Mittlerweile wurde schon mehrfach bewiesen, dass Vitamin D nicht nur für die Knochengesundheit, sondern auch für das Immunsystem, die Entwicklung des Herz-Kreislauf-Systems und den Glukosestoffwechsel eine wichtige Rolle spielt. Vor allem in der Schwangerschaft ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin-D entscheidend, da sie nicht nur die Gesundheit der Mutter, sondern auch die des ungeborenen Kindes maßgeblich beeinflusst.
Vitamin-D-Dosierung der Mutter und ihr Einfluss auf die Gesundheit des Kindes
Eine kürzlich in der Mongolei durchgeführte randomisierte, doppelblinde klinische Studie untersuchte die langfristigen Auswirkungen einer Vitamin-D-Supplementierung bei Müttern auf die Gesundheit ihrer Kinder in den ersten beiden Lebensjahren. Dazu erhielten schwangere Frauen ab der 12. Schwangerschaftswoche bis zur Geburt Vitamin-D-Präparate in Dosierungen von täglich 600, 2000 oder 4000 I.E. Die Gesundheit der Kinder wurde bis zu ihrem zweiten Lebensjahr beobachtet, wobei besonderes auf Erkrankungen wie Rachitis, Lungenentzündung, Durchfall und Erbrechen geachtet wurde.
Die Ergebnisse der Studie sind eindeutig: Kinder, deren Mütter höhere Dosen Vitamin D einnahmen (2000 oder 4000 I.E./Tag), wiesen ein deutlich geringeres Risiko auf, an Rachitis oder Lungenentzündung zu erkranken, als Kinder, deren Mütter nur 600 I.E. Vitamin D pro Tag erhielten. So zeigte sich, dass das Risiko für Lungenentzündung in der Gruppe mit der niedrigsten Dosis fast doppelt so hoch war wie in der Gruppe mit der höchsten Dosis (4000 I.E./Tag). Auch das Risiko für Durchfall und Erbrechen war in den Gruppen mit 4000 I.E. pro Tag um 13% deutlich geringer, als in der Vergleichsgruppe.
Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Studie ist der Einfluss des mütterlichen Vitamin-D-Spiegels auf den Vitamin-D-Gehalt in der Muttermilch. Studien zeigen, dass Vitamin D nur dann in ausreichender Menge in der Muttermilch vorhanden ist, wenn die Mutter selbst einen hohen Vitamin-D-Spiegel aufweist. Die Supplementierung während der Schwangerschaft und Stillzeit spielt daher eine wichtige Rolle, um einen Vitamin-D-Mangel bei Neugeborenen und Kleinkindern vorzubeugen.
Vitamin D als Schlüssel zur langfristigen Gesundheit des Kindes
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, wie wichtig eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung während der Schwangerschaft ist. Schwangere Frauen sollten erwägen, höhere Dosen von mindestens Vitamin D mind. 4000 I.E./Tag in Betracht ziehen, um das Risiko für Rachitis, Atemwegserkrankungen und Magen-Darm-Beschwerden bei ihren Kindern zu verringern. Eine optimale Supplementierung mit Vitamin D könnte einen entscheidenden Beitrag zur langfristigen Gesundheit von Kindern leisten.
Nasantogtokh, E., Ganmaa, D., Altantuya, S., Amgalan, B. & Enkhmaa, D. (2023). Maternal vitamin D intakes during pregnancy and child health outcome. The Journal Of Steroid Biochemistry And Molecular Biology, 235, 106411. https://doi.org/10.1016/j.jsbmb.2023.106411
Vitamin D ist vielfältig im Einsatz und unterstützt unseren Körper bei vielen Vorgängen, die zur Gesundheitserhaltung beitragen. Es wirkt sowohl vorbeugend und auch wenn bereits eine Krankheit entstanden ist, trägt es dazu bei, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Auch eine unkomplizierte Schwangerschaft bedarf einer ausreichenden Versorgung mit dem Sonnenhormon. Vitamin D wirkt sich dabei auf die Fruchtbarkeit, denZustand der Gebärmutter und auf das entstehende menschliche Leben förderlich aus.
Um Sie auf dem Laufenden zu halten, haben wir unseren bestehenden Artikel, "Vitamin D für eine gesunde Schwangerschaft" mit einigen neuen Informationen aus wissenschaftlichen Studien erweitert.
Zusammenfassung des neuen Inhalts:
Es wurde bei Frauen ein Zusammenhang zwischen einem ausreichenden Vitamin D-Spiegel und einem geringeren Risiko für die Entstehung von Endometriose hergestellt. Vitamin D-Mangel trägt zudem zu einem erhöhten Schweregrad der Endometriose bei.
Zum Thema Fruchtbarkeit gibt es einige neue Erkenntnisse über die Funktionen von Vitamin D auf der Eierstock- und Hormonebene, sowie seine förderliche Wirkung auf den Menstruationszyklus.
Eine Studie mit 53 unfruchtbaren Frauen stellte eine Verbindung zwischen Vitamin D-Spiegeln unter 30 ng/ml und erhöhten Werten des Anti-Müller-Hormons her, welches eine hemmende Wirkung auf die Eireifung aufweist.
In einer Metastudie, bei der 11 Studien betrachtet wurden, fand man heraus, dass Vitamin D-Werte über 30 ng/ml bei unfruchtbaren Frauen, die künstlich befruchtet werden, zu einem höheren Schwangerschaftserfolg führen.
Ein Vitamin D-Mangel ist mit der Entstehung und dem Schweregrad einer Präeklampsie verbunden. Studien konnten eine signifikante Verbesserung des Risikos bei Kompensation des Mangels feststellen.
Vitamin D-Spiegel unter 20 ng/ml stehen in Verbindung, das Risiko einer Frühgeburt mit einhergehendem Untergewicht und -größe zu erhöhen.
Ein erhöhtes Kaiserschnittrisiko tritt auf, wenn Vitamin D-Mangel besteht, da die Beckenbodenmuskulatur geschwächt wird.
Vitamin D ist die Voraussetzung für ein ausreichendes Knochenwachstum des heranwachsenden Kindes.
Das Risiko für weitere Krankheiten wie Multiple Sklerose, Diabetes Typ 1, Schwangerschaftsdiabetes und mehr, könnte durch angemessene Vitamin D-Spiegel gesenkt werden.
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Singh, J., Hariharan, J. & Bhaumik, D. (2015). Role of vitamin D in reducing the risk of preterm labour. International Journal of Reproduction, Contraception, Obstetrics and Gynecology, 4(1), 86–93. https://doi.org/10.5455/2320-1770.ijrcog20150217
Zhao, X., Fang, R., Yu, R., Chen, D., Zhao, J. & Xiao, J. (2017). Maternal Vitamin D Status in the Late Second Trimester and the Risk of Severe Preeclampsia in Southeastern China. Nutrients, 9(2), 138. https://doi.org/10.3390/nu9020138
Palacios, C., Kostiuk, L. K. & Peña-Rosas, J. P. (2019). Vitamin D supplementation for women during pregnancy. Cochrane Database of Systematic Reviews. https://doi.org/10.1002/14651858.cd008873.pub4
Vitamin D ist als eine der wesentlichen Ressourcen der Umwelt auch an der Entstehung des neuen Lebens beteiligt. Zu den Aufgaben des Sonnenhormons gehören kurz zusammengefasst die Unterstützung bei der Einnistung der befruchteten Eizelle, der Erhalt des regulären Schwangerschaftsablaufs, die Unterstützung des fetalen Wachstums durch die Bereitstellung von Kalzium, die Kontrolle der Sekretion multipler plazentarer Hormone und die Limitierung pro-inflammatorischer Zytokine (1). Doch gerade schwangere Frauen sind in Deutschland besonders häufig von einem Vitamin D-Mangel betroffen, so eine aktuelle Untersuchung aus dem Jahr 2017.
Vitamin D schützt Schwangere und Säuglinge universell
So berichtet bereits seit etlichen Jahren eine zunehmende Anzahl von Studien über eine deutliche Verbindung zwischen dem Vitamin D Spiegel und zahlreichen Schwangerschaftskomplikationen wie Präeklampsie und Schwangerschaftsdiabetes. Neuere Untersuchungen belegen, dass ein mütterlicher Mangel an Vitamin D einen Risikofaktor für ein gestörtes fetales Wachstum und den Ausgang der Schwangerschaft darstellt (2). Ferner bestätigt eine kürzlich erschienene Metaanalyse, dass ein mütterlicher Vitamin D-Mangel das Risiko für eine Frühgeburt erhöht (3).
Erst im Jahr 2018 erschien eine von der GrasrootsHealth-Bewegung erstellte Datensammlung (4), die im Rahmen ihres Vitamin D*Action-Projekts auf die Gefahren des weltweit verbreiteten Vitamin D-Mangels aufmerksam macht. Die ursprünglich aus Amerika stammende GrasrootsHealth-Bewegung besteht aus 48 Vitamin D-Forschern, die weltweit tätig sind und hat sich zum Ziel gesetzt, dem weltweiten Vitamin D-Mangel epidemischen Ausmaßes mittels Öffentlichkeitsarbeit entgegenzutreten.
Der unten angeführten Tabelle (Abb. 1) aus dem aktuellen Vitamin D*Action-Report, ist die präventive Wirkung von Vitamin D (25(OH)D) auf das Risiko schwangerer Frauen und ihrer Säuglinge, verschiedene Krankheiten zu entwickeln, zu entnehmen. Die prozentualen Angaben neben den farbigen Balken, zeigen die abgeschätzte Risikoreduzierung die entsprechende Krankheit zu entwickeln, abhängig von der mengenmäßigen Anhebung des Vitamin D-Spiegels. Der Referenzwert für die Erhöhung beläuft sich dabei auf 25 ng/ml, was dem Durchschnittswert der US-Bevölkerung entspricht.
Beispielhaft zeigt sich hier ein um 59% geringeres Risiko einer Frühgeburt (Preterm Birth),wenn die Schwangere anstatt 25 ng/ml 40 ng/ml Vitamin D im Blutserum aufweist. Noch deutlicher ist die Risikoreduzierung bei der Beeinträchtigung der Muskelkraft (Impaired Muscle Strength) zu sehen, denn diese wird durch die Anhebung des Vitamin D-Spiegels von 25 ng/ml auf 31 ng/ml gar halbiert, während die Erhöhung auf 46 ng/ml für Depressionserkrankungen eine Risikoreduzierung um 39% bedeutet.
Auch die Säuglinge selbst profitieren unmittelbar von höheren Vitamin D-Spiegeln der austragenden Mutter. So kann der Risikofaktor ein chronisches Asthma zu entwickeln um 27%, eine Lungenentzündung um 23% und generelle Erkältungskrankheiten um 35% reduziert werden, wenn die Mutter entsprechend mit dem Sonnenhormon versorgt ist.
Vitamin D reduziert Risiko von Frühgeburten bis zu 75%
Die Resultate dieser Datenauswertung ist besonders in Bezug auf die Risikoreduzierung für Schwangerschaftsdauer und den damit verbundenen Frühgeburten eindrucksvoll. Die folgende Grafik (Abb. 2) zeigt deutlich die Abhängigkeit der Schwangerschaftsdauer von der Versorgung des Sonnenhormons - je höher der Vitamin D-Spiegel, desto länger die Schwangerschaftsdauer.
Invers zur Schwangerschaftsdauer, wirkt sich die Versorgung mit Vitamin D selbstverständlich auf die Frühgeburtenrate aus. Vergleicht man schwangere Frauen mit adäquaten Vitamin D-Spiegeln von über 40 ng/ml mit jenen Schwangeren deren Spiegel sich auf einem Niveau von unter 20 ng/ml befindet, so wo wird die Frühgeburtenrate bei den höher eingestellten Austragenden um 75% verringert, wie folgendes Schaubild (Abb. 3) zeigt!
Versorgungssituation schwangerer Frauen besorgniserregend
Aktuelle Zahlen bezüglich der Vitamin D-Versorgung schwangerer Frauen, wurden in einer Untersuchung aus Deutschland, die 2017 veröffentlicht wurde, offengelegt. Die Auswertung der Daten ergab: 78.1% der schwangeren und 53.9% der nicht schwangeren Frauen hatten einen Vitamin D Spiegel <20 ng/ml. Dabei war das Risiko für eine Schwangere, einen Vitamin D Spiegel <10 ng/ml aufzuweisen im Sommer im Vergleich zu nicht schwangeren Frauen um den Faktor 3,7 und im Winter um den Faktor 13,5 erhöht (11).
Aktuelle Empfehlungen zur Vitamin D-Supplementation während der Schwangerschaft
Aufgrund langjähriger und umfangreicher Untersuchungen empfiehlt die Arbeitsgruppe von BW Hollis in Kooperation mit der amerikanischen Organisation Grassroothealth folgendes Vorgehen: Alle Schwangeren sollten vom frühestmöglichen Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft an einen Blutspiegel von mindestens 40 ng/ml aufrechterhalten (5). Dieses Vorgehen bewirkt einen maximalen Schutz für die Mütter gegen Schwangerschaftskomplikationen einschließlich der Präeklampsie und gegen die Ausbildung von Asthma für die Kinder. Zur Erreichung dieses Ziels ist eine tägliche Gabe von mindestens 4000 I.E. Vitamin D erforderlich, um die unterschiedliche Fähigkeit zur Konvertierung von Vitamin D zu 25 OH Vitamin D auszugleichen (6). Eine solche Vorgehensweise hat sich bei tausenden von Schwangeren in den vergangenen 15 Jahren als sicher erwiesen, da keine unerwünschten Nebenwirkungen durch die Vitamin D-Gaben ausgelöst wurden. Dies ist nicht verwunderlich, da die genannte Dosierung innerhalb des auch von der amerikanischen Gesellschaft für Endokrinologie als sicher definierten Einnahmebereichs liegt (7).
Optimale Säuglingsversorgung - Vitamin D über die Muttermilch
Noch besser ist es allerdings, wenn der Säugling in die Vitamin D-Supplementierung schon im Mutterleib miteinbezogen wird. Denn weltweit ist der Vitamin D Gehalt der menschlichen Milch recht gering (5-80 IU/L) - es sei denn die stillende Mutter führt eine nennenswerte Menge von Vitamin D täglich als Supplement zu oder stellt eine ausreichende Sonnenexposition sicher – was in aller Regel jedoch nicht der Fall ist. Dabei ist von wesentlicher Bedeutung, dass Vitamin D, d. h. die Vorstufe von 25 OH Vitamin D, problemlos von der mütterlichen Zirkulation in die Milch übertritt (8), während 25 OH Vitamin D dies nicht tut – eine Tatsache, die so gut wie unbekannt ist. Daraus ergibt sich auch für die Schwangerschaft die dringende Empfehlung, möglichst täglich eine ausreichende Dosis Vitamin D zuzuführen (anstelle von höheren Dosen im Intervall) oder eine regelmäßige Sonnenexposition anzustreben.
Studien (9,10) belegen, dass während der Stillzeit die mütterliche Zufuhr von 6400 I.E. Vitamin D zu einem adäquaten Vitamin D Gehalt in der Muttermilch führt. Dieses Vorgehen bietet somit eine mögliche Alternative zu der (in Deutschland üblichen) direkten Supplementation der Säuglinge mit 400-600 I.E. Die Einbeziehung der Mutter in die Supplementation hat jedoch den eindeutigen Vorteil, dass auch die Mutter und nicht nur der Säugling ausreichend mit Vitamin D versorgt wird.
Voulgaris, N., Papanastasiou, L., Piaditis, G., Angelousi, A., Kaltsas, G., Mastorakos, G., & Kassi, E. (2017, February 28). Vitamin D and aspects of female fertility. Retrieved from https://link.springer.com/article/10.14310/horm.2002.1715
Miliku, K., Vinkhuyzen, A., Blanken, L. M., McGrath, J. J., Eyles, D. W., Burne, T. H., . . . Jaddoe, V. W. (2016, June). Maternal vitamin D concentrations during pregnancy, fetal growth patterns, and risks of adverse birth outcomes. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5410992/
Qin, L., Lu, F., Yang, S., Xu, H., & Luo, B. (2016, May 20). Does Maternal Vitamin D Deficiency Increase the Risk of Preterm Birth: A Meta-Analysis of Observational Studies. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4882713/
Wagner, C. L., Baggerly, C., McDonnell, S., Baggerly, K. A., French, C. B., Baggerly, L., . . . Hollis, B. W. (2016, January). Post-hoc analysis of vitamin D status and reduced risk of preterm birth in two vitamin D pregnancy cohorts compared with South Carolina March of Dimes 2009-2011 rates. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26554936
Hollis, B. W., & Wagner, C. L. (2013, December). Clinical review: The role of the parent compound vitamin D with respect to metabolism and function: Why clinical dose intervals can affect clinical outcomes. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3849670/
Holick, M. F., Binkley, N. C., Bischoff-Ferrari, H. A., Gordon, C. M., Hanley, D. A., Heaney, R. P., . . . Endocrine Society. (2011, July). Evaluation, treatment, and prevention of vitamin D deficiency: An Endocrine Society clinical practice guideline. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21646368
Hollis, B. W., & Wagner, C. L. (2013, December). Clinical review: The role of the parent compound vitamin D with respect to metabolism and function: Why clinical dose intervals can affect clinical outcomes. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3849670/
Hollis, B. W., Wagner, C. L., Howard, C. R., Ebeling, M., Shary, J. R., Smith, P. G., . . . Hulsey, T. C. (2015, October). Maternal Versus Infant Vitamin D Supplementation During Lactation: A Randomized Controlled Trial. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4586731/
Gellert, S., Ströhle, A., Bitterlich, N., & Hahn, A. (2017, July). Higher prevalence of vitamin D deficiency in German pregnant women compared to non-pregnant women. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28526926
Heute – am 2. November – ist der Welt-Vitamin D-Tag!Der jährlich wiederkehrende Aktionstag wurde mit dem gleichen Auftrag ins Leben gerufen wie auch das Projekt SonnenAllianz: Ziel ist es, unter Anbetracht des in der gesamten Weltbevölkerung herrschendenVitamin D-Mangels (in einigen Ländern bis zu 90% der Bevölkerung!), ein allgemeines Bewusstsein für die zahlreichen nachgewiesenen gesundheitsfördernden Aspekte des Sonnenscheins und des Sonnenvitamins zu schaffen.
Einen wunderbaren Überblick über die Vitamin D-Thematik bietet der Vortrag unseres oftmals als “deutschen Vitamin D-Papst” betitelten SonnenAllianz-Experten Prof. Dr. Jörg Spitz [für das Video einfach nach unten scrollen], welches wir an dieser Stelle für Sie zusammengefasst haben:
Prof. Dr. Jörg Spitz zum Thema Vitamin D – “Hype or Hope?” – in Kürze:
Bereits das erste Statement lässt aufhorchen: es wird in den kommenden Jahren in keinem einzigen Pharmalabor der Welt eine Substanz produziert werden, die auch nur annähernd die Qualitäten hat, über die Vitamin D verfügt!
Leider kommt es noch immer vor, dass die Bedeutung von Vitamin D für unseren Körper in den Medien als Mythos deklariert wird, obwohl die wissenschaftlichen Datenbanken ein überdeutliches Bild der gesundheitlichen Vorteile des Sonnenhormons liefern.
In unseren Breitengraden kann im Winter kein Vitamin D über die Haut produziert werden, da die dafür benötigten UV-B-Strahlen in dieser Jahreszeit von der Atmosphäre absorbiert werden und unsere Haut nicht erreichen. Hierzulande ist die UV-B-Strahlung nur zwischen Ostern und Oktober stark genug um die Vitamin D-Synthese in der Haut anzustoßen – und dann auch lediglich in der Mittagssonne zwischen 10 und 15 Uhr. Die Faustregel lautet: Nur wenn mein Schatten kürzer ist als meine Körpergröße, kann Vitamin D über die Haut gebildet werden. Ein Sonnenbrand muss jedoch unbedingt vermieden werden!
Der Vitamin D-Spiegel im Blut sollte nach übereinstimmender Meinung internationaler Experten mindestens 30 ng/ml (bzw. 75 nmol/L) betragen. Studien belegen, dass bis zu 90% der deutschen Erwachsenen und Kinder - insbesondere im Winter diesen Wert nicht erreichen. Der Grund dafür liegt im Wandel des Lebensstils: Die Menschen verbringen zu viel Zeit drinnen und begeben sich häufig nur geschützt durch [Arbeitsschutz-]Kleidung oder Sonnenschutzmittel in die Sonne, wodurch eine Vitamin D-Produktion ausbleibt.
Im Vortrag stellt Professor Spitz eine Vielzahl an eindrucksvollen Studienergebnisse zum Zusammenhang zwischen Vitamin D-Status und dem Auftreten von Erkrankungen vor, wie beispielsweise Alzheimer-Demenz, Herzerkrankungen, (Schwangerschafts-) Diabetes, Asthma und Krebserkrankungen. Die Quintessenz: Im Vergleich zu Personen mit adäquatem Vitamin D-Status erkranken Menschen mit (dauerhaft) niedrigem Vitamin D-Spiegel deutlich häufiger an den genannten Erkrankungen.
Eine entscheidende Rolle spielt das Sonnenhormon schon zu Beginn unseres Lebens: Der Vitamin D-Status der Mutter in der Schwangerschaft hat Einfluss auf die Entwicklung des Immunsystems beim ungeborenen Kind. Bei einem Mangel kommt es beim Kind zu einer übersteigerten Immunreaktion. Folge ist ein höheres Risiko im Laufe des Lebens an einer Autoimmunerkrankung (z.B. Asthma, Rheuma, Mutliple Sklerose, Hashimoto Thyreoiditis) zu erkranken.
Fazit: Vitamin D ist nachweislich an vielen Prozessen in unserem Körper beteiligt. Der Vitamin D-Spiegel kann unsere Gesundheit sowohl positiv (guter Vitamin D-Spiegel) und auch negativ (Vitamin D-Mangel) beeinflussen. Beängstigend ist deshalb, dass in großen Teilen der Weltbevölkerung ein dauerhafter Vitamin D-Mangel herrscht. Neben einem regelmäßigen, ungeschützten Aufenthalt an der Sonne in der Vitamin D-Saison bzw. der Nutzung von Solarien mit UV-B-Strahlen, eignet sich die Vitamin D-Supplementierung als einfache, relativ kostengünstige und dabei sehr effektive Weise um den Körper ausreichend mit dem Sonnenvitamin zu versorgen.
Hier können Sie sich den Vortrag mit allen spannenden Details in voller Länger anschauen:
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Und jetzt bleibt nur noch eins: Tragen Sie am heutigen internationalen Aktionstag dazu bei, Ihre Mitmenschen auf die gesundheitlichen Vorteile von Vitamin D aufmerksam zu machen, indem Sie diesen Artikel teilen!
Viele Frauen gehen – fast immer unbewusst – mit einem Vitamin D-Mangel in und durch die Schwangerschaft. Die dadurch entstehenden gesundheitlichen Nachteile wirken sich nicht nur auf die Mütter, sondern auch auf das Ungeborene aus und können zu langfristigen Schäden und Beeinträchtigungen, auch im späteren Lebensabschnitten, führen. Diese und weitere Zusammenhänge erläutert Dr. med. Edalatpour in seinem am Ende des Artikels eingebetteten Video-Vortrag, auf dem wir uns in diesem Newsfeed beziehen.
Neben der bekannten Kinderkrankheit Rachitis, kann eine deutliche Vitamin D-Unterversorgung auch schwere Gesundheitsprobleme wie Untergewicht oder eine zu große Öffnung der Fontanelle beim Fötus hervorrufen. Hier finden Sie eine Auflistung der häufigsten Vitamin D-Mangelerscheinungen während der Schwangerschaft:
Präeklampsie bei der Mutter: Das ist eine Vorstufe von Eklampsie, deren Symptome u.a. Bluthochdruck, Eiweiß im Urin und Ödeme sind
Erhöhte Gefahr von Schwangerschaftsdiabetes: diese wird durch ein Vitamin D-Defizit begünstigt
Das Risiko für eine notwendige Kaiserschnittentbindung steigt erheblich
Instabilität des Immunsystems von Mutter und Kind
Erhöhte Gefahr für Frühgeburten
Kinder, deren Mütter besser mit Vitamin D versorgt sind, haben ein geringeres Risiko von Autoimmunerkrankungen wie Asthma, Diabetes Typ 1 oder Multipler Sklerose betroffen zu sein. Darüber hinaus gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Vitamin D-Versorgung um die Zeit der Geburt herum und dem Auftreten chronischer Erkrankungen im späteren Lebensalter.
Wie viel Vitamin D sollte eingenommen werden?
Dr. Bruce Hollis zeigte in einer Studie an Neugeborenen auf, dass bei einer Vitamin D-Gabe von 400 I.E./Tag über 4 Monate der durchschnittliche Vitamin D-Spiegel der Säuglinge sichtbar anstieg, nämlich
bei Neugeborenen mit mittlerem Geburtsgewicht von 3,4 kg — von 11 auf 26 ng/ml und
bei Frühgeborenen mit mittlerem Geburtsgewicht von 1,3 kg — von 11 auf 51 ng/ml.
Wenn man aber berücksichtigt, dass der Vitamin D-Spiegel mindestens 30 ng/ml sein sollte, erweist sich eine Dosis von 400 I.E./Tagfür Neugeborene mittleren Gewichts als zu niedrig. Ein optimaler Vitamin D Spiegel befindet sich zwischen 40-60 ng/ml.
Im darauffolgenden Abschnitt erklärt Dr. med. Edalatpour, wie anhand verschiedener Studien an weiblichen Teenagern, jungen Frauen und Erwachsenen generell nachgewiesen werden konnte, dass eine Vitamin D-Supplementierung mitnur 400 I.E. lediglich eine Zunahme von 4 ng/ml Vitamin D im Blut bewirkt. Schwangere Frauen, sind aber besonders von einem Vitamin D-Mangel betroffen. Das gleiche gilt auch für übergewichtige Menschen. Säuglingsdosierungen von 400 I.E./Tag bei Schwangeren anzuwenden, sei daher besonders unsinnig, was auch in diversen Interventionsstudien bewiesen werden konnte. Diese zeigen sogar bei einer Dosierung von 2000 I.E., dass ein adäquater Vitamin D-Spiegel bei weitem nicht erreicht werden kann. Alleine um die Rachitisgefahr zu bannen, ist eine Dosierung von mindestens 4000 I.E./Tag notwendig.
Laut Dr. med. Edalatpour ist es also grundsätzlich allen schwangeren Frauen zu raten, vor und während der Schwangerschaft gute Vitamin D-Spiegel zu erreichen und zu halten – sich selbst, und dem Kind zuliebe.
Optimal ist ein dauerhafter Vitamin D-Spiegel zwischen 40-60 ng/ml – auch bei Schwangeren. Diesen Wert sollte man im besten Fall schon vor der Schwangerschaft aufgebaut haben. Dazu kann man bis 80 kg Körpergewicht, für wenige Wochen durchaus auf Dosen von bis zu 20.000 I.E./Tag zurückgreifen. Das ist in etwa soviel wie bei einem ausgiebigen Sonnenbad. Bei einem Körpergewicht über 80 kg müsste die Dosis entsprechend dem Melzrechner oder dem Rechner der SonnenAllianz erhöht werden. Erhaltungsdosen um die 5000 I.E./Tag sind je nach Körpergewicht durchaus opportun.
Alle positiven Wirkungen von Vitamin D, die nicht mit der verstärkten Kalziumaufnahme in Verbindung stehen, können ihre Wirkung übrigens nur bei täglicher Verabreichung vollends entfalten.
Hier können Sie sich den Vortrag von Dr. Edalatpour anschauen:
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