Hautkrebs – ist die Sonne schuld?

Seit Jahrzehnten wird versucht, das Sonnenlicht oder das Sonnenlicht nachahmende Lichtquellen (Sonnenbänke) generell als gefährlich und schädlich darzustellen. Dies geschieht entweder aus gut gemeinten Gesundheitsaspekten heraus oder aber gezielt vor dem Hintergrund industrieller Interessenlagen insbesondere der Pharma- und Kosmetikindustrie. Wie bei allen äußeren Einflüssen gilt auch hier: die Dosis entscheidet darüber, ob der Einfluss der Sonnenstrahlung oder künstlicher Sonne gesundheitsfördernd oder schädlich ist.


Der Artikel in Kürze:

› Hautkrebs ist nicht gleich Hautkrebs – ein paar grundlegende Fakten

› Das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs) – so vermeiden Sie ihn

› Weißer Hautkrebs (Basalzellkarzinome, Plattenepithelkarzinom)

› Risikofaktor Sonnenschutzmittel – Das sollten sie unbedingt wissen


Hautkrebs ist nicht gleich Hautkrebs

Wenn in Medien regelmäßig über die häufigste Krebsart berichtet wird, so wird dabei selten erwähnt, dass es sich in 90% der Fälle um den sogenannten “weißen Hautkrebs” handelt. Denn nur ca. 10% aller sogenannten Hautkrebsfälle werden vom “schwarzen Hautkrebs”, dem malignem Melanom ausgemacht. Das maligne Melanom kann bereits ab einem Millimeter Dicke metastasieren und ist oft schwer zu diagnostizieren. Im Jahr 2016 waren etwa 23.000 Neuerkrankungen pro Jahr und damit nur 4-5% aller bösartigen Neubildungen auf diese Erkrankung zurückzuführen. Schwarzer Hautkrebs ist außerdem nur für 1,3% aller 492.000 jährlichen Krebstodesfälle verantwortlich, kann aber bei rechtzeitiger Diagnose in der Regel erfolgreich behandelt werden (1).

Vieles spricht dafür, dass genau dieser bösartige Hautkrebs in seiner Entstehung durch Vitamin D unterbunden wird. Anders sieht es beim sogenannten “weißen Hautkrebs” aus. Er erscheint in Gestalt des Basalzellkarzinoms oder Plattenepithelkarzinoms, metastasiert fast nie und kann operativ leicht und nebenwirkungsfrei entfernt werden und wird in seiner Entstehung durch eine zu große UV-Strahlung begünstigt. Die Bezeichnung “weißer Hautkrebs” ist durch die emotionale Assoziierung und die damit verbundene Angstmache wohl eher kontraproduktiv, nicht zuletzt deshalb weil dadurch die unreflektierte Angst vor der Sonne u.a. durch die Verwechslungsgefahr mit dem malignen Melanom geschürt wird.

Verteilung der Hautkrebsarten in Deutschland (Zahlen aus 1). Der sogenannte bösartige schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) macht nur 10% aller in Deutschland diagnostizierten Hautkrebsarten aus. 90% betreffen den gutartigen weißen Hautkrebs (Basalzellkazinom oder Plattenepithelkarzinom).

Wir wollen uns in diesem Artikel aber nun der Frage widmen, wie gefährlich die Sonne nun wirklich ist und stellen, noch bevor wir in die Forschungsliteratur einsteigen fest, dass schwarzer Hautkrebs ein Phänomen moderner Zivilisationen und damit unseres Lebensstils ist. Denn abgesehen von Australien, Neuseeland, Papua-Neuguinea und Südafrika, die geographisch sehr nahe am Äquator liegen, treten die die meisten Fälle im zivilisierten Westen, also Europa und Nordamerika auf. Länder wie Indien, Myanmar, Vietnam, der arabische Raum, Ägypten, Libyen, Marokko oder die Westsahara sind kaum von dieser bösartigen Erkrankung betroffen (Inzidenz: < 0,48 / 100.000 Einwohner), obgleich diese deutlich näher am Äquator liegen und daher eine weit höhere Sonnenintensität aufweisen als beispielsweise Deutschland (Inzidenz: >4,2 / 100.000 Einwohner), wo Melanome 8 mal häufiger diagnostiziert werden als in den genannten Ländern (2).

Steiler Anstieg der Hautkrebsraten trotz immer weniger Aufenthalt an der Sonne

Noch vor hundert Jahren hat ein großer Teil der Menschen in den heutigen Industrieländern im Freien gearbeitet: Bauern, Gärtner, Landarbeiter, Fuhrknechte, Maurer, Dachdecker, Laufburschen, Marktfrauen, Postboten. Heute arbeitet nur noch ein Zehntel der Erwerbstätigen im Freien. Damals, als ein großer Teil des Volkes sein Arbeitsleben im Freien verbrachte, gab es so gut wie keinen Hautkrebs, selbst wenn die Zahlen mit der niedrigeren Lebenserwartung bereinigt werden.

Seit 1955 dagegen, als eine ständig wachsende Zahl von Menschen in geschlossenen Räumen arbeitete, sind die Hautkrebszahlen angestiegen. Allerdings auch der Drang der Menschen, den Sonnenmangel im Arbeitsjahr durch „Schock-Besonnung“ in den Ferien zu kompensieren, was in der Tat das Melanomrisiko erhöht.


Das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs)

Eindeutig wird das Hautkrebs-Risiko bestimmt von genetischen Faktoren wie: Hautkrebs in der Familie, Anzahl der Muttermale (Naevi) und Sommersprossen, Hauttyp etc. Weitere Risikofaktoren sind die alternde Bevölkerung (Hautkrebs ist eine „Alterskrankheit“), Umweltverschmutzung, falsche Ernährung (3,4) und auch karzinogene Inhaltsstoffe in Sonnenschutzmitteln wird als Ursache für Melanome diskutiert.

Der sprunghafte Anstieg der Melanom-Fälle in den Statistiken ab dem Jahr 2008 hat – von den Verfassern des Krebsregisters des Robert-Koch-Instituts selbst immer wieder angemerkt – auch mit verstärkten Screenings, den verfeinerten Screening-Methoden und der modernen Diagnostik zu tun. Die Melanom-Inzidenz hat sich seit den 1970er Jahren bis ins Jahr 2016 mehr als verfünffacht und stieg dabei auf 23.200 Fälle, während die Sterberate bei Männern leicht zugenommen hat. Die 5-Jahres-Überlebensraten liegen bei 93% für Männer und 91% bei Frauen, wohl auch, weil zwei Drittel aller Melanome noch im frühen Stadium entdeckt werden (5).

Ist die UV-Strahlung gefährlich?

Nach derzeitigem Wissensstand gibt es einen gewissen Zusammenhang zwischen  intermittierender („unvorbereitet“ in größeren Abständen und mit hoher Dosis) Sonnen- und Sonnenbank-Exposition und der Bildung von Melanomen. Jedoch gibt es keinen Zusammenhang oder gar einen umgekehrten Zusammenhang zwischen der Entstehung von Hautkrebs und regelmäßigem, moderatem Sonnen (6,7).

Bei der einer Studie U.S. Navy aus dem Jahr 1990 wurden insgesamt 176 bestätigte Fälle von Melanomen bei weißen männlichen Marinesoldaten im aktiven Dienst identifiziert. Bereits damals stellte man fest, dass die höchste Inzidenz von malignen Melanomen nicht beim Personal festgestellt wurde das an Deck arbeiten, sondern beim Personal das sich die meiste Zeit im Schiff aufhielt.
Auch waren nicht jene Körperpartien, mit der kumulativ höchsten UV-Exposition (Gesicht und Unterarme) am häufigsten von Melanomen betroffen. Die Inzidenzrate war am Rumpf höher als an Kopf und Armen, die häufiger dem Sonnenlicht ausgesetzt waren.

Das Fazit der Studienautoren: „Die in dieser Studie gewonnenen Erkenntnisse über die anatomische Lage des Melanoms deuten auf eine schützende Rolle kurzer, regelmäßiger Sonneneinstrahlung hin und decken sich mit jüngsten Laborstudien, die gezeigt haben, dass Vitamin D das Wachstum maligner Melanomzellen in Gewebekulturen unterdrückt (18).“

Schweizer Forscher untersuchten im Jahr 2012 das Melanomrisiko für Männer in verschiedenen Berufsgruppen. Die Analyse deckte auf, dass Männer, die im Beobachtungszeitraum 1997 – 2001 einen akademischen, kaufmännischen oder technischen Beruf ausübten, ein überdurchschnittliches Melanom-Risiko aufwiesen.
Die Forscher sehen die Ergebnisse als Untermauerung für die These, dass die intermittierende (schockartige und unregelmäßige) Sonnenexposition der entscheidende Faktor für Entstehung Melanome ist (19).

In einer 2009 durchgeführten Analyse aus 7 Studien mit insgesamt 12216 Beteiligten, konnte auf nördlichen Breitengraden von 45°aufwärts (betrifft z.B. Deutschland, Österreich, Schweiz) kein Zusammenhang von Melanominzidenz und der lebenslänglichen Sonnenexposition im Freien festgestellt werden. Weder an Kopf, Hals Rumpf oder an den Gliedmaßen traten, durch vermehrte über die Lebenszeit angehäufte UV-Exposition, mehr bösartige Hauttumore auf. Anders ausgedrückt kann also die pauschale Aussage: “Je mehr Sonnenexposition, desto höher das Melanomrisiko” als Mythos eingeordnet werden (8).

In weiteren 12 Studien der gleichen Analyse wurde weiters unabhängig vom bewohnten Breitengrad intermittierendes “Sonnenbaden und Aktivitäten im Badeanzug” mit dem Risiko einer Melanom-Inzidenz ermittelt. Sogar hierbei waren der Kopf- und Nackenbereich im Gegensatz zum Rumpfbereich (+50% Risiko) und Gliedmaßen (+40% Risiko) nicht von einem höherem Melanomrisiko betroffen. Die Körperpartien, die am häufigsten der Sonne ausgesetzt wurden, waren also weniger oft von der Melanom-Bildung betroffen. Für den Kopf und Nackenbereich, die wohl über die Lebenszeit verteilt die meiste UV-Strahlung abbekommen, macht es in Bezug auf die Manifestation eines schwarzen Hautkrebses demnach also keinen Unterschied ob eine niedrige oder häufige Sonnenexposition vorliegt. Die logische Ableitung aus diesen Erhebungen führt zu dem Schluss, dass sich häufige und regelmäßige Besonnung nicht negativ auf das Melanomgeschehen auswirkt. Unregelmäßige und schockartige Besonnung von Hautarealen die keine regelmäßige UV-Exposition gewöhnt sind, erhöht jedoch das Risiko durchaus. Das betrifft zum Beispiel Menschen, die den Großteil des Jahres im Büro verbringen und im Urlaub am Strand auf Mallorca übermäßig in der Sonne baden und sich im schlechtesten Fall auch noch einen Sonnenbrand einfangen.

Sonnenbrände sollten, egal in welchem Alter, in jedem Fall vermieden werde, denn sie sind ein signifikanter Risikofaktor für die Entstehung von malignen Melanomen in allen Breitengraden. So wurde ein Sonnenbrand bei Kindern vor dem 15. Lebensjahr mit einem 50% höheren Risiko bewertet im späteren Leben ein malignes Melanom zu entwickeln. Das trotz alledem eher geringe Risiko erhöhte sich dadurch von 1 zu 10.000 auf 1,5 zu 10.000, wenn ein oder mehrere Sonnenbrände vor dem 15. Lebensjahr auftraten. Kinder sollte daher vor exzessiver UV-Strahlung, falls nötig mit Textilien, geschützt werden ohne ihnen jedoch dabei völlig die Sonnenexposition zu entziehen, denn gerade im Kindesalter ist Sonnenexposition unumgänglich für ein gesundes Heranwachsen und der Ausbildung eines funktionstüchtigen Immunsystems. Sonnencremes sind dabei mit äußerster Vorsicht zu verwenden, was wir am Schluss des Artikels noch näher ausführen werden.

Vitamin D erhöht Überlebenschancen bei schwarzem Hautkrebs

Ergebnisse einer retrospektiven Studie aus England stimmten mit einer schützenden Rolle für Vitamin D im Zusammenhang mit der Wahrscheinlichkeit für eine Melanombildung überein. Die Kohortenstudie untermauerte diese Hypothese und liefert Belege dafür, dass höhere Vitamin D-Werte bei der Diagnose sowohl mit dünneren Tumoren als auch mit einem besseren Überleben von Melanomen assoziiert sind.

Die Autoren kamen zu dem Schluss: “Patienten mit Melanomen und Patienten mit hohem Melanomrisiko sollten sich bemühen, die Vitamin-D-Versorgung sicherzustellen”. Dies heißt aber auch, dass der maßvolle Umgang mit Sonnenstrahlung, vor allem in der Mittagszeit (hoher UVB-Anteil) vor schwarzem Hautkrebs schützt (9).

2021 wurden diese Ergebnisse durch eine systematische Übersichtsarbeit aus Tawan bestätigt. Dafür wurden 25 Studien mit insgesamt 11 166 Melanompatienten eingeschlossen. Es stellte sich heraus, dass ein Vitamin D-Mangel bei Melanompatienten um das doppelte häufiger vorkam, als bei den Kontrollprobanden.

Die eindeutige Schlussfolgerung der Forscher: „Vitamin-D-Mangel ist mit einer höheren Breslow-Dicke und Mortalität bei Melanompatienten verbunden (20).“

Eine amerikanische Studie des nationalen Krebs-Instituts mit 528 Probanden ermittelte eine inverse Korrelation von Sonnenexposition und dem Tod durch Melanome. Konkret hatten Personen, die mindestens einmal in ihrem Leben einen Sonnenbrand hatten, ein 50% geringeres Mortalitätsrisiko und Personen die häufig der Sonne ausgesetzt waren ein 40% geringeres Risiko an einem Melanom zu versterben. Erstaunlicherweise wurde überdies ein ebenfalls umgekehrter Zusammenhang von Sonnen Elastose (UV-bedingte Hautalterung) und dem Tod durch schwarzen Hautkrebs festgestellt. Die Studienautoren schlussfolgerten daher: “Sonneneinstrahlung ist mit einem erhöhten Überleben bei Melanomen verbunden”.

Ein interessanten Detail der 2005 veröffentlichten Studie ist die Zeitspanne der Durchführung in den 1980er Jahren, da es damals kaum Probanden gab, die den Großteil ihres Lebens Sonnenschutzmittel verwendeten, die aber heutzutage sehr oft ein weiterer Risikofaktor für die Melanomentstehung darstellen. Später durchgeführte Studien haben oft das Problem, dass Sonnenschutzmittel nicht oder nur schwer als (Mit-)Ursache von Hautkrebs identifiziert werden können (10).

Ein Überblick von 81 Studien zum Thema „Vitamin D und Tod durch Sonnenlicht“ wurde 2013 von Katie M. Dixon, publiziert. Die Hemmung des UV-induzierten Zelltodes durch Vitamin D-Verbindungen weist demnach eine schützende Wirkung auf Hautzellen auf. UV-Strahlung erhöht die Akkumulation von p53 (tumorsuppressives Protein) in Hautzellen, wodurch einerseits Reparaturgene hochreguliert werden, und andererseits der Tod irreparabel geschädigter Zellen gefördert sowie die DNA-Reparatur erleichtert wird. Darüber hinaus würden die indirekten DNA-Schäden und die Verringerung der DNA-Reparatur, die normalerweise durch Stickoxidprodukte verursacht werden, durch die Fähigkeit von Vitamin D-Verbindungen, Stickoxidprodukte zu reduzieren, vermieden (11).

Eine aktuelle Studie aus 2019 mit 709 Patienten, konnte eine kontrollierende Wirkung auf wuchernde Melanome durch Vitamin D nachweisen. Dies wiederum ist mit weniger Metastasen sowie stärkeren Immunreaktionen verbunden und beeinflusst das Melanomgeschehen daher positiv. Eine gute Vitamin D-Versorgung schützt demnach vor dem melanombedingten Tod auch bei metastasierenden Erkrankungen und verlängert somit das Leben der Betroffenen. Akuter Vitamin D-Mangel hingegen verkürzte das Überleben bei primären Melanomen (12).


Vitamin D schützt vor weißem Hautkrebs

Weißer Hautkrebs machte im Jahr 2016 mit 230.000 Fällen etwa 90% aller Hautkrebserkrankungen aus. Rund Dreiviertel aller weißen Hautkrebserscheinungen beziehen sich auf das Basaliom (Basalzellkarzinom), der damit die häufigste Krebsform weltweit ist. Weißer Hautkrebs betrifft bevorzugt Menschen mit dem helleren Hauttyp I und II.

Weißer Hautkrebs in Form von Basalzellkarzinomen kann prinzipiell am ganzen Körper entstehen: 80 Prozent der Basalzellkarzinome treten aber im Kopf-Hals Bereich auf. Das Durchschnittsalter für die Erkrankung liegt bei etwa 60 Jahren. Seit einiger Zeit tritt das Basaliom aber auch zunehmend in jüngerem Lebensalter auf. Das Basalzellkarzinom bildet nur sehr selten Tochterabsiedlungen (Metastasen). Mediziner bezeichnen das Basaliom daher auch als „halb-bösartigen Tumor“. Bei rechtzeitiger Diagnose ist das Basaliom daher derzeit in etwa 95 Prozent der Fälle heilbar. Selbst wenn das Basalzellkarzinom komplett entfernt wurde und damit ausgeheilt ist, empfiehlt sich wegen eines eventuellen Neuauftretens des Tumors eine regelmäßige Nachsorge.

Das Plattenepithelkarzinom wird auch als Spinaliom, als spinozelluläres Karzinom oder als Stachelzellkrebs bezeichnet und ist nach dem Basalzellkarzinom die zweithäufigste Hautkrebsart. Betroffen sind vor allem Menschen mit dem helleren Hauttyp I und II. Das Durchschnittsalter für das Spinaliom liegt bei etwa 70 Jahren, wobei Männer häufiger daran erkranken als Frauen. Die Heilungschance liegt bei knapp 100% sofern die betroffene Stelle kleiner als 1 cm ist.

Beim weißen Hautkrebs (Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom) gibt es, anders als beim schwarzen Hautkrebs, eine deutlich geringere Abhängigkeit vom Breitengrad. Studienergebnissen folgend ist hier die aufsummierte lebenslange UV-B-Exposition der wichtigste Risikofaktor für weißen Hautkrebs (13).

Die Wissenschaftler Reichrath, Saternus und Vogt (Hautklinik der Universität des Saarlandes) fanden 2017 zudem heraus, dass niedrige Vitamin D-Serumkonzentrationen einen Risikofaktor für das Auftreten und Fortschreiten von weißem Hautkrebs durch UV-induzierte DNA-Schäden darstellen (14).

Diese Ergebnisse wurden im Jahr 2019 durch eine türkische Studie bestätigt. Dabei wurden Basalzellkarzinom-Patienten beobachtet und deren Vitamin D-Spiegel mit dem Auftreten von Rezidiven in Zusammenhang gesetzt. Hierbei stellte sich ein 2,7 mal höheres Risiko ein Rezidiv zu entwickeln bei niedrigen Vitamin D-Spiegeln heraus (10,12 ng/ml) als bei der Vergleichsgruppe mit höheren Vitamin D-Spiegeln (40,1 ng/ml) (15).

Das Sonnenbaden ohne gleichzeitige Vitamin D-Produktion fördert somit das Entstehen von weißem Hautkrebs. Im Umkehrschluss bedeutet das: Wer sich sonnt, sollte dafür sorgen, dass seine Haut währenddessen Vitamin D als Schutzfaktor produziert. Denn es ist wohl kein Zufall, dass dieses Hormon nicht in irgendeiner Drüse im Körperinneren gebildet und dann über das Blut verteilt wird, sondern direkt in der Haut entsteht, wo es am dringendsten benötigt wird.

Evolutionsbiologisch betrachtet ist die Schutzfunktion vor UV-induzierten Hautkrebsschäden eine der wichtigsten Eigenschaften des Vitamin D – dem Menschen hat die Sonne nämlich schon immer auf den „Pelz“ gebrannt.


Weiterer Faktor im Hautkrebspuzzle: Chemische Sonnenschutzmittel

Und damit kommen wir zu einem weiteren Risikofaktor für die Entstehung von weißem und schwarzem Hautkrebs – den Sonnenschutzmitteln. Diese schirmen oft nur die für die Vitamin D-Produktion notwendige UV-B-Strahlung ab, aber nicht bzw. nur unzureichend die viel tiefer in die Haut eindringende UV-A-Strahlung. Viele synthetischen Sonnenschutzmittel sind alleine durch die Unterbindung der Vitamin D-Produktion schon ein weiterer Risikofaktor und begünstigen damit die Entstehung von Hautkrebs. Hinzu kommt eine ganze Palette von toxischen Chemikalien, die zusätzlich im Verdacht stehen karzinogen zu wirken.

Bei der Verwendung von Sonnenschutzmitteln, die als Cremes, Sprays oder Öle angeboten werden, sollten daher unbedingt die Inhaltsstoffe berücksichtigt werden. Von 19 in den USA zugelassenen Wirkstoffen schätzt die FDA (Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten) lediglich 2 mineralische Inhaltsstoffe als ungefährlich ein – Zinkoxid und Titandioxid in Nichtnanogröße. Laut einer von der Endorine Society 2016 veröffentlichten Pressemitteilung (16) beeinträchtigen mindestens 8 von 13 in den USA zugelassene UV-Blocker zumindest das Kalziumsignal männlicher Spermien in Labortests, was in weiterer Folge die Fruchtbarkeit schädigt. Davon betroffen sind: Avobenzon, Homosalat, Meradimat, Octisalat, Octinoxat, Octocrylen, Oxybenzon, Padimate O. Abgesehen von Meradimat sind alle aufgezählten Wirkstoffe auch für den EU-Markt zugelassen.

Doch einige der genannten Wirkstoffe wie Avobenzon, Oxybenzon, Octocrylen, Octinoxat aber auch Ecamsule können sich zudem nachteilig auf unser Hormonsystem auswirken, stehen im dringenden Verdacht krebserregend zu sein und/oder neurotoxisch zu wirken und vieles mehr. Oxybenzon wurde in Hawaii bereits verboten, da sich das Toxin auf viele Meeresbewohner, wie zum Beispiel die Meereskoralle, tödlich auswirkt (17).

Lesen Sie hier unseren ausführlichen Artikel zum Thema: Gefährliche Sonnenschutzmittel!


Fazit: Moderates, gleichmäßiges Sonnen und Vitamin D schützen vor Hautkrebs und tragen erheblich zu einem gesunden Lebensstil bei. Schockartiges und überdosiertes Sonnen sollten ebenso wie Sonnenbrände tunlichst vermieden werden. Ihr Hauttyp entscheidet über die persönlich optimalen Sonnenexpositions-Zeiten. Geben Sie im Urlaub Ihrer Haut Zeit sich an die UV-Strahlung zu gewöhnen. Nutzen Sie falls notwendig Sonnenschutzmittel mit bedenkenlosen Wirkstoffen wie Zink- oder Titandioxid in Nichtnanogröße oder Naturprodukte und Textilien um sich vor einer Überdosierung der UV-Strahlung zu schützen.


Quellen:

  1. https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/krebs_in_deutschland_inhalt.html;jsessionid=046232C5C19C14D64BDE90151A095BF4.1_cid290
  2. Matthews, N. H. (2017, December 21). Epidemiology of Melanoma. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK481862/
  3. Veronique Bataille, Melanoma. Shall we move away from the sun and focus more on embryogenesis, body weight and longevity? Medical Hapotheses, 24 June 2013.
  4. Veronique Bataille et al., A multicentre epidemiological study on sunbed use and cutaneous melanoma in Europe,  European Journal of Cancer. 2005 Sep;41(14):2141-9. (“Our study confirmed the expected associations between melanoma and fair skin, positive family history and numbers of naevi but did not find a significant association with exposure to the sun and/or sunbeds”)
  5. https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/krebs_in_deutschland_node.html
  6. Gandini, S., Sera, F., Cattaruzza, M. S., Pasquini, P., Picconi, O., Boyle, P., & Melchi, C. F. (2005). Meta-analysis of risk factors for cutaneous melanoma: II. Sun exposure. European Journal of Cancer, 41(1), 45–60. doi: 10.1016/j.ejca.2004.10.016
  7. Gandini, S., Montella, M., Ayala, F., Benedetto, L., Rossi, C. R., Vecchiato, A., … CLINICAL NATIONAL MELANOMA REGISTRY GROUP. (2016, April). Sun exposure and melanoma prognostic factors. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27073541
  8. Chang, Y.-M., Barrett, J. H., Bishop, D. T., Armstrong, B. K., Bataille, V., Bergman, W., … Newton-Bishop, J. A. (2009). Sun exposure and melanoma risk at different latitudes: a pooled analysis of 5700 cases and 7216 controls. International Journal of Epidemiology, 38(3), 814–830. doi: 10.1093/ije/dyp166
  9. Newton-Bishop, J. A., Beswick, S., Randerson-Moor, J., Chang, Y.-M., Affleck, P., Elliott, F., … Bishop, D. T. (2009). Serum 25-Hydroxyvitamin D3 Levels Are Associated With Breslow Thickness at Presentation and Survival From Melanoma. Journal of Clinical Oncology, 27(32), 5439–5444. doi: 10.1200/jco.2009.22.1135
  10. Berwick, M., Armstrong, B., Fine, J., Kricker, A., Eberle, C., & Barnhill, R. (2005). RESPONSE: Re: Sun Exposure and Mortality From Melanoma. JNCI: Journal of the National Cancer Institute, 97(23), 1791–1791. doi: 10.1093/jnci/dji411
  11. Dixon, K., Tongkao-On, W., Sequeira, V., Carter, S., Song, E., Rybchyn, M., … Mason, R. (2013). Vitamin D and Death by Sunshine. International Journal of Molecular Sciences, 14(1), 1964–1977. doi: 10.3390/ijms14011964
  12. Muralidhar, S., Filia, A., Nsengimana, J., Poźniak, J., Oshea, S. J., Diaz, J. M., … Newton-Bishop, J. (2019). Vitamin D–VDR Signaling Inhibits Wnt/β-Catenin–Mediated Melanoma Progression and Promotes Antitumor Immunity. Cancer Research, 79(23), 5986–5998. doi: 10.1158/0008-5472.can-18-3927
  13. Grigalavicius, M., Moan, J., Dahlback, A., & Juzeniene, A. (2015). Daily, seasonal, and latitudinal variations in solar ultraviolet A and B radiation in relation to vitamin D production and risk for skin cancer. International Journal of Dermatology, 55(1). doi: 10.1111/ijd.13065
  14. Reichrath, J., Saternus, R., & Vogt, T. (2017). Endocrine actions of vitamin D in skin: Relevance for photocarcinogenesis of non-melanoma skin cancer, and beyond. Molecular and Cellular Endocrinology, 453, 96–102. doi: 10.1016/j.mce.2017.05.001
  15. Ince, B., Yildirim, M. E. C., & Dadaci, M. (2019). Assessing the Effect of Vitamin D Replacement on Basal Cell Carcinoma Occurrence and Recurrence Rates in Patients with Vitamin D Deficiency. Hormones and Cancer, 10(4-6), 145–149. doi: 10.1007/s12672-019-00365-2
  16. https://www.endocrine.org/news-and-advocacy/news-room/2016/some-sunscreen-ingredients-may-disrupt-sperm-cell-function
  17. https://www.ewg.org/sunscreen/report/the-trouble-with-sunscreen-chemicals/
  18. Garland, F. C., White, M. R., Garland, C. F., Shaw, E. & Gorham, E. D. (1990). Occupational Sunlight Exposure and Melanoma in the U.S. Navy. Archives of Environmental Health: An International Journal, 45(5), 261–267. https://doi.org/10.1080/00039896.1990.10118743
  19. Gass & Bopp. (2005). Melanom-Mortalität: Trends in der Schweiz. Praxis, 94(34), 1295–1300. https://doi.org/10.1024/0369-8394.94.34.1295
  20. Tsai, T., Kuo, C. & Huang, Y. (2020b). The association between serum vitamin D level and risk and prognosis of melanoma: a systematic review and meta‐analysis. Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology, 34(8), 1722–1729. https://doi.org/10.1111/jdv.16189

 

Bilder:

Abb. 1 (Titelbild): InsideCreativeHouse/stock.adobe

Abb. 2: Sebastian Weiß

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Abb. 5: MQ-Illustrations/stock.adobe

Prävention durch kontrollierte UV-Lichtbestrahlung mindert deutlich das Risiko Hautkrebs zu bekommen

Prävention durch kontrollierte UV-Lichtbestrahlung mindert deutlich das Risiko Hautkrebs zu bekommen

Presseinformation ­­­- Volkskrankheit Hautkrebs: Neue Zahlen und Fakten

Sonnenbrände und unkontrolliertes Sonnenbaden im Freien, mit erhöhter UV-Strahlungsbelastung, können das Risiko für Hautkrebserkrankungen erhöhen. Helle Hauttypen und erblich Vorbelastete sind dabei eher gefährdet. Moderates und ausgewogenes Sonnen hingegen, trägt nicht nur maßgeblich zu einem gesunden Lebensstil bei, sondern verhindert im Zusammenspiel mit der Vitamin-D-Produktion aktiv die Entstehung maligner Melanome [1, 2]. Wer auf die richtige Dosis an UV-Lichteinwirkung passend zu seinem Hauttyp achtet, muss die Sonne weder meiden noch auf den Sommerurlaub und eine gesunde Bräune verzichten.

Neuss, März 2022. Volkskrankheit Krebs. Eine Diagnose, die wohl für jeden Menschen ein Schreckensszenario darstellt. Doch Krebs ist nicht gleich Krebs. So zählt Hautkrebs beispielsweise zu einer der Krebsarten, der die besten Heilungschancen zugeschrieben werden: Das Robert-Koch-Institut (RKI) stellt 2021 fest, dass die relativen 10-Jahres-Überlebensraten im Jahr 2018 für Frauen mit malignem Melanom der Haut in Deutschland bei 94 Prozent und für Männer bei 93 Prozent lagen [3].  Hautkrebs ist laut des RKI nur für 1,25 Prozent aller Krebstodesfälle verantwortlich. Bei 100.000 Menschen werden jährlich etwa 328 Fälle diagnostiziert. Bei 290 der Betroffenen wird der weiße Hautkrebs festgestellt, der in nur in Ausnahmefällen metastasiert und deshalb verhältnismäßig ungefährlich ist. Bei den übrigen 38 stellt der Hautarzt das gefährlichere maligne Melanom fest. Da dieser Hauttumor aber häufig im Frühstadium entdeckt wird, ist die Behandlung in den meisten Fällen erfolgreich [4]. Risikofaktoren, die laut RKI die Gefahr, an Hautkrebs erkranken zu können, erhöhen, sind unter anderem angeboren oder erblich bedingt: Zu den wichtigsten angeborenen Risikofaktoren gehören bereits bei der Geburt vorhandene, besonders große Pigmentmale und ein heller Hauttyp. Sind mehrere Verwandte ersten Grades an malignen Melanomen erkrankt, kann dies auf ein familiär erhöhtes Risiko durch ererbte Mutationen hindeuten. Und auch ein verantwortungsloser Umgang mit Sonnen- und UV-Strahlen kann Schattenseiten haben, denn Sonnenbrände in jedem Alter erhöhen das Risiko: Schon wer in einer der Lebensphasen Kindheit, Jugend oder Erwachsenenalter häufig unkontrolliert ultravioletter Strahlung ausgesetzt war, hat ein erhöhtes Risiko den sogenannten schwarzen Hautkrebs zu bekommen. Denn das maligne Melanom wird vorrangig durch schockartige UV-Belastung, bei der sich die Haut nicht an intensivere UV-Expositionen anpassen konnte, zum Beispiel durch häufige Sommerurlaube mit intensiver Sonneneinstrahlung, verursacht. Vor einem Urlaub im Süden, sollte die Haut daher langsam an die höheren UV-Indexe gewöhnt werden. Denn die dadurch entstehende Lichtschwiele und Bräunung sowie die damit einhergehende Vitamin-D-Synthese der Haut, bieten einen unmittelbaren Schutz vor malignen Melanomen und dessen Folgen [5, 6].

Wenn Sonnen, dann richtig. Kontrolle ist wichtig.

Die Dosis, eine langsame Gewöhnungsphase und die Verhinderung von Sonnenbränden sind der beste Schutz vor Hautkrebs. Wer die UV-Lichtbestrahlung durch Sonne oder Solarium grundsätzlich verteufelt greift also zu kurz, denn richtig eingesetzt schützen sie sogar vor bösartigem Hautkrebs. Was also tun, wenn man nicht auf ein wohltuendes Sonnenbad und leichte Bräune verzichten und einem Vitamin D-Mangel vorbeugen möchte? Eine sichere und professionelle Alternative zum Sonnen unter freiem Himmel ist die Nutzung von modernen Solarien in Sonnenstudios mit professionell geschultem Personal. Diese bieten alle Vorteile eines Sonnenbades, allerdings mit qualifizierter Haut-Beratung und in einer kontrollierten Umgebung. Bei Sonnenstudios wird durch geschultes Personal und smarte Anlagentechnik Intensität und Dauer der UV-Exposition individuell auf den jeweiligen Hauttypen eingestellt. Und einen weiteren Pluspunkt bietet der kontrollierte Besuch eines Solariums, wie Prof. Dr. med. Jörg Spitz, Vorsitzender der SonnenAllianz – einem Projekt der Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention – erklärt: „Bei UV-Strahlung produziert die Haut das Prohormon Vitamin D.[5] In unserem Körper erfüllt das „Sonnenhormon“ an vielen Stellen wichtige Aufgaben. So ist Vitamin D nicht nur bei der Knochen- und Muskelbildung beteiligt, sondern spielt eine wichtige Rolle im Herz-Kreislauf-System, im Immun- sowie Atemsystem und wird für verschiedene Gehirnfunktionen benötigt. Und auch zur Prävention gegen die meisten Krebsarten ist ein adäquater Vitamin D-Spiegel empfehlenswert.“ Ein letzter, aber nicht weniger wichtiger Punkt betrifft die Praktikabilität. Während Freizeit und Wetter gerade in unseren Breiten häufig nicht zusammenpassen, scheint im Studio immer die Sonne – zum Teil bis in die Abendstunden hinein – wodurch eine der wesentlichen Voraussetzungen für gesundes Sonnen sichergestellt wird: die Regelmäßigkeit.


Umfangreiche weitere Informationen zu Krebserkrankungen und Vitamin D finden Sie unter:

https://sonnenallianz.spitzen-praevention.com/mythen-behauptungen-tatsachen/hautkrebs/

https://sonnenallianz.spitzen-praevention.com/sonne-vitamin-d-und-krebs/


Über die SonnenAllianz:

Um über die Probleme, die ein niedriger Vitamin D-Spiegel mit sich bringt und die Missverständnisse rund um die Sonne aufzuklären, hat die Deutsche Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention unter dem Vorsitz des Facharztes für Nuklearmedizin, Präventionsmedizin, Ernährungsmedizin und Gründer der “Akademie für menschliche Medizin”, Prof. Dr. med. Jörg Spitz, die SonnenAllianz gegründet. Das Ziel des Projekts, ist es, einen bewussten und positiven Umgang mit der Sonne zu fördern. Die SonnenAllianz will dabei u.a. die gesundheitsfördernden Aspekte der Sonne für ein breites Publikum bekannt und transparent machen und gleichzeitig Mythen in der öffentlichen Diskussion durch wissenschaftliche Fakten entwerten oder entkräften.

Pressekontakt:

Die SonnenAllianz – im Auftrag der Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention
Prof. Dr. med. Jörg Spitz
Tel.: +49 (0)6129 488817
E-Mail: office@spitzen-praevention.de


Quellen:
  1. Newton-Bishop, J. A., Beswick, S., Randerson-Moor, J., Chang, Y.-M., Affleck, P., Elliott, F., … Bishop, D. T. (2009). Serum 25-Hydroxyvitamin D3 Levels Are Associated With Breslow Thickness at Presentation and Survival From Melanoma. Journal of Clinical Oncology, 27(32), 5439–5444. doi: 10.1200/jco.2009.22.1135
  2. Berwick, M., Armstrong, B., Fine, J., Kricker, A., Eberle, C., & Barnhill, R. (2005). RESPONSE: Re: Sun Exposure and Mortality From Melanoma. JNCI: Journal of the National Cancer Institute, 97(23), 1791–1791. doi: 10.1093/jnci/dji411
  3. https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Melanom/melanom_inhalt.html
  4.  https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/praevention-und-frueherkennung/hautkrebs-fruehererkennung/hautkrebs-wie-hoch-ist-das-risiko-2015296?tkcm=aaus
  5. Dixon, K., Tongkao-On, W., Sequeira, V., Carter, S., Song, E., Rybchyn, M., … Mason, R. (2013). Vitamin D and Death by Sunshine. International Journal of Molecular Sciences, 14(1), 1964–1977. doi: 10.3390/ijms14011964
  6. Muralidhar, S., Filia, A., Nsengimana, J., Poźniak, J., Oshea, S. J., Diaz, J. M., … Newton-Bishop, J. (2019). Vitamin D–VDR Signaling Inhibits Wnt/β-Catenin–Mediated Melanoma Progression and Promotes Antitumor Immunity. Cancer Research, 79(23), 5986–5998. doi: 10.1158/0008-5472.can-18-3927
  7. Biersack MG: Dissertation 2016, Charité – Universitätsmedizin Berlin: Einfluss einer dreimaligen erythemunterschwelligen UV-Exposition auf die Stimmung und den Vitamin D-Spiegel gesunder, junger Probandinnen.
Bild: SonneAllianz, 2022

Kinder und Jugendliche

Kind beim Sonnen

Sonnenmangel und Sonnenmissbrauch von Kindern und Jugendlichen – hier finden Sie hilfreiche Informationen für die rechte Balance.

Kinder, Jugendliche und die Sonne. Bei kaum einem anderen Thema tun sich so viele Widersprüche und Missverständnisse auf, wie hier. Das Sonnenhormon spielt nicht nur bei der Entwicklung von Skelett und Muskeln eine wichtige Rolle, sondern wird auch zunehmend mit der Prävention chronischer Erkrankungen in Verbindung gebracht. Wenn es aber um Vitamin D-Mangel geht, gehören ausgerechnet Kinder und Jugendliche zu den Problemgruppen. Gleichzeitig ist diese Gruppe besonders von Sonnenmissbrauch betroffen.


Der Artikel in Kürze:

› Sonne ist Voraussetzung für Wachstum, gesunde Knochen und ein stabiles Skelett.

› Sonnenmissbrauch: Häufige Sonnenbrände erhöhen die Gefahr von Hautkrebs.

Angemessene Sonnenbestrahlung hat keine negativen Auswirkungen, auch nicht auf Melanome.

› Enormes Einsparungspotential bei Gesundheitskosten durch prophylaktische Vitamin D-Versorgung möglich.

Vitamin D-Mangel bei Kindern ist Ursache vieler chronischen Erkrankungen.

› Einnahmeempfehlungen für Kinder und Jugendliche


Sonne unverzichtbar für Kinder und Jugendliche – sorgt für Wachstum und stabile Knochen und Muskeln

Dass Vitamin D entscheidend zum Knochen- und Muskelwachstum beiträgt, ist anhand hunderter von Studien in Fachkreisen unbestritten. Das Sonnenhormon ist Voraussetzung für die Einlagerung von Kalzium in unsere Knochen. Ein Vitamin D-Mangel verhindert aber nicht nur die Kalziumaufnahme in den Blutkreislauf, sondern führt sogar zur Abtragung von Kalzium aus den Knochen, was bei Kindern Wachstumsstörungen und Fehlentwicklung zur Folge haben kann.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin empfiehlt dazu folgendes:

“Die Kinder- und Jugendärzte sollten die Eltern darauf hinweisen, wie bedeutsam die tägliche intensive Bewegung (mindestens 1 Stunde) ihrer Kinder im Freien ist. Über die Sonnenlichtexposition wird die Vitamin D-Versorgung verbessert und über die Bewegung der Aufbau der Knochenmasse zusätzlich gesteigert. Diese Effekte führen zum Aufbau einer maximalen Knochenmasse (peak-bone-mass) und damit zu einer Prävention der Osteoporose im späteren Alter.”

Die heilende Wirkung von Vitamin D auf die Kinderkrankheit Rachitis, einer Störung des Knochenstoffwechsels, ist beispielhaft dafür, wie unerlässlich eine ausreichende Versorgung mit dem Sonnen-Hormon gerade bei Kindern ist. Eine prophylaktische Verabreichung von Vitamin-D gilt bei Babys heute als Standard – leider nur bei Babys.


Jugend raus aus der Sonne” – ein fataler Irrtum

Die Haut von Kindern und Jugendlichen bis zum Ende der Pubertät ist empfindlicher gegen Sonneneinstrahlung als die Haut Erwachsener. Ein Übermaß gerade in jungen Jahren erhöht das Hautkrebsrisiko – auch das Risiko einer Melanom-Erkrankung.

Wir wissen inzwischen, dass vor allem die exzesshafte Besonnung zum Melanom führt – nicht aber die regelmäßige und kontrollierte Besonnung!

Eine Überdosierung von Vitamin D durch die Bestrahlung der Sonne gibt es nicht. Tatsächlich ist das Problem ein ganz anderes:
Jugendliche in westlichen Ländern kriegen im Alltag zu wenig Sonne und in den Ferien zu viel, was Sonnenbrände zur Folge hat! Beides ist verderblich.

Deswegen aber junge Menschen zu motivieren die Sonne generell zu meiden wäre mit einem Verzicht an Wasser zu vergleichen, könnte man doch an einer Wasservergiftung sterben.


Die richtige Balance

Die richtige Balance kann unter Umständen die Entstehung des schwarzen Hautkrebses nicht nur „nicht auslösen“ sondern sogar davor schützen.

Eine Studie aus dem Jahre 2013 (Jeannette R. Wong) belegt eine schützende Wirkung vor Melanomen durch Sonnenstrahlung. Erhoben wurde dazu die UV-Exposition bei Kindern und Jugendlichen von 0-19 Jahren im Zeitraum von 1973 – 2009.

Die einzige Gruppe, bei der kein ansteigender Melanom-Trend in diesem Zeitraum zu verzeichnen war, war jene mit der höchsten UV-Exposition!

Damit ist das immer wieder vorgetragene Argument entkräftet: Schuld an der steigenden Melanom-Inzidenz der vergangenen 50 Jahre sei das Freizeitverhalten der Menschen mit längerem und häufigerem Aufenthalt an der Sonne oder im Solarium.

Damit ist allerdings nicht das Argument gegen den Sonnen-Missbrauch vom Tisch. Denn Einigkeit besteht darüber, dass häufige Sonnenbrände durchaus Auslöser vom schwarzen Hautkrebs sein können.


Undifferenzierte “Kassandra-Rufe” produzieren ein Paradox

Tatsächlich zeigen die polemischen Übertreibungen der Sonnenschutz-Kampagnen bei Jugendlichen ohnehin kaum Wirkung. Zumindest die jährliche Anzahl mehrfach schwerer Sonnenbrände wird dadurch so gut wie gar nicht beeinflusst. Das geht aus einer australischen Studie (Livingston, White, Hayman & Dobbinson, 2007) hervor.

Wenn es darüber hinaus richtig ist, was Wissenschaftler der renommierten Harvard Universität herausgefunden haben, dass nämlich die gesundheitlichen Kosten von Sonnenmangel, jene Kosten von Sonnenmissbrauch um das 15-fache übersteigen, wird mit undifferenzierten Warnungen genau das Gegenteil davon bewirkt, was für die Gesundheit bei Jugendlichen förderlich ist.

Denn, es vermehren sich neben den oben erwähnten Feststellungen über den Zusammenhang von Vitamin D und der Knochengesundheit, Erkenntnisse über Zusammenhänge zwischen Sonnen-Mangel, Vitamin D-Defiziten und chronischen Erkrankungen. Dafür werden bereits schon im Kinder- und Jugendalter, ja teilweise bereits im Mutterleib die Weichen gestellt werden.


Vitamin D-Mangel als Ursache chronischer Krankheiten

Metabolisches Syndrom

Das “Metabolische Syndrom” ist tatsächlich so gefährlich wie es klingt.  Es wird daher auch als “tödliches Quartett” aus Übergewicht/Fettleibigkeit, Bluthochdruck, erhöhten Blutfetten und Insulinresistenz, die zu Diabetes führt, bezeichnet.

In einer Studie mit 403 Kindern und Jugendlichen haben italienische Wissenschaftler (Pacifio et al., 2011) einen deutlichen Zusammenhang zwischen einem Mangel an Sonnenschein-Vitamin D und dem “metabolischen Syndrom” festgestellt. Im Vergleich zu den Kindern mit normalen Vitamin D-Werten (27 ng/ml oder höher) hatten die Kinder mit niedrigen Werten (<17 ng/ml) ein mehr als doppelt so großes Risiko, an einem “metabolischen Syndrom” zu erkranken.

Atemwegserkrankungen

Atemwegserkrankungen, eingeschränkte Lungenfunktion und Asthma bei Kindern und Jugendlichen sind ebenfalls in zahlreichen Untersuchungen auf einen Mangel an Sonnenschein-Vitamin D zurückgeführt worden. Beispiel: Eine Gruppe von britischen Wissenschaftlern am Imperial College and King`s College in London unter Leitung von Prof. Atul Gupta (2011)  bestätigt diesen Zusammenhang bei der schweren Form von Asthma, die mit Kortison kaum oder gar nicht zu behandeln ist. Je höher die Vitamin D-Werte, desto weniger häufig und weniger schwerwiegend die Anfälle.

Unsere Studie zeigt eindeutig, dass niedrige Vitamin D-Werte zu schlechteren Lungenfunktionen, zunehmendem Medikamenteneinsatz, heftigeren Asthma-Symptomen und eine Zunahme der glatten Atemwegsmuskulatur bei Kindern mit schwerem Asthma führt,” so Prof. Gupta.

Weitere Untersuchungen kommen ebenfalls zu dem Ergebnis, dass durch die Aufrechterhaltung eines entsprechenden Vitamin D-Spiegels im Blut Atemwegsinfektionen, Asthma und allergischen Reaktionen vorgebeugt werden kann (s.u. Esposito & Lelii,  2015 ; Bener, Ehlayel, Bener, & Hamid, 2014). 

Allergien

Kinder und Jugendliche mit einem Mangel am Sonnenscheinhormon zeigen auf viele Reizstoffe wesentlich häufiger allergische Reaktionen als Jugendliche mit normalen Vitamin D-Werten.

Wissenschaftler von verschiedenen Forschungsinstituten in den USA analysierten den Vitamin D-Status in Blutproben von über 3.100 Kindern und 3.400 Jugendlichen, repräsentativ für die gesamten USA (s.u. Melamed et al., 2011). In den Blutproben der Kinder und Jugendlichen wurde die Reaktion auf 17 der am weitesten verbreiteten Allergene (Stoffe, die Allergien auslösen) getestet. Es zeigte sich, dass der Vitamin D-Spiegel im Blut der Kinder und Jugendlichen bei 11 von 17 Allergenen, bei den allergischen Reaktionen eine entscheidende Rolle spielte. So trat bei Kindern mit einem Vitamin D-Wert unter 15 ng/ml (37,5 nmol/l) eine Erdnuss-Allergie 2,4 mal häufiger auf als bei Kindern mit Werten von 30 ng/ml (75 nmol/l) und mehr. Bei Eichenpollen lagen die Werte der Kinder und Jugendlichen mit Vitamin D-Mangel um fast das Fünffache über den Werten der Kinder mit normaler Vitamin D-Versorgung.

Grippe

Dass die Grippe (Influenza) in gehäufter Form als Epidemie immer am Ende des Winters auftritt, hatte Forscher schon früh zu der Vermutung geführt, dass der Grund dafür in dem verbreitet niedrigen Vitamin D-Spiegel zu suchen sei. Für Kinder und Jugendliche bestätigte diese Vermutung eine japanische, klinische Studie von Urashima et al. aus dem Jahr 2010 (s.u).

Zwischen Dezember 2008 und März 2009 nahmen 334 japanische Schulkinder an der placebokontrollierten Doppelblindstudie teil. Täglich nahmen sie entweder 1200 Internationale Einheiten (IE) Vitamin D3 oder Placebo ein. Untersucht wurden Spuren der Influenza A in Antigen-Tests und in den Nasenschleimhäuten.

In der Vitamin D Gruppe erkrankten 10.8% der Kinder, in der Placebo-Gruppe dagegen 18.6%, also fast doppelt so viele.

Noch ausgeprägter die Wirkung bei Kindern mit Asthma. Nur 2 der Kinder in der Vitamin D-Gruppe hatten Asthma-Anfälle – gegenüber 12 Kindern in der Placebo-Gruppe.

Krebs

Bei einer Querstudie von Kindern die mit Krebs diagnostiziert wurden, konnte eine signifikant ausgeprägtere Verbreitung von Vitamin D-Mangel festgestellt werden, als bei gesunden Kindern (s.u. Helou et al., M. 2014).

Eine Reihe von Studien sieht sogar einen Zusammenhang von ausgedehntem Aufenthalt an der Sonne während der Kindheit und der Entwicklung verschiedener Krebsarten im Erwachsenenalter. Die unten aufgeführte Studie von Koo & Schwartz (2007) bezieht sich zum Beispiel auf Prostatakrebs.

Anämie

Sonnenmangel führt zu Vitamin D-Mangel, der wiederum die Blutarmut (Anämie) befördert. Das legt eine koreanische Studie (s.u. Lee et al., 2014) nahe, die an 2526 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10-20 Jahren durchgeführt wurde. Bei einer Anämie ist die Anzahl der roten Blutkörperchen, der Anteil der Blutzellen und das Hämoglobin (Blutfarbstoff) zu niedrig. Das Blut kann den Körper nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgen. Abgeschlafftheit, Antriebs- und Lustlosigkeit sind noch die harmloseren Folgen.

Auch Forscher der bekannten Johns Hopkins Universität konnten den Einfluss des Vitamin D-Mangels auf die Entwicklung einer Anämie bei Kindern nachweisen (s.u. Atkinson et al., 2014). Sie untersuchten 10.400 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 2 und 18 Jahren und verglichen die Vitamin D- mit den Hämoglobin-Werten. Ergebnis: Je niedriger der Vitamin D-Spiegel im Blut der Kinder desto größer die Wahrscheinlichkeit einer Anämie-Erkrankung. Kinder mit Vitamin D-Werten unter 30 ng/ml (50 nmol/l) hatten ein um fast 50 Prozent erhöhtes Anämie-Risiko im Vergleich zu ihren Altersgenossen mit höheren Vitamin D-Werten.

Jedes zusätzliche Nanogramm (ng/ml) an Vitamin D senkte das Erkrankungsrisiko um volle drei Prozent.

Autoimmun-Erkrankung

75 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit der Autoimmunkrankheit Diabetes Typ I, leiden unter einem Mangel an Vitamin D. Dies ist das Ergebnis einer Studie mit 128 Jugendlichen am Joslin Diabetes Center der Harvard Universität in Boston, USA (B.M. Svoren et al., 2009). Darüber hinaus warnen die Forscher davor, dass der ohnehin durch die Krankheit belastete Knochenstoffwechsel bei anhaltendem Vitamin D-Defizit zu Knochenbrüchen und Osteoporose führen könnte.

Multiple Sklerose (MS)

Kinder, die sich häufiger an der Sonne aufhalten, erkranken später deutlich seltener an der tückischen Autoimmun-Erkrankung Multiple Sklerose (MS), so eine Studie an der University of Southern California, Los Angeles (USCLA). Die Forscher um Prof. Thomas M. Mack (2007) untersuchten 79 eineiige Zwillingspaare, von denen jeweils nur ein Geschwisterteil unter MS litt. Auf diese Weise konnten genetische Gründe für die unterschiedliche Anfälligkeit für MS ausgeschlossen werden.

Bei der Intensiv-Befragung der Zwillinge stellte sich heraus, dass diejenigen, die später an MS litten, als Kinder deutlich weniger oft im Freien und an der Sonne waren also ihre Zwillingsgeschwister. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass ein häufiger Aufenthalt im Freien das Risiko für MS je nach Art der Beschäftigung um 25 bis 57 Prozent verringerte. Für das Sonnenbaden errechneten die Wissenschaftler ein fast 50 Prozent niedrigeres Risiko.


Allgemeine Einnahme-Empfehlungen für Kinder

Bei unzureichender Sonneneinstrahlung/Aufenthalt an der Sonne wird eine Supplementierung (Zufuhr per Vitamin D-Präparat) in folgenden Dosierungen empfohlen, die als grobe Richtwerte angenommen werden können, vorzunehmen. Bei allen Dosierungsangaben sollte aber auch das Körpergewicht berücksichtigt werden, da dieses für den Vitamin D-Bedarf ausschlaggebend ist. Ein deutlich übergewichtiges Kind benötigt beispielsweise mehr Vitamin D als ein normal- oder untergewichtiges Kind.

  • Kleinkinder 0-12 Monate: 400 – 1000 I.E./Tag – (Obergrenze 2000 I.E.*)
  • Kinder 1-8 Jahre: 400-1.000 I.E./Tag – (Obergrenze 2000 I.E.*)
  • Kinder/Jugendliche 9-18 Jahre: 600-2.000 I.E./Tag – (Obergrenze 4000 I.E.*)

* Werte für die Obergrenzen wurden von dem führenden Vitamin D-Forscher Dr. Holick übernommen, der seine Empfehlungen auf http://drholick.com/ darlegt.


Studien (Beispiele):

A. C. Geller, D.R. Brooks, G.A. Colditz, H.K. Koh, A. Lindsay Frazier, Sun Protection Practices Among Offspring of Women With Personal or Family History of Skin Cancer, Pediatrics, April 2006; 117(4)

D.E. Godar, S.J. Pope, W.B. Grant WB, M.F. Holick, Solar UV doses of young Americans and vitamin D3 production, Environ Health Perspect, 2012 Jan;120(1):139-43

Godar DE, Urbach F, Gasparro FP, van der Leun JC. UV Doses of Young Adults. Photochemistry and Photobiology, 2003, 77(4): 453-457.

H. De Vries et al., Skin cancer prevention behaviours during summer holidays in 14 and 18-year-old Belgian adolescents, Eur J Cancer Prev. 2006 Oct;15(5):431-8.

Jeannette R. Wong, Incidence of Childhood and Adolescent Melanoma in the United States: 1973-2009, Pediatrics 2013;131, 846-854

L Pacifico et al., Low 25(OH)D3 levels are associated with total adiposity, metabolic syndrome, and hypertension in Caucasian children and adolescents, European Journal of Endocrinology, 2011, 165/603-611

Atul Gupta et al., Relationship Between Serum Vitamin D, Disease Severity and Airway Remodeling in Children with Asthma, Journal of Respiratory and Critical Care Medicine,  184, 12 (2011), 1342-1349

M. Urashima et al, Randomized trial of vitamin D supplementation to prevent seasonal influenza A in schoolchildren, Am J Clin Nutr, 2010, 91 (5), 1255-1260

M.L. Melamed et al., Vitamin D levels and food and environmental allergies in the United States: Results from the National Health and Nutrition Examination Survey 2005-2006, Journal of Allergy and Clinical Immunology, 2011, 127 (5), 1195–1202

B.M. Svoren et al., Significant vitamin D deficiency in youth with type 1 diabetes mellitus, Journal of Pediatrics, Jan 2009;154(1):132-4

Thomas M. Mack et al., Childhood sun exposure influences risk of multiple sclerosis in monozygotic twins, Neurology,2007, 69 (4), 381-388

John, E. M., Koo, J., & Schwartz, G. G. (2007). Sun Exposure and Prostate Cancer Risk: Evidence for a Protective Effect of Early-Life Exposure. Cancer Epidemiology Biomarkers & Prevention, 16(6), 1283-1286. doi:10.1158/1055-9965.epi-06-1053

Esposito, S., & Lelii, M. (2015). Vitamin D and respiratory tract infections in childhood. BMC Infectious Diseases, 15(1). doi:10.1186/s12879-015-1196-1

Bener, A., Ehlayel, M., Bener, H., & Hamid, Q. (2014). The impact of Vitamin D deficiency on asthma, allergic rhinitis and wheezing in children: An emerging public health problem. Journal of Family and Community Medicine, 21(3), 154. doi:10.4103/2230-8229.142967

Helou, M., Ning, Y., Yang, S., Irvine, P., Bachmann, L. M., Godder, K., & Massey, G. (2014). Vitamin D Deficiency in Children With Cancer [Abstract]. Journal of Pediatric Hematology/Oncology, 36(3), 212-217. doi:10.1097/mph.0b013e31829f3754

Atkinson, M. A., Melamed, M. L., Kumar, J., Roy, C. N., Miller, E. R., Furth, S. L., & Fadrowski, J. J. (2014). Vitamin D, Race, and Risk for Anemia in Children. The Journal of Pediatrics, 164(1). doi:10.1016/j.jpeds.2013.08.060

Lee, J. A., Hwang, J. S., Hwang, I. T., Kim, D. H., Seo, J., & Lim, J. S. (2014). Low Vitamin D Levels Are Associated with Both Iron Deficiency and Anemia in Children and Adolescents [Abstract]. Pediatric Hematology and Oncology, 32(2), 99-108. doi:10.3109/08880018.2014.983623

Übersichtsartikel:
S.A. Oliveria et al., Sun exposure and risk of melanoma, Archives of Disease in Childhood, 2006; 91:2, 131-138


Fotos: www.unsplash.com

Sommerurlaub: so schützen Sie sich schon jetzt vor Hautschäden!

Sommerurlaub: so schützen Sie sich schon jetzt vor Hautschäden!

Die Urlaubszeit steht vor der Türe und trotz der besonderen Umstände zieht es Sonnenanbeter in Scharen Richtung Süden. Um Ihre Haut bestmöglich vor Schäden wie Sonnenbrand, weißem oder schwarzem Hautkrebs zu schützen, empfiehlt es sich, sie schon im Vorhinein auf eine höhere UV-Strahlungsbelastung einzustellen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich und Ihr größtes Organ optimal auf Ihren wohlverdienten Urlaub vorbereiten und geben Ihnen alle notwendigen Tipps um sich bestmöglich gegen UV-Schäden zu schützen.

Nach derzeitigem Wissensstand gibt es einen gewissen Zusammenhang zwischen  intermittierender („unvorbereitet“ in größeren Abständen und mit hoher Dosis) Sonnen- und Sonnenbank-Exposition und der Bildung von Melanomen. Jedoch gibt es keinen Zusammenhang oder sogar einen umgekehrten Zusammenhang zwischen der Entstehung von Hautkrebs und regelmäßigem, moderatem Sonnen (1,2).

In einer Analyse aus 7 Studien mit insgesamt 12216 Beteiligten, konnte in nördlichen Breitengraden von 45°aufwärts (betrifft z.B. Deutschland, Österreich, Schweiz) kein Zusammenhang von Melanominzidenz und der lebenslänglichen Sonnenexposition im Freien festgestellt werden. Weder an Kopf, Hals Rumpf oder an den Gliedmaßen traten, durch vermehrte über die Lebenszeit angehäufte UV-Exposition, mehr bösartige Hauttumore auf. Anders ausgedrückt kann also die pauschale Aussage: “Je mehr Sonnenexposition, desto höher das Melanomrisiko” als Mythos eingeordnet werden (3).

In weiteren 12 Studien der gleichen Analyse wurde ferner unabhängig vom Breitengrad intermittierendes “Sonnenbaden und Aktivitäten im Badeanzug” mit dem Risiko einer Melanom-Inzidenz ermittelt. Auch hierbei waren der Kopf- und Nackenbereich im Gegensatz zum Rumpfbereich (+50% Risiko) und Gliedmaßen (+40% Risiko) nicht von einem höheren Melanomrisiko betroffen. Die Körperpartien, die am häufigsten der Sonne ausgesetzt wurden, waren also weniger oft von der Melanom-Bildung betroffen. Für den Kopf und Nackenbereich, die wohl über die Lebenszeit verteilt die meiste UV-Strahlung abbekommen, macht es in Bezug auf die Entstehung eines schwarzen Hautkrebses demnach also keinen Unterschied, ob eine niedrige oder häufige Sonnenexposition vorliegt. Die logische Ableitung aus diesen Erhebungen führt zu dem Schluss, dass sich häufige und regelmäßige Besonnung nicht negativ auf das Melanomgeschehen auswirkt.

Unregelmäßige und schockartige Besonnung von Hautarealen, die keine regelmäßige UV-Exposition gewöhnt sind, erhöht jedoch das Risiko durchaus!

Das betrifft zum Beispiel Menschen, die den Großteil des Jahres im Büro verbringen und im Urlaub am Strand auf Mallorca übermäßig in der Sonne baden und sich im schlechtesten Fall auch noch einen Sonnenbrand einfangen.

In unserem Artikel erfahren Sie mehr über die tatsächlichen Risikofaktoren für Hautkrebs.


Die Wissenschaftler Reichrath, Saternus und Vogt (Hautklinik der Universität des Saarlandes) fanden 2017 heraus, dass niedrige Vitamin D-Serumkonzentrationen einen Risikofaktor für das Auftreten und Fortschreiten von weißem Hautkrebs durch UV-induzierte DNA-Schäden darstellen (4).

Diese Ergebnisse wurden im Jahr 2019 durch eine türkische Studie bestätigt. Dabei wurden Basalzellkarzinom-Patienten beobachtet und deren Vitamin D-Spiegel mit dem Auftreten von Rezidiven in Zusammenhang gesetzt. Hierbei stellte sich ein 2,7 mal höheres Risiko heraus, bei niedrigen Vitamin D-Spiegeln (10,12 ng/ml) ein Rezidiv zu entwickeln,  als bei der Vergleichsgruppe mit einem höheren Vitamin D-Spiegel (40,1 ng/ml) (5).

Das Sonnenbaden ohne gleichzeitige Vitamin D-Produktion fördert somit das Entstehen von weißem Hautkrebs. Im Umkehrschluss bedeutet das:

Wer sich sonnt, sollte dafür sorgen, dass seine Haut währenddessen Vitamin D als Schutzfaktor produziert.

Denn es ist wohl kein Zufall, dass dieses Hormon nicht in irgendeiner Drüse im Körperinneren gebildet und dann über das Blut verteilt wird, sondern direkt in der Haut entsteht, wo es am dringendsten benötigt wird. Evolutionsbiologisch betrachtet ist die Schutzfunktion vor UV-induzierten Hautschäden eine der wichtigsten Eigenschaften des Vitamin D - dem Menschen hat die Sonne nämlich schon immer auf den „Pelz“ gebrannt.


Achtung vor reinen UV-A-Filtern und synthetischen Sonnenschutzmitteln 

Ein Risikofaktor für die Entstehung von weißem und schwarzem Hautkrebs sind künstlich hergestellte Sonnenschutzmittel, wenn diese nur die für die Vitamin D-Bildung notwendige UV-B-Strahlung filtern - also reine UV-B-Filter. Die viel tiefer in die Haut eindringende UV-A-Strahlung kann dabei ohne Dämpfung der Strahlung Schäden an der Haut verursachen, während der melanom- und hautschützende Effekt des Vitamin D ausgeschaltet wird. Viele synthetische Sonnenschutzmittel sind alleine durch die Unterbindung der Vitamin D-Produktion ein Risikofaktor für maligne Melanome, wie wir in unserem Artikel zum Thema Hautkrebs bereits dargelegt haben. Hinzu kommt eine ganze Palette von toxischen Chemikalien, die zusätzlich im Verdacht stehen, karzinogen zu wirken.

Verwenden Sie daher stets UV-A + UV-B Filter als Kombination und niemals nur einen der beiden alleine!

Hier finden Sie unsere umfangreiche Recherche über gefährliche Sonnenschutzmittel, um sich optimal für Ihren Uralub vorzubereiten!


Tipps zum „Sonnen in der Sonne“!

Und hier unsere 10 goldenen Regel für das Sonnenbad, damit diesen Sommer bestimmt nichts anbrennt:

  1. In Deutschland ist die intensive Vitamin D-Bildung nur möglich von Ende März bis Mitte Oktober zwischen 11:00 – 15:00 Uhr. Je weiter man sich auf der Zeitachse vom Sonnenhöchststand (21. Juni) entfernt, desto geringer wird dieses Zeitfenster sowie die Intensität der durchdringenden UV-B-Strahlung und schließt sich Mitte Oktober bzw. Ende März.
  2. Je nach Hauttyp ca. 10-20 Minuten (helle Hauttypen benötigen kürzere Zeit); längeres in die Sonne legen bringt nichts für die Vitamin  D-Produktion.
  3. Mindestens Arme und Beine ungeschützt
  4. Bei wolkenfreiem Himmel
  5. Vermeiden Sie Sonnenbrand und starke Hautrötungen, dies ist ein eindeutiges Signal der Überdosierung! Seien Sie besonders achtsam, wenn Ihre Haut sich nach dem Winter wieder an die Sonne gewöhnen muss.
  6. Bei Sonnenschutzmittel auf UV-A-Schutz achten!
  7. Mäßig und moderat
  8. Informieren Sie sich unter folgenden Links wie „stark“ die UV-Strahlung der Sonne gerade bei Ihnen ist (UV-Index): UV Index deutschlandweit | UV Index europaweit
  9. Vorsicht bei Medikamenteneinnahme! Beachten Sie unbedingt mögliche phototoxische Nebenwirkungen (Beipackzettel).

Extratipps für den „Urlaub in der Sonne“

  1. Beachten Sie die Tipps zum „Sonnen in der Sonne“
  2. Passen Sie Ihre Sonnen-Dauer an den Breitengrad ihres Urlaubsortes an (Intensität der UV-Strahlung nimmt zu je näher Sie am Äquator sind).
  3. Informieren Sie sich über ihren UV-Index. Sie können auf den folgenden Links sehen, wie „stark“ die UV-Strahlung der Sonne gerade an ihrem Urlaubsort oder zuhause ist: UV Index deutschlandweit | UV Index europaweit

Quellen:

  1. Gandini, S., Sera, F., Cattaruzza, M. S., Pasquini, P., Picconi, O., Boyle, P., & Melchi, C. F. (2005). Meta-analysis of risk factors for cutaneous melanoma: II. Sun exposure. European Journal of Cancer, 41(1), 45–60. doi: 10.1016/j.ejca.2004.10.016 
  2. Gandini, S., Montella, M., Ayala, F., Benedetto, L., Rossi, C. R., Vecchiato, A., … CLINICAL NATIONAL MELANOMA REGISTRY GROUP. (2016, April). Sun exposure and melanoma prognostic factors. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27073541.
  3. Chang, Y.-M., Barrett, J. H., Bishop, D. T., Armstrong, B. K., Bataille, V., Bergman, W., … Newton-Bishop, J. A. (2009). Sun exposure and melanoma risk at different latitudes: a pooled analysis of 5700 cases and 7216 controls. International Journal of Epidemiology, 38(3), 814–830. doi: 10.1093/ije/dyp166
  4. Reichrath, J., Saternus, R., & Vogt, T. (2017). Endocrine actions of vitamin D in skin: Relevance for photocarcinogenesis of non-melanoma skin cancer, and beyond. Molecular and Cellular Endocrinology, 453, 96–102. doi: 10.1016/j.mce.2017.05.001 
  5. Ince, B., Yildirim, M. E. C., & Dadaci, M. (2019). Assessing the Effect of Vitamin D Replacement on Basal Cell Carcinoma Occurrence and Recurrence Rates in Patients with Vitamin D Deficiency. Hormones and Cancer, 10(4-6), 145–149. doi: 10.1007/s12672-019-00365-2

Bild: www.pixabay.com

Gängige Mythen zum Thema Sonnen

Ein gesundes Verhältnis zur Vitamin D spendenden Sonne und ihrer gesundheitsförderlichen Strahlung bedarf Ausgewogenheit und Respekt. Sowohl die totale Meidung als auch der übermäßige Konsum von UV-Strahlen sind zu meiden, um Gefahren vorzubeugen. Wir stellen gängige Behauptungen und Gerüchte rund um das Thema Sonnen auf den Prüfstand.


 Bekannte Gerüchte rund um das Sonnen:

  1. Die Sonne schadet
  2. Man soll auf jeden Fall die Mittagssonne meiden
  3. Alle unbedeckten Körperteile immer mit einer Sonnencreme einreiben
  4. Bräune ist ein Merkmal einer guten Vitamin D-Versorgung
  5. Bräune ist ungesund
  6. Die Sonne macht süchtig
  7. Im Solarium ist keine Vitamin D-Bildung möglich

Alle aufgezählten Ratschläge sind - teilweise - falsch und sogar gefährlich. Lesen sie unten unsere Einordnung der aufgezählten Gerüchte und Ratschläge.


1. Schadet die Sonne?

Üblicherweise nicht, solange sie keine Sonnenbrände verursacht. Die Sonne ist überlebenswichtig und fördert unsere Gesundheit in hohem Maße, wie tausende Studien bereits seit etlichen Jahren und Jahrzehnten unter Beweis gestellt haben.

Das Spektrum der in den Studien beschriebenen Gesundheitswirkungen reicht von:
Vermeidung von natürlichem und künstlichem UV-Licht würde horrende Krankenlast verursachen!

Die internationale Epidemiologische Vereinigung (IEA) publizierte basierend auf den Daten der WHO bereits im Jahr 2008 eine systematische Begutachtung, die fulminante Ergebnisse zum Risiko von UV-Exposition lieferte. Um eine Vergleichbarkeit zwischen dem Nutzen und Schaden der UV-Exposition herzustellen, wurde der international anerkannte DALY- Indikator verwendet. Dieser drückt die Summe der durch Tod und gesundheitliche Einschränkung verlorenen Lebensjahre aus. Je höher der DALY-Wert, desto schädlicher der damit beschriebene Faktor, in diesem Fall die UV-Strahlung.

Ergebnis: „UV-Exposition trägt nur geringfügig zur weltweiten Krankheitslast bei und verursacht einen geschätzten jährlichen Verlust von 1,6 Millionen DALYs, also nur 0,1 % der gesamten weltweiten Krankheitslast. Eine deutlich größere jährliche Krankheitslast von 3,3 Milliarden DALYs (also 207 %) könnte aus der Verringerung der globalen UV-Exposition auf sehr niedrige Werte resultieren.“

In anderen Worten: Eine bewusste drastische Verringerung oder gänzliche Vermeidung von UV-Exposition würde im Vergleich zu den UV-induzierten Schäden die Krankenlast um den Faktor 2000 erhöhen.

Schlussfolgerung der Forscher: Sonnenschutzbotschaften sind wichtig, um Krankheiten durch UV-Exposition vorzubeugen. Ohne eine hohe ernährungsbedingte oder zusätzliche Aufnahme von Vitamin D ist eine gewisse Sonnenexposition jedoch unerlässlich, um Erkrankungen durch Vitamin-D-Mangel zu vermeiden (1).

Fazit: Sonne und Vitamin D sind für unsere Gesundheit eminent wichtig! Abgesehen von sehr seltenen Krankheiten und Medikamentenkonsum sollten wir Sie nur dann meiden, wenn Gefahr auf Sonnenbrand besteht.


2. Sollte die Mittagssonne grundsätzlich gemieden werden?

In Deutschland ist von Oktober bis März keine Vitamin D-Produktion durch die UV-Exposition der Sonne möglich, weil die Sonneneinstrahlung zu flach in die Erdatmosphäre eintritt. Aufgrund der deutlich längeren Distanz, welche die UV-Strahlen zurücklegen müssen, wird insbesondere der UV-B-Anteil der Strahlung, der für die Vitamin-D-Produktion notwendig ist, von der Atmosphäre absorbiert. Dieser Umstand wurde bereits 1988 durch ein amerikanisches Forscherteam mittels Messungen am 52. Breitengrad, an dem sich auch Berlin befindet, nachgewiesen (2).

Doch auch von Anfang April bis Ende September kann Vitamin D nur in einem max. Zeitfenster von 11 bis 15 Uhr (Hochsommer) auf der Haut synthetisiert werden. Je weiter man sich auf der Zeitachse vom Sonnenhöchststand (21. Juni) entfernt, desto geringer wird dieses Zeitfenster sowie die Intensität der durchdringenden UV-B-Strahlung und schließt sich Oktober bzw. März gänzlich. So kann in den Monaten April und September beispielsweise nur noch in der Mittagssonne ein wenig Vitamin D durch Sonnenexposition getankt werden. Der Sonnenhöchststand ist durch die Sommerzeitumstellung übrigens um 13:00 und nicht um 12:00 Uhr mittags.

Auf was Sie beim Sonnen achten sollten haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Bei längeren Aufenthalten in der Mittagssonne sollte die Haut bedeckt oder eingecremt werden, um einen Sonnenbrand zu vermeiden. Längere ungeschützte Sonnenbäder sind im Hinblick auf die Vitamin D-Bildung nicht förderlich, da Prävitamin D durch den UV-B-abhängigen Prozess der Photoisomerisierung in die inaktiven Isomere Tachysterol und Lumisterol umgewandelt wird. Auch Vitamin D wird im Zuge der Photodegradation durch UV-B-Strahlung in Photoprodukte wie 5,6-Transvitamin D oder Suprasterol abgebaut. Die Photodegradation und die Photoisomierung setzen bereits nach wenigen Minuten der UV-Exposition ein und verhindern eine übermäßige Produktion von Vitamin D (04).
Wir empfehlen daher, das Baden in der prallen Sonne je nach Hauttyp auf etwa 10-30 Minuten zu begrenzen und gehen davon aus, dass danach keine nennenswerten Vitamin-D-Mengen auf der Haut produziert werden.

Fazit: Totales Vermeiden der "Mittagssonne" verlängert also vorhandene Vitamin D-Defizite mit den gravierenden negativen Folgen für die Gesundheit. Die Gefahr einer Vitamin D-Überdosierung durch die Sonne ist nicht gegeben, Sonnenbäder sollten auf 10-30 Minuten begrenzt werden.


3. Sollten alle unbedeckten Körperteile immer mit einer Sonnencreme mit einem LSF von mindestens 15 eingerieben werden?

Sonnenschutzmittel sind in vielen Situationen zur Vermeidung von Sonnenbränden wichtig, doch das Eincremen mit Sonnenschutzmitteln mit einem LSF von mehr als 15 verhindert zu über 95 % die Vitamin D-Synthese in der Haut (05).
Zahlreiche Studien haben belegt, dass Menschen, die regelmäßig Sonnenschutzmittel benutzen, nicht weniger häufig (in einigen Studien sogar häufiger) an dem gefährlichen "schwarzen" Hautkrebs (Melanom) erkranken, als Menschen, die sich seltener oder gar nicht eincremen.

Das kann mehrere Gründe haben. Zum einen bestehen viele Sonnencremes aus gesundheitsschädlichen Chemikalien, wie Sie in unserem unten verlinkten Artikel nachlesen können. Zum anderen wird oftmals die Vitamin D-Synthese unterbunden, was zu Vitamin D-Mangel und damit zu einer Vielzahl von Erkrankungen wie eben auch Hautkrebs führen kann.

Fazit:

  • Sonnenbrände sollten in jedem Fall vermieden werden! 
  • Cremen Sie sich möglichst erst dann mit Sonnencreme ein, wenn Sie bereits genügend Vitamin D auf der Haut produziert haben.
  • Cremen Sie sich aber nur dann ein, wenn Sie sich nicht anderweitig vor einer Überdosis an UV-Strahlung schützen können.
  • Besser als alle chemische Sonnenschutzfilter sind Textilien oder/und das Aufsuchen von Schatten.

In unserem Artikel "Das sollten Sie über Sonnenschutzmittel wissen", erfahren Sie welche Sonnencremes Sie meiden sollten und welche unbedenklich sind.


4. Ist Bräune ein Merkmal einer guten Vitamin D-Versorgung?

Anders als das UV-B-Licht, welches alleine für die Vitamin D-Produktion verantwortlich ist, "streuen" die UV-A-Strahlen erheblich und finden sich daher auch im Schatten von Wolken, Bäumen, Gebäuden, Sonnenschirmen usw. Besonders am Wasser und bei hellen Oberflächen wie Schnee wird ein großer Teil der UV-A-Strahlung reflektiert, was den Bräunungsvorgang stark beschleunigen kann, auch ganz ohne Vitamin D-Synthese auf der Haut.

Das UV-A-Spektrum des Sonnenlichts wird bei übermäßiger Bestrahlung vor allem für die vorzeitige Hautalterung und – etwa durch die Bildung der "freien Radikale" in den tieferen Hautschichten – auch für den Hautkrebs verantwortlich gemacht. Diese negativen Folgen werden zu einem großen Teil vom auf der Haut durch UV-B-Strahlung induzierten Vitamin D kompensiert. Beispielsweise ist die antikarzinogene (krebshemmende) Wirkung von Vitamin D, auch in Bezug auf das maligne Melanom durch mehrere Studien belegt und logisch ableitbar, wie Sie in unserem Hautkrebsartikel nachlesen können. 
Aus diesem Grund raten wir ausdrücklich von der Verwendung von Sonnenschutzmitteln ohne UV-A-Schutz ab!

Fazit: Eine hohe und dauerhafte UV-A-Exposition ohne UV-B-Anteil sollte möglichst vermieden werden, weil dabei kein schützendes Vitamin D produziert wird.  Nachdem die UV-A-Strahlung tief in die Haut eindringt und der wichtigste Bräunungsfaktor ist, muss eine sonnengebräunte Haut nicht unbedingt Merkmal für einen guten Vitamin D-Spiegel sein.


5. Ist Bräune ungesund?

Tatsächlich ist der Bräunungsprozess ein höchst komplexer Anpassungsvorgang, den man mit Blick auf gesundheitliche Schäden weder vermeiden noch stark beschleunigen sollte.

Der Prozess beginnt, wenn UV-Licht auf die Zellen der äußeren Hautschicht (Epidermis) trifft. In diesen Zellen, den sogenannten Keratinozyten, wird durch die UV-Bestrahlung die Produktion eines Hormons anregt, das an die tiefer in der Haut gelegenen Zellen, die Melanozyten, weitergereicht wird. Dort regt das Hormon die Produktion von Melanin, einer Art dunklem Farbstoff, an. Haben die Melanozyten genügend Melanin hergestellt, reichen sie den Stoff jetzt wieder an die Keratinozyten zurück. Es entsteht eine Hautbräunung.

Wenn das Melanin in die Keratinozyten eindringt, legt es sich konzentriert über den Zellkern und die darin enthaltenen Erbträger, die DNA. Wie ein Sonnenschirm spannt sich das Melanin über diese empfindlichsten Partien der Zelle und hindert die UV-Strahlen daran, durch ein Zuviel an Energie die DNA zu beschädigen.

Menschen mit dunkler Haut und Menschen, die schnell und leicht bräunen, leiden daher weniger häufig an Hautkrebs als hellhäutige und nur schwer oder gar nicht bräunende Menschen. Die Reaktion auf die Besonnung, die Bräune, schützt diese Menschen vor den negativen Folgen übermäßiger Strahlen.

Die Kehrseite der Medaille: Von Natur aus leiden Dunkelhäutige in unseren Breiten, wo die Sonne weniger intensiv strahlt, sehr viel häufiger an Vitamin D-Mangel mit all seinen Folgen.

Auch hier wieder die Suche nach der optimalen Balance: Ist die Strahlen-Dosis zu hoch und/oder die Bräunung zu gering, kommt es zu Schäden im Erbgut der Haut. Ist die Strahlendosis zu gering und/oder die Hautbräunung zu stark (oder starke Sonnenschutzmittel vermindern die Wirkung der UV-Strahlung), können die Sonnenstrahlen ihre gesundheitsfördernde und -sichernde Wirkung nicht ausüben.

Fazit: Ein brauner Teint ist also nicht, wie die Sonnen- und Solarien-Gegner uns weiszumachen versuchen, ein Zeichen für eine krankhafte Reaktion. Im Gegenteil: Bräune ist das Anzeichen für die „gelingende Balance von Sonnenschutz und Gesundheit durch Sonnenstrahlen“, sie ist Ausdruck eines notwendigen Ausgleichs zwischen „zu viel“ und „zu wenig“. Allerdings sollte diese Fähigkeit der Haut auch nicht in überzogenem Maße für kosmetische Zwecke missbraucht werden, da die positiven Auswirkungen damit ins Gegenteil verkehrt würden.


6. Sucht – macht Sonne süchtig?

Die UV-Strahlen der Sonne machen süchtig. Als „Sonnen-Sucht“ oder „Bräunungs-Sucht“ (Tanorexia) bezeichnen einige Wissenschaftler die Gefahr der Sonnenbadende am Strand und auf der Sonnenbank ausgesetzt sind. Das Verhalten dieser Menschen sei vergleichbar mit dem von Trinkern und Rauchern.

Sonne und Vitamin D machen heiter und verbessern die Stimmung

Was einer gern tut, das tut er immer wieder! Diese nicht ganz taufrische Einsicht wird schon seit einiger Zeit als Vorwurf gegen den Wohlfühleffekt beim Sonnen im Freien und auf der Sonnenbank gerichtet. Die UV-Strahlung stimuliert die Produktion von Serotonin und Endorphinen und sorgt so für gute Stimmung. Das durch die UV-Strahlung produzierte Vitamin D hat ebenfalls positive Auswirkungen auf unsere Stimmungslage und wird sogar bei Patienten mit Depressionen mit Erfolg eingesetzt.

Sonne kann süchtig machen

Richard Wagner von der University of Texas Medical Branch in Galveston und seine Kollegen legten 145 Strandbesuchern kurze Fragebögen vor, die zwei Standardtests auf Abhängigkeit von Alkohol bzw. von Drogen im Allgemeinen entlehnt waren. Die arglosen Teilnehmer wurden etwa gefragt, ob sie sich schon einmal vorgenommen hätten, weniger Zeit in der Sonne zu verbringen.

Laut dem leicht veränderten Alkoholismus-Test erwiesen sich 38 Befragte (26 Prozent) als „abhängig“ (03).

Schon lange gibt es Hinweise darauf, dass das Sonnen die Produktion von Endorphinen – körpereigenen „Glückshormonen“ – in der Hirnanhangsdrüse stimuliert. Jeder „Lustgewinn“ hat natürlich die Tendenz, Wiederholung erstrebenswert zu machen. Das ist bei Schokolade, Sport, Sex und vielen anderen Gelüsten nicht anders. Das Ausstoßen von Glückshormonen dient immer dem Erhalt der Art – sofern man nicht übertreibt!

Allerdings steckt in der Sonnen- und Bräunungs-Sucht durchaus mehr, als es auf den ersten Blick erscheint:

Die Natur selbst befiehlt uns auf diesem Wege, unser bedrohliches Vitamin D-Defizit am Ende des Winters durch die UV-Strahlen der Sonne oder im Sonnenstudio auszugleichen.

Fazit: Sonne macht glücklich. Und da der Mensch nun mal süchtig ist nach Glücksgefühlen, liebt er die Sonne – gelegentlich auch zu sehr. Die Folge Sonnenbrand sollte definitiv vermieden werden – ansonsten sieht die SonnenAllianz keinen Grund dafür, das Suchtpotenzial der Sonne besonders hervorzuheben.


Solarium – ist Vitamin D Bildung möglich?

Mehrere Studien haben eindeutig bewiesen, dass die Vitamin D-Synthese durch moderne Sonnenbänke durchaus angestoßen wird und zur Versorgung mit dem Sonnenhormon beitragen kann. Entscheidend für die Vitamin D-Produktion auf der Sonnenbank ist, dass diese UV-B-Strahlung emittieren.

Wir haben dieser Thematik einen eigenen Artikel gewidmet, den Sie hier lesen können!


Quelle:

  1. Lucas, R. M., Mcmichael, A. J., Armstrong, B. K., & Smith, W. T. (2008). Estimating the global disease burden due to ultraviolet radiation exposure. International Journal of Epidemiology, 37(3), 654-667. doi:10.1093/ije/dyn017
  2. Webb, A. R., Kline, L., & Holick, M. F. (1988). Influence of Season and Latitude on the Cutaneous Synthesis of Vitamin D3: Exposure to Winter Sunlight in Boston and Edmonton Will Not Promote Vitamin D3Synthesis in Human Skin*. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 67(2), 373–378. doi: 10.1210/jcem-67-2-373
  3. Warthan, M. M., Uchida, T. & Wagner, R. F. (2005, 1. August). UV Light Tanning as a Type of Substance-Related Disorder. Archives of Dermatology, 141(8). https://doi.org/10.1001/archderm.141.8.963
  4. Wacker, M. G. & Holick, M. F. (2013). Vitamin D — effects on skeletal and extraskeletal health and the need for supplementation. Nutrients, 5(1), 111–148. https://doi.org/10.3390/nu5010111
  5. Matsuoka, L. Y., Ide, L., Wortsman, J., MacLaughlin, J. A. & Holick, M. F. (1987). Sunscreens suppress cutaneous vitamin D3Synthesis*. The Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism, 64(6), 1165–1168. https://doi.org/10.1210/jcem-64-6-1165

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Hautkrebs – ist die UV-Strahlung der Übeltäter?

Hautkrebs – ist die UV-Strahlung der Übeltäter?

Dass die Sonne Voraussetzung für unsere Existenz ist und wir ohne sie und ihre Strahlung nicht lange überleben können, war lange Zeit unbestritten. In den letzten Jahren häufen sich jedoch die eindringlichen Appelle, jegliche UV-Strahlung ohne Rücksicht auf Verluste zu meiden. Zahlreiche Langzeitstudien stehen diesen Warnungen und Behauptungen diametral entgegen.

 

Je mehr UV-Exposition, desto weniger Melanome

Forscher des Zentrum für radiologische Gesundheit, eine Abteilung der amerikanischen Food and Drug Administration, verglichen die jährliche UV-Belastung von Indoor- und Outdoor-Arbeitern. Dabei zeigte sich, dass Erwachsene, die im Freien arbeiten, einer etwa drei- bis neunmal höheren UV-Strahlenexposition ausgesetzt sind als Beschäftigte in geschlossenen Räumen.

Seit mehreren Jahrzehnten nimmt die Inzidenz des malignen Hautmelanoms bei hellhäutigen, in Innenräumen arbeitenden Menschen weltweit stetig zu, während Arbeiter im Freien davon nicht betroffen sind. Die zunehmenden Melanom-Inzidenzen korrelieren dabei signifikant mit einer abnehmenden persönlichen jährlichen UV-Strahlenbelastung [1, 2]. Anders ausgedrückt: Je mehr Menschen sich der UV-Strahlung entziehen, desto höher steigt das Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken.

Ein weiterer Ausdruck dieses vermeintlichen Paradoxons findet sich in der geringeren Inzidenz von Melanomen bei Outdoor-Arbeitern, wenn man diese mit Indoor-Arbeitern vergleicht. Obwohl erstere in deutlich höherem Maße UV-Exposition ausgesetzt sind als Menschen, die in von der Sonne abgeschotteten Räumen arbeiten [3].

Laut einer Studie der University of California, die an aktiven Soldaten der US-Marine durchgeführt wurde, hatten Innendienstmitarbeiter eine doppelt so hohe Melanom-Inzidenzrate wie ihre Kollegen, die hauptsächlich an Deck eines Schiffes und damit häufig in der Sonne arbeiteten.

Die Inzidenzraten von Melanomen waren zudem am Rumpf höher als an Kopf und Armen, die häufiger dem Sonnenlicht ausgesetzt waren [4]. Diese Beobachtungen, die auch Ergebnisse anderer Studien ähneln, erlauben starke Zweifel an der weit verbreiteten Auffassung, dass das Verweilen unter UV-Strahlung der alleinige Hauptrisikofaktor für Hautkrebs sei.

Auch keine Verbesserung durch Sonnencreme: Darüber hinaus stehen Wissenschaftler weltweit vor dem Rätsel, warum die Melanom-Inzidenz trotz der zunehmenden Verwendung von Sonnenschutzmitteln, die eigentlich mehr Schutz bieten sollten, weiter zunimmt [3].


Vitamin D-Mangel als Risikofaktor für Hautkrebs

Fest steht, dass Vitamin D-Mangel ein Hauptrisikofaktor für die Melanomentstehung ist. Durch seine antitumorale Wirkung, welche wir in unserem Krebs-Artikel ausführlich erklären, bietet das Sonnenhormon, das unter Einwirkung von UV-Strahlung auf unserer Haut gebildet wird, einen Schutz vor einer Vielzahl an Tumoren. Ein weiterer Faktor scheint die reduzierte Bräunungsfähigkeit zu sein. Die dadurch verminderte Schutzkraft der Haut kommt vor allem dann zum Tragen, wenn die Haut nicht langsam an UV-Strahlung gewöhnt wird, sondern hohe Dosen UV-Strahlung in kurzer Zeit auf unvorbereitete (ungebräunte) Hautareale einwirken. Ein Musterbeispiel dafür ist der sonnenvermeidende Büroangestellte, der im Sommerurlaub die pralle Sonne genießt und sich als Reaktion darauf mehrere Sonnenbrände zuzieht, weil er seine Haut vorher nicht an die höhere UV-Belastung gewöhnt hat.


Fazit: Menschen die sich viel im Freien aufhalten, haben ein geringeres Risiko an malignen Melanomen zu erkranken. Menschen die sich von der Sonne abschotten und niedrige Vitamin D-Spiegel aufweisen, haben ein erhöhtes Risiko an schwarzem Hautkrebs zu erkranken. Sonnenbrände und intermittierende, also eine Besonnung auf unvorbereitete Haut in zeitlichen Abständen, scheinen das Risiko ebenfalls zu erhöhen. Es ist daher sinnvoll, die Kraft der Sonne regelmäßig zu nutzen, sich an mäßige Sonnenbestrahlung zu gewöhnen und Sonnenbrände strikt zu vermeiden.


Wir haben diesem Thema einen ausführlichen Artikel gewidmet, klicken Sie hier um unsere umfassenden Recherchen zu lesen.  

Lesen Sie außerdem hier die wichtigsten Tipps und Tricks rund um das Thema "richtig Sonnen".

  1. Godar, D. E. (2005). UV Doses Worldwide†. Photochemistry and Photobiology, 81(4), 736. https://doi.org/10.1562/2004-09-07-ir-308r.1 
  2. Godar, D. E., Landry, R. J. & Lucas, A. D. (2009). Increased UVA exposures and decreased cutaneous Vitamin D3 levels may be responsible for the increasing incidence of melanoma. Medical Hypotheses, 72(4), 434–443. https://doi.org/10.1016/j.mehy.2008.09.056 
  3. Merrill, S. J., Ashrafi, S., Subramanian, M. & Godar, D. E. (2015b). Exponentially increasing incidences of cutaneous malignant melanoma in Europe correlate with low personal annual UV doses and suggests 2 major risk factors. Dermato-Endocrinology, 7(1), e1004018. https://doi.org/10.1080/19381980.2014.1004018 
  4. Garland, F. C., White, M. R., Garland, C. F., Shaw, E. & Gorham, E. D. (1990). Occupational Sunlight Exposure and Melanoma in the U.S. Navy. Archives of Environmental Health: An International Journal, 45(5), 261–267. https://doi.org/10.1080/00039896.1990.10118743 

Bild: Yurii Kibalnik /stock.adobe

Verursacht Solariennutzung Hautkrebs?

Verursacht Solariennutzung Hautkrebs?

Keine seriösen Beweise für Zusammenhang zwischen Melanomen und Solariennutzung

Obwohl von verschiedenen Stellen immer wieder gewarnt wird, dass künstliche UV-Strahlung per se eine negative Auswirkung auf schwarzen Hautkrebs habe, konnte hierfür bislang noch kein seriöser Beleg erbracht werden. Zu diesem Schluss kam Professor Dr. Jörg Reichrath, leitender Oberarzt der dermatologischen Klinik am Universitätsklinikum Homburg. Dieser hat nämlich sämtliche Studien in Bezug auf die Solariennutzung der „Medlin“ und „ISI Web of Science“ Datenbanken durchforstet.

Gegenteilige Veröffentlichungen beziehen sich auf Untersuchungen, deren mangelhafte Datenlage keine kausalen Zusammenhänge beweisen. Zwar zeigen die Studien eine leicht erhöhte Melanom-Rate bei Solariennutzung, allerdings wurden dabei entscheidende Einflüsse vernachlässigt: Beispielsweise kann die Solariennutzung ein Indikator für auch sonstigen übermäßigen Sonnenkonsum und infolgedessen häufigere Sonnenbrände sein. Das könnte wiederum das Risiko für Melanome erhöhen.

Auch seitens der EU und WHO publizierte Berichte, die eine sichere Obergrenze von UV-Strahlung ausschließen, kann von Professor Reichrath und seinen Kollegen nicht bestätigt werden. Laut aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, geht das Team um Reichrath davon aus, dass eine maßvolle Nutzung von Solarien keine negativen Auswirkungen auf die Bildung von schwarzem Hautkrebs hat.

Sonnenbank

Die Forschungsergebnisse von Prof. Reichrath und seinem Team können durch weitere Studien untermauert werden, die zeigen, dass eine regelmäßige Besonnung und die damit verbundene Vitamin D-Produktion sogar vor der Bildung von Melanomen schützt. So stellte man zum Beispiel in einer Studie (Godar et al.) aus dem Jahr 2009 eine erhöhte Melanom-Gefahr für Berufstätige, die in geschlossenen Räumen arbeiten, fest. Im Gegensatz dazu werden Menschen, die großteils der Sonne ausgesetzt sind, deutlich häufiger vor schwarzem Hautkrebs verschont.

Entscheidend für eine gesundheitsfördernde Besonnung ist also ein angemessener UVB-Anteil, weil dieser die körpereigene Vitamin D-Produktion ankurbelt. Dabei ist es egal, ob die Besonnung aus einer künstlichen Quelle wie Solarien, oder direkt von der Sonne konsumiert wird.


Quelle:

Jörg Reichrath, P. D. (2018). Kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Solariennutzung und Schwarzem Hautkrebs [Abstract]. Info Campus International. doi:Anticancer Research 38: 1111-1120 und 1187-1199 (2018)

Godar, D. E., Landry, R. J., & Lucas, A. D. (2009). Increased UVA exposures and decreased cutaneous Vitamin D3 levels may be responsible for the increasing incidence of melanoma. Medical Hypotheses, 72(4), 434-443. doi:10.1016/j.mehy.2008.09.056

Das sollten Sie über Sonnenschutzmittel wissen

In den vergangenen Jahren wurde eine zunehmende Anzahl experimenteller Studien veröffentlicht, die darauf hinweisen, dass mehrere UV-Filter endokrine Störungen und Hautkrebs verursachen könnten. Auch wenn einige Filter bei ordnungsgemäßem Gebrauch vor Hautschäden durch UV-Strahlung schützen, so sollten chemische Sonnenschutzmittel mit Bedacht ausgewählt und angewendet werden, denn bei vielen Inhaltsstoffen wurden bereits schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit nachgewiesen.

Das erste kommerzielle Sonnenschutzmittel wurde in den 1930er Jahren entwickelt, um vor der UV-B-Strahlung zu schützen und so einen Sonnenbrand zu verhindern. 1970 wurden Sonnenschutzmittel weiterentwickelt, um sowohl gegen UV-A-Strahlung als auch gegen UV-B-Strahlung zu schützen, da sie möglicherweise eine kausale Rolle bei der Entwicklung von Hautkrebs, insbesondere bösartiger Melanome, spielen. Ob dieses Ziel erreicht wurde, ist bis heute fraglich. Gute Sonnenschutzmittel können aber wohl vor Sonnenbrand, Sonnenkeratose und Nicht-Melanom-Hautkrebs schützen.

Die Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit UV-Filtern nimmt weltweit zu. Die Inzidenz der malignen Störung, gegen die Sonnenschutzmittel eigentlich schützen sollten, nimmt aber paradoxerweise ebenfalls rapide zu. „Einen Nachweis für eine protektive Wirkung gegen den schwarzen Hautkrebs gibt es bis heute nicht“, so das Forscherteam rund um Kraus et al. von der Abteilung für Wachstum und Fortpflanzung an der Universität Kopenhagen, Rigshospitalet, Kopenhagen, Dänemark, dessen Untersuchungen 2012 veröffentlicht wurden.

Darüber hinaus wiesen immer mehr Tierversuche und In-vitro-Studien darauf hin, dass einige UV-Filter schädliche Wirkungen als endokrine Disruptoren haben könnten (1).


Reine UV-B-Blocker erhöhen das Risiko für maligne Melanome

Ein Risikofaktor für die Entstehung von weißem und schwarzem Hautkrebs sind chemisch hergestellte Sonnenschutzmittel, wenn diese nur die für die Vitamin D-Bildung notwendige UV-B-Strahlung filtern. Die viel tiefer in die Haut eindringende UV-A-Strahlung kann dabei ohne Dämpfung der Strahlung Schäden an der Haut verursachen, während der melanom- und hautschützende Effekt des Vitamin D ausgeschaltet wird. Viele synthetische Sonnenschutzmittel sind alleine durch die Unterbindung der Vitamin D-Produktion ein Risikofaktor für maligne Melanome, wie wir in unserem Artikel zum Thema Hautkrebs bereits dargelegt haben. Hinzu kommt eine ganze Palette von toxischen Chemikalien. die zusätzlich im Verdacht stehen, gesundheitsschädigend zu wirken.


Meiden Sie Octinoxat!

Derzeit ist der UV-B-Blocker Octinoxat (OMC oder Octylmethoxycinnamat genannt) der am häufigsten verwendete UV-B-Filter in Sonnenschutzmitteln und in 90% aller Produkte enthalten (Stand 2019 lt. Lorigo et al. aus 3). Seine Anwendung hat sich bei der Vorbeugung von Sonnenbränden als wirksam erwiesen. Einen Nachweis für den Schutz vor malignen Melanomen wurde jedoch bis heute nicht erbracht. Studien haben gezeigt, dass sich Octinoxat wie ein endokriner Disruptor verhält und das normale Funktionieren von Organismen verändert. Einige Studien legen nahe, dass Octinoxat eine östrogene, antiandrogene, antiprogestische und anti-thyroidale Aktivität ausübt (2,3), eine andere In-Vitro-Untersuchung bestätigt überdies eine nachgewiesene Beeinträchtigung der männlichen Fruchtbarkeit (siehe unten).

In Hawaii wurde Octinoxat aufgrund seiner tödlichen Wirkung auf Korallenriffe verboten. Fakt ist, einmal auf die Haut geschmiert, landet die Chemikalie kurze Zeit später ungefiltert im Blutkreislauf.


Chemische Inhaltsstoffe gehen ungefiltert in den Blutkreislauf

Bei einer 2019 publizierten Studie (4) wurden 4 verschiedene organische Sonnenschutzprodukte (2x Sonnen-Spray, 1x Sonnen-Lotion, 1x Sonnen-Creme) an jeweils 6 Probanden getestet. Den Teilnehmern wurde 4 mal täglich und 4 Tage lang auf 75% der Körperoberfläche 2 mg/cm² des jeweiligen Sonnenschutzpräparates aufgetragen; dies entspricht der maximalen Anwendungsempfehlung. Im Anschluss wurden 30 Blutproben über 7 Tage verteilt entnommen um die Konzentrationen der 4 Hauptsubstanzen: Avobenzon, Oxybenzone, Octocrylene und Ecamsule im Blutplasma festzustellen.

Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 35,5 Jahre, beide Geschlechter waren zu 50% vertreten und 14 Teilnehmer hatten eine schwarze Hautfarbe. Von den 24 Probanden hatten 23 die Untersuchung abgeschlossen. Die häufigste Nebenwirkung der Sonnenschutzmittel war Hautausschlag, der in jeder der 4 Gruppen einmal vorkam.

Das Ergebnis:

  • Alle 4 handelsüblichen Sonnenschutzmittel führten unter Maximalgebrauchsbedingungen bereits am ersten Tag zur deutlichen Überschreitung des von der FDA (amerikanische Gesundheitsbehörde) festgelegten „angeblich sicheren“ Schwellenwertes (0,5 ng/ml) der Chemikalien im Blutplasma. Dieser Schwellenwert wurde aber für Nahrungsmittel bestimmt und scheint für Hautanwendungen, aufgrund der direkten Aufnahme ins Blut, ziemlich hoch gegriffen.
  • Bei allen 4 Produkten konnte nach Anwendung in den Plasmakonzentrationen ein maximaler geometrischer Mittelwert von 4 ng/ml Avobenzon gemessen werden, was den Schwellenwert von 0,5 ng/ml um das Achtfache übertrifft. Dieser Grenzwert wurde von der Mehrheit der Teilnehmer innerhalb von 6 Stunden nach der ersten Anwendung erreicht. Die Halbwertszeit betrug zwischen 33-55 Stunden.
  • Drei von vier Produkten enthielten Oxybenzon, dessen Plasmawert am Tag 7 der Untersuchung die 20 ng/ml – Marke überschritt. Der maximale geometrische Mittelwert in der Plasmakonzentration betrug 209,6 ng/ml mit einer Halbwertszeit von 24-31 Stunden.
  • Ebenfalls war in allen 4 Produkten Octocrylene enthalten, was im Blutplasma einen geometrisch maximalen Mittelwert von 2,9 ng/ml verursachte. Die Halbwertszeit wurde zwischen 42-84 Stunden angegeben.
  • Die Sonnencreme war das einzige Produkt, das Ecamsule enthielt. Bei 5 von 6 Probanden konnte eine erhöhte Plasmakonzentration, die den Richtwert von 0,5 ng/ml überschritt, nachgewiesen werden.

Doch einige der genannten Wirkstoffe wie Avobenzon, Oxybenzon, Octocrylen, Octinoxat aber auch Ecamsule können sich zudem nachteilig auf unser Hormonsystem auswirken, stehen im dringenden Verdacht krebserregend zu sein und/oder neurotoxisch zu wirken und vieles mehr. Oxybenzon und Octinoxat wurde in Hawaii bereits verboten, da sich das Toxin auf viele Meeresbewohner, wie zum Beispiel die Meereskoralle, tödlich auswirkt.

Fazit: Alle 4 untersuchten Chemikalien stehen im Verdacht endokrine Aktivitäten negativ zu beeinflussen, krebserregend zu sein und/oder neurotoxisch zu wirken. Bei 3 der 4 Filter wurde eine Beeinträchtigung der männlichen Fruchtbarkeit nachgewiesen (siehe unten).


13 von 29 zugelassene Sonnenschutzmittel beeinträchtigen Fruchtbarkeit

Im April 2016 publizierte die „Endocrine Society“ eine Studie (5), die berichtete, dass die üblicherweise in Sonnenschutzmitteln verwendeten UV-Filterchemikalien die Funktion menschlicher Spermien beeinträchtigen und teilweise die Wirkung des weiblichen Hormons Progesteron nachahmen.

„Dieser bedenkliche Umstand könnte die immer weiter voranschreitende ungeklärte Unfruchtbarkeit teilweise erklären“, sagte der leitende Forscher der Studie, Niels Skakkebaek, MD, DMSc, Professor an der Universität Kopenhagen und Forscher am Kopenhagener Universitätsklinikum Rigshospitalet.

Berichten zufolge befinden sich UV-Filterchemikalien nicht nur in menschlichen Blutproben, sondern darüber hinaus in 95% der Urinproben in den USA, Dänemark und anderen Ländern.

Bei den Untersuchungen von Skakkebaek et al., wurden 29 von 31 in der EU und USA zugelassenen UV-Filtern an lebenden, gesunden menschlichen Samenzellen aus frischen Samenproben verschiedener Spender analysiert. Dabei wurden insbesondere die Kalziumsignale, die in der Zelle durch Änderung der Kalziumionenkonzentration hervorgerufen werden bewertet, die für die Samenzellenfunktion ausschlaggeben sind.

Das Ergebnis: 13 von 29 getesteten UV-Filter schleusen Kalziumionen in die Samenzelle ein und beeinträchtigen somit die normale Funktion der Samenzelle.

„Dieser Effekt setzte bei sehr geringen Dosierungen der Chemikalien ein, die unter den Werten einiger UV-Filter lagen, die bei Menschen nach der Ganzkörperanwendung von Sonnenschutzmitteln gefunden wurden“, so Skakkebaek.

Als wäre das nicht schwerwiegend genug scheinen 9 der 13 UV-Filter als endokrine Disruptoren zu wirken, darunter auch Octinoxat. Dies bedeutet, dass diese Substanzen auf schädliche Weise aktiv in das menschliche Hormonsystem eingreifen. Folgende betroffene UV-Filter sind in der EU bzw. den USA zugelassen (6):

zugelassen in der EU:

  • Octinoxate (Ethylhexyl methoxycinnamate oder Octylmethoxycinnamat)
  • Oxybenzon (Benzophenone-3 oder BP-3)
  • Avobenzone (Butyl methoxydibenzoylmethane)
  • Homosalate (Homomenthylsalicylat)
  • Padimate O (OD-PABA  oder Ethylhexyl dimethyl PABA)
  • Octisalate (Octylsalicylat oder Ethylhexyl salicylate)
  • Octocrylen (2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat)
  • Enzacamen  (4-MBC  oder 4-Methylbenzylidene camphor)
  • 3-Benzylidencampher (3-BC)
  • Amiloxate (Isoamyl P-methoxycinnamate)
  • BCSA (Benzylidene camphor sulfonic acid)
  • DHHB (Diethylamino hydroxybenzoyl hexyl benzoate)

zugelassen in den USA:

  • Octinoxat (oder Octylmethoxycinnamat oder Octylmethoxycinnamat)
  • Oxybenzon (Benzophenone-3 oder BP-3)
  • Avobenzon (Butyl methoxydibenzoylmethane)
  • Homosalat (Homomenthylsalicylat)
  • Octisalate (Octylsalicylat oder Ethylhexyl salicylate)
  • Octocrylen (2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat)
  • Oxybenzon (Benzophenone-3 oder BP-3)
  • Padimate O (OD-PABA  oder Ethylhexyl dimethyl PABA)
  • Meradimat (Menthyl anthranilate)

Zinkoxid hat bei den mineralischen UV-Filtern die Nase vorne

Insbesondere auf Personen mit einer gestörten Darmbarrierefunktion wie IBD können sich laut einer in der Schweiz 2015 durchgeführten Studie Titandioxid-Nanopartikel (TiO2) negativ auswirken, indem weitere Entzündungen hervorgerufen werden. Konkret führte die orale Verabreichung von Titandioxid-Nanopartikeln an Mäusen zu einer Verschlechterung der akuten Kolitis (Entzündungen des Dick- oder Grimmdarmes), einer Schädigung der Darmschleimhaut und zu einer Ansammlung von TiO2 in der Milz. Zurückzuführen sind die durch Titanpartikel verursachten Schäden durch die Aktivierung von  Entzündungsfaktoren (NLRP3) in den Darmepithelzellen und Makrophagen. Desweiteren wird in der Untersuchung festgestellt, dass IBD-Patienten generell höhere Titanspiegel im Blut aufweisen (7). 

Weitere negative Auswirkungen von Titandioxid-Nanopartikel auf die Gesundheit sind nicht auszuschließen.

Andererseits gibt es einige Studien die dagegen sprechen, dass sowohl Zinkoxid als auch Titanoxid tiefer in die Haut eindringen als bis in die äußerste Hautschicht (Stratum corneum), womit organische Schäden wiederum außen vor wären (8-13).

Aufgrund der eventuellen Nachteile von Titanoxid bewerten wir unter den mineralischen UV-Filtern das Zinkoxid (auch in Nanopartikelgröße), welches als UV-A und als UV-B-Filter fungiert, als relativ sichere Option. Wie bei vielen anderen UV-Filtern auch, können durch UV-Exposition jedoch freie Radikale durch Zinkoxid-Partikel entstehen. Dem kann allerdings mit Antioxidantien aus gesunder Ernährung und /oder Nahrungsergänzungsmitteln entgegengewirkt werden. Diese bieten ohnehin einen zusätzlichen Schutz gegenüber UV-Strahlung und sollten daher als zusätzliche Sonnenschutzmaßnahmen ohnehin berücksichtigt werden.

Obwohl wir laut aktuellem Wissensstand eher zu Zinkoxid als UV-Schutz tendieren, empfehlen wir auch diesen UV-Filter mit Bedacht anzuwenden bis weitere umfangreiche Forschungsergebnisse bzgl. der langfristigen Sicherheit vorliegen.


Fazit: Bei der Verwendung von Sonnenschutzmitteln, die als Creme, Sprays oder Öle angeboten werden, sollten unbedingt die Inhaltsstoffe berücksichtigt werden. Sonnenschutzmittel, die nachgewiesenermaßen gefährliche chemische Inhaltsstoffe aufweisen bzw. deren Langzeitfolgen nicht ausreichend erforscht sind, sollten selbsterklärend wenn überhaupt nur in entsprechenden Dosierungen aufgetragen oder gänzlich durch natürliche Alternativprodukte oder durch Zinkoxid ersetzt werden.

Eine weitere alternative Maßnahme um sich bei einem längeren Aufenthalt in der Sonne vor Sonnenbrand zu schützen, ist außerdem die Nutzung von schützender Kleidung und Kopfbedeckung.


Quellen:

  1. Krause, M., Klit, A., Jensen, M. B., Søeborg, T., Frederiksen, H., Schlumpf, M., … Drzewiecki, K. T. (2012). Sunscreens: are they beneficial for health? An overview of endocrine disrupting properties of UV-filters. International Journal of Andrology, 35(3), 424–436. doi: 10.1111/j.1365-2605.2012.01280.x
  2. Lorigo, M., Mariana, M., & Cairrao, E. (2018). Photoprotection of ultraviolet-B filters: Updated review of endocrine disrupting properties. Steroids, 131, 46–58. doi: 10.1016/j.steroids.2018.01.006
  3. Lorigo, M., Quintaneiro, C., Lemos, M., Martinez-De-Oliveira, J., Breitenfeld, L., & Cairrao, E. (2019). UV-B Filter Octylmethoxycinnamate Induces Vasorelaxation by Ca2 Channel Inhibition and Guanylyl Cyclase Activation in Human Umbilical Arteries. International Journal of Molecular Sciences, 20(6), 1376. doi: 10.3390/ijms20061376
  4. Matta, M. K. (2019, June 04). Effect of Sunscreen Application on Plasma Concentration of Active Ingredients. Retrieved from https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/2733085?utm_campaign=articlePDF&utm_medium=articlePDFlink&utm_source=articlePDF&utm_content=jama.2019.5586
  5. Some Sunscreen Ingredients May Disrupt Sperm Cell Function. (n.d.). Retrieved from https://www.endocrine.org/news-and-advocacy/news-room/2016/some-sunscreen-ingredients-may-disrupt-sperm-cell-function
  6. Rehfeld, A., Egeberg, D. L., Almstrup, K., Petersen, J. H., Dissing, S., & Skakkebæk, N. E. (2018). EDC IMPACT: Chemical UV filters can affect human sperm function in a progesterone-like manner. Endocrine Connections, 7(1), 16–25. doi: 10.1530/ec-17-015
  7. Ruiz, P. A., Morón, B., Becker, H. M., Lang, S., Atrott, K., Spalinger, M. R., … Rogler, G. (2016). Titanium dioxide nanoparticles exacerbate DSS-induced colitis: role of the NLRP3 inflammasome. Gut, 66(7), 1216–1224. doi: 10.1136/gutjnl-2015-310297
  8. Cross, S. E., Innes, B., Roberts, M. S., Tsuzuki, T., Robertson, T. A., & Mccormick, P. (2007). Human Skin Penetration of Sunscreen Nanoparticles: In-vitro Assessment of a Novel Micronized Zinc Oxide Formulation. Skin Pharmacology and Physiology, 20(3), 148-154. doi:10.1159/000098701
  9. Lademann, J., Weigmann, H., Rickmeyer, C., Barthelmes, H., Schaefer, H., Mueller, G., & Sterry, W. (1999). Penetration of Titanium Dioxide Microparticles in a Sunscreen Formulation into the Horny Layer and the Follicular Orifice. Skin Pharmacology and Physiology, 12(5), 247-256. doi:10.1159/000066249
  10. Pflücker, F., Wendel, V., Hohenberg, H., Gärtner, E., Will, T., Pfeiffer, S., . . . Gers-Barlag, H. (2001). The Human Stratum corneum Layer: An Effective Barrier against Dermal Uptake of Different Forms of Topically Applied Micronised Titanium Dioxide. Skin Pharmacology and Physiology, 14(1), 92-97. doi:10.1159/000056396
  11. Leite-Silva, V., Sanchez, W., Studier, H., Liu, D., Mohammed, Y., Holmes, A., . . . Roberts, M. (2016). Human skin penetration and local effects of topical nano zinc oxide after occlusion and barrier impairment. European Journal of Pharmaceutics and Biopharmaceutics, 104, 140-147. doi:10.1016/j.ejpb.2016.04.022
  12. Gulson, B., Mccall, M., Korsch, M., Gomez, L., Casey, P., Oytam, Y., . . . Greenoak, G. (2010). Small Amounts of Zinc from Zinc Oxide Particles in Sunscreens Applied Outdoors Are Absorbed through Human Skin. Toxicological Sciences, 118(1), 140-149. doi:10.1093/toxsci/kfq243

Bilder: LIGHTFIELD STUDIOS/stock.adobe; H_Ko/stock.adobe; castecodesign/stock.adobe;

 

Gefährliche Sonnenschutzmittel

Gefährliche Sonnenschutzmittel

In den vergangenen Jahren wurde eine zunehmende Anzahl experimenteller Studien veröffentlicht, die darauf hinweisen, dass mehrere UV-Filter endokrine Störungen und Hautkrebs verursachen könnten. Auch wenn einige Filter bei ordnungsgemäßem Gebrauch vor Sonnenbrand durch UV-Strahlung schützen, so sollten chemische Sonnenschutzmittel mit Bedacht ausgewählt und angewendet werden, denn bei vielen Inhaltsstoffen wurden bereits schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit nachgewiesen.

Das erste kommerzielle Sonnenschutzmittel wurde in den 1930er Jahren entwickelt, um vor der UV-B-Strahlung zu schützen und so einen Sonnenbrand zu verhindern. 1970 wurden Sonnenschutzmittel weiterentwickelt, um sowohl gegen UV-A-Strahlung als auch gegen UV-B-Strahlung zu schützen, da sie möglicherweise eine kausale Rolle bei der Entwicklung von Hautkrebs, insbesondere bösartiger Melanome, spielen. Ob dieses Ziel erreicht wurde, ist bis heute fraglich. Gute Sonnenschutzmittel können aber wohl vor Sonnenbrand, Sonnenkeratose und Nicht-Melanom-Hautkrebs schützen.

Die Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit UV-Filtern nimmt weltweit zu. Die Inzidenz der malignen Störung, gegen die Sonnenschutzmittel eigentlich schützen sollten, nimmt aber paradoxerweise ebenfalls rapide zu. "Einen Nachweis für eine protektive Wirkung gegen den schwarzen Hautkrebs gibt es bis heute nicht", so das Forscherteam rund um Kraus et al. von der Abteilung für Wachstum und Fortpflanzung an der Universität Kopenhagen, Rigshospitalet, Kopenhagen, Dänemark, dessen Untersuchungen 2012 veröffentlicht wurden.

Darüber hinaus wiesen immer mehr Tierversuche und In-vitro-Studien darauf hin, dass einige UV-Filter schädliche Wirkungen als endokrine Disruptoren haben könnten (1).


Reine UV-B-Blocker erhöhen das Risiko für maligne Melanome

Ein Risikofaktor für die Entstehung von weißem und schwarzem Hautkrebs sind chemisch hergestellte Sonnenschutzmittel, wenn diese nur die für die Vitamin D-Bildung notwendige UV-B-Strahlung filtern. Die viel tiefer in die Haut eindringende UV-A-Strahlung kann dabei ohne Dämpfung der Strahlung Schäden an der Haut verursachen, während der melanom- und hautschützende Effekt des Vitamin D ausgeschaltet wird. Viele synthetische Sonnenschutzmittel sind alleine durch die Unterbindung der Vitamin D-Produktion ein Risikofaktor für maligne Melanome, wie wir in unserem Artikel zum Thema Hautkrebs bereits dargelegt haben. Hinzu kommt eine ganze Palette von toxischen Chemikalien, die zusätzlich im Verdacht stehen, gesundheitsschädigend zu wirken.


Meiden Sie Octinoxat!

Derzeit ist der UV-B-Blocker Octinoxat (OMC oder Octylmethoxycinnamat genannt) der am häufigsten verwendete UV-B-Filter in Sonnenschutzmitteln und in 90% aller Produkte enthalten (Stand 2019 lt. Lorigo et al. aus 3). Seine Anwendung hat sich bei der Vorbeugung von Sonnenbränden als wirksam erwiesen. Einen Nachweis für den Schutz vor malignen Melanomen wurde jedoch bis heute nicht erbracht. Studien haben gezeigt, dass sich Octinoxat wie ein endokriner Disruptor verhält und das normale Funktionieren von Organismen verändert. Einige Studien legen nahe, dass Octinoxat eine östrogene, antiandrogene, antiprogestische und anti-thyroidale Aktivität ausübt (2,3), Eine andere In-Vitro-Untersuchung bestätigt überdies eine nachgewiesene Beeinträchtigung der männlichen Fruchtbarkeit (siehe unten).

In Hawaii wurde Octinoxat aufgrund seiner tödlichen Wirkung auf Korallenriffe verboten. Fakt ist, einmal auf die Haut geschmiert, landet die Chemikalie kurze Zeit später ungefiltert im Blutkreislauf.


13 von 31 zugelassene Sonnenschutzmittel beeinträchtigen Fruchtbarkeit

Im April 2016 publizierte die „Endocrine Society“ eine Studie (4), die berichtete, dass die üblicherweise in Sonnenschutzmitteln verwendeten UV-Filterchemikalien die Funktion menschlicher Spermien beeinträchtigen und teilweise die Wirkung des weiblichen Hormons Progesteron nachahmen.

"Dieser bedenkliche Umstand könnte die immer weiter voranschreitende ungeklärte Unfruchtbarkeit teilweise erklären", sagte der leitende Forscher der Studie, Niels Skakkebaek, MD, DMSc, Professor an der Universität Kopenhagen und Forscher am Kopenhagener Universitätsklinikum Rigshospitalet.

Berichten zufolge befinden sich UV-Filterchemikalien nicht nur in menschlichen Blutproben, sondern darüber hinaus in 95% der Urinproben in den USA, Dänemark und anderen Ländern.

Bei den Untersuchungen von Skakkebaek et al., wurden 29 von 31 in der EU und USA zugelassenen UV-Filtern an lebenden, gesunden menschlichen Samenzellen aus frischen Samenproben verschiedener Spender analysiert. Dabei wurden insbesondere die Kalziumsignale, die in der Zelle durch Änderung der Kalziumionenkonzentration hervorgerufen werden bewertet, die für die Samenzellenfunktion ausschlaggebend sind.

Das Ergebnis: 13 von 29 getesteten UV-Filter schleusen Kalziumionen in die Samenzelle ein und beeinträchtigen somit die normale Funktion der Samenzelle.

"Dieser Effekt setzte bei sehr geringen Dosierungen der Chemikalien ein, die unter den Werten einiger UV-Filter lagen, die bei Menschen nach der Ganzkörperanwendung von Sonnenschutzmitteln gefunden wurden", so Skakkebaek.

Als wäre das nicht schwerwiegend genug scheinen 9 der 13 UV-Filter als endokrine Disruptoren zu wirken, darunter auch Octinoxat. Dies bedeutet, dass diese Substanzen auf schädliche Weise aktiv in das menschliche Hormonsystem eingreifen. Folgende betroffene UV-Filter sind in der EU bzw. den USA zugelassen (5):

zugelassen in der EU:

  • Octinoxate (Ethylhexyl methoxycinnamate oder Octylmethoxycinnamat)
  • Oxybenzon (Benzophenone-3 oder BP-3)
  • Avobenzone (Butyl methoxydibenzoylmethane)
  • Homosalate (Homomenthylsalicylat)
  • Padimate O (OD-PABA  oder Ethylhexyl dimethyl PABA)
  • Octisalate (Octylsalicylat oder Ethylhexyl salicylate)
  • Octocrylen (2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat)
  • Enzacamen  (4-MBC  oder 4-Methylbenzylidene camphor)
  • 3-Benzylidencampher (3-BC)
  • Amiloxate (Isoamyl P-methoxycinnamate)
  • BCSA (Benzylidene camphor sulfonic acid)
  • DHHB (Diethylamino hydroxybenzoyl hexyl benzoate)

zugelassen in den USA:

  • Octinoxat (oder Octylmethoxycinnamat oder Octylmethoxycinnamat)
  • Oxybenzon (Benzophenone-3 oder BP-3)
  • Avobenzon (Butyl methoxydibenzoylmethane)
  • Homosalat (Homomenthylsalicylat)
  • Octisalate (Octylsalicylat oder Ethylhexyl salicylate)
  • Octocrylen (2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat)
  • Oxybenzon (Benzophenone-3 oder BP-3)
  • Padimate O (OD-PABA  oder Ethylhexyl dimethyl PABA)
  • Meradimat (Menthyl anthranilate)

Fazit: Bei der Verwendung von Sonnenschutzmitteln, die als Creme, Sprays oder Öle angeboten werden, sollten unbedingt die Inhaltsstoffe berücksichtigt werden. Von 19 in den USA zugelassenen Wirkstoffen schätzt die FDA (Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten) lediglich 2 mineralische Inhaltsstoffe als ungefährlich ein: Zinkoxid und Titandioxid, aber nicht in Form von Nanopartikeln! Sonnenschutzmittel, die chemische Inhaltsstoffe aufweisen und deren Langzeitfolgen nicht ausreichend erforscht sind, sollten selbsterklärend nur in entsprechenden Dosierungen aufgetragen oder gänzlich durch natürliche Alternativprodukte ersetzt werden. Eine weitere alternative Maßnahme um sich bei einem längeren Aufenthalt in der Sonne vor Sonnenbrand zu schützen, ist außerdem die Nutzung von schützender Kleidung und Kopfbedeckung.

Quellen:

  1. Krause, M., Klit, A., Jensen, M. B., Søeborg, T., Frederiksen, H., Schlumpf, M., … Drzewiecki, K. T. (2012). Sunscreens: are they beneficial for health? An overview of endocrine disrupting properties of UV-filters. International Journal of Andrology, 35(3), 424–436. doi: 10.1111/j.1365-2605.2012.01280.x
  2. Lorigo, M., Mariana, M., & Cairrao, E. (2018). Photoprotection of ultraviolet-B filters: Updated review of endocrine disrupting properties. Steroids, 131, 46–58. doi: 10.1016/j.steroids.2018.01.006
  3. Lorigo, M., Quintaneiro, C., Lemos, M., Martinez-De-Oliveira, J., Breitenfeld, L., & Cairrao, E. (2019). UV-B Filter Octylmethoxycinnamate Induces Vasorelaxation by Ca2 Channel Inhibition and Guanylyl Cyclase Activation in Human Umbilical Arteries. International Journal of Molecular Sciences, 20(6), 1376. doi: 10.3390/ijms20061376
  4. Some Sunscreen Ingredients May Disrupt Sperm Cell Function. (n.d.). Retrieved from https://www.endocrine.org/news-and-advocacy/news-room/2016/some-sunscreen-ingredients-may-disrupt-sperm-cell-function
  5. Rehfeld, A., Egeberg, D. L., Almstrup, K., Petersen, J. H., Dissing, S., & Skakkebæk, N. E. (2018). EDC IMPACT: Chemical UV filters can affect human sperm function in a progesterone-like manner. Endocrine Connections, 7(1), 16–25. doi: 10.1530/ec-17-015

Bilder: www.pixabay.com

Wie viel Sonne braucht der Mensch?

Mit dem Sonnenlicht ist es wie mit vielen anderen Dingen im Leben: die Dosis ist entscheidend! Bei regelrechter Dosis überwiegen die positiven Effekte - vor allem, aber nicht nur, durch die Vitamin D-Bildung. Bei Überdosierung dagegen überwiegen die negativen Effekte - erhöhtes Hautkrebsrisiko, Hautalterung. Ein Sonnenbrand sollte daher unbedingt vermieden werden.

Die richtige Dosis von UV-Exposition hängt von vielen Faktoren ab:

  • Hauttyp (je dunkler die Pigmentierung der Haut, desto mehr Sonne möglich - und nötig!),
  • unbedeckte Hautfläche,
  • Stand der Sonne - Tageszeit und Jahreszeit (nur zu bestimmten Jahres- und Tageszeiten ist eine Vitamin D-Synthese auf der Haut möglich),
  • geographische Lage, Breitengrad,
  • Höhe (je höher die Lage, desto intensiver die UV-B-Strahlung),
  • Ozonschicht und der Luftverschmutzung,
  • genetische Ausstattung,
  • Bewölkung (je nach Dichte der Bewölkung werden etwa ein Viertel bis zur Hälfte der UV-B-Strahlen ausgefiltert),
  • Ernährung und Versorgung mit anderen Mikronährstoffen wie Magnesium, Vitamin K2 etc.,
  • bestimmte Krankheiten, die die Vitamin D-Synthese verhindern oder verringern, z.B. chronische Leber- und Nierenerkrankungen,
  • Medikamente, die gleichzeitig eingenommen werden und die Vitamin D-Synthese bremsen, z.B. Cortison,
  • Körperfett (BMI),
  • aufgetragene Sonnenschutzmittel: Schon beim Auftragen von Sonnenschutzmitteln mit einen Sonnenschutzfaktor von 20 wird 95 - 99 Prozent der Vitamin D-Bildung in der Haut verhindert.

Welche Ziele haben wir beim Sonnen?


Wieviel Sonne für wieviel Vitamin D?

Das Sonnen im Schatten ist für die Vitamin D-Produktion keine Option, weil das UV-B-Licht durch jede Art von Schattenspender abgeblockt wird. In der Sonne reichen je nach Hauttyp meist schon 10-30 Minuten unter optimalen Bedienungen aus, um mehrere tausend I.E. Vitamin D auf der Haut zu synthetisieren. Die viel zitieren unbedeckten Arme, Hände und Gesicht reichen dazu allerdings nicht aus. In unseren Breitengraden müssen mindestens Arme und Beine bei unbedecktem Himmel in den Monaten zwischen März bis September, am besten zur Mittagszeit der Sonne ausgesetzt werden. Dabei dürfen natürlich keine Sonnenschutzcremes verwendet werden, da diese den für die Vitamin D-Produktion wichtigen UVB-Anteil der Sonnenstrahlung abhalten würden.

Faustregel: Nur wenn mein eigner Schatten kürzer ist als meine Körpergröße, kann Vitamin D über die Haut gebildet werden.

Genauere Infos, zu welchen Zeiten Sie Vitamin D über die Sonne tanken können, erfahren Sie in unserem Artikel: Wie erhalte ich Vitamin D?


Achtung vor zu viel Sonne

Die UV-Strahlen der Sonne verursachen bei übermäßiger Bestrahlung Schäden in der DNA, die in der Regel aber durch das körpereigene Immunsystem beseitigt werden können (Apoptose). Werden hier aber Grenzen überschritten, kommt es zu bleibenden Hautschäden bis hin zum relativ ungefährlichen "weißen" Hautkrebs und sehr selten zu dem gefährlichen "schwarzen" Hautkrebs (->Melanom), vor allem bei ständig wiederholter unvorbereiteter, ruckartiger (intermittierender) Bestrahlung mit Hautrötung/Sonnenbrand.


Tipp: Nachdem die Tage, an denen eine ausreichende Sonnenbestrahlung möglich ist, sehr begrenzt und von vielen Umständen abhängig sind, bietet sich als Ersatz dafür ein Besuch im Sonnenstudio an. Voraussetzung für die Vitamin D-Synthese im Sonnenstudio sind mit UV-B-Anteil ausgestattete Lichtröhren.
Die einfachste Möglichkeit seinen Vitamin D-Bedarf ohne UV-Bestrahlung zu regulieren, ist die Einnahme von Vitamin D in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.


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