Im Zuge von Desinformationskampagnen wird regelmäßig versucht, den positiven gesundheitlichen Wirkungen der Sonne und des Sonnenhormons die Wirksamkeit abzusprechen. Insofern möchten wir mit dieser Seite ein informatives Bollwerk gegen derartiges Vorgehen schaffen. Aussagen wie: „Vitamin D-Mangel ist die Folge von Krankheiten und/oder Vitamin D bzw. die Supplementierung mit Vitamin D sei wirkungslos“, werden hier durch aussagekräftige Untersuchungen ein für alle Mal widerlegt. Es handelt sich dabei ausschließlich um Interventionsstudien, verhältnismäßig groß angelegte Metaanalysen und Studien mit besonderer Aussagekraft, geordnet nach Krankheitsbildern, Studientyp und Publikationsdatum.
Anmerkung: Diese Seite ist im Aufbau und wird im Laufe der Zeit erweitert werden.
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› Diabetes
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Randomisierte, placebokontrollierte klinische Studie: Vitamin D beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, indem es die Homocystein-Gesamtkonzentration im Serum bei übergewichtigen reproduktiven Frauen senkt
Zusammenfassend kann eine Vitamin D-Intervention mit einer Behandlungsdosis von 50 000 I.E. pro Woche für mindestens 2 Monate dazu beitragen, den BMI- und Homocysteinspiegel zu senken, was wiederum dazu beiträgt, das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung bei übergewichtigen Frauen im gebärfähigen Alter zu verhindern oder zu minimieren.
Al-Bayyari, N., Al-Zeidaneen, S., Hailat, R., & Hamadneh, J. (2018). Vitamin D3 prevents cardiovascular diseases by lowering serum total homocysteine concentrations in overweight reproductive women: A randomized, placebo-controlled clinical trial. Nutrition Research, 59, 65–71. doi: 10.1016/j.nutres.2018.07.012
Randomisierte, placebokontrollierte Studie: Dosis-Wirkungs-Reaktion der Vitamin-D- Supplementierung auf die arterielle Steifheit bei übergewichtigen Afroamerikanern mit Vitamin-D-Mangel
2017 bestätigte eine evidenzbasierte Untersuchung die Empfehlung, Patienten mit einer Schaufensterkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit, paVk) mit der gezielten Gabe von Vitamin D zu behandeln. Die übergewichtigen Patienten hatten zu Beginn der Studie einen Vitamin D Spiegel < 20 ng/ml und erhielten unterschiedliche Dosierungen (600, 2000, 4000 I.E. Vitamin D) oder Placebo. Zu Beginn der Untersuchung und nach 16 Wochen wurde die arterielle Pulswellengeschwindigkeit gemessen. Dies ist ein etabliertes Verfahren zum Nachweis von Gefäßveränderungen, wie sie bei der Schaufensterkrankheit auftreten. Die Ergebnisse zeigten eine eindeutige Abhängigkeit von der verabreichten Vitamin D-Dosis: Erst die Gabe von 4000 Einheiten pro Tag führte zu einer signifikanten Absenkung der Pulswellengeschwindigkeit um 10 % (Abb.1).
Abb. 1: Veränderung der Pulswellengeschwindigkeit durch die Verabreichung von Vitamin D (nach Raedet et al.)
Raed, Anas; Bhagatwala, Jigar; Zhu, Haidong; Pollock, Norman K.; Parikh, Samip J.; Huang, Ying et al. (2017): Dose responses of vitamin D3 supplementation on arterial stiffness in overweight African Americans with vitamin D deficiency. A placebo controlled randomized trial. In: PloS one 12 (12), e0188424. DOI: 10.1371/journal.pone.0188424
Randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie: Eine Vitamin-D-Supplementierung verbessert die Zytokinprofile bei Patienten mit Herzinsuffizienz
Vitamin D reduziert das entzündliche Milieu bei Herzinsuffizienz-Patienten und könnte als neues entzündungshemmendes Mittel für die zukünftige Behandlung der Krankheit dienen. Unsere Daten liefern Hinweise auf die Beteiligung einer beeinträchtigten Vitamin-D-Nebenschilddrüsenhormon-Achse am Fortschreiten von Herzinsuffizienz.
Schleithoff SS, Zittermann A, Tenderich G, Berthold HK, Stehle P, Koerfer R. Vitamin D supplementation improves cytokine profiles in patients with congestive heart failure: a double-blind, randomized, placebo-controlled trial. American Journal of Clinical Nutrition 2006;83(5):754–9.
Randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie: Auswirkungen einer kurzfristigen Vitamin D- und Kalziumergänzung auf den Blutdruck und die Nebenschilddrüsenhormonspiegel bei älteren Frauen
Bereits nach 8-wöchiger Gabe von 800 I.E. Vitamin D und 1.200 mg Kalzium pro Tag zeigten die so behandelten Patienten eine Absenkung des Blutdrucks um 9,3% im Vergleich zu den Patienten, die lediglich das Kalziumpräparat bekommen hatten.
Im Vergleich zu Kalzium führte die Ergänzung mit Vitamin D und Kalzium zu einem Anstieg des Serum-25OHD um 72%, einem Rückgang des Parathormonspiegels um 17%, einem Rückgang des systolischen Blutduckwertes um 9,3% und eine Abnahme der Herzfrequenz um 5,4%.
Pfeifer M, Begerow B, Minne HW, Nachtigall D, Hansen C. Effects of a Short-Term Vitamin D3 and Calcium Supplementation on Blood Pressure and Parathyroid Hormone Levels in Elderly Women. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 2001; 86(4):1633–7.
Interventionsstudie: Die UVA-Bestrahlung der menschlichen Haut erweitert das arterielle Gefäßsystem und senkt den Blutdruck unabhängig von der Stickoxidsynthase
In den Versuchen wurden 24 gesunde Frauen und Männer über zweimal 20 Minuten auf der Sonnenbank mit UV-A-Licht bestrahlt.
Ergebnis: Die UV-A-Strahlen aktivieren den Stoffwechsel der reichlich in der Oberhaut vorhandenen Stickoxide und erhöhen so den NO-Spiegel im Blut und senken den Blutdruck, ohne den Vitamin D-Spiegel zu beeinflussen (dafür wäre eine UV-B-Bestrahlung notwendig).
Liu, D. et al., UVA Irradiation of Human Skin Vasodilates Arterial Vasculature and Lowers Blood Pressure Independently of Nitric Oxide Synthase, Journal of Investigative Dermatology, 2014
Metaanalyse: Ergebnisse der Datenbank des Health Improvement Network (THIN): Nichtlineare Assoziationen von 25-Hydroxyvitamin D-Konzentrationen mit dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gesamtmortalität
Im September 2019 informierte eine groß angelegte Längsschnittanalyse aus elektronischen Patientenakten der britischen Datenbank für Grundversorgung über das Risiko an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung (HK-Erkrankung) zu erkranken bzw. zu versterben. Dabei wurden die Vitamin D-Werte einer Gruppe von 180.263 Patienten im Alter von 18 Jahre aufwärts ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen in deren Vorgeschichte erfasst. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 2,2 Jahren wurden 3.747 Patienten mit HK-Erkrankungen diagnostiziert und 3912 Todesfälle registriert.
Verglichen mit Patienten im obersten Vitamin D-Versorgungs-Quintil (>27 ng/ml) war das Mortalitätsrisiko für Patienten im untersten Quintil (< 9,24 ng/ml) um 71% und das Risiko eine HK-Erkrankung zu entwickeln um 24% höher. Die Studienautoren lassen in ihrem Fazit keine Zweifel offen und bestätigen die Verbindung eines höheren Risikos für Patienten mit niedrigen Vitamin D-Spiegeln.
Crowe, F. L., Thayakaran, R., Gittoes, N., Hewison, M., Thomas, G. N., Scragg, R., & Nirantharakumar, K. (2019, September 18). Non-linear associations of 25-hydroxyvitamin D concentrations with risk of cardiovascular disease and all-cause mortality: Results from The Health Improvement Network (THIN) database. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31541727.
Querschnittsanalyse: Ein optimaler Vitamin-D-Status mildert den altersbedingten Anstieg des systolischen Blutdrucks bei weißen Amerikanern
Die Entwicklung eines hohen Blutdrucks ist abhängig von der Versorgung mit Vitamin D: Die Messung des Vitamin D-Spiegels bei weit über 100.000 Teilnehmern in der NHANES III Studie zeigte einen um 20% gesenkten altersbedingten Anstieg des Blutdrucks unter den Teilnehmern mit den höchsten Vitamin D-Werten.
Judd, S. E., Nanes, M. S., Ziegler, T. R., Wilson, P. W., & Tangpricha, V. (2008). Optimal vitamin D status attenuates the age-associated increase in systolic blood pressure in white Americans: Results from the third National Health and Nutrition Examination Survey. The American Journal of Clinical Nutrition, 87(1), 136-141.
Prospektive Kohortenstudie: Plasma 25-Hydroxyvitamin D-Spiegel und Risiko für Bluthochdruck
In der Health Professional und der Nurses Health Study wurde bei über 16.000 Studienteilnehmern, die einen Vitamin D Mangel aufwiesen, unter den Männern ein 6,1-fach und bei den Frauen ein 2,7-fach gesteigertes Risiko ermittelt einen Bluthochdruck zu manfifestieren festgestelt.
Forman, J. P., Giovannucci, E., Holmes, M. D., Bischoff-Ferrari, H. A., Tworoger, S. S., Willett, W. C., & Curhan, G. C. (2007). Plasma 25-Hydroxyvitamin D Levels and Risk of Incident Hypertension. Hypertension, 49(5), 1063-1069.
Infektionskrankheiten
Randomisierte placebokontrollierte klinische Studie: Rolle des Vitamin-D-Ersatzes für die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Krankenhauspatienten mit „akuter Verschlimmerung chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen“
62 Patienten, davon 30 Patienten mit Vitamin D-Supplementierung und 32 Patienten mit Placebo mit einem mittleren SD-Alter von 63,42 ± 8,48 Jahren nahmen an der Studie teil. Die Vitamin D-Ausgangswerte in der Vitamin D- und der Placebo-Gruppe betrugen 10,59 ± 3,39 bzw. 11,12 ± 3,17 ng/ml. Am Tag 120 der Studie lagen diese Werte bei 36,85 ± 11,80 und 12,30 ± 3,66 in der Vitamin D- bzw. Placebo-Gruppe. Die Korrektur der Vitamin D-Spiegel in der Interventionsgruppe führte zu einer statistisch signifikanten Verbesserung der HRQoL (Health Related Quality of Life) der Patienten im Vergleich zur Placebogruppe.
Pourrashid, M. H., Dastan, F., Salamzadeh, J., Eslaminejad, A., & Edalatifard, M. (2018). Role of Vitamin D Replacement on Health Related Quality of Life in Hospitalized Patients with „Acute Exacerbation of Chronic Obstructive Pulmonary Disease“. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5985196/.
Randomisierte, placebokontrollierte Studie: Die Verringerung von Infektionen der Atemwege bei Asthmapatienten, denen Vitamin D zugesetzt wurde, hängt mit erhöhten IL-10- und IFNγ-Spiegeln im Serum und der Cathelicidin-Expression zusammen
Dabei erlauben die beachtlichen Fortschritte in der Labordiagnostik zusätzliche Einblicke in die pathophysiologischen Zusammenhänge, wie eine im Jahr 2018 publizierte Arbeit zeigt: 86 Patienten wurden in 2 Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe wurde mit Vitamin D supplementiert, die andere andere mit Placebo. Dabei kam es unter der Behandlung mit Vitamin D zu einer signifikanten Beeinflussung der Zytokine im Blut. Die Zytokine beeinflussen das Wachstum und die Differenzierung von Immunzellen und wirken so modulierend auf das Immunsystem. Entsprechend fand sich ein Anstieg der Serumspiegel von IL-10 (immunregulatorisch) and IFNγ (wirkt gegen Tumorbildung und Entzündungen), während andere Zytokine (IL-5, IL-9, and IL-13) als Ausdruck des Vitamin D-Einflusses signifikant abnahmen. Ferner fand sich einen Anstieg des körpereigenen „Antibiotikums Cathelicidin“ im Speichel.
Ramos-Martínez, E.; López-Vancell, M. R.; Fernández de Córdova-Aguirre, J. C.; Rojas-Serrano, J.; Chavarría, A.; Velasco-Medina, A.; Velázquez-Sámano, G. (2018): Reduction of respiratory infections in asthma patients supplemented with vitamin D is related to increased serum IL-10 and IFNγ levels and cathelicidin expression. In: Cytokine 108, S. 239–246. DOI: 10.1016/j.cyto.2018.01.001.
Systematische Übersichtsarbeit von 7 randomisierten, placebokontrollierte Doppelblindstudien: Vitamin D zur Behandlung von Asthma
Eine Zusammenfassung von 7 evidenzbasierten Studien mit insgesamt 435 Kindern und 658 Erwachsenen. Nach 4-12 Monaten Beobachtungsdauer unter Vitamin D-Gabe, konnte eine 37 %-ige Risiko-Reduktion für eine kortisonbedürftige Exazerbation (Verschlechterung) nachgewiesen werden. Die asthmabedingten Anfälle und die damit einhergehende Anzahl der Krankenhausaufenthalte konnte durch die Verabreichung von Vitamin D halbiert werden.
Martineau, A., Takeda, A., Nurmatov, U., Sheikh, A., & Griffiths, C. J. (2015); Vitamin D for the management of asthma. Cochrane Database of Systematic Reviews. doi:10.1002/14651858.cd011511.pub2.
Randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudie: Vitamin-D-Supplementierung zur Vorbeugung von saisonaler Influenza A bei Schulkindern
Hierbei wurden 167 Schulkinder beobachtet, von denen die Hälfte mit 1200 I.E./Tag Vitamin D versorgt wurden. Als Resultat wurde eine Risikoreduktion um 64% für Influenza A und um 83% für Asthmaanfälle bei den Kindern festgestellt, die bis zu dieser Untersuchung noch keine anderen Vitamin D-Präparate eingenommen hatten.
Urashima, M., Segawa, T., Okazaki, M., Kurihara, M., Wada, Y., & Ida, H. (2010). Randomized trial of vitamin D supplementation to prevent seasonal influenza A in schoolchildren. The American Journal of Clinical Nutrition, 91(5), 1255-1260. doi:10.3945/ajcn.2009.29094
Interventionsstudie: Vitamin-D-Supplementierung zur Vorbeugung von Asthma-Exazerbation bei Kindern
96 asthmatische Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren besuchten die Ambulanz und wurden wegen Asthma-Exazerbation stationär aufgenommen. Nach Messung des Vitamin D-Spiegels wurde bei den Kindern eine Vitamin D-Supplementierung zusammen mit einer Standardbehandlung für Asthma durchgeführt. Die Studiendaten zeigen eine signifikante Korrelation zwischen dem Vitamin D-Spiegel und der absoluten Eosinophilenzahl, der Asthmaschwere und der Asthmakontrolle. Nach einer Vitamin-D-Supplementierung kommt es zu einer signifikanten Verringerung der Notaufnahmen, des Einsatzes von Medikamenten und einer Verbesserung des Asthmakontroll-Testergebnisses.
Krishnan, E., Ponnusamy, V., & Sekar, S. P. (2017). Trial of vitamin D supplementation to prevent asthma exacerbation in children. International Journal of Research in Medical Sciences, 5(6), 2734. doi: 10.18203/2320-6012.ijrms20172479
Systematische Überprüfung und Metaanalyse von 25 randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudien: Vitamin-D-Supplementierung zur Vorbeugung akuter Infektionen der Atemwege
Eine 2017 veröffentlichte Metastudie umfasste 25 randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudien mit über 11.000 Teilnehmern im Alter von 0 – 95 Jahren. Sie zeigte bei jenen Probanden mit ausgeprägtem Vitamin D-Mangel (<10 ng/ml) eine um 70 % geringere Wahrscheinlichkeit eine akute Atemwegsinfektion zu entwickeln, wenn sie regelmäßig mit ausreichend Vitamin D versorgt wurden. Den Teilnehmern mit höheren Vitamin D-Spiegeln (>10 ng / ml) konnte eine Risikoreduzierung um 25% attestiert werden.
Martineau, A. R., Jolliffe, D. A., Hooper, R. L., Greenberg, L., Aloia, J. F., Bergman, P., . . . Camargo, C. A. (2017, February 15). Vitamin D supplementation to prevent acute respiratory tract infections: Systematic review and meta-analysis of individual participant data. Retrieved from https://www.bmj.com/content/356/bmj.i6583
Randomisierte Kontrollstudie: Rolle von Vitamin D bei der Verringerung der Anzahl akuter Exazerbationen bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD)
Vitamin D hat einen signifikanten Effekt auf die Reduzierung der Anzahl akuter Exazerbationen bei COPD-Patienten, wenn es über einen längeren Zeitraum supplementiert wird. So lautet das Fazit einer randomisierten Kontrollstudie mit 120 Patienten aus Pakistan. Bei Patienten, die 6 Monate lang mit 2000 I.E. Vitamin D täglich versorgt wurden, konnte die Exazerbation von 100% auf bemerkenswerte 3% reduziert werden. Ein weiterer aussagekräftiger Beleg für die therapeutische Wirkung von Vitamin D bei COPD-Patienten.
Khan, D. M., Ullah, A., Randhawa, F. A., Iqtadar, S., Butt, N. F., & Waheed, K. (2017). Role of Vitamin D in reducing number of acute exacerbations in Chronic Obstructive Pulmonary Disease (COPD) patients. Pakistan Journal of Medical Sciences, 33(3). doi: 10.12669/pjms.333.12397
Randomisierte, kontrollierte Studie: Vitamin D reduziert das Risiko einer akuten Atemwegsinfektion bei Kindern
Eine Vitamin D-Supplementierung reduzierte das Risiko für Atemwegserkrankungen im Winter bei mongolischen Kindern mit Vitamin D-Mangel: Zu Studienbeginn betrug der mittlere Serum 25(OH)D-Spiegel bei den getesteten mongolischen Kindern 7 ng/ml. Am Ende der Studie war der Median der 25 (OH) D-Spiegel der Kindern in der Kontrollgruppe signifikant niedriger im Vergleich zur Vitamin D-Gruppe (7 vs. 19 ng/ml). Im Vergleich zur Kontrollgruppe berichteten Kinder aus der Vitamin D-Gruppe während der Studiendauer von rund 50% weniger akuten Atemwegsinfektionen.
Camargo, C. A., Ganmaa, D., Frazier, A. L., Kirchberg, F. F., Stuart, J. J., Kleinman, K., … Rich-Edwards, J. W. (2012). Randomized Trial of Vitamin D Supplementation and Risk of Acute Respiratory Infection in Mongolia. Pediatrics, 130(3). doi: 10.1542/peds.2011-3029
Interventionsstudie: Substitution von Vitamin D bei Patienten mit Asthma und COPD
Von 1.700 ambulanten Patienten aus drei pneumologischen Praxen wurde bei 927 Patienten (davon etwa 600 Patienten mit obstruktiven Atemwegserkrankungen) der 25-OH-Vitamin D-Spiegel bestimmt. Anschließend wurde eine Substitution nach dem Set-up-Schema von Dr. von Helden durch- und fortgeführt. Es folgten Befragungen im Rahmen der üblichen Verlaufskontrollen (alle 3-12 Monate).
Ergebnisse:
- Die Ausgangswerte für 25-OH-Vitamin D lagen im Mittel bei 16,1 ng/ml.
- Die Aufsättigung wurde von > 90% der Patienten problemlos vertragen. Häufigste Nebenwirkungen waren passagere Muskelkrämpfe. Therapieabbrüche waren selten.
- Die Substitution führte bei der weit überwiegenden Zahl (80-90%) der Patienten zu einer beeindruckenden Verbesserung der Infektproblematik.
- Die Beschäftigung mit Vitamin D stellt für Arzt und Patient eine Chance zu einer mehr präventions- bzw. gesundheitsorientierten Denk- und Arbeitsweise dar, da sie unweigerlich Aspekte der evolutionären Medizin in den Praxisalltag implementiert.
Hermann Teutemacher, Aeroprax, Standort Herzzentrum, Wupperta; https://repository.publisso.de/resource/frl:4169394-1/data
Asystematische Überprüfung und Metaanalyse: Akute Atemwegsinfektion und 25-Hydroxyvitamin D-Konzentration
Vierundzwanzig Studien wurden in die Überprüfung einbezogen. Die Serum 25 (OH) D-Konzentration war umgekehrt mit dem Risiko und der Schwere von Atemwegsinfektion verbunden. Mit jeder Abnahme der 25 (OH) D-Konzentration um 4 ng/ml erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit einer Atemwegsinfektionen um 1,02 (0,97–1,07). Dies war ein nichtlinearer Trend, wobei der stärkste Anstieg des Risikos bei einer 25 (OH) D-Konzentration <15 ng/ml auftrat. Zusammenfassend besteht eine inverse nichtlineare Assoziation zwischen der 25 (OH) D-Konzentration und Atemwegsinfektionen.
Pham, H., Rahman, A., Majidi, A., Waterhouse, M., & Neale, R. E. (2019). Acute Respiratory Tract Infection and 25-Hydroxyvitamin D Concentration: A Systematic Review and Meta-Analysis. International Journal of Environmental Research and Public Health, 16(17), 3020. doi: 10.3390/ijerph16173020
Krebs
Metaanalyse: Jährlich 30.000 Krebstote weniger bei flächendeckender Vitamin D-Supplementierung
Die Studienautoren um Dr. Niedermaier ermittelten eine Abnahme der krebsbedingten Sterbefälle um ca. 30.000 jährlich. Der Berechnungsgrundlage liegt eine flächendeckende regelmäßige Vitamin D-Versorgung mit Vitamin D aller Menschen über dem 50. Lebensjahr zugrunde. Den Berechnungen zufolge würde die gewonnene Lebenszeit durch diese Maßnahme in etwa 300.000 Lebensjahre ausmachen.
Niedermaier, T., Gredner, T., Kuznia, S., Schöttker, B., Mons, U., & Brenner, H. (2021). Vitamin D supplementation to the older adult population in Germany has the cost‐saving potential of preventing almost 30,000 cancer deaths per year. Molecular Oncology. doi:10.1002/1878-0261.12924
Randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie: Vitamin D und Kalzium reduzieren das Krebsrisiko
Die Auswertung der Daten ergab, dass das allgemeine Tumorrisiko in der mit 1.100 I.E. Vitamin D über vier Jahre behandelten Gruppe signifikant niedriger lag als in der Kontrollgruppe. Das relative Risiko unter dieser Vitamin D-Zufuhr einen bösartigen Tumor zu entwickeln, betrug nur noch 40%. Bereits diese Aussage ist sehr beachtlich! Wurden jedoch diejenigen Karzinome ausgeschlossen, die bereits im ersten Jahr auftraten und damit wahrscheinlich bereits zu Beginn der Behandlung vorhanden waren, ergab sich eine echte Sensation: Das relative Risiko sank um 77%
Lappe, Joan M.; Travers-Gustafson, Dianne; Davies, K. Michael; Recker, Robert R.; Heaney, Robert P. (2007): Vitamin D and calcium supplementation reduces cancer risk: results of a randomized trial. In: The American journal of clinical nutrition 85 (6), S. 1586–1591.
Interventionsstudie: Die Verwendung von Vitamin-D-Präparaten nach der Diagnose ist mit dem Überleben von Brustkrebs verbunden
Von 5417 Patientinnen mit der Diagnose “invasiver Brustkrebs” erhielten 2581 (49%) nach der Diagnose erstmals Vitamin D. Von den Patientinnen, die das Sonnenhormon innerhalb von 6 Monaten verabreicht bekamen, konnte die Mortalität um ganze 49% reduziert werden.
Madden, J. M., Murphy, L., Zgaga, L., & Bennett, K. (2018). De novo vitamin D supplement use post-diagnosis is associated with breast cancer survival. Breast Cancer Research and Treatment, 172(1), 179-190. doi:10.1007/s10549-018-4896-6
Dosis-Wirkungs-Metaanalyse: Vitamin D-Spiegel im Blut und Brustkrebsrisiko
Insgesamt waren bei der Erfassung über 29.000 Brustkrebspatientinnen und über 53.000 Kontrollpersonen aus Europa, USA, Asien, Kanada, Brasilien und Mexiko einbezogen. Lineare und nichtlineare Trendanalysen wurden durchgeführt und zeigten, dass ein Anstieg der Vitamin D-Spiegel im Blut um 5 nmol/l mit einer Abnahme des Brustkrebsrisikos um 6% verbunden war.
Song, D., Deng, Y., Liu, K., Zhou, L., Li, N., Zheng, Y., … Dai, Z. (2019). Vitamin D intake, blood vitamin D levels, and the risk of breast cancer: a dose-response meta-analysis of observational studies. Aging, 11(24), 12708–12732. doi: 10.18632/aging.102597331–347. DOI: 10.4161/derm.26738.
Interventionsstudie: Update 2013: Von der Rachitis-Prophylaxe zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge
Gelenkbeschwerden und die bekannte Tumor-Fatigue unter der Therapie mit Aromatasehemmern wie Letrozol konnten durch die labordiagnostisch validierte Supplementierung von Vitamin D (z. B. 50.000 I.E. Vitamin D/Woche für zwölf Wochen, p. o.) bei Brustkrebspatientinnen mit Vitamin-D-Mangel deutlich gelindert werden.
Grober, Uwe; Spitz, Jorg; Reichrath, Jorg; Kisters, Klaus; Holick, Michael F. (2013): Vitamin D. Update 2013: From rickets prophylaxis to general preventive healthcare.
Diabetes
Randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie: Vitamin D verbessert die Endothelfunktion bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus und niedrigen Vitamin-D-Spiegeln
Die Vitamin-D-Supplementierung erhöhte den Vitamin D-Spiegel im Vergleich zu Placebo um 6,2 ng/ml und verbesserte die flussvermittelte Vasodilatation (Gefäßerweiterung) der Arteria brachialis signifikant um 2,3%. Die Verbesserung der Vasodilatation blieb nach Bereinigung von Blutdruckänderungen signifikant. Die Vitamin D-Supplementierung senkte den systolischen Blutdruck im Vergleich zu Placebo signifikant um 14 mmHg.
Sugden JA, Davies JI, Witham MD, Morris AD, Struthers AD. Vitamin D improves endothelial function in patients with Type 2 diabetes mellitus and low vitamin D levels. Diabetic medicine: a journal of the British Diabetic Association 2008;25(3):320–5.
Randomisierte, placebokontrollierte Studie: Vitamin D schützt vor Diabetes – 71% geringeres Risiko für Prädiabetiker
In der aktuellen TD2-Studie aus dem Dezember 2020 wurde die Wirkung einer täglichen Supplementierung mit 4.000 I.E. Vitamin D im Vergleich zu Placebos + max. 1000 I.E. in Bezug auf das Auftreten eines Diabetes verglichen. Die mehr als 2000 teilnahmeberechtigten Probanden erfüllten mindestens zwei von drei glykämischen Kriterien (Nüchternplasmaglukose, Plasmaglucose, HbA1c) für Prädiabetes gemäß den Richtlinien der American Diabetes Association (ADA) von 2010.
Das fabelhafte Ergebnis im Kontext des Vitamin D-Spiegels: Vergleicht man die Vitamin D-Gruppe mit einem Vitamin D-Spiegel von über 50 ng/ml mit der Gruppe mit 20 – 30 ng/ml, so ist bei der ersten Gruppe eine Risikoreduktion um 71% festzustellen. Die Gruppe mit Vitamin D-Spiegeln von 40 – 50 ng/ml hatte gegenüber der Gruppe mit 20 – 30 ng/ml immer noch ein um 52% geringeres Risiko einen Diabetes zu entwickeln.
Die Schlussfolgerung der Studienautoren: Eine tägliche Vitamin D-Supplementierung zur Aufrechterhaltung eines Vitamin D-Spiegels von ≥ 40 ng/ml ist ein vielversprechender Ansatz zur Verringerung des Diabetes-Risikos bei Erwachsenen mit Prädiabetes.
Dawson-Hughes B, Staten MA, Knowler WC, et al. (2020) Intratrial Exposure to Vitamin D and New-Onset Diabetes Among Adults With Prediabetes: A Secondary Analysis From the Vitamin D and Type 2 Diabetes (D2d) Study. Diabetes Care, 43:2916-2922, https://doi.org/10.2337/dc20-1765.
Metaanalyse von 47 randomisierten, kontrollierten Studien: Auswirkungen der Vitamin-D-Supplementierung auf die Glukose- und Insulinhomöostase und die Entwicklung von Diabetes bei nichtdiabetischen Erwachsenen
47 randomisierte kontrollierte Studien konnten 2019 die Bestätigung für die antidiabetische Wirkung des Sonnenhormons liefern. Die Erfassung betraf 44.161 Personen, die nicht von Diabetes betroffen waren, mit einer mittleren Studiendauer von 4 Monaten und einer mittleren Vitamin D-Verabreichung von 4000 I.E./Tag. Vitamin D senkte dabei die Nüchternglukose im Blut signifikant um 0,11 mmol/l, das Nüchterninsulin um 1,47 mIU/l und das HOMA-IR (Labortwert für Insulinresistenz) um 0,32 bei einer Erhöhung des Vitamin D-Spiegels um 16 ng/ml. Vitamin D verbesserte dabei laut Studienautoren den Insulin-Stoffwechsel ohne das Risiko für einen Typ 2-Diabetes zu erhöhen.
Tang, H., Li, D., Li, Y., Zhang, X., Song, Y., & Li, X. (2018). Effects of Vitamin D Supplementation on Glucose and Insulin Homeostasis and Incident Diabetes among Nondiabetic Adults: A Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. International Journal of Endocrinology, 2018, 1–9. doi: 10.1155/2018/7908764
Metaanalyse von 10 randomisierten, kontrollierten Studien: Vitamin D verbessert Blutwerte bei nicht-alkoholischer Fettleber und Diabetes signifikant
Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) betrifft viele Menschen, nicht nur Übergewichtige und Diabetes-Patienten. In einer Meta-Analyse wurden zehn randomisiert kontrollierte Studien mit insgesamt 544 NAFLD-Patienten einbezogen. Die zusammenfassenden Ergebnisse zeigten, dass zusätzliches Vitamin D die Werte von Serum/Plasma-Nüchternglukose, Insulin und HOMA-IR signifikant und die ALT- und TAG-Werte geringfügig reduzierte.
Das Resümee der Studienautoren lautet wie folgt: Die vorliegende Studie liefert wesentliche Hinweise darauf, dass zusätzliches Vitamin D günstige Auswirkungen auf die Blutzuckerkontrolle und die Insulinsensitivität bei NAFLD-Patienten hat. Vitamin D könnte eine adjuvante Pharmakotherapie der NAFLD sein.
Guo XF, Wang C, Yang T, et al. (2020) Vitamin D and non-alcoholic fatty liver disease: a meta-analysis of randomized controlled trials. Food Funct, 11:7389-7399, https://doi.org/10.1039/d0fo01095b.
Interventionsstudie: Verabreichung von Vitamin D und einer hohen Dosis Omega 3 zur Aufrechterhaltung der Remission von Typ-1-Diabetes
2018 konnten bemerkenswerte Remissionsmuster bei 2 Kindern mit Typ 1-Diabetes durch die gleichzeitige Verabreichung von Vitamin D und Omega 3-Fettsäuren beobachtet werden. Dies führte zu einer Wiederherstellung und Aufrechterhaltung einer optimalen Stoffwechselkontrolle und bis zu zwei Jahren. Beide Nahrungsergänzungsmittel trugen wahrscheinlich durch ihre immunmodulatorischen und entzündungshemmenden Eigenschaften zum beobachteten Effekt bei.
Cadario, F., Savastio, S., Ricotti, R., Rizzo, A. M., Carrera, D., Maiuri, L., & Ricordi, C. (2018, January). Administration of vitamin D and high dose of omega 3 to sustain remission of type 1 diabetes. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29424911
Bei 35 Kindern (70% der Studienteilnehmer) mit Typ-1-Diabetes wurde ein Vitamin D-Mangel festgestellt. Diesen Kindern (>5 Jahre) wurde 3 Monate lang täglich 4000 I.E. Vitamin D und 50mg/kg Kalzium verabreicht. Der HbA1C-Wert und der Insulinbedarf wurden vor Beginn der Supplementierung, nach 3-monatiger Supplementierung und nach 6 Monaten (d.h. 3 Monate nach Beendigung der Supplementierung) ermittelt. Zwar wurde nach 3 und 6 Monaten kein statistisch signifikanter Unterschied hinsichtlich des Insulinbedarfs der Kinder festgestellt. Nach 3 monatiger-Supplementierung verbesserte sich jedoch der HbA1c-Wert signifikant (von 9,413 ± 1,978% auf 8,785 ± 1,583%). Drei Monate nach Beendigung der Supplementierung zeigte sich wiederum eine signifikante Verschlechterung der HbA1C-Werte.
Hafez, Mona; Hassan, Mona; Musa, Noha; Abdel Atty, Sahar; Azim, Sally Abdel (2017): Vitamin D status in Egyptian children with type 1 diabetes and the role of vitamin D replacement in glycemic control. In: Journal of pediatric endocrinology & metabolism : JPEM 30 (4), S. 389–394. DOI: 10.1515/jpem-2016-0292.
Metaanalyse von 24 randomisierten placebokontrollierte Parallelgruppenstudien: Die Wirkung eines verbesserten 25-Hydroxyvitamin D-Serumstatus auf die Blutzuckerkontrolle bei Diabetikern
Die Metaanalyse zeigt, dass eine Vitamin-D-Supplementierung in einer Mindestdosis von 100 µg/Tag (4000 I.E./Tag) den FPG-, HbA1c- und HOMA-IR-Index im Serum signifikant senken kann und dabei hilft, die glykämische Reaktion zu kontrollieren und die Insulinsensitivität bei Typ-2-Diabetikern zu verbessern.
Mirhosseini, Naghmeh; Vatanparast, Hassanali; Mazidi, Mohsen; Kimball, Samantha M. (2017): The Effect of Improved Serum 25-Hydroxyvitamin D Status on Glycemic Control in Diabetic Patients. A Meta-Analysis. In: The Journal of clinical endocrinology and metabolism 102 (9), S. 3097–3110. DOI: 10.1210/jc.2017-01024.
Eine systematische Überprüfung ohne Hawthorne-Effekt: Vitamin D und Schwangerschaftsdiabetes
87 Beobachtungsstudien und 25 randomisierte kontrollierte Studien mit 55 859 bzw. 2445 Frauen wurden eingeschlossen. Ein niedriger Vitamin D-Spiegel im Blut während der Schwangerschaft war mit einem 1,85-fach höherem GDM-Risiko verbunden.
Eine Vitamin-D-Intervention während der Schwangerschaft kann die Blutspiegel von Vitamin D, FINS (Nüchterninsulin), FPG (Nüchternplasmaglukosespiegel), HOMA-IR (Insulinresistenzindex), Glutathion, C-reaktivem Protein und Lipid verändern.
Zhang, Y.; Gong, Y.; Xue, H.; Xiong, J.; Cheng, G. (2017): Vitamin D and gestational diabetes mellitus. A systematic review based on data free of Hawthorne effect. In: BJOG : an international journal of obstetrics and gynaecology. DOI: 10.1111/1471-0528.15060.
Übersichtsarbeit und Interventionsstudie: Die Rolle von Vitamin D bei der Pathogenese von Typ-2-Diabetes mellitus
Eine bereits im Jahr 2008 erschienene Übersichtsarbeit beschreibt folgende Wirkungen von Vitamin D im Rahmen der Diabetes Typ 2-Erkrankung: In Laborversuchen und beim Menschen konnte gezeigt werden, dass Vitamin D die Bildung, Ausschüttung und Verwertung von Insulin beeinflusst.
Palomer X, González-Clemente JM, Blanco-Vaca F, Mauricio D. Role of vitamin D in the pathogenesis of type 2 diabetes mellitus. Diabetes, obesity & metabolism 2008;10(2):185–97.
Darm und Mikrobiom
Retrospektive Analyse: Die Aufnahme von Vitamin D ist mit einem verringerten Risiko einer durch den Immun-Checkpoint-Inhibitor induzierten Kolitis verbunden
Beobachtet wurden 213 Melanompatienten, die mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren behandelt wurden. Die Behandlung ging bei 37 Patienten mit ICI-Kolitis einher.
Der Vitamin-D-Konsum wurde bei 66 von 213 Patienten (31%) vor Beginn der ICIs aufgezeichnet. In der multivariablen Regressionsanalyse reduzierte der Einsatz von Vitamin D das Risiko eine ICI-Kolitis zu entwickeln um 65%.
Diese Befunde wurden in einer weiteren Gruppe von 169 Patienten bestätigt, von denen 49 (29%) eine Kolitis entwickelten. Hier senkte Vitamin D das Kolitis-Risiko um 54%.
Aufgrund der positiven Ergebnisse, die durch die Supplementierung zustande kamen, überlegen die Autoren der Studie Vitamin D in die Leitlinien aufzunehmen.
Grover S;Dougan M;Tyan K;Giobbie-Hurder A;Blum SM;Ishizuka J;Qazi T;Elias R;Vora KB;Ruan AB;Martin-Doyle W;Manos M;Eastman L;Davis M;Gargano M;Haq R;Buchbinder EI;Sullivan RJ;Ott PA;Hodi FS;Rahma OE;. (n.d.). Vitamin D intake is associated with decreased risk of immune checkpoint inhibitor-induced colitis. Retrieved August 25, 2020, from https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32567084/
Interventionsstudie: Die Exposition der Haut gegenüber UVB-Licht (Narrow Band Ultraviolet) moduliert das menschliche Darmmikrobiom
Dies ist die erste Studie, die zeigt, dass Menschen mit niedrigen 25 (OH) D-Serumspiegeln als Reaktion auf die Exposition gegenüber NB-UVB-Haut offensichtliche Veränderungen ihres Darmmikrobioms und einen Anstieg der 25 (OH) D-Spiegel aufweisen, was auf die Existenz einer neuen Haut-Darmachse hinweist, die entscheidend sein könnte, um die Homöostase und Gesundheit des Darms zu fördern.
Bosman, E. S., Albert, A. Y., Lui, H., Dutz, J. P., & Vallance, B. A. (2019). Skin Exposure to Narrow Band Ultraviolet (UVB) Light Modulates the Human Intestinal Microbiome. Frontiers in Microbiology, 10. doi: 10.3389/fmicb.2019.02410
Randomisiert kontrollierte Studie: Vitamin-D-Supplementierung bei Jugendlichen mit Reizdarmsyndrom: Ist es sinnvoll? Eine Randomisierte Kontrollierte Studie
112 Jugendliche mit Reizdarmsyndrom und Vitamin D-Mangel wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen gleichen Alters und Geschlechts eingeteilt. Die erste Gruppe erhielt 6 Monate lang orales Vitamin D in einer Dosis von 2000 I.E. pro Tag, die andere Gruppe erhielt ein Placebo über den gleichen Zeitraum.
Gemessen wurde die Intensität der Symptomatik und die damit einhergehenden Einschränkungen der Lebensqualität mittels den sogenannten RDS-SSS- und RDS-QoL-Tests.
Der RDS-SSS: wird verwendet um die Krankheitsintensität zu ermitteln. Dabei werden von den Ärzten und Patienten die oben genannten Symptome bewertet. Je niedriger dieser Wert ist, umso besser.
Der RDS-QoL: wird verwendet um die Lebensqualität bzw. die Einschränkung dieser durch RDS zu ermitteln. Dabei beantworten die Patienten vorgegebene Fragen. Je höher das Testergebnis ausfällt, desto weniger Beeinträchtigung findet durch die Darm-Erkrankung statt.
Die Gesamtpunktzahl: errechnet sich aus dem RDS-SSS Wert und RDS-QoL-Wert. Auch hier ist eine höhere Gesamtpunktzahl ein gutes Zeichen.
Ergebnisse:
- Der Vitamin D-Spiegel erhöhte sich in der Vitamin D-Gruppe von 17,2 ng/ml auf 39 ng/ml.
- IBS-Patienten, die 6 Monate lang eine Vitamin-D-Supplementierung erhielten, zeigten eine signifikante Verbesserung der IBS-SSS-Wertes (Krankheitsintensität) von 239,3 auf 167,6.
- Als Ausdruck einer deutlich besseren Lebensqualität, verbesserte sich der IBS-QoL-Wert von 59,2 auf 75,2.
- Der Wert für die Gesamtbetrachtung aus Lebensqualität und Krankheitsintensität verbesserte sich von 23,8 auf 29.
Fazit: Eine Vitamin-D-Supplementierung kann bei der Behandlung von Jugendlichen mit RDS und Vitamin-D-Mangel wirksam sein.
El Amrousy, D., Hassan, S., El Ashry, H., Yousef, M. & Hodeib, H. (2018). Vitamin D supplementation in adolescents with irritable bowel syndrome: Is it useful? A randomized controlled trial. Saudi Journal of Gastroenterology, 24(2), 109. https://doi.org/10.4103/sjg.sjg_438_17