Vitamin D kann globale Sterblichkeitsrate signifikant senken

Vitamin D kann globale Sterblichkeitsrate signifikant senken

Eine 2011 publizierte Studie, veröffentlicht im European Journal of Clinical Nutrition, legt nahe, dass die Erhöhung des Vitamin D-Spiegels eine effektive und kostengünstige Methode zur Verringerung der globalen Mortalitätsraten sein könnte. Die Studie, die sechs geopolitische Regionen untersuchte, zeigt, dass ein Anstieg des Vitamin D-Spiegels von 21 auf 44 ng/ml zu einer geschätzten Reduktion der Todesfälle durch verschiedene Krankheiten um 20% führen könnte.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Atemwegsinfektionen, Atemwegserkrankungen, Tuberkulose und Diabetes mellitus sind nur einige der Krankheiten, bei denen ein Zusammenhang mit einem niedrigen Vitamin D-Spiegel besteht. Durch die Erhöhung des Vitamin D-Spiegels könnten diese Erkrankungen effektiv bekämpft und die Sterblichkeitsraten deutlich gesenkt werden.

Die Untersuchung zeigt auch, dass die Reduktion der Gesamtsterblichkeitsraten je nach Region variiert, wobei europäische Frauen mit einer geschätzten Reduktion von 17,3% den größten Nutzen haben. Für Männer liegt die durchschnittliche Reduktion leicht unter dem der Frauen.

Neben der Verringerung der Mortalitätsrate weist die Studie auch auf eine erhöhte Lebenserwartung hin. Eine Erhöhung des Vitamin D-Spiegels von 21 auf 44 ng/ml könnte die Lebenserwartung in allen sechs Regionen um durchschnittlich 2 Jahre verlängern.

Der Autor der Studie betont, dass die Erhöhung des Vitamin D-Spiegels die kostengünstigste Methode zur Reduzierung der globalen Sterblichkeitsraten ist. Vitamin D ist erschwinglich und weist nur wenige Nebenwirkungen auf, insbesondere wenn es oral eingenommen oder durch regelmäßige, mäßige UVB-Bestrahlung mit ausreichender Körperoberfläche produziert wird.

Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie sind vielversprechend und zeigen das enorme Potenzial von Vitamin D für die Gesundheit und das Wohlbefinden weltweit. Eine gezielte Erhöhung des Vitamin D-Spiegels könnte dazu beitragen, die Sterblichkeitsraten zu senken und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.

Grant, W. B. (2011). An estimate of the global reduction in mortality rates through doubling vitamin D levels. European Journal of Clinical Nutrition, 65(9), 1016–1026. https://doi.org/10.1038/ejcn.2011.68

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Die Rolle des Sonnenvitamins bei der Krebsbehandlung

Die Rolle des Sonnenvitamins bei der Krebsbehandlung

Vitamin D3 ist ein Prohormon mit pleiotropen Wirkungen, das unter anderem die Funktionen des Immunsystems moduliert und die Wirksamkeit der sogenannten Anti-PD-1-Behandlung bei Krebspatienten beeinflussen kann. Der Literatur zufolge hängt der potenzielle Mechanismus des Einflusses von Vitamin D auf die Wirksamkeit der Therapie höchstwahrscheinlich mit der Menge und Aktivität der tumorinfiltrierenden Lymphozyten zusammen. Es existieren Daten, die die Wirkung von Vitamin D auf Zellen zeigen, die die Aktivität von CD8-Lymphozyten regulieren. 

Wie Vitamin D3 den Erfolg der Immuntherapie bei Melanomen steigern kann

In einer aktuellen Studie untersuchten Forscher 200 Patienten, die an fortgeschrittenem Hautkrebs (Melanom) litten. Alle diese Patienten erhielten die oben erwähnte Anti-PD-1-Immuntherapie, die ihr Immunsystem bei der Bekämpfung des Krebses unterstützt.

Methoden

Die Forscher untersuchten den Vitamin D-Spiegel im Blut der Patienten vor und alle 12 Wochen während der Behandlung.  Bei einem Teil der Gruppe wurde der Vitamin D-Spiegelretrospektiv, also rückwirkend aus dem konservierten Serum gemessen. Der andere Teil der Supplementierungsgruppe wurde prospektiv, also vor Studienbeginn getestet.

Ergebnisse

Die Ergebnisse waren interessant. Bei Patienten mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel (= 30 ng/ml), die keine Nahrungsergänzungsmittel zur Erhöhung des Spiegels eingenommen hatten, war die Rate der positiven Reaktion auf die Immun-Behandlung geringer (36,2 %) als bei Patienten, die einen normalen Vitamin D-Spiegel aufwiesen oder Nahrungsergänzungsmittel zur Erhöhung des Spiegels eingenommen hatten (56 %). Patienten mit normalen oder verbesserten Vitamin D-Werten hatten auch eine deutlich längere progressionsfreie Zeit (11,25 Monate im Vergleich zu 5,75 Monaten), bevor sich ihr Krebs verschlimmerte, und lebten länger (31,5 vers. 27 Monate).

Schlussfolgerungen

Nach Meinung der Forscher sollte die Aufrechterhaltung des Vitamin D-Spiegels im Normalbereich während der Anti-PD-1-Immuntherapie bei fortgeschrittenen Melanompatienten ein Standardverfahren sein, das eine Verbesserung der Behandlungsergebnisse ermöglicht.

Unserer Meinung nach sollte bei diesen Patienten mindestens ein guter bis sehr guter Vitamin D-Spiegel angestrebt werden (40 – 60 ng/ml), um zusätzliches positives Potenzial der Supplementierung zu nutzen.

Galus, Ł., Michalak, M., Lorenz, M., Stoińska-Swiniarek, R., Małecka, D. T., Galus, A., Kolenda, T., Leporowska, E. & Mackiewicz, J. (2023). Vitamin D supplementation increases objective response rate and prolongs progression‐free time in patients with advanced melanoma undergoing anti‐PD1 therapy. Cancer. https://doi.org/10.1002/cncr.34718

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Vitamin D auf der Palliativstation

Palliativmedizin

Opioide sind für die Stress- und Schmerzmodulation im Körper verantwortlich und gehören zu den chemisch heterogenen Substanzen. Sie können natürlichen, halbsynthetischen oder synthetischen Ursprungs sein und sind Verbindungen, die an Opioid-Rezeptoren binden. Sie werden in der pharmakologischen Schmerztherapie eingesetzt, wie in der folgend beschriebenen Studie “Palliative-D” zur Schmerzlinderung bei palliativen Krebspatienten, bei denen eine kurative Behandlung nicht mehr anspricht (1, 2, 3).

Welchen Effekt hat eine Vitamin-D-Supplementierung auf den Opioidkonsum bei Krebspatienten in der palliativen Phase?

In einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie untersuchten schwedische Forscher, ob die Behebung eines Vitamin-D-Mangels durch Supplementierung den Konsum von synthetischen Opioiden (Fentanyl) reduzieren kann. Ausgewählt wurden 244 schwedische Patienten ab 18 Jahren mit fortgeschrittenem und/ oder metastasierendem Krebs und einem Vitamin-D-Spiegel von unter 20 ng/ml. Die Patienten wurden in zwei Gruppen randomisiert und erhielten über einen Zeitraum von 12 Wochen folgende Behandlung:

Interventionsgruppe: täglich 4000 I.E. Vitamin D3 Öltropfen

Placebogruppe: täglich Öltropfen (Miglyol-Öl ohne Vitamin D)

Von den insgesamt 244 Teilnehmern konnten nur 150 die Studie abschließen. Der Hauptgrund für den Studienabbruch war der Tod aufgrund einer Krebserkrankung. Anhand von Blutproben wurden verschiedene Parameter gemessen. Die Opioidspiegel wurden zu den Zeitpunkten 0, 4, 8 und 12 Wochen gemessen.

Die Per-Protokoll-Analyse zeigte bei der Vitamin-D-Gruppe einen signifikant geringeren mittleren Anstieg der Opioiddosen im Vergleich zur Placebogruppe. Die genaue Verringerung nach 12 Wochen betrug 6,72 µg/h des Opioids Fentanyl. Somit führte die Supplementierung von Vitamin D zu einer Verringerung der Opioiddosen. Zudem konnte die mit dem Edmont Symptom Assessment System (ESAS) erfasste Müdigkeit in der Vitamin-D-Gruppe signifikant reduziert werden (4).

Fazit: Die Studie zeigt, dass eine 12-wöchige Supplementierung von täglich 4000 I.E. Vitamin D zu einer Verringerung der benötigten Opioiddosen und Müdigkeit bei Palliativpatienten beitragen kann (4).

  1. Lüllmann, H., Mohr, K. & Hein, L. (2006). Pharmakologie und Toxikologie. Thieme. https://doi.org/10.1055/b-004-129674
  2. Pharmawiki,  https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Opioide
  3. Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, https://www.dgpalliativmedizin.de/images/stories/Was_ist_Palliativmedizin_Definitionen_Radbruch_Nauck_Sabatowski..pdf
  4. Helde-Frankling, M., Klasson, C., Sandberg, C., Nordström, M. C., Warnqvist, A., Bergqvist, J., Bergman, P. & Björkhem-Bergman, L. (2021). ‘Palliative-D’—Vitamin D Supplementation to Palliative Cancer Patients: A Double Blind, Randomized Placebo-Controlled Multicenter Trial. Cancers, 13(15), 3707. https://doi.org/10.3390/cancers13153707 

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