Bei Autoimmunkrankheiten langfristige Kombination von Vitamin D plus Omega-3-Fettsäuren angesagt

Bei Autoimmunkrankheiten langfristige Kombination von Vitamin D plus Omega-3-Fettsäuren angesagt

Vitamin D und aus dem Meer gewonnene, langkettige Omega-3-Fettsäuren sind zwei Nahrungsergänzungen, deren potenzielle Wirkung auf die Vorbeugung und Behandlung von Autoimmunkrankheiten – inklusive der MS – schon seit längerem umfassend untersucht wird. Eine aktuelle randomisierte klinische Studie bringt neue Erkenntnisse und liefert beeindruckende Ergebnisse in Bezug auf die langfristige Einnahme von Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren.

Zusammenfassung der Ergebnisse:

  • Eine Supplementierung mit 2000 I.E. Vitamin D3 pro Tag, auch in Verbindung mit Omega-3-Fettsäuren, führte zu einer geringeren Rate neu auftretender Autoimmunerkrankungen.
  • Eine längere Behandlung scheint eine größere Wirkung bei der Vorbeugung von Autoimmunerkrankungen zu haben als kurze Behandlungen (in dieser Studie war die Wirkung nach den ersten 2 Jahren der Nachbeobachtung größer).
  • Die alleinige Einnahme von Omega-3-Fettsäuren führte nicht zu einer signifikanten Verringerung der Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen in der Studienpopulation.  Wenn jedoch Teilnehmer mit wahrscheinlicher Autoimmunerkrankung zu Beginn der Studie einbezogen wurden, verringerte die Omega-3-Fettsäure-Supplementierung die Inzidenz um 18 % im Vergleich zu Placebo, und es wurde eine signifikante Wechselwirkung mit der Zeit festgestellt, was auf eine größere Wirkung nach einer längeren Dauer der Supplementierung hinweist (wie bei Vitamin D).
  • Die klinische Bedeutung dieser Ergebnisse ist hoch, da es sich um gut verträgliche, nicht toxische Ergänzungsmittel handelt und andere wirksame Behandlungen zur Verringerung des Auftretens von Autoimmunerkrankungen fehlen.
  • Angesichts der Latenzzeit für das Auftreten von Autoimmunerkrankungen könnte eine längere Nachbeobachtung aufschlussreich sein (die Teilnehmer werden im Rahmen einer Open-Label-Verlängerungsstudie beobachtet). Eine ähnliche Studie sollte in einer jüngeren Population durchgeführt werden, um die Häufigkeit von Autoimmunkrankheiten mit früherem Ausbruch zu untersuchen.
  • Diese Studie unterstützt die Beobachtung, dass Maßnahmen zur Lebensführung über einen langen Zeitraum hinweg bewertet werden sollten, insbesondere wenn es darum geht, ihre Wirksamkeit bei der Prävention von Krankheiten zu beurteilen. Es ist nicht zu erwarten, dass Studien zur Bewertung der Wirksamkeit von Arzneimitteln mit einer kurzen Dauer von 4 bis 8 Wochen in der Lage sind, die Auswirkungen von Maßnahmen wie Ernährung, körperliche Betätigung, Nahrungsergänzungsmittel und andere Lebensstilfaktoren auf die Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung zu bewerten.

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Vitamin D verhindert Lebensmittel- und Umweltallergien

Vitamin D verhindert Lebensmittel- und Umweltallergien

Ca. 5% der Gesamtbevölkerung sind von Nahrungsmittelallergien betroffen - Tendenz steigend. Grund genug, die neusten Erkenntnisse zu diesem Thema unter die Lupe zu nehmen und festzustellen, dass auch hierbei die Sonne eine entscheidende Rolle zu spielen scheint. Inzwischen gibt es bereits handfeste Belege dafür, dass die Jahreszeit der Geburt und somit auch das Sonnen-Hormon maßgeblich an der Entstehung von Lebensmittelallergien beteiligt sind.

Bereits 1976 berichtete ein Forscherteam, dass sich Reaktionen auf Pollen- und Tierepithelallergien je nach Geburtsjahreszeit unterschieden (1). Seit dieser Untersuchung gab es mehrere Berichte, die ähnliche Tendenzen aufzeigten und eine Variabilität der allergiebezogenen Sensibilisierungsrate abhängig vom Geburtsmonat aufzeichneten. Die Wahrscheinlichkeit eine Lebensmittelallergie zu entwickeln, ist bei im Winter geborenen Personen am höchsten, während sie bei den Frühjahrsgeburten am niedrigsten ist.

Folgende Gründe wurden in einer aktuellen Arbeit (2, April 2019) aufgeführt: Die Induzierung von antimikrobiellen Peptiden durch Vitamin D schützt die Darmflora und verbessert die Darmepithelbarriere (Gewebsstruktur in der Darmwand). Ferner unterdrückt Vitamin D die Aktivierung von Mastzellen, sowie die Immunglobulin E-Synthese (Produktion von Antikörper) aus B-Zellen und erhöht die Anzahl tolerogener dendritischer Zellen und der T-Zellen produzierenden Interleukin-10-Zellen.

Veranschaulicht wurden diese Wirkungen des Vitamin D in einer Studie (3) mit 3136 Kindern und Jugendlichen, bei denen eine höhere Immunglobulin E-Sensibilisierung festgehalten wurde, wenn ein Vitamin D-Mangel (<15 ng/ml) vorhanden war. Die allergische Sensibilisierung betraf 11 von 17 Allergene, wenn der Vitamin D-Spiegel < 15 ng/ml betrug. In anderen Worten waren 11 von 17 getestete Lebensmittel- und Umweltallergien bei Kindern deutlich mehr ausgeprägt, wenn sie einen Vitamin D-Mangel aufwiesen.  Beispielsweise war bei der Reaktion auf Eichen eine erhöhte Sensitivität um den Faktor 4,75, bei Erdnüssen um 2,39 assoziiert worden.

Fazit: Angesichts der erläuterten Studienergebnisse scheint der Schluss sehr nahe, dass durch eine adäquate Vitamin D-Versorgung in der Kindheit eine Vielzahl an Lebensmittelallergien verhindert werden könnte.

 

 

Quellen:

  1. Bjorksten, F., & Suoniemi, I. (1976). Dependence of immediate hypersensitivity on the month of birth. Clinical Experimental Allergy, 6(2), 165-171. doi:10.1111/j.1365-2222.1976.tb01894.x
  2. Matsui, T., Tanaka, K., Yamashita, H., Saneyasu, K., Tanaka, H., Takasato, Y., . . . Ito, K. (2019). Food allergy is linked to season of birth, sun exposure, and vitamin D deficiency. Allergology International, 68(2), 172-177. doi:10.1016/j.alit.2018.12.003
  3. Sharief, S., Jariwala, S., Kumar, J., Muntner, P., & Melamed, M. L. (2011). Vitamin D levels and food and environmental allergies in the United States: Results from the National Health and Nutrition Examination Survey 2005-2006. Journal of Allergy and Clinical Immunology, 127(5), 1195-1202. doi:10.1016/j.jaci.2011.01.01

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