Corona und Vitamin D

Seit geraumer Zeit begleitet uns das Thema Corona sowie das damit verbundene Krankheitsbild COVID-19. Im aktuellen YouTube-Video geht Prof. Dr. med. Jörg Spitz mit seinem Interviewpartner Dr. med. Michael Nehls der Frage nach, ob Vitamin D bei COVID hilft und Leben retten kann oder nicht.  Dr. med. Michael Nehls ist Arzt und Molekulargenetiker mit Schwerpunkt Immunologie sowie Bestseller-Autor des Buches "Herdengesundheit". Wir haben die wichtigsten Aussagen für Sie zusammengefasst.


Die wichtigsten Aussagen in Kürze:  

  • Ein wichtiger Hebel für die Gesundheit liegt in der Prävention und der Etablierung der sogenannten Herdengesundheit, also vorbeugen statt therapieren. 
  • Die von Dr. Nehls postulierte Herdengesundheit zielt im Wesentlichen darauf ab, das natürliche Immunsystem zu stärken, um gewappnet zu sein, wenn es zu einer unerwarteten Erschütterung des Immunsystems kommt. Dies bedeutet, sich mit den natürlichen Vorgängen im Immunsystem zu verbünden und dem menschlichen Körper jene Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die er für den Umgang mit Krankheitserregern benötigt. 
  • Auch jetzt ist Corona noch immer kein Killervirus. Für Viren ist es generell kontraproduktiv den Wirt zu töten. Für 99,5% der Menschen ist das Virus ungefährlich, denn schwere Verläufe treten hauptsächlich aufgrund zusätzlicher Faktoren auf, welche schon vor der Infektion ein Gesundheitsrisiko darstellten. Beispiele dafür sind hohes Übergewicht, Vitamin D-Mangel, Diabetes, hohes Alter und dementsprechend schwächeres Immunsystem, Vorerkrankungen und weitere Faktoren.  
  • Befindet sich das Immunsystem in Balance, kann es mit Infektionen leicht umgehen und diese schnell bewältigen. Besteht jedoch eine chronische Belastung, sodass es nicht zur Ruhe kommt, kann eine Infektion der letzte Tropfen sein, der eine totale Überforderung des Immunsystems hervorruft und zu einem schweren Verlauf führt. Zusätzlich kann es zu einem entzündungsfördernden Zytokinsturm kommen, der eine Ausbreitung der Symptome auf den ganzen Körper verursacht.  
  • In einer Studie (1) konnte festgestellt werden, dass Vitamin D-Spiegel von 50 ng/ml einen guten Schutz vor einer Infektion bieten. Im Gegensatz wurde ein 4-fach höheres Sterberisiko festgestellt, wenn der Vitamin D-Spiegel unter 20 ng/ml lag. Als Referenz dienten Probanden mit Vitamin D-Spiegeln von über 20 ng/ml.  
  • Es gibt viele Studien, die auf einen heilungsfördernden Effekt von Vitamin D bei Coronaerkrankungen hinweisen (2, 3, 4, 5, 6). 
  • Um einen schnellen Effekt mit Vitamin D bei Coronaerkrankungen zu erzielen, ist es sinnvoll das schnell verfügbare Prohormon (also Calcidiol oder Calcifediol) zu geben, da es den Vitamin D-Spiegel schneller erhöht als das handelsübliche Cholecalciferol. Dies ist wichtig, da durch die aktiven, entzündungsfördernden Zytokine bei COVID-19 und anderen Atemwegserkrankungen ein erhöhter Bedarf und schnellerer Abbau von Vitamin D und dessen Prohormon besteht.  
  • Die wichtigsten Effekte von Vitamin D während einer Erkrankung sind, dass es die Vermehrung und Lebensfähigkeit des Virus hemmt und den Zytokinsturm, der die Entzündung fördert, verhindert bzw. reduziert. Somit ist die Prävention mit ausreichend Vitamin D, entweder über die körpereigene Produktion bei regelgerechtem Sonnen oder über die Zufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel am sinnvollsten zur Vorbeugung.  
  • Bereits die erste Cordoba-Studie aus dem Jahr 2020 zeigt, dass die Gabe des Vitamin D-Prohormons die Notwendigkeit einer Behandlung auf der Intensivstation um den Faktor 25 senkte und - im Vergleich zur Kontrollgruppe mit 2 Toten - überlebten in der Vitamin D-Gruppe alle Patienten (4).  
  • Auch in der zweiten Cordoba-Studie konnte das Sterberisiko durch die Verabreichung von Vitamin D um 84 % reduziert werden (5).  
  • In der Barcelona-Studie konnte das Risiko einer COVID-19-bedingten Intensivbehandlung um 87 % und das Sterberisiko um 74 % verringert werden. Desweiteren stellte sich heraus, dass das Sterberisiko um 70 % erhöht war, wenn der Vitamin D-Spiegel zu Beginn niedrig war (6).  

  • Es hat sich in mehreren Studien gezeigt, dass bei auftretender COVID-19-Symptomatik eine frühe Vitamin-D-Gabe schützt und Symptome lindert. Wichtig ist, dass Vitamin D rechtzeitig eingesetzt wird, da seine Umwandlung ins Prohormon-Vitamin-D mehrere Tage bis Wochen benötigen kann. Um diese Zeitspanne zu überspringen, empfiehlt es sich in akuten Fällen, gleich zum Prohormon zu greifen (7).  
  • Abschließend wird von Dr. Nehls eine Arbeit des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) aus dem Oktober 2020 eingeblendet. Darin wird festgestellt, dass ein Vitamin D-Mangel für 9 von 10 COVID-19-Todesfälle verantwortlich sein könnte.  

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Studien:

  1. Dror, A. A., Morozov, N., Daoud, A., Namir, Y., Yakir, O., Shachar, Y., Lifshitz, M., Segal, E., Fisher, L., Mizrachi, M., Eisenbach, N., Rayan, D., Gruber, M., Bashkin, A., Kaykov, E., Barhoum, M., Edelstein, M. & Sela, E. (2022). Pre-infection 25-hydroxyvitamin D3 levels and association with severity of COVID-19 illness. PLOS ONE, 17(2), e0263069. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0263069 
  2. Ilie, P. C., Stefanescu, S. & Smith, L. (2020). The role of vitamin D in the prevention of coronavirus disease 2019 infection and mortality. Aging Clinical and Experimental Research, 32(7), 1195–1198. https://doi.org/10.1007/s40520-020-01570-8 
  3. Entrenas-Castillo, M., Salinero-González, L., Entrenas-Costa, L. M. & Andújar-Espinosa, R. (2022). Calcifediol for Use in Treatment of Respiratory Disease. Nutrients, 14(12), 2447. https://doi.org/10.3390/nu14122447 
  4. Entrenas Castillo, M., Entrenas Costa, L. M., Vaquero Barrios, J. M., Alcalá Díaz, J. F., López Miranda, J., Bouillon, R. & Quesada Gomez, J. M. (2020). “Effect of calcifediol treatment and best available therapy versus best available therapy on intensive care unit admission and mortality among patients hospitalized for COVID-19: A pilot randomized clinical study”. The Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology, 203, 105751. https://doi.org/10.1016/j.jsbmb.2020.105751  
  5. Alcala-Diaz, J. F., Limia-Perez, L., Gomez-Huelgas, R., Martin-Escalante, M. D., Cortes-Rodriguez, B., Zambrana-Garcia, J. L., Entrenas-Castillo, M., Perez-Caballero, A. I., López-Carmona, M. D., Garcia-Alegria, J., Lozano Rodríguez-Mancheño, A., Arenas-de Larriva, M. D. S., Pérez-Belmonte, L. M., Jungreis, I., Bouillon, R., Quesada-Gomez, J. M. & Lopez-Miranda, J. (2021). Calcifediol Treatment and Hospital Mortality Due to COVID-19: A Cohort Study. Nutrients, 13(6), 1760. https://doi.org/10.3390/nu13061760 
  6. Nogues, X., Ovejero, D., Pineda-Moncusí, M., Bouillon, R., Arenas, D., Pascual, J., Ribes, A., Guerri-Fernandez, R., Villar-Garcia, J., Rial, A., Gimenez-Argente, C., Cos, M. L., Rodriguez-Morera, J., Campodarve, I., Quesada-Gomez, J. M. & Garcia-Giralt, N. (2021). Calcifediol Treatment and COVID-19–Related Outcomes. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 106(10), e4017–e4027. https://doi.org/10.1210/clinem/dgab405 
  7. https://vdmeta.com/ 

Bild: Ausschnitte aus dem Youtube-Video „Corona und Vitamin D – Hilft das Sonnenhormon doch nicht?! Prof. Dr. Jörg Spitz & Dr. Michael Nehls“