Vitamin D ist und bleibt ein scharfes Schwert im Kampf gegen verschiedenste Infektionserkrankungen wie COVID-19, Grippe und Tuberkulose. Die Studienergebnisse zu Vitamin D sind überwiegend eindeutig positiv, Nebenwirkungen oder Risiken sucht man im Gegensatz zu vielen allgemein propagierten Behandlungsmethoden vergebens. Denn es handelt sich beim Sonnenhormon um eine Substanz, die jeder Zelle in unserem Körper bekannt ist und das gilt auch für unser Immunsystem.
Im Juni 2021 wurde auf der geriatrischen COVID-19-Station des Hospital del Mar in Barcelona eine Studie durchgeführt, deren Ergebnisse sich so eindeutig für eine Verwendung von Vitamin D aussprechen, wie selten zuvor. Veröffentlicht wurde diese Studie im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism. Von 930 Patienten, die mittels PCR-Test positiv auf SARS-COV-2 getestet wurden, versorgte man 447 mit hohen Bolusdosen Vitamin D in Form von Calcifediol.
Calcifediol ist ein hydroxyliertes Vitamin-D-Derivat, welches etwa 3,2-fach stärker wirkt als herkömmliches Cholecalciferol, wie es bei ausreichend Sonnenschein auf der Haut gebildet oder in Nahrungsergänzungsmitteln beigemengt wird.
Das Behandlungsprotokoll sah wie folgt aus:
Tag 1:
Verabreichung von 532 μg Calcifediol - entspricht ca. 68.100 I.E. herkömmliches Vitamin D (Cholecalciferol)
Tag 3, 7, 15, 30:
Verabreichung von 266 μg Calcifediol - entspricht ca. 34.000 I.E herkömmliches Vitamin D (Cholecalciferol)
Ergebnisse:
- Von 447 Patienten, die ab Aufnahme mit hohen Dosen Calcifediol behandelt wurden, benötigten 20, also nur 4,5% die Intensivstation. Von den 391 Patienten, die nicht mit Vitamin D behandelt wurden, landeten 82 bzw. 21% auf der Intensivstation. In anderen Worten: Das Risiko von der COVID-19-Station auf die Intensivstation verlegt zu werden, reduzierte sich bei Patienten, die mit Vitamin D supplementiert wurden, um 87%!
- Das Risiko zu versterben war bei Patienten, die frühzeitig mit Vitamin D behandelt wurden, um 79% geringer.
- Bezogen auf die Vitamin D-Konzentration im Blut waren Patienten mit einem Vitamin D-Spiegel von ≥ 20 ng/ml um 70% weniger von einer Aufnahme auf die Intensivstation betroffen.
Das Fazit der Autoren liest sich daher eindeutig: “Bei Patienten, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, reduzierte die Behandlung mit Calcifediol die Aufnahme auf die Intensivstation und die Sterblichkeit signifikant.”
Literaturzitate:
- Xavier Nogues, Diana Ovejero, Marta Pineda-Moncusí, Roger Bouillon, Dolors Arenas, Julio Pascual, Anna Ribes, Robert Guerri-Fernandez, Judit Villar-Garcia, Abora Rial, Carme Gimenez-Argente, Maria Lourdes Cos, Jaime Rodriguez-Morera, Isabel Campodarve, José Manuel Quesada-Gomez, Natalia Garcia-Giralt, Calcifediol Treatment and COVID-19–Related Outcomes, The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism , Band 106, Ausgabe 10, Oktober 2021, Seiten e4017–e4027, https:// doi.org/10.1210/clinem/dgab405
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