Vitamin D – Desinformationskampagne widerlegt

Vitamin D – Desinformationskampagne widerlegt

Derzeit macht auf YouTube mal wieder ein Video die Runde, in dem mit pseudowissenschaftlichen Argumenten versucht wird, die evidenzbasierte Faktenlage zum Thema Vitamin D auf den Kopf zu stellen. Das Ziel des Videos ist es offensichtlich, junge Zuseher zu überzeugen, dass Vitamin D völlig überbewertet und sogar gefährlich wäre - eine Einnahme sei nur in Ausnahmefällen nötig. Die gravierendsten Irrtümer haben wir chronologisch mit den quellenbasierten Richtigstellungen zusammengefasst.

Desinformationskampagne gegen Vitamin D - Videoanalyse

Eines vorweg: Man muss der Produzentin des unten verlinkten YouTube-Videos tatsächlich keine böse Absicht unterstellen. Nach der Aufarbeitung ihrer Abhandlungen spricht einiges dafür, dass hier tatsächlich fundamentales Grundlagenwissen in Bezug auf Vitamin D fehlt. Die folgenden Klarstellungen richten sich also nicht gegen die Produzentin, sondern dienen alleine der Aufklärung über Vitamin D und sollen dem Leser helfen, sich selbst eine Meinung zu bilden. Die Literaturzitate unserer Anmerkungen finden Sie in den jeweils verlinkten Artikeln.


1. Minute: Kann Vitamin D ein derart vielfältiges Wirkspektrum aufweisen?

Die YouTuberin stellt eingangs infrage, ob Vitamin D tatsächlich ein sehr breites Wirkspektrum haben kann und ob das Sonnenhormon mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Zusammenhang steht. Sie bezeichnet diesen Umstand als „Red Flag“ bzw. um ihre Worte zu nutzen als „Bullshit-Argument“ und versucht damit, den "Vitamin-D-Mythos" zu entzaubern.

Fakt ist: In beinahe allen Körperzellen wurden Vitamin D-Rezeptoren nachgewiesen, was die vielfältigen Wirkungen logisch erklärt. Vitamin D fungiert in seiner aktiven Form (Calcitriol) als Hormon, ein sehr breites Wirkspektrum ist daher nicht ungewöhnlich.

Die Literatursammlung auf Pubmed nähert sich den 90.000 Studien, wobei eine erdrückende Vielzahl von Zusammenhängen unterschiedlichster Krankheitsbilder mit Vitamin D nachgewiesen wurde.

Vitamin D spielt unter anderem eine Rolle bei der Regulation zahlreicher Prozesse wie bei der Knochen- und Muskelbildung, im Herz-Kreislauf-System, der Funktion der Atemwege, beim Aufbau, der Steuerung und der Teilung von Zellen und bei der Beseitigung fehlerhafter Zellen, im Immunsystem und bei verschiedenen Aufgaben des Gehirns.

Einige dieser Zusammenhänge haben wir in unserer Rubrik "Krankheitsbilder und Vitamin D-Mangel" mit den zu Grunde liegenden Literaturzitaten aufbereitet:

Krankheitsbilder und Vitamin D-Mangel


2. Minute: Ist Vitamin D ein Geheimtipp?

Die 2. vermeintliche „Red Flag“ welche die Influencerin aufgedeckt haben will, bezieht sich auf ihre Annahme, dass Vitamin D angeblich ein Geheimtipp sei und als solcher angeboten werden soll.

Dazu können wir auf folgendes YouTube Video von Prof. Dr. med. Jörg Spitz verweisen, welches derzeit über 3,5 Millionen Aufrufe auf YouTube hat.

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Weitere Informationen

 

Auch zahlreiche Bestsellerbücher über Vitamin D im Genre Gesundheit, bspw. von Dr. Raimund von Helden zeugen wohl eher davon, dass dieses Thema längst in breiten Teilen der Bevölkerung angekommen ist. Die bereits erwähnten knapp 90.000 Studien auf Pubmed zeugen ebenfalls von einem breiten Diskurs der Wissenschaftsgemeinschaften.

Zwischenfazit: Vitamin D ist vieles, aber längst kein Geheimtipp mehr.


7. Minute: Kausalität vs. Korrelation

Hier wird versucht, längst erforschte kausale Zusammenhänge des Vitamin D mit diversen Krankheiten als reine Korrelation abzutun. Als Beweis für die Wirksamkeit von Vitamin D würden ausschließlich randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudien und Metaanalysen gelten.

Ein Erschwernisfaktor für derartig kostspielige Untersuchungen ist die Tatsache, dass mit Vitamin D keine hohen Umsatzrenditen zu erzielen sind. Der finanzielle Anreiz für Pharma-Konzerne, die aufwändige Studien finanzieren könnten, hält sich dementsprechend in Grenzen. Das liegt unter anderem daran, dass sämtliche Versuche das Sonnenhormon zu patentieren scheiterten, es kann Gott sei Dank lizenzfrei produziert werden.

Darüber hinaus sind randomisiert kontrollierte Doppelblind-Studien mitnichten der einzige Beweis für die Wirksamkeit jeglicher Substanzen.

Trotzdem gibt es eine Reihe derartiger Studien, die, wenn Sie richtig durchgeführt wurden, die gesundheitsfördernden Wirkungen von Vitamin D beweisen. Eine Liste bestehend aus solchen und anderen qualitativ hochwertigen Interventions-Studien haben wir hier aufbereitet:

Wider die Borniertheit


10. Minute: Warum gibt es Studien, die keine Wirksamkeit von Vitamin D nachweisen?

Nun werden in Sekundenbruchteilen die 25 angeblich "meistzitiertesten Studien der letzten 4 Jahre" eingeblendet und behauptet, dass 20 davon keine positiven Ergebnisse für einen Nutzen von Vitamin D auf verschiedene chronische Erkrankungen nachweisen würden.

Man kann davon ausgehen, dass die in dem Video aufgeführten Studien nicht auf den qualitativen Inhalt und das Studiendesign hin überprüft wurden.

In unserem Artikel „Desinformation über Vitamin D erkennen“, haben wir die Grundlagen für ein solides Studiendesign aufbereitet:

Desinformation über Vitamin D erkennen


10. Minute: Welche Vitamin D-Spiegel sind normal, was ist der optimale Vitamin D-Spiegel und ab wann beginnt die Toxizitätsgrenze?

Jetzt wird es abenteuerlich! Die Video-Produzentin scheint der Meinung zu sein, dass Vitamin D-Werte ab 50 ng/ml mit einem erhöhten Risiko für eine „exzessive Vitamin D-Aufnahme“ einhergehen. Ihr „wünschenswerter“ Wert liegt bei 20 ng/ml, also deutlich im Mangelbereich.

Zur Toxizität:

Durch natürliche UV-Exposition der Sonne können und werden Spiegel von bis zu 90 ng/ml erreicht. Vitamin D-Werte von über 50 ng/ml sind also natürlich und daher weit von einer exzessiven Aufnahme entfernt.

Vitamin D hat eine enorm hohe Anwendersicherheit, mit toxische Erscheinungen ist selbst nach offiziellen Angaben erst ab Blutspiegeln von mindesten 150 ng/ml zu rechnen. Die heute bekannten Details zur Toxizitätsgrenze, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst:

Toxizität – welche Dosen sind sicher?

 

Der Mangelgrenzwert und der optimale Vitamin-D-Spiegel

Die international führenden Vitamin D-Forscher sind sich inzwischen aus verschiedensten Gründen einig, dass der Mangelgrenzwert bei mind. 30 ng/ml anzusiedeln ist. Im neuen Spitzen-Gespräch von Prof. Dr. med. Jörg Spitz und M.Sc. Chris Göthel wird diese Thematik ausführlich beleuchtet:

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Weitere Informationen

Der optimale Vitamin D-Spiegel liegt bei mind. 40-60 ng/ml, einige der Argumente finden Sie unter folgendem Artikel:

Der optimale Vitamin D-Spiegel


11. Minute: Erhöhte Krebsgefahr durch Vitamin D?

In Minute 11 wird der Vogel dann endgültig abgeschossen, indem aus dem Nichts eine Korrelation von Vitamin D-Spiegeln über 30 ng/ml mit einem erhöhten Auftreten von Krebs in den Raum gestellt wird.

Einen Beleg, der diese Korrelation nur ansatzweise erahnen lassen könnte, bleibt den Zuschauern vorenthalten.

Tatsächlich ist natürlich das Gegenteil der Fall. Vitamin D unterdrückt das Tumorwachstum, schwächt die Signale zur Metastasierung, leitet den Zelltod ein, motiviert Zellen, sich zur Gutartigkeit hin zu differenzieren, und verringert eine Gefäßneubildung durch Tumore. Die Studien dazu sind unter folgendem Link abrufbar:

Krebs


12. Minute: Darf Vitamin D von erwachsenen Personen ohne Arzt eigenständig konsumiert werden?

Die Empfehlung der Influencerin lautet sinngemäß: Unbedingt zum Arzt zu gehen, bevor man selbstständig und eigenverantwortlich Vitamin D konsumiert.

Absurderweise wäre die logische Schlussfolgerung auf diese Empfehlung, im Sommer das Haus nur nach ärztlicher Absprache zu verlassen, denn unter Umständen könnte Vitamin D auf der Haut durch UV-Exposition produziert werden.

Wir appellieren an die Eigenverantwortung und die Vernunft mündiger Menschen und raten zu einem achtsamen Umgang mit Vitamin D. Laut dem renommiertesten Vitamin D-Forscher Dr. Holick, liegt die sichere obere Einnahmegrenze von Vitamin D für Erwachsene bei 10.000 I.E.. Solange ein Vitamin D-Spiegel von 150 ng/ml nicht überschritten wird, geht vom Vitamin D in der Regel keine Gefahr aus, während der Verzicht auf Vitamin D das Entstehen vielfältiger Erkrankungen begünstigt.

Wir empfehlen durch regelmäßige Kontrollen Vitamin D-Spiegel von 40-60 ng/ml aufrecht zu erhalten, die Überschreitung des 90 ng/ml - Grenzwertes sollte möglichst vermieden werden.


14. Minute: Was sind Initialdosen und wofür werden sie gebraucht?

Die Verfasserin des Videos wird in Ihren Recherchen offensichtlich zum ersten Mal mit sogenannten Initialdosierungen konfrontiert. Sichtlich schockiert berichtet sie über zeitlich begrenzte Einnahmeempfehlungen von 54.000 I.E. für einen Zeitraum von 10 Tagen.

Bei diesen zeitlich begrenzten Initialdosen handelt es sich nicht um eine „Eskalation“, sondern sie dienen dem Aufbau des Vitamin D-Spiegels, um möglichst schnell den Zielwert zu erreichen. Initialdosen sind völlig sicher und ein probates Mittel für Anwender, die über mehrere Wochen oder länger kein Vitamin D konsumiert haben.

Hier geht es zu unserem Vitamin D-Bedarfsrechner, mit dem Sie Ihre persönliche Initialdosis, aber auch die Erhaltungsdosis anhand Ihres Körpergwichts ermitteln können:

Vitamin D-Bedarfsrechner

 

Quellen:

Der Link zum analysierten Video: https://www.youtube.com/watch?v=ud9d5cMDP_0

Titelbildquelle:

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Vitamin D bei Haustieren

Vitamin D bei Haustieren

Vitamin D spielt offensichtlich auch bei unseren Haustieren eine größere Rolle als bisher angenommen. Dass Vitamin D-Rezeptoren in fast allen Körperzellen vorhanden sind, spricht besonders für die Bedeutung von Vitamin D - nicht nur für den Knochenstoffwechsel, sondern weit darüber hinaus. Wie beim Menschen ist die Zahl der Zivilisationskrankheiten bei Hunden und Katzen in den vergangenen Jahrzehnten enorm gestiegen.

Hunde und Katzen brauchen Vitamin D aus der Nahrung

Entsteht ein Vitamin-D-Mangel beim Menschen hauptsächlich durch zu kurze Aufenthaltsdauer in der Sonne, zeigt sich bei Hunden und Katzen ein anderes Bild. Im Gegensatz zum Menschen und auch zu Pflanzenfressern wie Pferd und Rind sind Hunde und Katzen offensichtlich nicht in der Lage, Vitamin D in der Haut über UV-Strahlung zu synthetisieren. In der Literatur finden sich Hinweise von nur geringer bis gar keiner Befähigung zur Synthese.

In der Haut von Hunden und Katzen ist die Ausgangssubstanz 7-Dehydrocholesterol, das für die Bildung von aktivem Vitamin D benötigt wird, nur in geringer Konzentration enthalten, und das wenige, das vorhanden ist, wird nur geringfügig oder gar nicht zu Vitamin D umgewandelt.

Daraus ergibt sich, dass die Vitamin D-Versorgung von Hunden und Katzen zur Gänze über das Futter abgedeckt werden muss. Vitamin D ist in höheren Konzentrationen in Leber, Fischen, Eigelb und Milchprodukten enthalten. Der Vitamin D-Bedarf in der Nahrung für erwachsene Hunde ist nicht eindeutig festgelegt. Die derzeit vom NRC (National Research Council, USA) empfohlene Menge bezieht sich auf Studien, die untersuchten, wie hoch die Vitamin D-Konzentration in der Nahrung sein sollte, um Skelettanomalien beim Welpen zu verhindern. Da keine Langzeitstudien für erwachsene Tiere vorliegen, werden die Empfehlungen für den Welpen einfach hochgerechnet. So liegt schon bei der Ermittlung des Bedarfes vieles im Unklaren. Da sich die Ermittlung dieses „Bedarfes“ nur auf die Vermeidung schwerer Erkrankungen (hier die Skelettanomalien) bezieht, ergeben sich logischerweise viel zu geringe Werte.

Auch beim Pferd sind die Bedarfszahlen nicht präzise und eine eventuelle Essentialität nicht bewiesen.


Vitamin D wirkt weit über den Knochenstoffwechsel hinaus

Mit Vitamin D verbinden die meisten Verbraucher und auch Tierärzte die Wirkung auf den Knochenstoffwechsel, der bisher auch am gründlichsten untersucht worden ist. Bei Vitamin-D-Mangel kann es zu Rachitis bei jungen und zur Osteomalazie (Knochenerweichung) bei erwachsenen Hunden kommen. Allerdings hat man festgestellt, dass eine inadäquate Kalzium- und Phosphorversorgung sich stärker auf Mineralisationsstörungen der Knochen auswirkt als eine Vitamin D-Unterversorgung.

Seit Einführung der Fertigfuttermittel, denen in der Regel Vitamin D zugesetzt wird, sieht man Rachitis und Osteomalazie nur mehr sehr selten. Da die meisten Fertigfutter sehr hoch erhitzt werden (Extrudate bis zu 200° Celsius), wird auch das relativ hitzebeständige Vitamin D zerstört und muss im Nachhinein substituiert werden.  Inwieweit diese Substitution ausreichend ist, darüber gibt es nur wenige Studien.


Vitamin-D-Rezeptoren in fast allen Zellen, auch bei Tieren

Da nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Hunden und Katzen das aktive Vitamin D (Calcitriol) mit den Vitamin-D-Rezeptoren vieler Zellen reagiert und über unterschiedliche Signale in den Zellstoffwechsel eingreift, stellt sich die Frage, welche Organzellen überhaupt und welche die meisten Vitamin D-Rezeptoren besitzen. Bei Hunden sind es neben Geweben des Skeletts hauptsächlich die Zellen des Dünndarms, der Niere und der Haut in absteigender Reihenfolge. In fast allen Körperzellen gibt es mehr oder weniger Vitamin D-Rezeptoren.


Immunsystem, Krebs und Nierenerkrankung

Auch das Immunsystem ist bei den Tieren - wie beim Menschen - auf Vitamin D angewiesen. Ohne dieses Vitamin können keine Abwehrzellen gebildet werden, chronische Infekte sind die Folge. In Studien mit Hunden mit Babesiose-Infektion (Hundemalaria) zeigte sich bei den erkrankten Hunden ein deutlich geringerer Vitamin-D-Spiegel als bei gesunden (1). Das führen Tierärzte auf einen erhöhten Vitamin D-Verbrauch während des Entzündungsprozesses zurück. Hier werden vermehrt entzündliche Zytokine gebildet, die eine schnellere Umwandlung von 25 (OH)D in die bioaktive Form bewirken. Zusätzlich könnte vor einer Infektion ein niedriger Vitamin-D-Spiegel vorliegen, der die Hunde erst anfällig für die Infektion macht.

Da wir bereits wissen, dass eine Intervention mit Vitamin D beim Menschen dem Krebsgeschehen signifikant entgegenwirken kann, stellt sich die Frage, ob das auch auf Hunde und Katzen zutrifft. Krebserkrankungen stehen bei diesen Tieren heute an erster Stelle, gefolgt von chronischen Darm-, Herz-, Gelenk-, Nieren- und Leberleiden.

Und tatsächlich haben Wissenschaftler Zusammenhänge zwischen niedrigem Vitamin-D-Spiegel im Serum und chronischen Nierenerkrankungen sowie Krebs herausgefunden (2). Im Gewebe von Brusttumoren bei Hunden war die Vitamin D-Rezeptor-Expression deutlich geringer als bei gesunden.

Dass die Vitamin-D-Konzentration im Serum bei kranken Hunden im Krankenhaus eindeutig niedriger lag als bei gesunden Hunden, zeigt eine Studie aus dem Jahre 2018 (3).


Fazit: Auch Haustiere sind von einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung durch die Nahrung abhängig, nicht nur was den Knochenstoffwechsel betrifft. Wie beim Menschen wurden Vitamin-D-Rezeptoren bei Hunden in beinahe allen Zellen gefunden, was auf eine fundamentale Wirkung des Sonnenhormons hindeutet.

Wir bedanken uns für diesen Artikel bei Dr. med. vet. Jutta Ziegler, Hallein, Österreich!


Ergänzung der SonnenAllianz-Redaktion: Der wichtigste Faktor für die Gesunderhaltung Ihres Haustieres ist eine artgerechte Haltung und damit Ernährung. Hunde und Katzen sind keine Vegetarier und brauchen viel Bewegung in natürlicher Umgebung. Eine Vermenschlichung des Tieres führt unweigerlich zu den oben beschriebenen Zivilisationserkrankungen.  Die Sache ist also nicht mit der möglichen Supplementierung von Vitamin D erledigt. Sorgen Sie also bitte soweit wie möglich dafür, dass Ihr Haustier ein artgerechtes Leben führen kann.

Quellen:

  1. Rosa C, Handel I et al (2019). Vitamin D status in dogs with babesiosis. Onderstepoort J Vet Res.2019 Mar 28;86(1):e1-e5. DOI: 10.4102/ojvr.v86i1.1644
  2. Sanchez-Cespedes R, Fernandez-Martinez MD et al (2018). Vitamin D-Receptor-Expression in der Brustdrüse von Hunden und Beziehung zu klinisch-pathologischen Parametern und Progesteron/Östrogen-Rezeptoren. Vet Comp Oncol. 2018 Mar;16(1):E185-E193. DOI: 10.1111/vco.12371. Epub 2017 Nov 27
  3. Jaffey AJ, Backus RC et al (2018). Serum vitamin D concentrations in hospitalized critically ill dogs. PLOS ONE March 28, 2018 https://doi.org/10.1371/journal.pone.0194062

Bilder:

1. Titelbild: Image by Free-Photos from Pixabay

2. Katze: Image by Dimitri Houtteman from Pixabay

 

 

 

Image by Dimitri Houtteman from Pixabay

Aus der Praxis – für die Praxis: Aus dem Leben einer Vitamin D-Beraterin

Aus der Praxis – für die Praxis: Aus dem Leben einer Vitamin D-Beraterin

Immer wieder erreichen uns Rückmeldungen und Berichte unserer Leserinnen und Leser über positive gesundheitliche Veränderungen seit der Einnahme von Vitamin D bzw. nach dem Ausgleich eines Vitamin D-Mangels. Auch wenn wir bei der SonnenAllianz in erster Linie wissenschaftliche Studien zur Beschreibung der Wirkungen des Vitamin D heranziehen möchten, empfinden wir auch die subjektiven und individuellen Erfahrungsberichte als wertvolles Material und werden diese in unserer neuen Rubrik Erfahrungsberichte für Sie sammeln.

Um einen Eindruck zu gewinnen, ein Ausschnitt aus dem Erfahrungbericht unserer Vitamin D-Expertin Nicola Probst (Ernährungs- und Gesundheitscoach & Vitamin D-Beraterin (IVA)):

" [...] Laborwerte sind bei Herausforderungen oft unausweichlich. Vitamin-D3 steht da als erstes auf der Liste. Gerade bei diesem „Sonnenvitamin“ „erfühlen“ die Klienten häufig ihre Vitamin-D-Blutspiegel, weil sie ja zwei Wochen auf Mallorca waren.

In den letzten 5 Jahren habe ich leider keine einzige Person erlebt, die ohne zusätzliche Substitution einen besseren Wert als 25 ng/ml hatte. Das Besondere daran ist, dass innerhalb von 10 Tagen nach individueller Berechnung der Vitamin-D-Blutwert wieder in der Norm ist. Und ich erkläre, dass es in diesem Bereich ein Kinderspiel ist, täglich etwas für seine Gesundheit zu tun.

Wer dazu bereit ist und zusätzlich die Offenheit mitbringt, sich mit weiteren essentielle Mikro-Nährstoffen zu versorgen, kann erleben, wie Herausforderungen reduziert werden. Oder noch besser, diese vorgebeugt werden können.

Welche Auswirkungen ein leerer Körper hat möchte ich in folgenden Beispielen zeigen:

Beispiele aus meiner Praxis (Namen sind geändert):

Sonja: 52- jährige Frau mit Colitis Ulcerosa: Immer wieder akute Schübe. Regelmäßig Cortison-Therapien. Vitamin D oder weitere Laborparameter die über den orthomolekularen Status Aufschluss geben, wurden noch nie untersucht. Vitamin D- Wert lag bei 24.9 ng/ml im Juli des Jahres 2018. Sie nahm Multivitaminpräparate und erreichte im Oktober einen Spiegel von 34,3 ng/ml. Nun wollte sie einen gesunden Blutwert. Wir berechneten diesen für 85 ng/ml. Durch individuelle Berechnung ihrer Dosierung zum Auffüllen und Erhalten, erreichte sie dann einen Blutwert von 84,6 ng/ml.

Natürlich wurden noch zusätzliche Parameter untersucht, z.B. Mineralien und der Omega-3 Index. Durch regelmäßige Einnahme und Anpassung ist sie mittlerweile Schub- und Cortisonfrei. Sie hat zusätzlich keine Gelenkschmerzen mehr, 40 kg abgenommen und ihr Ziel erreicht, mit den Enkelkindern auf dem Boden herumzukrabbeln. [...] "

Zum vollständigen Bericht "Aus der Praxis — für die Praxis: Aus dem Leben einer Vitamin D-Beraterin" >>

Ihre Erfahrungen sind gefragt!

Sie haben ebenfalls positive Erfahrungen mit Vitamin D gemacht (als TherapeutIn oder einfach Vitamin D-NutzerIn) und möchten darüber berichten?

Wir freuen uns sehr über weitere spannende Berichte, die wir auf unserer Seite Erfahrungsberichte veröffentlichen dürfen. Melden Sie sich einfach bei uns über das Kontaktformular!

Nach positiver Prüfung und Freigabe zur Veröffentlichung durch unser Team, erhalten Sie als Dankeschön für Ihren Beitrag von uns eine Sonnenfibel oder ein Vitamin D-Buch geschenkt.

 

Beitragsbild: von StockSnap auf Pixabay

Covid-19: Vitamin D rettet Leben

Covid-19: Vitamin D rettet Leben

Endlich werden im Rahmen der Covid-19 Krise von hochrangigen Politikern Vitamin D und Vitamin C als Immun-Booster empfohlen. Jedenfalls in den USA, wo der Berater der Trump-Administration Dr. Anthony Fauci in einem Interview Vitamin D als als Schutz vor Infektionen empfiehlt (1). In diesem Newsfeed haben wir brandaktuelle, beeindruckende Studien aufbereitet, welche die Empfehlungen von Dr. Fauci untermauern und einmal mehr beweisen, wie wichtig Vitamin D für die Prävention von Infektionskrankheiten wie z.B. dem Covid-19 ist.

Doppeltes Covid-Risiko durch Vitamin D-Mangel

Eine Publikation des führenden amerikanischen Vitamin D-Forschers Michael Holick fasst im September 2020 die zahlreichen Einzelstudien mit geringeren Fallzahlen eindrucksvoll in einer eigenen Auswertung mit nahezu 200 000 Teilnehmern zusammen (Abb. 4).  

Die SARS-CoV-2-Positivenrate aller Probanden betrug 9,3% und der mittlere saisonbereinigte Vitamin D-Spiegel dieser Personen lag bei 31,7 ng/ml. Die Positivenrate war bei 39.190 Patienten mit mangelhaften Vitamin D-Werten (<20 ng/ml) mit 12,5% um das Doppelte höher als bei den 12.321 Patienten mit Werten ≥ 55 ng/ml. In der Gruppe der Personen mit Vitamin D-Spiegeln von mehr als 55 ng/ml wurden nur 5,9% positiv auf SARS-CoV-2 getestet.

Die Studienautoren ziehen folgenden Schluss aus ihren Untersuchungen: “Die SARS-CoV-2-Positivität ist stark und umgekehrt mit den zirkulierenden Vitamin D-Spiegeln verbunden, eine Beziehung, die über Breiten, Ethnien, beide Geschlechter und Altersgruppen hinweg besteht” (2).

Abb. 4: Das Risiko, positiv auf SARS-CoV-2 getestet zu werden, sinkt mit steigendem Vitamin D-Spiegel. Dargestellt ist die Beziehung der Gesamtgruppe. Einzelheiten siehe Text (nach 1).


Eine deutsche Studie aus dem September 2020 belegt zudem, dass die oben genannten Zusammenhänge auch hierzulande zutreffen. Um den Zusammenhang des Vitamin D-Status mit der Intensität einer Covid-19-Erkrankung und dem damit einhergehenden Sterberisiko abzubilden, wurden 185 symptomatische Patienten untersucht. Der mittlere Vitamin D-Spiegel der gesamten Kohorte lag bei 16,6 ng/ml. 22% wiesen Vitamin D-Spiegel von <12 mg/ml auf und 64% hatten Werte unter 20 ng/ml. Der mittlere Vitamin D-Spiegel war in der Gruppe, die stationär behandelt werden musste, eindeutig  niedriger.

Ergebnis: Lagen die Vitamin D-Spiegel der Probanden unter 12 ng/ml, so war das Sterberisiko um den Faktor 14,7 höher als bei den Patienten, die 12 ng/ml oder mehr Vitamin D aufwiesen. Das Risiko, künstlich beatmet werden zu müssen, war um den Faktor 6,12 höher (3).

Intervention mit Vitamin D rettet Leben

Aber auch damit nicht genug! Zunehmend werden auch prospektive Studien geplant und durchgeführt, um die Ergebnisse der geschilderten Beobachtungsstudien zu erhärten. Die internationale Vitamin D-Plattform Vitamin D-Wiki (4) listet im September 2020 mehr als 30 solcher angemeldeten Studien auf.

Diese offiziell als evidenz-basiert bezeichneten Untersuchungen setzen voraus, dass nicht im Nachhinein ausgewertet wird, wer mit welchen Vitamin D-Spiegeln wie krank war, sondern dass die Patienten prospektiv, d. h. bei der Aufnahme ins Krankenhaus oder auch zu Hause beim Auftreten der ersten Symptome eine bestimmte Dosis Vitamin D zuführen und für einen bestimmten Zeitraum beibehalten.

Eine dieser prospektiven Studien wurde kurz vor Veröffentlichung kürzlich beendet und veröffentlicht. Sie bestätigt die in unserer Corona-Berichterstattung (Corona-Spezial) genährten Hoffnungen und Thesen voll und ganz. Von 76 Patienten, die positiv auf SARS-CoV-2 mittels PCR-Test getestet wurden, bekamen 50 am Tag der Aufnahme 20.000 I.E. Vitamin D (in Form von Calcidiol) und ca. die Hälfte der Dosis an Tag 3 und 7. Im Anschluss wurden ihnen einmal wöchentlich ca. 10.000 I.E. Vitamin D bis zur Entlassung verabreicht.

Ergebnis: Nur einer der Patienten, die mit Vitamin D versorgt wurden, musste auf die Intensivstation verlegt werden, also nur 2 Prozent. Von den 26 Patienten, die nicht mit Vitamin D versorgt wurden, waren es 13, also genau 50%!

Von den mit Vitamin D behandelten Patienten starb keiner, alle wurden ohne Komplikationen entlassen. In der halb so großen Vergleichsgruppe ohne Vitamin D starben dagegen zwei Menschen (5).

Angesichts dieser eindeutigen Ergebnisse stellt sich die Frage, wie lange es ethisch noch vertretbar ist, Patienten mit Covid-19 und anderen Atemwegserkrankungen Vitamin D als Therapeutikum weiterhin vorzuenthalten.

Quellen:

  1. https://www.cnbc.com/2020/09/14/supplements-white-house-advisor-fauci-takes-every-day-to-help-keep-his-immune-system-healthy.html
  2. Kaufman HW, Holick MF et al (2020). SARS-CoV-2-Positivitätsraten in Verbindung mit zirkulierenden 25-Hydroxyvitamin D-Spiegeln. PLoS ONE 15 (9): e0239252. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0239252
  3. Radujkovic A, Hippchen T et al (2020). Vitamin D Deficiency and Outcome of COVID-19 Patients. Nutrients, 12(9), 2757. doi:10.3390/nu12092757
  4. https://vitamindwiki.com/COVID-19+Coronavirus+can+most+likely+be+fought+by+Vitamin+D#Intervention
  5. Castillo M et al. (2020). Effect of Calcifediol Treatment and best Available Therapy versus best Available Therapy on Intensive Care Unit Admission and Mortality Among Patients Hospitalized for COVID-19: A Pilot Randomized Clinical study. Retrieved from https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960076020302764?via%3Dihub

Titelbild:

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Vitamin D und das tödliche Quartett (Metabolisches Syndrom)

Vitamin D und das tödliche Quartett (Metabolisches Syndrom)

Das Metabolische Syndrom als multikausales Krankheitsbild moderner Zeiten äußert sich durch das gleichzeitige Auftreten von Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung und Insulinresistenz als Folge eines falschen Lebensstils. Alle 4 Erscheinungen sind Krankheitssymptome, die das Risiko für ein früheres Ableben drastisch erhöhen. Eine Reihe von Studien spricht für einen deutlichen Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel und dem Krankheitsbild des Metabolischen Syndroms.

Die häufigsten Folgeerscheinungen des Metabolischen Syndroms sind bekannt als Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Verschiedene lebensstilbedingte Veränderungen wie Gewichtsreduktion durch die Einschränkung von Zucker und einfache Kohlenhydrate, regelmäßige Bewegung, Einschränkung des Drogenkonsums inklusive Alkohol aber natürlich auch ernährungstechnische Umstellungen können getroffen werden, um den Stoffwechsel wieder ins Lot zu bringen.

Zusätzlich zu den erwähnten Lebensstilfaktoren zeigen vorhandene Forschungsarbeiten, dass Vitamin D ebenfalls eine wesentlichen Rolle spielt, wenn es um die Verhinderung des Metabolischen Syndroms geht. Beispielsweise kann Vitamin D nachteilige Wirkungen eines aus dem Ruder gelaufenen Stoffwechsels umkehren, indem es Signalmechanismen blockiert oder durch Fettleibigkeit hervorgerufenen Entzündungen entgegenwirkt, die Insulinresistenz verbessert und den Bluthochdruck senkt, so das amerikanische Forschungszentrum für Sonnenlicht, Ernährung und Gesundheit in einer Arbeit aus dem Sommer 2019 (1). Da gerade die Fettleibigkeit jedoch häufig auch mit Bewegungsmangel an frischer Luft einhergeht, wird ein Vitamin D-Mangel begünstigt. Es entsteht ein Teufelskreis.

Optimale Vitamin D-Spiegel senkten die Gesamtmortalität und die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Patienten mit metabolischem Syndrom erheblich, so die Schlussfolgerung der Autoren der Ludwigshafener Risiko-Studie aus dem Jahr 2012, bei der 1801 Patienten mit der Diagnose Metabolisches Syndrom untersucht wurden. 92% der Teilnehmer waren von Vitamin D-Mangel (< 20ng/ml) betroffen, wobei 22% sogar die 10 ng/ml unterschritten, also einen extremen Mangel aufwiesen. Die Gesamtmortalität von Patienten mit optimalen Vitamin D-Spiegeln war um 75% niedriger als die Vergleichsgruppe mit extremem Vitamin D-Mangel (Abb. 1). Für kardiovaskulär bedingte Mortalität wurde sogar eine Reduktion von 85% für die regelrecht Versorgten ermittelt. Auch die Herzinsuffizienz war in dieser Gruppe um ganze 76% geringer (2).

Abb. 1: Die Sterblichkeit bei Patienten mit dem Metabolischen Syndrom steigt mit sinkendem Vitamin D (nach 2).

In China wurde 2016 eine Studie veröffentlicht, deren Ergebnisse einen Vitamin D-Mangel als einen Risikofaktor für die Manifestation eines Metabolischen Syndroms bei 270 Patienten mit Typ 2-Diabetes nahe legten. Patienten mit den niedrigsten Vitamin D-Spiegeln und einem BMI >24 wiesen ein 3,26-fach höheres Risiko für ein Metabolisches Syndrom auf. Die chinesischen Forscher stellen in diesem Zusammenhang fest, dass eine Abnahme des Vitamin D-Spiegels um 10 ng/ml das Risiko für ein Metabolisches Syndrom bei solchen Patienten um den Faktor 2 erhöht (3).

Im Jahr 2017 folgten ähnliche Ergebnisse aus Japan, die an gesunden Erwerbstätigen durchgeführt wurde. Von den 1790 Arbeitern im Alter von 18 bis 69 Jahre, wurde ein umgekehrter Trend von Vitamin D-Spiegel und dem Risiko, am Metabolischen Syndrom zu erkranken, dokumentiert. Demzufolge hatten die Probanden, deren Vitamin D-Spiegel die 30 ng/ml-Grenze überschritten, ein um 48% geringeres Risiko am Metabolischen Syndrom zu erkranken, als die Vergleichsgruppe mit Vitamin D-Spiegeln von unter 20 ng/ml (4). So ganz nebenbei unterstreicht dieses Ergebnis im Übrigen wieder einmal mehr die Richtigkeit eines Grenzwertes für einen Vitamin D-Mangel von 30 ng/ml.

2019 bestätigte sich diese Beobachtung bei einer  Forschungsarbeit aus Katar eindrucksvoll: Bei den 700 beobachteten Frauen im Alter von 20-80 Jahren, war das Risiko, ein Metabolisches Syndrom zu entwickeln, bei der Gruppe mit Vitamin D-Werten im unteren Viertel um ganze 92% höher als bei den Frauen, die der Gruppe mit den höchsten Vitamin D-Spiegel angehörten (5).

Fazit: Die Studienlage erlaubt folgende Schlussfolgerungen: Entweder fördert ein Vitamin D-Mangel die Entstehung eines Metabolischen Syndroms oder aber das Metabolische Syndrom begünstigt die Manifestation eines schweren Vitamin D-Mangels. Beides ist katastrophal in Bezug auf damit in Zusammenhang stehenden Krankheitsbilder. Insofern ist ein guter Vitamin D-Spiegel in jedem Fall ein Muss in der Prävention und Behandlung des Metabolischen Syndroms. Neben dem Sonnenhormon sind aber auch weitere wichtige Lebensstilfaktoren zur Prävention des sogenannten "tödlichen Quartetts" von Bedeutung. Zu ihnen zählen eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, Verzicht auf Alkoholkonsum und Rauchen, Entspannungsphasen und weitere Maßnahmen die einen gesunden Lebensstil ausmachen.

Quellen:

  1. Moukayed, M., & Grant, W. B. (2019). Linking the metabolic syndrome and obesity with vitamin D status: risks and opportunities for improving cardiometabolic health and well-being. Diabetes, Metabolic Syndrome and Obesity: Targets and Therapy, Volume 12, 1437–1447. doi: 10.2147/dmso.s176933 
  2. Thomas, G. N., Hartaigh, B. o, Bosch, J. A., Pilz, S., Loerbroks, A., Kleber, M. E., … Marz, W. (2012). Vitamin D Levels Predict All-Cause and Cardiovascular Disease Mortality in Subjects With the Metabolic Syndrome: The Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health (LURIC) study. Diabetes Care, 35(5), 1158–1164. doi: 10.2337/dc11-1714 
  3. Pan, G.-T., Guo, J.-F., Mei, S.-L., Zhang, M.-X., Hu, Z.-Y., Zhong, C.-K., … Zhang, Z.-L. (2016). Vitamin D Deficiency in Relation to the Risk of Metabolic Syndrome in Middle-Aged and Elderly Patients with Type 2 Diabetes Mellitus. Journal of Nutritional Science and Vitaminology, 62(4), 213–219. doi: 10.3177/jnsv.62.213
  4. Akter, S., Eguchi, M., Kurotani, K., Kochi, T., Kashino, I., Ito, R., … Mizoue, T. (2017). Serum 25-hydroxyvitamin D and metabolic syndrome in a Japanese working population: The Furukawa Nutrition and Health Study. Nutrition, 36, 26–32. doi: 10.1016/j.nut.2016.02.024
  5. Ganji, V., Sukik, A., Alaayesh, H., Rasoulinejad, H., & Shraim, M. (2019). Serum vitamin D concentrations are inversely related to prevalence of metabolic syndrome in Qatari women. BioFactors. doi: 10.1002/biof.1572

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Vitamin-D-Mangel bei COVID-19-Patienten – Eine tödliche Verbindung

Vitamin-D-Mangel bei COVID-19-Patienten – Eine tödliche Verbindung

Immer wieder konnte die Vitamin D-Forschung mit beeindruckenden Ergebnisse darlegen, wie wichtig ein regelrechter Vitamin D-Spiegel im Kampf gegen Atemwegsinfektionen ist. So haben wir auch schon in unserem Corona-Spezial über den Schutzmechanismus und die damit einhergehende Risikoreduktion durch Vitamin D bei Covid-19-Patienten berichtet. Eine brandaktuelle Studie stellt nun erneut einen deutlichen Zusammenhang zwischen Covid-19 und Vitamin D-Mangel her.

Im Folgenden haben wir die Kernaussagen der Studie (1) aufbereitet:

  • Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass verschiedene nicht übertragbare Krankheiten (Bluthochdruck, Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen, metabolisches Syndrom) mit niedrigen Vitamin-D-Plasmaspiegeln assoziiert sind.
  • Diese Komorbiditäten, zusammen mit dem oft begleitenden Vitamin-D-Mangel, erhöhen das Risiko schwerer COVID-19-Erkrankungen.
  • Viel mehr Aufmerksamkeit sollte der Bedeutung des Vitamin-D-Status für die Entwicklung und den Verlauf dieser Krankheit gegeben werden.
  • Insbesondere bei den gängigen Methoden zur Bekämpfung der Pandemie (Lockdown) ist die natürliche Vitamin-D-Synthese in der Haut vermindert, wenn die Menschen wenig Gelegenheit haben, sich der Sonne auszusetzen.
  • Die kurzen Halbwertszeiten des Vitamins machen daher einen zunehmenden Vitamin-D-Mangel wahrscheinlicher. Gezielte Ernährungsberatung, maßvolle Nahrungsergänzung oder angereicherte Lebensmittel können helfen, diesem Mangel vorzubeugen.
  • Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes sollte der Vitamin D-Status dringend überprüft und, wenn möglich, verbessert werden.

Eine weitere Untersuchung (2) bezieht sich auf die Beeinflussung der Gene, die in der Zelle wirksame Proteine des SARS-CoV-2 Virus beeinflussen. Von den 332 aktiven Genen werden 84, also 30% durch Vitamin D beeinflusst, was einen weiteren Erklärungsansatz dafür liefert, warum Vitamin D so wirksam gegen Covid-19 ist.

Die Akademie für menschliche Medizin hat beide Studien genauer unter die Lupe genommen und berichtet auf ihrer Homepage ausführlich darüber. Klicken Sie hier um den ganzen Artikel aufzurufen!

Wir halten Sie hier weiterhin über die neuesten Entwicklungen in Bezug auf Covid-19 und die präventiven sowie therapeutischen Wirkungen des Vitamin D auf dem Laufenden.

Quellen:

  1. Biesalski, H. K. (2020) ‘Vitamin D deficiency and co-morbidities in COVID-19 patients – A fatal relationship?’, NFS Journal. Elsevier GmbH, 20, pp. 10–21. doi: 10.1016/j.nfs.2020.06.001.
  2. Glinsky, G. V. (2020). Tripartite Combination of Candidate Pandemic Mitigation Agents: Vitamin D, Quercetin, and Estradiol Manifest Properties of Medicinal Agents for Targeted Mitigation of the COVID-19 Pandemic Defined by Genomics-Guided Tracing of SARS-CoV-2 Targets in Human Cells. Biomedicines, 8(5), 129. doi:10.3390/biomedicines8050129

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Vitamin D – ein vielversprechender Lösungsansatz gegen Covid-19 und mehr

Vitamin D – ein vielversprechender Lösungsansatz gegen Covid-19 und mehr

Noch immer greifen die Maßnahmen der von der WHO ausgerufenen Covid-19-Pandemie tief in den Alltag und in die Gesundheit unzähliger Menschen ein. Während aber einflussreiche Großsponsoren der WHO im öffentlich-rechtlichen TV zur Sendebestzeit verlautbaren lassen die ganze Menschheit durchimpfen zu wollen, werden nachweislich wirksame, bestens erforschte, sichere bzw. nebenwirkungsfreie, extrem günstige, universell gegen Infektionskrankheiten wirksame und jederzeit verfügbare Mittel wie Vitamin D außen vorgelassen.

Ein brandaktueller Artikel aus der Cambridge University Press wurde kürzlich von hochrangigen Wissenschaftlern, darunter William B. Grant, publiziert. Darin werden die Wirkmechanismen von Vitamin D bei Covid-19 und Influenza untersucht, die in Bezug auf die erwähnten Punkte jede Covid 19-Impfung in den Schatten stellt. Wir haben die Analyse für Sie in zusammengefasster Form aufbereitet.

Vitamin D gegen Covid-19

Vitamin D kann durch verschiedene Mechanismen das Infektionsrisiko mit Covid-19 sowie Influenza verringern. Diese Mechanismen umfassen:

  1. die Induktion von Cathelicidinen und Defensinen, die die Virusreplikationsraten senken können.
  2. eine Verringerung entzündungsfördernder Zytokine, welche Entzündungen hervorrufen, die die Lungenschleimhaut verletzen und zu Lungenentzündungen führen.
  3. das Erhöhen der Konzentrationen entzündungshemmender Zytokine.

Mehrere Beobachtungsstudien und klinische Studien zeigten, dass eine Vitamin-D-Supplementierung das Influenza- sowie das Covid-19-Risiko reduziert. Dafür spricht auch, dass der Ausbruch analog zur üblichen Grippesaison im Winter, also dann vonstatten ging, als die Vitamin D-Spiegel in der Bevölkerung am niedrigsten waren (1).

In einer weiteren Analyse wurde eine quadratische Beziehung zwischen der Prävalenz des Vitamin-D-Mangels und den Breitengraden in den am häufigsten durch COVID-19 betroffenen Ländern gefunden (2). Der Vitamin-D-Mangel ist in den subtropischen Ländern und Ländern der mittleren Breiten häufiger als in den tropischen Ländern und Ländern der hohen Breiten. Die am häufigsten betroffenen Länder mit schwerem Vitamin-D-Mangel stammen aus den Subtropen (Saudi-Arabien; 46%, Katar; 46%, Iran; 33,4%, Chile; 26,4%) und den Ländern der mittleren Breiten (Frankreich; 27,3%, Portugal; 21,2% und Österreich; 19,3%). In einigen Ländern der hohen Breitengrade (z.B. Norwegen, Finnland, Schweden, Dänemark und Niederlande) wurde ein schwerer Vitamin-D-Mangel von annähernd 0% festgestellt. Offensichtlich ist heutzutage die Sonneneinstrahlung alleine nicht mehr das Kriterium für das Erreichen eines zumindest ausreichenden Vitamin D-Spiegels, sondern die Mischung aus Sonne, Vitamin D-Supplementierung und Ernährung.

Dass ein Vitamin-D-Mangel generell mit Atemwegserkrankungen assoziiert ist, haben wir schon an anderer Stelle anhand von zahlreichen Studien dargelegt.

Für Covid-19 gilt, sowie für alle anderen Grippe- und Infektionserkrankungen, dass die Sterblichkeitsrate mit dem Alter und mit der Komorbidität chronischer Krankheiten zunimmt.

Warum nicht Vitamin D präventiv und therapeutisch anwenden?

Um das Infektionsrisiko zu verringern, wird in dem Artikel empfohlen, dass Personen mit Influenza- und/oder COVID-19-Risiko die Einnahme von 10.000 I.E./Tag Vitamin D in Betracht nehmen sollten, bis ein optimaler Vitamin D-Spiegel von 40-60 ng/ml erreicht ist. Danach solle Vitamin D in einer Größenordnung von ca. 5000 I.E./Tag beibehalten werden um den Spiegel in diesem Bereich zu stabilisieren. Bei akuten klinischen Symptomen können auch höhere Dosierungen zielführend sein (1).

Fazit: Vitamin D hilft therapeutisch und präventiv gegen alle Arten von Infektionskrankheiten, Coronaviren, Influenzaviren usw., indem es auf natürliche Weise das Immunsystem und die Abwehrkräfte unterstützt. Das Sonnenhormon verursacht dabei keine ungewollten Nebenwirkungen, ist günstig in hoher Qualität frei käuflich verfügbar und somit ein wahrlich effektiver Schutz gegen genannte Erscheinungen. 

Quellen

  1. Grant, W. B., Lahore, H., Mcdonnell, S. L., Baggerly, C. A., French, C. B., Aliano, J. L., & Bhattoa, H. P. (2020). Evidence That Vitamin D Supplementation Could Reduce Risk of Influenza and COVID-19 Infections and Deaths. doi: 10.20944/preprints202003.0235.v2
  2. Kara, M., Ekiz, T., Ricci, V., Kara, Ö., Chang, K.-V., & Özçakar, L. (2020). ‘Scientific Strabismus’ or Two Related Pandemics: COVID-19 & Vitamin D Deficiency. British Journal of Nutrition, 1–20. doi: 10.1017/s0007114520001749

 

 

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Vitamin D, Kalzium und die Sango Koralle

Vitamin D, Kalzium und die Sango Koralle

Kalzium spielt eine wichtige Rolle im Knochenstoffwechsel, wo es auch gemeinsam mit Vitamin D interagiert. Der Mineralstoff wird außerdem für verschiedene zelluläre Prozesse benötigt, wie zum Beispiel die Muskel- und Gefäßkontraktion, Nervenimpulsübertragung, aber auch für die Herz-, Nieren- und Lungenfunktion sowie die Blutgerinnung und das Hormonsystem. Doch sollte Kalzium  zusammen mit Vitamin D oder gar als Monopräparat eingenommen werden? Unsere Antworten finden Sie in diesem Newsfeed.

 

Wege der Kalziumaufnahme

Kalzium wird vornehmlich über die Ernährung aufgenommen und sollte dem Körper laut offiziellen nationalen und internationalen Empfehlungen mit 800-1000 mg pro Tag zugeführt werden. Proteingebundenes Kalzium aus Lebensmitteln wird im Magen durch die Magensäure freigesetzt, ehe es im Darm resorbiert werden kann (1). Eine intakte Magensäure ist also wichtig, damit eine effektive Kalziumaufnahme im Darm stattfinden kann.

Das Kalzium wird nach der Freisetzung im Darm über 2 verschiedene Transportmechanismen resorbiert (2,3):

  1. Über den transzellulären aktiven Transport: Dieser findet bei niedriger bis normaler Kalziumzufuhr größtenteils im Zwölffingerdarm und im oberen Leerdarm statt und ist vom aktiven Vitamin D (Calcitriol) abhängig. Ist der Vitamin D-Spiegel im Blut zu niedrig, kann dieser Prozess nicht ordnungsgemäß ablaufen.
  2. Über den parazellulären passiven Transport, der über die gesamte Länge des Darms mittels eines Diffusionsmechanismus funktioniert.

Am Beispiel einer Interventionsstudie lässt sich die Verbesserung des Vitamin D-Spiegels auf die Kalziumaufnahme veranschaulichen. Zwei Vergleichsgruppen wurden dabei mit kalziumarmer Ernährung und relativ niedrig dosierten Kalziumpräparaten versorgt, wobei eine der beiden Gruppen mit Vitamin D versorgt wurde. Trotz der Tatsache, dass der mittlere Vitamin D-Spiegel in der Gruppe ohne Vitamin D-Supplementierung mit 20 ng/ml den offiziellen Empfehlungen der Vitamin D-Versorgung entsprach, konnte die Vitamin D-Gruppe mit Spiegeln von 34,4 ng/ml signifikante 65% mehr Kalzium absorbieren (4). Welche Vitamin D-Werte wir als ausreichend betrachten, können Sie hier nachlesen >>


Die Rolle von Vitamin D bei der Kalziumaufnahme und -steuerung für unsere Knochengesundheit

Abb. 1: Knochen

Kalzium wird zum überwiegendem Teil in den Knochen und Zähnen gespeichert und bei Bedarf, für die in der Einleitung genannten Funktionen, freigesetzt. Um die Kalziumkonzentration im Blut nach oben hin zu regulieren, sorgt ein erhöhter PTH-Spiegel im Blut für die Mobilisierung des in den Knochen gespeicherten Kalziums. Dies geschieht aber nur dann, wenn zu wenig Kalzium über den Darm aufgenommen werden kann, was in den meisten Fällen durch einen Vitamin D-Mangel verursacht wird. Bleibt dieser Zustand über längere Zeit aufrecht, führt dies zu Osteomalazie, Osteoporose, Rachitis bei Kindern oder Zahnschmelzverlust und anderen degenerativen Erscheinungen.

Bezeichnenderweise finden sich die niedrigsten Parathormonwerte bei Vitamin D-Spiegeln von > 40 ng/ml aufwärts (5).

Denn Vitamin D ist ein wesentlicher Faktor bei der aktiven, transzellulären Aufnahme von Kalzium im Darm, aber auch die Steuerung des Knochenminerals ist vom Sonnenhormon abhängig. Wenn die Gefahr eines Kalziummangels besteht, sollte also zuallererst der Vitamin D-Spiegel kontrolliert werden. Denn nur falls bei einem regelrechten Vitamin D-Spiegel von über 40 ng/ml, immer noch ein Kalziummangel vorhanden ist, macht eine Supplementation oder Medikation mit dem Mineralstoff Sinn.

Vitamin D steuert Kalzium indirekt auch dahingehend, als dass es die Konzentration des sogenannten Matrix-Gla-Proteins (MPG) positiv beeinflusst (6). MPG ist für die Einlagerung des Kalziums in die Knochen wichtig und verhindert die Ablagerung von Kalzium in den Gefäßen. In anderen Worten: Es sorgt dafür, dass das Kalzium dort ankommt, wo es gebraucht wird. MPG wird unter anderem auch von Vitamin K2 aktiviert, worüber wir bereits einen ausführlichen Artikel verfasst haben.

Fällt der Vitamin D-Spiegel unter 30 ng/ml, was in der 2015 vom RKI publizierten Studie bei 88% der erfassten Deutschen der Fall war (7), so kann auch die Verkalkung des neu gebildeten Osteoids im Knochen und damit die Knochengesundheit nicht mehr gewährleistet werden (8). Eine Osteomalazie und Verschlechterung der Knochenstruktur sind damit vorprogrammiert.

Der Zusammenhang der Kalziumaufnahme mit dem Vitamin D-Spiegel wurde auch in einer älteren Studie mit insgesamt 944 gesunden Probanden nachgewiesen. Dort ist zwar von niedrigeren Vitamin D-Spiegeln (18 ng/ml) die Rede, die Schlussfolgerung bezieht sich jedoch auf die notwendige Kalziumzufuhr bei einem gewissen Vitamin D-Spiegel:

„Solange der Vitamin-D-Status sichergestellt ist, ist eine Kalziumaufnahme von mehr als 800 mg/Tag zur Aufrechterhaltung des Kalziumstoffwechsels nicht erforderlich. Vitamin-D-Präparate sind für einen angemessenen Vitamin-D-Status in nördlichen Klimazonen erforderlich“ (9).


Kalziumpräparate können Herzerkrankungen verursachen

Abb. 2: Herzerkrankung

Die 2011 in Heidelberg durchgeführte EPIC-Studie (10) untersuchte wie sich die Aufnahme von Kalzium und Kalziumpräparaten auf das Risiko eines Herzinfarktes, Schlaganfalls oder generell einer kardiovaskulären Erkrankung auswirkt. Die 23.980 Teilnehmer im Alter von 35-64 Jahren waren bei Beginn der Studie frei von kardiovaskulären Erkrankungen und wurden im Durchschnitt über 11 Jahre beobachtet.

Dabei zeigt sich bei der isolierten Einnahme von Kalzium-Monopräparaten ohne andere Nahrungsergänzungsmittel ein erhöhtes Risiko um den Faktor 2,4 einen Herzinfarkt zu manifestieren. Wurden Kalziumpräparate mit anderen Präparaten kombiniert, dann war das Risiko immer noch um 86% höher, als bei den Studienteilnehmern, die keine Kalziumprodukte einnahmen.

Die moderate Kalziumzuführung von 820 mg/Tag über die Nahrung senkte das Risiko eines Herzinfarktes jedoch um 30% !

Diese Zuführungsmenge sollte mit einer großteils ausgewogenen Ernährung kein Problem darstellen.

Eine weitere 2013 veröffentlichte Studie (11) des amerikanischen Instituts für Gesundheit (NIH) unterstreicht ebenfalls das Risiko für Männer an Kalziumpräparaten durch Herzerkrankungen zu versterben. Hierbei wurden 388.229 Probanden 12 Jahre lang beobachtet. Bei einer täglichen Einnahme von 1000 mg Kalzium als Supplement wurde eine um 20% höhere Sterblichkeit bei Männern durch Herzerkrankungen festgestellt. Die Kalziumaufnahme rein über die Nahrung war auch bei dieser Studie ausdrücklich nicht mit einer höheren Sterblichkeit durch Herzerkrankungen verbunden.

Auch bei Frauen erhöhte sich in einer placebokontrollierten Studie das Risiko durch Kalziumpräparate sowohl mit als auch ohne zusätzlichem Vitamin D, durch einen Herzinfarkt zu versterben um 24% (12).


Sango Meereskoralle

Oft werden wir gefragt, ob die Sango Meerekoralle aufgrund des relativ hohen Kalziumanteils Gefahren der Arterienverkalkung in Kombination mit der Einnahme von Vitamin D birgt.

Die Sango Meereskoralle hat in der Regel einen Kalziumgehalt von 20%, der aber ergänzt wird durch 10% Magnesiumanteil und anderen Mengen- und Spurenelementen. Folgt man den Einnahmeempfehlungen der Hersteller, die sich auf eine Zufuhrmenge von 3g täglich beziehen, so addiert sich die tägliche Zuführungsdosierung von Kalzium dadurch auf 600 mg täglich, was eher eine überschaubare Menge darstellt. Zusätzlich sorgt der Gegenspieler und Kofaktor von Kalzium, nämlich das Magnesium in der Sango Meereskoralle für zahlreiche positive Effekte, die wir in einem eigenen Artikel aufbereit haben.

Aufgrund der überschaubaren Menge an Kalzium und dem Zusammenspiel mit dem Magnesium, das laut aktuellem Wissenstand im optimalen Verhältnis von 2:1 vorhanden sein sollte, scheint eine erhöhte Gefahr von Gefäßverkalkungen durch die langfristige Einnahme eher unwahrscheinlich. Bei einer insgesamt extrem kalziumhaltigen Ernährungsweise könnte dies eventuell anders aussehen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, empfiehlt sich ohnehin eine zusätzliche Einnahme von Vitamin K2, über das wir ebenfalls einen ausführlichen Artikel erstellt haben. Vitamin K2 ist nämlich nicht nur essentiell wichtig für den Transport des Kalziums in die Knochen, sondern schützt auch gleichzeitig die Gefäße vor Verkalkungen (13).

Die Einnahme der Sango Meereskoralle kann also bei kalziumarmer Ernährungsweise unterstützend wirken. Optimalerweise wird die benötigte Kalzium-Menge von 800-1000 mg/Tag aber über die Ernährung aufgenommen.


Fazit: Kalzium ist ein wichtiger Kofaktor von Vitamin D und für die Knochen und viele andere Funktionen von großer Bedeutung. Eine regelrechte Kalziumversorgung findet 1. über die Nahrung und 2. über einen adäquaten Vitamin D-Spiegel statt. Eine tägliche Zufuhr zwischen 800 – 1000 mg ist über die Ernährung ohne weiteres zu zu erreichen. Kalziumpräparate sind daher bei einer ausgewogenen Ernährungsweise in der Regel nicht notwendig. Bei dennoch festgestelltem Kalzium-Mangel sollte vor einer ärztlich angeordneten (!) Kalzium-Einnahme zunächst ein eventuell vorliegender Vitamin D-Mangel behoben werden, der Ursache für eine gestörte Kalzium-Aufnahme sein kann. Eine Kalzium-Supplementierung ohne vorliegenden Mangel kann Herzerkrankungen verursachen.

Quellen:

  1. Kuwabara, A., & Tanaka, K. (2015, November). The role of gastro-intestinal tract in the calcium absorption. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26503863
  2. Bronner, F. (2002). Mechanisms of intestinal calcium absorption. Journal of Cellular Biochemistry, 88(2), 387–393. doi: 10.1002/jcb.10330
  3. Christakos, S. (2012). Recent advances in our understanding of 1,25-dihydroxyvitamin D3 regulation of intestinal calcium absorption. Archives of Biochemistry and Biophysics, 523(1), 73–76. doi: 10.1016/j.abb.2011.12.020
  4. Heaney, R. P., Dowell, M. S., Hale, C. A., & Bendich, A. (2003). Calcium Absorption Varies within the Reference Range for Serum 25-Hydroxyvitamin D. Journal of the American College of Nutrition, 22(2), 142–146. doi: 10.1080/07315724.2003.10719287
  5. Ginde, A. A., Wolfe, P., Camargo, C. A., & Schwartz, R. S. (2012, January). Defining vitamin D status by secondary hyperparathyroidism in the U.S. population. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21606669.
  6. van Ballegooijen, A. J., Beulens, J. W. J., Schurgers, L. J., de Koning, E. J., Lips, P., van Schoor, N. M., & Vervloet, M. G. (2019, January 22). Effect of 6-Month Vitamin D Supplementation on Plasma Matrix Gla Protein in Older Adults. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30678199
  7. Rabenberg, Martina; Scheidt-Nave, Christa; Busch, Markus A.; Rieckmann, Nina; Hintzpeter, Birte; Mensink, Gert B. M. (2015): Vitamin D status among adults in Germany–results from the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1). In: BMC public health 15, S. 641. DOI: 10.1186/s12889-015-2016-7.
  8. Domarus, Christoph von; Brown, Jonathan; Barvencik, Florian; Amling, Michael; Pogoda, Pia (2011): How much vitamin D do we need for skeletal health? In: Clinical orthopaedics and related research 469 (11), S. 3127–3133.
  9. Steingrimsdottir, L. (2005). Relationship Between Serum Parathyroid Hormone Levels, Vitamin D Sufficiency, and Calcium Intake. Jama, 294(18), 2336. doi: 10.1001/jama.294.18.2336
  10. Li, K., Kaaks, R., Linseisen, J., & Rohrmann, S. (2012, June 15). Associations of dietary calcium intake and calcium supplementation with myocardial infarction and stroke risk and overall cardiovascular mortality in the Heidelberg cohort of the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition study (EPIC-Heidelberg). Retrieved from https://heart.bmj.com/content/98/12/920.long
  11. Xiao, Q., Murphy, R. A., Houston, D. K., Harris, T. B., Chow, W.-H., & Park, Y. (2013, April 22). Dietary and supplemental calcium intake and cardiovascular disease mortality: the National Institutes of Health-AARP diet and health study. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23381719
  12. Bolland, M. J., Grey, A., Avenell, A., Gamble, G. D., & Reid, I. R. (2011, April 19). Calcium supplements with or without vitamin D and risk of cardiovascular events: reanalysis of the Women’s Health Initiative limited access dataset and meta-analysis. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21505219
  13. Schurgers, L. J., Spronk, H. M., Soute, B. A., Schiffers, P. M., Demey, J. G., & Vermeer, C. (2007). Regression of warfarin-induced medial elastocalcinosis by high intake of vitamin K in rats. Blood. doi:10.1182/blood-2006-07-035345

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Abb. 1: von Joey Hajda auf Pixabay

Abb. 2: Bild von Pexels auf Pixabay

So stärken Sie jetzt die Abwehrkräfte

So stärken Sie jetzt die Abwehrkräfte

Das Immunsystem spielt nicht nur in Zeiten der Corona-Krise eine zentrale Rolle, wenn es darum geht sich vor einer ganzen Reihe von viralen und anderen Infektionen zu schützen. Dass Vitamin D bei der Immunabwehr, insbesondere bezogen auf den Coronavirus eine ganz besondere Stellung einnimmt, haben wir in einem unserer letzten Newsfeeds ausführlich dargestellt. Doch es gibt weitere wichtige Mikronährstoffe, die neben Vitamin D für die optimale Funktionstüchtigkeit unseres Immunsystems unabdingbar sind.

Der renommierte Apotheker Uwe Gröber zählt zu den führenden Mikronährstoffexperten im deutschsprachigen Raum und gibt in einem kürzlich veröffentlichten Interview (siehe unten) mit Prof. Dr. Jörg Spitz Tipps und Empfehlungen, wie Sie Ihr Immunsystem auf Vordermann bringen. Wir haben das Gespräch für Sie in Textform aufbereitet.


Vitamin C präventiv

Vitamin C hat eine zentrale Stellung im Immunsystem und schärft die Immunzellen in ihrer Funktion. Es verbessert außerdem die Regenerationsprozesse und wird daher auch im Sport eingesetzt. 32% der Männer und 29% der Frauen erreichen nicht die empfohlene tägliche Zufuhrmenge für Erwachsene, die sich auf 95-110 mg/Tag beläuft.

Laut einer Untersuchung die 1996 im renommierten PNAS Journal publiziert wurde, braucht ein gesunder Erwachsener für eine optimale Funktion der Immunzellen aber mindestens 200 mg Vitamin C täglich, also deutlich mehr als die offiziellen Empfehlungen. Die Studie ergab außerdem, dass 100% des zugeführten Vitamin C in dieser Größenordnung resorbiert wurde, was auf den Bedarf des wasserlöslichen Vitamins hinweist (2). Wer bei seiner Vitamin C-Versorgung auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte also auf eine tägliche Zuführungsmenge von 200 mg achten.

Eine Vitamin C-haltige Ernährungsweise, und falls notwendig eine gezielte Supplementierung, sind geeignet diesen Bedarf abzudecken und somit die Grundlage für ein voll funktionstüchtiges Immunsystem zu legen. Allerdings ist es vor allem bei auf Süße gezüchtete Obstarten ungewiss, wieviel Vitamin C tatsächlich in den jeweiligen Sorten enthalten ist.

Vitamin C-haltige Nahrungsmittel: Paprika, Brokkoli, div. Kohlarten, Erdbeeren, Sanddornsaft, Orangensaft

Wichtig: die Stoffwechselwege von Vitamin C und Vitamin D überschneiden sich und unterstützen sich gegenseitig. Die Aufnahme von Vitamin C funktioniert nur mit Vitamin D und dieses fungiert daher als Kofaktor. Umgekehrt benötigt Vitamin D um in seine aktive Form (Calcitriol) umgewandelt zu werden wiederum Vitamin C (3).


Vitamin C therapeutisch

In einer aktuellen Metastudie aus dem Februar 2020 wurde festgestellt, dass 1-6 g oral verabreichtes Vitamin C pro Tag die Beatmungszeit bei 471 kritisch erkrankten Patienten im Durchschnitt um 25% verkürzte. Die Schlussfolgerung der Studienautoren liest sich wie folgt:

„Wir fanden starke Hinweise darauf, dass Vitamin C die Dauer der mechanischen Beatmung verkürzt, aber das Ausmaß des Effekts scheint von der Dauer der Beatmung in der unbehandelten Kontrollgruppe abzuhängen.“ (3)

Noch effektiver als eine orale Einnahme wirkt jedoch eine intravenöse Zuführung von Vitamin C, denn eine orale Einnahme führt maximal zu Spiegeln von 220 µmol/l, während mit Infusionen weit höhere Spiegeln erreicht werden.

Der für ärztliche Behandlungsprotokolle relevante Thieme-Verlag veröffentlichte bereits 2004 ein an Ärzte gerichtetes Buch, mit einem Sonderkapitel über Vitamin C. Darin wird eine intravenöse Vitamin C-Verabreichung für kritisch erkrankte Patienten mit Lungenerkrankungen von mind. 3 g täglich empfohlen (4).

Noch besser wirken bei schwer erkrankten Lungenpatienten Dosen von 7,5 - 15 g täglich, die zu einem Blutspiegel von 2000-5000 µmol/l führen, der in diesen Fällen auch notwendig ist.

Im chinesischen Wuhan, dem Epizentrum der Corona-Pandemie, läuft derzeit eine randomisierte Studie mit Hochrisiko-Patienten, welche die Wirksamkeit von Vitamin C beim Corona-Virus validieren soll. Dabei werden den Patienten über Infusionen täglich 12 g Vitamin C verabreicht (5). Diese Studien basieren auf den positiven Erfahrungen, die mit hochdosiertem Vitamin C bei akuten Atemwegserkrankungen in den Jahren zuvor gemacht wurden (6).


Vitamin A (Retinol) und Zink

Vitamin D und A sollten wenn irgend möglich zusammen eingenommen werden. Die Rezeptoren im Zellkern, an die diese beiden Hormone binden, verschmelzen quasi miteinander und arbeiten oft gemeinsam, z.B. bei der Bildung und Beeinflussung der Proteinsynthese.

Vitamin A ist laut Apotheker Gröber das wichtigste Schleimhaut-Vitamin, da es die Immunität auf der Schleimhaut stabilisiert. Das betrifft die Atemwege und den Verdauungstrakt, wo Vitamin A durch immunmodulatorische Wirkungsweisen auch beispielsweise eine löchrige Darmwand (leaky-gut) stabilisiert. Auch Vitamin A wird dabei von Vitamin D unterstützt.

Tipp für die Praxis: Vitamin A ist vor allem in Innereien von Tieren enthalten. Pflanzliches Beta-Carotin wird nur zu einem sehr geringen Teil in Vitamin A umgewandelt. Aus 36 mg Beta-Carotin entsteht laut Gröbers Rechnung nur 1 g Vitamin A, was bedeutet, dass man für eine wirksame Zufuhr mind. 0,5 kg Karotten oder 1,4 kg Brokkoli verzehren müsste.

Sinnvolle Alternative: Retinol-Öl zu einer fettigen Hauptmahlzeit einnehmen, Vitamin A Tagesbedarf: 3000 – 4000 I.E.

Zink: als der wichtigste Kofaktor von Vitamin A beeinflusst Zink 3000 Stoffwechselprozesse, hat große Relevanz auf das Immunsystem und wirkt antiviral. Es gibt Hinweise, dass Zink die Bindung von Viren an den Schleimhäuten reduziert und damit die Immunität steigert. Des Weiteren ist Zink wichtig für die Gesundheit und Vitalität bei älteren Menschen.

Empfehlung zur Zinkeinnahme: als Lutschtablette, niedrig dosiert.


Selen

Selenmangel ist ein wichtiger Faktor in Bezug auf virale Atemwegserkrankungen und das Immunsystem. In Deutschland, Österreich und der Schweiz liegt der durchschnittliche  Selenspiegel im Blut bei ca. 80 µg/l, er sollte aber für die Aktivität der selenabhängigen Enzyme und der vollen Funktionsfähigkeit des Immunsystems bei etwa 130-140 µg/l bei Gesunden liegen. Die Menschen in der chinesische Provinz Hubei, dessen Hauptstadt das Corona-Epizentrum Wuhan ist, sind besonders von einem Selenmangel betroffen.

Durch die Ernährung kann eine regelrechte Selenzufuhr in den deutschsprachigen Gebieten nicht gewährleistet werden (auch nicht durch massiven Verzehr von Paranüssen), Herr Gröber empfiehlt daher eine Zufuhr mittels Ergänzungspräparaten.

Empfehlung zur Seleneinnahme: Empfehlung 2-3 µg/1kg Körpergewicht auf nüchternen Magen, nicht zusammen mit Zink einnehmen.


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Mehr Informationen

Unter dem Video finden Sie auch einen Link zu einem von Apotheker Gröber erstellten Merkblatt zu den oben geschilderten Themen.

Quelle:

  1. Nationale Verzehrsstudie II. (2008). Ernährung – Wissenschaft Und Praxis, 2(2), 77–81. doi: 10.1007/s12082-008-0148-1
  2. Wang, Y., Welch, Washko, W., Lazarev, Cantilena, & Levine,C Conry-Cantilena. (1996, April 16). Vitamin C pharmacokinetics in healthy volunteers: evidence for a recommended dietary allowance. Retrieved from https://www.pnas.org/content/93/8/3704
  3. Cantatore, F. P., Loperfido, M. C., Magli, D. M., Mancini, L., & Carrozzo, M. (1991). The importance of vitamin C for hydroxylation of vitamin D3 to 1,25(OH)2D3 in man. Clinical Rheumatology, 10(2), 162–167. doi: 10.1007/bf02207657
  4. Hemilä, H., & Chalker, E. (2020). Vitamin C may reduce the duration of mechanical ventilation in critically ill patients: a meta-regression analysis. Journal of Intensive Care, 8(1). doi: 10.1186/s40560-020-0432-y
  5. Ernährungs- und Infusionstherapie – Standards für Klinik, Intensivstation und Ambulanz Print ISBN 9783131307385 · Online ISBN 9783131866288
  6. Vitamin C Infusion for the Treatment of Severe 2019-nCoV Infected Pneumonia – Full Text View. (n.d.). Retrieved from https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04264533
  7. https://drlauda.at/images/pdf/omns/HDIVC_Hochdosis_iv_Vitamin-C-Behandlung_von_Coronavirus-Patienten_in_China.pdf

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Coronavirus: Abwehr durch Vitamin D

Coronavirus: Abwehr durch Vitamin D

Hamsterkäufe, Quarantäne, Einschränkungen des öffentlichen Lebens und Panikmache in den Medien. Das Coronavirus ist nun, wie vorherzusehen war, endgültig in Deutschland angekommen und breitet sich unaufhaltsam aus. Während die deutsche Bundesregierung noch im Februar 14 Tonnen an Schutzausrüstung (z.B. Schutzmasken, Desinfektionsmittel, Schutzkleidung, Handschuhe) ohne Not leichtfertig nach China verfrachtete (1), fehlen diese Utensilien nun an allen Ecken und Enden im eigenen Land. Zumindest sind das Güter, die in Krankenhäusern, Arztpraxen und auch in Rehakliniken und anderen Einrichtungen benötigt werden.

Ihre persönliche Virus-Vorsorge sollten Sie daher besser selbst in die Hand nehmen, wir zeigen Ihnen wie.

Mit Vitamin D schützten Sie sich und Ihre Familie vor den neuen Viren, vor denen momentan gewarnt und Angst verbreitet wird. Natürlich muss der Kontakt mit den Viren nicht zu Erkrankungssymptomen oder gar zum Tode führen. Dies betrifft immer diejenigen, die ein schwaches oder geschwächtes Immunsystem haben. Häufig ältere Menschen, jedoch können auch seltener jüngere Menschen mit Risikofaktoren betroffen sein. Risikofaktoren können zum Beispiel ein hohes Stress-Level, Giftkonsum (darunter zählen nicht nur das konv. Rauchen, Alkohol oder Lifestyle-Drogen sondern auch E-Smog, falsche Zahnersatzmaterialien oder auch konv. Nahrung aus der Massentierhaltung oder der konv. Landwirtschaft) sein.

Wie der Ablauf einer Erkrankung aussehen kann, hat unser Vitamin D Experte Dr. von Helden erklärt, dessen Kernaussagen wir für euch zusammengefasst haben (Video unten).


Was verursacht der Coronavirus bei Befall?

Das Angiotensin-konvertierende Enzym (kurz ACE) ist ein Enzym, das bei der Aufrechterhaltung des Blutdruckes und der Regelung des Wasser-Elektrolythaushaltes eine entscheidende Rolle spielt. Wird das ACE-Enzym blockiert, wird dadurch der Blutdruck gesenkt. Deshalb werden ACE-Hemmer in Medikamenten zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. Der Gegenspieler vom ACE ist das ACE2 (das Angiotensin-konvertierende Enzym 2), das für den Abbau des ACE notwendig ist.

Bei kritischen Patienten mit geschwächtem Immunsystem passiert nun Folgendes: Die Coronaviren docken bei Befall an den ACE2-Rezeptoren an und blockieren diese, sodass sie ihre blutdruckregelnde Wirkung verlieren. Eine Blockade des ACE2 führt dadurch zu einer Erhöhung des Blutdruckes und verursacht Lungendruck mit Überwässerung. Ein tödlicher Teufelskreis wird nun eingeleitet. Durch die Überwässerung der Lunge steigt der Blutdruck immer weiter und verschärft damit das Problem in der Lunge. Neben dem vom Virus verursachten grippeähnlichen Infekt, wird also auch ein für uns lebensnotwendiges Enzym blockiert, was diesen Virus im Vergleich zum bekannten Grippevirus zumindest laut offizieller Theorie für einige gefährlicher macht.


Was hat Vitamin D mit Corona zu tun?

Wie wichtig Vitamin D für das erworbene und angeborene Immunsystem ist, und wie es gegen eine Vielzahl an Infektionskrankheiten wirkt, haben wir in einem anderen Artikel bereits aufgeführt, klicken Sie hier um den Artikel zu lesen. Doch Dr. von Helden geht bei seinem unten verlinkten Video ins Detail und erklärt die folgenden Schutzmechanismen des Vitamin D sehr anschaulich.

Vitamin D fördert die Expression des Virusblockers Cathelicidine

Cathelicidine sind wichtige Komponenten der angeborenen Immunität mit antimikrobiellen und immunmodulatorischen Fähigkeiten. Sie wirken beispielsweise gegen Herpes, Grippe, HIV und SARS-Viren zu denen auch die Coronaviren zählen. In den letzten Jahren wurde beobachtet, dass diese als natürliche Breitband-Virostatika auch gegen umhüllte Viren (wie die Coronaviren), als auch gegen nicht umhüllte Viren wirken. Die Expression beider Virusblocker wird durch Vitamin D angestoßen, wie anhand einer amerikanischen Untersuchung an der Harvard-Universität nachgewiesen wurde (2).

Vitamin D reguliert den Blutdruck

Ein Vitamin D-Mangel führt zu einer Überaktivierung des Renin-Angiotensin-Systems (RAS) und damit zu Nieren- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck (3). Dass Vitamin D den Blutdruck senkt, haben wir auch schon an anderer Stelle aufbereitet! Damit greift Vitamin D direkt in die Symptomatik der vom Coronavirus ausgelösten Erhöhung des Blutdrucks ein.

Vitamin D schützt die Lunge

Aktiviertes Vitamin D lindert Bakteriengift-Schäden in der Lunge durch die Regulation des gestörten Blutdrucksystems (RAS), was zumindest eine teilweise schützende Wirkung gegen Lungenschäden durch Bakterien haben kann (4).


Fazit: Vitamin D schützt vor dem Coronavirus:

  1. indem es das Immunsystem und Virusblocker aktiviert und dadurch einem Befall vorbeugt
  2. indem es die Symptome mindestens lindert und somit den Krankheitsverlauf begünstigt

Vergessen sollte man dabei nicht, dass Vitamin D zwar eine sehr wichtige Komponente ist, aber bei weitem nicht die einzige Waffe gegen Viren für unseren Organismus darstellt. In der folgenden Grafik sehen Sie, welche weiteren Maßnahmen bedeutend auf unser Immunsystem einwirken und dazu beitragen können, ob jemand erkrankt oder nicht bzw. ob jemand durch pathogene Krankheitserreger verstirbt oder eben nicht. Vergessen wir nicht, dass eine überwältigende Mehrheit der Erkrankten nicht an diesem Virus verstirbt, obwohl das Immunsystem der meisten nicht perfekt vorbereitet ist.

An dieser Stelle möchten wir uns auch ganz herzlich bei dem Sonnenexperten Dr. Arman Edalatpour bedanken, der uns bei diesem Newsfeed tatkräftig unterstützt und uns die Grafik mit den Schutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt hat!


Corona-Spezial: klicken Sie hier um aktuelle Aspekte rund um das Coronovirus zu erfahren!


Und hier das ganze Video von unserem Sonnenexperten Dr. Raimund von Helden!

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Weitere Informationen

Quelle

  1. https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/maas-hilfsgueter-coronavirus/2307756
  2. Quraishi, S. A., Pascale, G. D., Needleman, J. S., Nakazawa, H., Kaneki, M., Bajwa, E. K., … Bhan, I. (2015). Effect of Cholecalciferol Supplementation on Vitamin D Status and Cathelicidin Levels in Sepsis. Critical Care Medicine, 43(9), 1928–1937. doi: 10.1097/ccm.0000000000001148
  3. Li, Y. C. (2011). Vitamin D and the Renin-Angiotensin System. Vitamin D, 707–723. doi: 10.1016/b978-0-12-381978-9.10040-x
  4. Xu, J., Yang, J., Chen, J., Luo, Q., Zhang, Q., & Zhang, H. (2017). Vitamin D alleviates lipopolysaccharide-induced acute lung injury via regulation of the renin-angiotensin system. Molecular Medicine Reports, 16(5), 7432–7438. doi: 10.3892/mmr.2017.7546

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