidepressiva bei nicht-saisonaler Depression.  

Die zusammenfassende Recherche zeigte signifikante Verringerungen der Depressionssymptome nach der Lichttherapie bei saisonalen-affektiven Störungen und bei nicht-saisonalen Depressionen sowie eine signifikante Wirkung der Dämmerungssimulation bei saisonaler-affektiver Störung.

Bei der Auswertung von 4 Studien stellte sich heraus, dass sich der Remissionsgrad für saisonal-affektive Störungen um den Faktor 2,9 verbesserte, was eine signifikante Abschwächung der Symptome bedeutet [2].  


Anwendungsempfehlungen für einen gesunden Umgang mit Sonnenlicht und Lichttherapie

Unserer Meinung nach Grund genug, sich dem Thema auch in der täglichen Praxis zu widmen. Egal ob künstliche oder natürliche Lichttherapie durch die Sonnenstrahlung — der optimale Zeitpunkt für eine solche Anwendung ist direkt nach dem Aufstehen am frühen Morgen. Dadurch wird die Melatoninproduktion gestoppt und folgend setzt dessen Produktion am Abend früher ein und führt zu einem leichteren Einschlafen. So wird der zirkadiane Rhythmus positiv beeinflusst, lindert Depressionen und verbessert die Schlafqualität [3].  Für eine regelrechte Anwendung folgen nun einige Empfehlungen für den Umgang mit Licht von Prof. Dr. Seheult, Facharzt für Innere Medizin, Schlafmedizin, Intensivmedizin und Lungenkrankheiten, aus seinem YouTube Video: Sunlight: Optimize Health and Immunity (Light Therapy and Melatonin), siehe unten.

  • Die tägliche Sonnenlicht-Exposition sollte bestenfalls früh morgens, wenn möglich noch vor 09:00 Uhr stattfinden.  
  • Die Photorezeptoren in der Retina benötigen sehr helles Licht, um aktiviert zu werden. Bei sehr hellem Licht bzw. sonnigem Wetter erfolgt diese Aktivierung in 30 Sekunden, bei bewölktem Himmel jedoch benötigt es 5-20 min.
  • Es sollten keine Sonnenbrillen, Fenster oder Windschilde das Sonnenlicht durchbrechen, da sie die Retinastimulation verzögern. Anders verhält es sich mit optischen Brillen und Kontaktlinsen, die nicht in der Lage sind das Licht zu brechen. 
  • Sollte keine Sonnenlicht-Exposition möglich sein, stellen Lichttherapie-Geräte eine gute Alternative dar. Mit einer Lichtintensität von ca. 10 000 Lux reicht eine Behandlung für 20-30 min pro Tag. Für einen wirksamen Effekt sollte der Patient ca. 50-80 cm vom Gerät mit geöffneten und nicht bedeckten Augen entfernt sitzen [1].
  • Blaues natürliches Licht aus natürlichen Quellen während des Tages ist gut und deshalb sollten keine Brillen getragen werden, die blaues Licht blockieren. 
  • Der Lichteinfluss nach Sonnenuntergang sollte so gut wie möglich minimiert und eher Licht mit roter Wellenlänge bevorzugt werden. Dazu eignen sich Blaulichtfilter bei elektronischen Geräten und/oder die Verwendung von Blaulichtbrillen.  
  • Generell sollten Bildschirme idealerweise 2 Stunden vor dem Schlafengehen gemieden werden.  

Und hier das Informationsvideo von Dr. Seheult:  

YouTube

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1. Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). (2015). S3-Leitlinie/Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression Langfassung. https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/d53e5967ade4134e444e71973752e10bcaebda79/S3-NVL_depression-2aufl-vers1-kurz.pdf 

2. Golden, R. N., Gaynes, B. N., Ekstrom, R. D., Hamer, R. M., Jacobsen, F. M., Suppes, T., Wisner, K. L. & Nemeroff, C. B. (2005, April). The Efficacy of Light Therapy in the Treatment of Mood Disorders: A Review and Meta-Analysis of the Evidence. American Journal of Psychiatry, 162(4), 656–662. https://doi.org/10.1176/appi.ajp.162.4.656 

3. Brainard, G. C., Sliney, D., Hanifin, J. P., Glickman, G., Byrne, B., Greeson, J. M., . . . Rollag, M. D. (2008, October). Sensitivity of the human circadian system to short-wavelength (420-nm) light. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18838601

Bild: RFBSIP/stock.adobe

Vitamin D spielt wichtige Rolle bei ADHS

Vitamin D spielt wichtige Rolle bei ADHS

Bis zu 10 % der amerikanischen und zwischen 2-6 % der deutschen Kinder leiden laut dem Bundesgesundheitsministerium am Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS), eine der häufigsten psychischen Erkrankungen bei Kindern. Symptomatisch für ADHS sind Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Impulsivität (unüberlegtes Handeln). Eine Möglichkeit ADHS-Kinder zu unterstützen und ihre Symptome zu reduzieren, beschreiben wir in diesem Beitrag.

Die Ursachen von ADHS liegen unter anderem in einem unvorteilhaften Lebensstil, schlechten Ernährungsgewohnheiten und einer unzureichenden Mikronährstoffversorgung. Vitamin D scheint bei der Entstehung und Ausprägung der psychischen Erkrankung eine besondere Rolle zu spielen.

Eine Metaanalyse (2018) von fünf retrospektiven Fall-Kontroll-Studien ergab, dass ein niedrigerer Vitamin D-Status mit der 2,57-fachen Wahrscheinlichkeit von ADHS assoziiert ist.
Darüber hinaus zeigte die Meta-Analyse prospektiver Studien mit 4137 Teilnehmern, dass unzureichende Vitamin D-Konzentrationen mit einem 40 % höheren ADHS-Risiko im späteren Leben korrelieren (1).

In einer 2021 publizierten doppelblind Placebo-kontrollierten, klinischen Studie zeigten Kinder, die 8 Wochen lang Vitamin D und Magnesium erhielten, einen signifikanten Anstieg sowohl des Magnesium- als auch des Vitamin D-Spiegels sowie eine signifikante Verringerung ihrer ADHS-Symptome.

Die eine Hälfte der Teilnehmer erhielt dabei nach dem Zufallsprinzip acht Wochen lang sowohl Vitamin D (50.000 I.E./Woche) als auch Magnesium (6 mg/kg/Tag), die andere Hälfte erhielt wirkungslose Placebos. Die Autoren bewerteten die psychische Gesundheit der Kinder zu Studienbeginn und am Ende der Studie mit Hilfe des "Strengths and Difficulties Questionnaire" (SDQ).

Nach achtwöchiger Intervention erhöhten sich die Vitamin D- und die Magnesiumspiegel signifikant, was zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome führte:

  • Emotionale Probleme wurden um 28 % reduziert
  • Verhaltensauffälligkeiten wurden um 19 % reduziert
  • Probleme der Sozialkompetenz wurden um 31 % reduziert
  • Der Internalisierungsgrad (Fähigkeit z.B. Werte, Normen oder Erwartungen usw. zu verinnerlichen) reduzierte sich um 29 %
  • Insgesamt reduzierten sich die ADHS-spezifischen Symptome um 20 % (2)

Fazit: Einmal mehr zeigt sich, dass Vitamin D und Magnesium in ausreichender Dosierung ein unabkömmlicher Baustein für die Gesundheit unserer Kinder ist. Neben dem protektiven Schutz, den Vitamin D vor dieser neuartigen psychischen Erkrankung bietet, reduziert das Sonnenhormon bei betroffenen Kindern auch die Symptome der ADHS-Erkrankung.  

Studien:

 

  1. Pinto, S., Correia-de-Sá, T., Sampaio-Maia, B., Vasconcelos, C., Moreira, P. & Ferreira-Gomes, J. (2022). Eating Patterns and Dietary Interventions in ADHD: A Narrative Review. Nutrients, 14(20), 4332. https://doi.org/10.3390/nu14204332
  2. Khoshbakht, Y., Bidaki, R. & Salehi-Abargouei, A. (2018). Vitamin D Status and Attention Deficit Hyperactivity Disorder: A Systematic Review and Meta-Analysis of Observational Studies. Advances in Nutrition, 9(1), 9–20. https://doi.org/10.1093/advances/nmx002

Bild: soupstock /stock.adobe

Wie sich das Sonnenbad auf die Stimmungslage von Sonnenbankbesuchern auswirkt

Wie sich das Sonnenbad auf die Stimmungslage von Sonnenbankbesuchern auswirkt

Psychologische Auswirkungen eines Sonnenbankbesuchs

Eine aktuelle rheingold-Studie unter Sonnenbankverwendern offenbart ein neues Verständnis über die Motivationen, Auslöser und Barrieren sowie Sehnsüchte und Rituale im Zusammenhang mit der Nutzung von Sonnenbänken mit zum Teil erstaunlichen Ergebnissen.

Kontrollierte und verlässliche Erfahrungen

„Menschen gehen nicht in erster Linie auf die Sonnenbank, um braun zu werden“, so Birgit Langebartels, Studienleiterin des rheingold-Instituts zu einem der übergeordneten Ergebnisse der qualitativen Untersuchung.

Ein Sonnenbankbesuch ermöglicht nach Analyse der Experten für tiefenpsychologische Studien eine Auszeit von tagtäglichen Drucksituationen, und ist ein Moment der psychologischen Wiederbelebung. Die Nutzer fühlen sich wirkstark, können am eigenen Körper „‚Schöpfer“ sein, da sie aus sich heraus Bräune, Kollagen und Vitamin D produzieren. Das gibt Solarienbesuchern ein Gefühl von Stärke und findet sein körperliches, sichtbares Äquivalent im gebräunten, jünger und geschmeidiger wirkenden Teint, der zu einem Erleben gesteigerter Attraktivität und Selbstsicherheit beiträgt. Auf der Sonnenbank machen die Menschen sehr kontrollierte und verlässliche Erfahrungen, fühlen sich geschützt vor Problemen und Komplikationen des Alltags – Sorgen und Unsicherheiten verlieren an Bedeutung. Vor allem während der Einschränkungen der Corona-Pandemie empfinden die Befragten den Sonnenbankbesuch psychologisch als einen Gegenpol zu den erlebten äußeren Unwägbarkeiten. Gestärkt und gerüstet können Sonnenbank-Besucher ihr Leben zuversichtlicher in die Hand nehmen, fühlen sich weniger angreifbar und spüren eine „eigene innere Stärke“.

Kontrollierte und verlässliche Erfahrungen

Ein Sonnenbankbesuch ermöglicht nach Analyse der Experten für tiefenpsychologische Studien eine Auszeit von tagtäglichen Drucksituationen, und ist ein Moment der psychologischen Wiederbelebung. Die Nutzer fühlen sich wirkstark, können am eigenen Körper „‚Schöpfer“ sein, da sie aus sich heraus Bräune, Kollagen und Vitamin D produzieren. Das gibt Solarienbesuchern ein Gefühl von Stärke und findet sein körperliches, sichtbares Äquivalent im gebräunten, jünger und geschmeidiger wirkenden Teint, der zu einem Erleben gesteigerter Attraktivität und Selbstsicherheit beiträgt. Auf der Sonnenbank machen die Menschen sehr kontrollierte und verlässliche Erfahrungen, fühlen sich geschützt vor Problemen und Komplikationen des Alltags – Sorgen und Unsicherheiten verlieren an Bedeutung. Vor allem während der Einschränkungen der Corona-Pandemie empfinden die Befragten den Sonnenbankbesuch psychologisch als einen Gegenpol zu den erlebten äußeren Unwägbarkeiten. Gestärkt und gerüstet können Sonnenbank-Besucher ihr Leben zuversichtlicher in die Hand nehmen, fühlen sich weniger angreifbar und spüren eine „eigene innere Stärke“.

Gleichzeitig schätzen die Probanden die kontrolliert verlässlichen Rahmenbedingungen, die ihnen das Sonnenbad im Solarium im Vergleich zu dem in der freien Natur bietet. Die strengen Sicherheitsvorkehrungen, die in modernen Sonnenstudios getroffen werden, bewahren die Nutzer vor zu langer UV-Strahlung. Dieses Argument ist für die Befragten auch entscheidend dafür, warum sie einen Sonnenbankbesuch gegenüber einem Sonnenbad unter freiem Himmel bevorzugen, haben sie bei letzterem doch das Gefühl der Kraft der Sonne unkontrolliert ausgeliefert zu sein und keinen Einfluss darauf nehmen zu können, wie die Haut gebräunt wird. Nach dem Sonnenbankbesuch fühlen die Menschen sich weder entkräftet noch träge, wie es oftmals nach dem Sonnenbaden erlebt wird, sondern erfrischt, voller Tatendrang – wie neugeboren.

Die Studie des rheingold Instituts zur Psychologie eines Sonnenbankbesuchs wurde im Auftrag der SonnenAllianz, einem Projekt der Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention, durchgeführt.

Weitere Details und Resultate der Studie finden Sie in unserem ausführlichem Presseartikel

Studie:

  1. Qualitative Untersuchung zum Nutzungsverhalten von Sonnenbänken, rheingold Institut Köln, 21.02.2022

Bild: shock/stock.adobe

Sonnenlicht für die Melatoninproduktion

Sonnenlicht für die Melatoninproduktion

Sonnenlicht hat neben der Produktion des Sonnenhormons Vitamin D ein breites "Lichtspektrum" mit vielen weiteren förderlichen Effekten zu bieten. Beispielsweise wird die Expression von Melatonin durch die Infrarot-Strahlung der Sonne erst so richtig angestoßen. Melatonin wiederum wirkt stark antioxidativ, was unserer Gesundheit in vielerlei Belangen zugute kommt.

 

Der folgende Beitrag bezieht sich auf das YouTube Video: "Sunlight: Optimize Health and Immunity (Light Therapy and Melatonin)" von Dr. Seheult. Dieser ist Professor und Facharzt für Innere Medizin, Schlafmedizin, Intensivmedizin und Lungenkrankheiten. Zudem ist er Mitgründer und leitender Professor bei https://www.medcram.com. 


Das Spektrum des Sonnenlichts

Das Spektrum des Sonnenlichts (siehe Abb. 1) teilt sich auf in 7 % ultraviolettes Licht (UVA, UVB, UVC) von 0-400 nm Wellenlänge, 39 % sichtbares Licht von 400 bis 760 nm Wellenlänge und 54 % infrarotes Licht von 760 bis 1.000.000 nm Wellenlänge (nahes IRA, IRB und fernes IRC).

Abb. 1: Lichtspektrum des Sonnenlichts


Mitochondrium - das Kraftwerk der Zelle

  • Jede Zelle in unserem Körper besitzt Mitochondrien, die als Kraftwerke fungieren und Energie in Form von ATP aus Kohlehydraten, Proteinen und Fetten erzeugen und zudem Melatonin produzieren. 
  • Bei der mitochondrialen Melatoninproduktion ist das nahe Infrarotlicht (NIR) beteiligt, welches wir als Hitze der Sonne wahrnehmen. Diese Strahlung kann sehr tief in unsere Haut eindringen (1-8 cm) und wird von Sonnencremes nicht blockiert, da diese hauptsächlich die UV-Strahlung filtern. Des Weiteren kann NIR auch die Schädeldecke durchdringen. Um diese Strahlung aufzunehmen, braucht es kein direktes Sonnenlicht, da die meisten roten, blauen oder grünen Materialien, wie die Blätter, eine hohe Reflexion des nahen Infrarotes aufweisen [1, 2].

Das antioxidative Potential von Melatonin

Dauerhafter und zu hoher oxidativer Stress in den Mitochondrien kann die Gesundheit beeinträchtigen und möglicherweise zu Entzündungen, Krebs, Demenz, Diabetes und Lernschwächen führen. Abhilfe und Kühlung der gestressten Mitochondrien verschafft das körpereigene Antioxidans Melatonin.

    • Dieses wird in der Nacht als zirkulatorisches „Hormon der Dunkelheit“ ohne Lichteinfluss von der Zirbeldrüse ausgeschüttet und ist für erholsamen Schlaf zuständig.
    • Doch Melatonin wird tagsüber in noch deutlich höheren Dosen in unseren Mitochondrien induziert - nämlich, wie oben erwähnt durch die Exposition von NIR! Dabei wirkt das sogenannte Schlafhormon tagsüber aber nicht einschläfernd, sondern antioxidativ und ist somit eines der wichtigsten Antioxidantien in unserem Organismus.
    • Von der gesamten Melatoninproduktion werden ca. 5% von der Zirbeldüse ausgeschüttet und 95% von den Mitochondrien produziert [1].

Gesundheitsfördernde Mechanismen der Natur

Ein Aufenthalt im Grünen hat hinsichtlich des Sonnenlichtes noch andere gesundheitliche Vorteile zu bieten, wie eine Studie herausfand. Diese Vorteile zeigten sich in einer Stressreduktion durch erniedrigte Cortisolwerte im Speichel, gesenkten diastolischen Blutdruck, erhöhte Schlafdauer und reduzierte Risiken für Typ II Diabetes, Herzkreislauferkrankungen und Frühgeburten. Die gesundheitsfördernden Mechanismen der Natur sind vielseitig und das Sonnenlicht gehört definitiv dazu. Des Weiteren ist die Luft weniger mit Abgasen belastet und es gibt eine Vielzahl an Mikroorganismen, die unser Immunsystem stärken, sowie jede Menge Duftstoffe [3].


Fazit: Sonnenlicht ist nicht nur Futter für die Vitamin D-Produktion sondern auch für das Antioxidans Melatonin, das in den Kraftwerken der Zelle hergestellt wird und so zur Gesundheitsförderung beiträgt. 


Hier geht es zum Video für weitere Informationen:

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Klicken Sie hier, um mehr über die umfassenden gesundheitsfördernden Eigenschaften des Sonnenlichts zu erfahren!

Studien:

1. Zimmerman, S. & Reiter, R. (2019, 28. Februar). Melatonin and the Optics of the Human Body. Melatonin Research, 2(1), 138–160. https://doi.org/10.32794/mr11250016 

2. Barolet, D., Christiaens, F. & Hamblin, M. R. (2016, Februar). Infrared and skin: Friend or foe. Journal of Photochemistry and Photobiology B: Biology, 155, 78–85. https://doi.org/10.1016/j.jphotobiol.2015.12.014 

3. Twohig-Bennett, C. & Jones, A. (2018, Oktober). The health benefits of the great outdoors: A systematic review and meta-analysis of greenspace exposure and health outcomes. Environmental Research, 166, 628–637. https://doi.org/10.1016/j.envres.2018.06.030 

Abbildung: 1 vom beschriebenen YouTube-Video.

Bild: VectorMine/stock.adobe

 

Demenz und Alzheimer

Demenz und Alzheimer

Vitamin D hat einen fördernden Einfluss auf unsere Gehirngesundheit und könnte so vor neurologischen Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer schützen bzw. das Fortschreiten aufhalten und bei der Heilung unterstützen. Im folgenden Kurzbeitrag sind wesentliche Erkenntnisse zum Thema Vitamin D und seinen möglichen therapeutischen Einflusses auf Demenz und Alzheimer aus unserem neuen Demenz-Artikel zusammengefasst.

Kurzzusammenfassung der Ergebnisse: 

  • Aktives Vitamin D hat einige schützende Effekte auf das Gehirn, wie zum Beispiel die Förderung des Wachstums und der Reifung von Neuronen. 
  • Vitamin D-Mangel ist ein potenzieller Risikofaktor eine Demenz zu entwickeln, vor allem bei Werten unter 10 ng/ml.  
  • Der kognitive Leistungsabbau wird um bis zu 60 % gesteigert, wenn ein schwerer Mangel vorliegt.  
  • Eine Beobachtungsstudie und mendelsche Randomisierung zeigt auf, dass das Risiko von Demenz und Schlaganfällen um 54 % in der Studiengruppe erhöht wurde, wenn eine Vitamin D-Insuffizienz vorlag.
  • Anhand einer Studie mit 1658 Teilnehmern fanden Forscher einen starken inversen Zusammenhang des Vitamin-D-Spiegels zum Risiko eine Demenz zu entwickeln heraus. Probanden mit Vitamin-D-Spiegeln von unter 10 ng/ml hatten ein um 122% höheres Risiko an Demenz zu erkranken als Probanden mit Spiegeln von über 20 ng/ml.  

Klicken Sie hier, um unseren umfassenden Demenz-Artikel mit den aussagekräftigen Studienauswertungen zu lesen!

Studien:

  1. Navale, Shreeja S et al. (2022, April). Vitamin D and brain health: an observational and Mendelian randomization study. Retreived from: https://academic.oup.com/ajcn/advance-article/doi/10.1093/ajcn/nqac107/6572356 
  2. Llewellyn, D. J., Lang, I. A., Langa, K. M., Muniz-Terrera, G., Phillips, C. L., Cherubini, A., . . . Melzer, D. (2010, July 12). Vitamin D and risk of cognitive decline in elderly persons. Retrieved fromhttps://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20625021 
  3. Littlejohns, Thomas J.; Henley, William E.; Lang, Iain A.; Annweiler, Cedric; Beauchet, Olivier; Chaves, Paulo H. M. et al. (2014): Vitamin D and the risk of dementia and Alzheimer disease.In: Neurology 83 (10), S. 920–928. DOI: 10.1212/WNL.0000000000000755.

Bild: Urupong/stock.adobe

Corona und Vitamin D

Corona und Vitamin D

Seit geraumer Zeit begleitet uns das Thema Corona sowie das damit verbundene Krankheitsbild COVID-19. Im aktuellen YouTube-Video geht Prof. Dr. med. Jörg Spitz mit seinem Interviewpartner Dr. med. Michael Nehls der Frage nach, ob Vitamin D bei COVID hilft und Leben retten kann oder nicht.  Dr. med. Michael Nehls ist Arzt und Molekulargenetiker mit Schwerpunkt Immunologie sowie Bestseller-Autor des Buches "Herdengesundheit". Wir haben die wichtigsten Aussagen für Sie zusammengefasst.


Die wichtigsten Aussagen in Kürze:  

  • Ein wichtiger Hebel für die Gesundheit liegt in der Prävention und der Etablierung der sogenannten Herdengesundheit, also vorbeugen statt therapieren. 
  • Die von Dr. Nehls postulierte Herdengesundheit zielt im Wesentlichen darauf ab, das natürliche Immunsystem zu stärken, um gewappnet zu sein, wenn es zu einer unerwarteten Erschütterung des Immunsystems kommt. Dies bedeutet, sich mit den natürlichen Vorgängen im Immunsystem zu verbünden und dem menschlichen Körper jene Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die er für den Umgang mit Krankheitserregern benötigt. 
  • Auch jetzt ist Corona noch immer kein Killervirus. Für Viren ist es generell kontraproduktiv den Wirt zu töten. Für 99,5% der Menschen ist das Virus ungefährlich, denn schwere Verläufe treten hauptsächlich aufgrund zusätzlicher Faktoren auf, welche schon vor der Infektion ein Gesundheitsrisiko darstellten. Beispiele dafür sind hohes Übergewicht, Vitamin D-Mangel, Diabetes, hohes Alter und dementsprechend schwächeres Immunsystem, Vorerkrankungen und weitere Faktoren.  
  • Befindet sich das Immunsystem in Balance, kann es mit Infektionen leicht umgehen und diese schnell bewältigen. Besteht jedoch eine chronische Belastung, sodass es nicht zur Ruhe kommt, kann eine Infektion der letzte Tropfen sein, der eine totale Überforderung des Immunsystems hervorruft und zu einem schweren Verlauf führt. Zusätzlich kann es zu einem entzündungsfördernden Zytokinsturm kommen, der eine Ausbreitung der Symptome auf den ganzen Körper verursacht.  
  • In einer Studie (1) konnte festgestellt werden, dass Vitamin D-Spiegel von 50 ng/ml einen guten Schutz vor einer Infektion bieten. Im Gegensatz wurde ein 4-fach höheres Sterberisiko festgestellt, wenn der Vitamin D-Spiegel unter 20 ng/ml lag. Als Referenz dienten Probanden mit Vitamin D-Spiegeln von über 20 ng/ml.  
  • Es gibt viele Studien, die auf einen heilungsfördernden Effekt von Vitamin D bei Coronaerkrankungen hinweisen (2, 3, 4, 5, 6). 
  • Um einen schnellen Effekt mit Vitamin D bei Coronaerkrankungen zu erzielen, ist es sinnvoll das schnell verfügbare Prohormon (also Calcidiol oder Calcifediol) zu geben, da es den Vitamin D-Spiegel schneller erhöht als das handelsübliche Cholecalciferol. Dies ist wichtig, da durch die aktiven, entzündungsfördernden Zytokine bei COVID-19 und anderen Atemwegserkrankungen ein erhöhter Bedarf und schnellerer Abbau von Vitamin D und dessen Prohormon besteht.  
  • Die wichtigsten Effekte von Vitamin D während einer Erkrankung sind, dass es die Vermehrung und Lebensfähigkeit des Virus hemmt und den Zytokinsturm, der die Entzündung fördert, verhindert bzw. reduziert. Somit ist die Prävention mit ausreichend Vitamin D, entweder über die körpereigene Produktion bei regelgerechtem Sonnen oder über die Zufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel am sinnvollsten zur Vorbeugung.  
  • Bereits die erste Cordoba-Studie aus dem Jahr 2020 zeigt, dass die Gabe des Vitamin D-Prohormons die Notwendigkeit einer Behandlung auf der Intensivstation um den Faktor 25 senkte und - im Vergleich zur Kontrollgruppe mit 2 Toten - überlebten in der Vitamin D-Gruppe alle Patienten (4).  
  • Auch in der zweiten Cordoba-Studie konnte das Sterberisiko durch die Verabreichung von Vitamin D um 84 % reduziert werden (5).  
  • In der Barcelona-Studie konnte das Risiko einer COVID-19-bedingten Intensivbehandlung um 87 % und das Sterberisiko um 74 % verringert werden. Desweiteren stellte sich heraus, dass das Sterberisiko um 70 % erhöht war, wenn der Vitamin D-Spiegel zu Beginn niedrig war (6).  

  • Es hat sich in mehreren Studien gezeigt, dass bei auftretender COVID-19-Symptomatik eine frühe Vitamin-D-Gabe schützt und Symptome lindert. Wichtig ist, dass Vitamin D rechtzeitig eingesetzt wird, da seine Umwandlung ins Prohormon-Vitamin-D mehrere Tage bis Wochen benötigen kann. Um diese Zeitspanne zu überspringen, empfiehlt es sich in akuten Fällen, gleich zum Prohormon zu greifen (7).  
  • Abschließend wird von Dr. Nehls eine Arbeit des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) aus dem Oktober 2020 eingeblendet. Darin wird festgestellt, dass ein Vitamin D-Mangel für 9 von 10 COVID-19-Todesfälle verantwortlich sein könnte.  

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Wenn Sie mehr über das Thema Vitamin D und COVID-19 erfahren möchten, dann klicken Sie hier um unser COVID-Spezial zu lesen!  

Studien:

  1. Dror, A. A., Morozov, N., Daoud, A., Namir, Y., Yakir, O., Shachar, Y., Lifshitz, M., Segal, E., Fisher, L., Mizrachi, M., Eisenbach, N., Rayan, D., Gruber, M., Bashkin, A., Kaykov, E., Barhoum, M., Edelstein, M. & Sela, E. (2022). Pre-infection 25-hydroxyvitamin D3 levels and association with severity of COVID-19 illness. PLOS ONE, 17(2), e0263069. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0263069 
  2. Ilie, P. C., Stefanescu, S. & Smith, L. (2020). The role of vitamin D in the prevention of coronavirus disease 2019 infection and mortality. Aging Clinical and Experimental Research, 32(7), 1195–1198. https://doi.org/10.1007/s40520-020-01570-8 
  3. Entrenas-Castillo, M., Salinero-González, L., Entrenas-Costa, L. M. & Andújar-Espinosa, R. (2022). Calcifediol for Use in Treatment of Respiratory Disease. Nutrients, 14(12), 2447. https://doi.org/10.3390/nu14122447 
  4. Entrenas Castillo, M., Entrenas Costa, L. M., Vaquero Barrios, J. M., Alcalá Díaz, J. F., López Miranda, J., Bouillon, R. & Quesada Gomez, J. M. (2020). “Effect of calcifediol treatment and best available therapy versus best available therapy on intensive care unit admission and mortality among patients hospitalized for COVID-19: A pilot randomized clinical study”. The Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology, 203, 105751. https://doi.org/10.1016/j.jsbmb.2020.105751  
  5. Alcala-Diaz, J. F., Limia-Perez, L., Gomez-Huelgas, R., Martin-Escalante, M. D., Cortes-Rodriguez, B., Zambrana-Garcia, J. L., Entrenas-Castillo, M., Perez-Caballero, A. I., López-Carmona, M. D., Garcia-Alegria, J., Lozano Rodríguez-Mancheño, A., Arenas-de Larriva, M. D. S., Pérez-Belmonte, L. M., Jungreis, I., Bouillon, R., Quesada-Gomez, J. M. & Lopez-Miranda, J. (2021). Calcifediol Treatment and Hospital Mortality Due to COVID-19: A Cohort Study. Nutrients, 13(6), 1760. https://doi.org/10.3390/nu13061760 
  6. Nogues, X., Ovejero, D., Pineda-Moncusí, M., Bouillon, R., Arenas, D., Pascual, J., Ribes, A., Guerri-Fernandez, R., Villar-Garcia, J., Rial, A., Gimenez-Argente, C., Cos, M. L., Rodriguez-Morera, J., Campodarve, I., Quesada-Gomez, J. M. & Garcia-Giralt, N. (2021). Calcifediol Treatment and COVID-19–Related Outcomes. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 106(10), e4017–e4027. https://doi.org/10.1210/clinem/dgab405 
  7. https://vdmeta.com/ 

Bild: Ausschnitte aus dem Youtube-Video „Corona und Vitamin D – Hilft das Sonnenhormon doch nicht?! Prof. Dr. Jörg Spitz & Dr. Michael Nehls“

Vitamin D und sein Beitrag rund um die Schwangerschaft

Vitamin D und sein Beitrag rund um die Schwangerschaft

Vitamin D ist vielfältig im Einsatz und unterstützt unseren Körper bei vielen Vorgängen, die zur Gesundheitserhaltung beitragen. Es wirkt sowohl vorbeugend und auch wenn bereits eine Krankheit entstanden ist, trägt es dazu bei, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Auch eine unkomplizierte Schwangerschaft bedarf einer ausreichenden Versorgung mit dem Sonnenhormon. Vitamin D wirkt sich dabei auf die Fruchtbarkeit, den Zustand der Gebärmutter und auf das entstehende menschliche Leben förderlich aus.

Um Sie auf dem Laufenden zu halten, haben wir unseren bestehenden Artikel, "Vitamin D für eine gesunde Schwangerschaft" mit einigen neuen Informationen aus wissenschaftlichen Studien erweitert.   

Zusammenfassung des neuen Inhalts: 

  • Es wurde bei Frauen ein Zusammenhang zwischen einem ausreichenden Vitamin D-Spiegel und einem geringeren Risiko für die Entstehung von Endometriose hergestellt. Vitamin D-Mangel trägt zudem zu einem erhöhten Schweregrad der Endometriose bei. 
  • Zum Thema Fruchtbarkeit gibt es einige neue Erkenntnisse über die Funktionen von Vitamin D auf der Eierstock- und Hormonebene, sowie seine förderliche Wirkung auf den Menstruationszyklus. 
  • Eine Studie mit 53 unfruchtbaren Frauen stellte eine Verbindung zwischen Vitamin D-Spiegeln unter 30 ng/ml und erhöhten Werten des Anti-Müller-Hormons her, welches eine hemmende Wirkung auf die Eireifung aufweist. 
  • In einer Metastudie, bei der 11 Studien betrachtet wurden, fand man heraus, dass Vitamin D-Werte über 30 ng/ml bei unfruchtbaren Frauen, die künstlich befruchtet werden, zu einem höheren Schwangerschaftserfolg führen.
  • Ein Vitamin D-Mangel ist mit der Entstehung und dem Schweregrad einer Präeklampsie verbunden. Studien konnten eine signifikante Verbesserung des Risikos bei Kompensation des Mangels feststellen. 
  • Vitamin D-Spiegel unter 20 ng/ml stehen in Verbindung, das Risiko einer Frühgeburt mit einhergehendem Untergewicht und -größe zu erhöhen. 
  • Ein erhöhtes Kaiserschnittrisiko tritt auf, wenn Vitamin D-Mangel besteht, da die Beckenbodenmuskulatur geschwächt wird. 
  • Vitamin D ist die Voraussetzung für ein ausreichendes Knochenwachstum des heranwachsenden Kindes. 
  • Das Risiko für weitere Krankheiten wie Multiple Sklerose, Diabetes Typ 1, Schwangerschaftsdiabetes und mehr, könnte durch angemessene Vitamin D-Spiegel gesenkt werden. 

Falls Sie nun Interesse an detaillierterem Wissen haben, klicken Sie hier, um zu unserem umfassenden Artikel zu gelangen!

  1. Mansur, J., L et al. (2022, May) Vitamin D: Before, during and after Pregnancy: Effect on Neonates and Children. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9105305/
  2. Fogacci et al. (2019, September) Vitamin D supplementation and incident preeclampsia: A systematic review and meta-analysis of randomized clinical trials. Retrieved from https://www.clinicalnutritionjournal.com/article/S0261-5614(19)33027-4/fulltext
  3. Singh, J., Hariharan, J. & Bhaumik, D. (2015). Role of vitamin D in reducing the risk of preterm labour. International Journal of Reproduction, Contraception, Obstetrics and Gynecology, 4(1), 86–93. https://doi.org/10.5455/2320-1770.ijrcog20150217
  4. Zhao, X., Fang, R., Yu, R., Chen, D., Zhao, J. & Xiao, J. (2017). Maternal Vitamin D Status in the Late Second Trimester and the Risk of Severe Preeclampsia in Southeastern China. Nutrients, 9(2), 138. https://doi.org/10.3390/nu9020138
  5. Palacios, C., Kostiuk, L. K. & Peña-Rosas, J. P. (2019). Vitamin D supplementation for women during pregnancy. Cochrane Database of Systematic Reviews. https://doi.org/10.1002/14651858.cd008873.pub4

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Bei Autoimmunkrankheiten langfristige Kombination von Vitamin D plus Omega-3-Fettsäuren angesagt

Bei Autoimmunkrankheiten langfristige Kombination von Vitamin D plus Omega-3-Fettsäuren angesagt

Vitamin D und aus dem Meer gewonnene, langkettige Omega-3-Fettsäuren sind zwei Nahrungsergänzungen, deren potenzielle Wirkung auf die Vorbeugung und Behandlung von Autoimmunkrankheiten – inklusive der MS – schon seit längerem umfassend untersucht wird. Eine aktuelle randomisierte klinische Studie bringt neue Erkenntnisse und liefert beeindruckende Ergebnisse in Bezug auf die langfristige Einnahme von Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren.

Zusammenfassung der Ergebnisse:

  • Eine Supplementierung mit 2000 I.E. Vitamin D3 pro Tag, auch in Verbindung mit Omega-3-Fettsäuren, führte zu einer geringeren Rate neu auftretender Autoimmunerkrankungen.
  • Eine längere Behandlung scheint eine größere Wirkung bei der Vorbeugung von Autoimmunerkrankungen zu haben als kurze Behandlungen (in dieser Studie war die Wirkung nach den ersten 2 Jahren der Nachbeobachtung größer).
  • Die alleinige Einnahme von Omega-3-Fettsäuren führte nicht zu einer signifikanten Verringerung der Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen in der Studienpopulation.  Wenn jedoch Teilnehmer mit wahrscheinlicher Autoimmunerkrankung zu Beginn der Studie einbezogen wurden, verringerte die Omega-3-Fettsäure-Supplementierung die Inzidenz um 18 % im Vergleich zu Placebo, und es wurde eine signifikante Wechselwirkung mit der Zeit festgestellt, was auf eine größere Wirkung nach einer längeren Dauer der Supplementierung hinweist (wie bei Vitamin D).
  • Die klinische Bedeutung dieser Ergebnisse ist hoch, da es sich um gut verträgliche, nicht toxische Ergänzungsmittel handelt und andere wirksame Behandlungen zur Verringerung des Auftretens von Autoimmunerkrankungen fehlen.
  • Angesichts der Latenzzeit für das Auftreten von Autoimmunerkrankungen könnte eine längere Nachbeobachtung aufschlussreich sein (die Teilnehmer werden im Rahmen einer Open-Label-Verlängerungsstudie beobachtet). Eine ähnliche Studie sollte in einer jüngeren Population durchgeführt werden, um die Häufigkeit von Autoimmunkrankheiten mit früherem Ausbruch zu untersuchen.
  • Diese Studie unterstützt die Beobachtung, dass Maßnahmen zur Lebensführung über einen langen Zeitraum hinweg bewertet werden sollten, insbesondere wenn es darum geht, ihre Wirksamkeit bei der Prävention von Krankheiten zu beurteilen. Es ist nicht zu erwarten, dass Studien zur Bewertung der Wirksamkeit von Arzneimitteln mit einer kurzen Dauer von 4 bis 8 Wochen in der Lage sind, die Auswirkungen von Maßnahmen wie Ernährung, körperliche Betätigung, Nahrungsergänzungsmittel und andere Lebensstilfaktoren auf die Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung zu bewerten.

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